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Mangelerscheinungen: Vitaminmangel und Co. erkennen
Damit unser Körper reibungslos funktioniert, braucht er verschiedene Nährstoffe in der richtigen Menge. Nicht nur Menschen mit Essstörungen und manche Veganer*innen sind von Nährstoffmangel betroffen.
Auch wenn wir ausreichend essen und versuchen, uns abwechslungsreich zu ernähren, kann es passieren, dass wir von bestimmten Vitaminen, Spurenelementen oder Mineralstoffen zu wenig aufnehmen. Fehlt es dem Körper an etwas, macht sich das früher oder später bemerkbar.
Damit keine langfristigen Schäden entstehen, ist es wichtig, dass wir Mangelerscheinungen rechtzeitig erkennen und ihnen mit der richtigen Ernährung entgegenwirken. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie und erfahren Sie, auf welche Anzeichen Sie achten sollten.

Nagelveränderungen
Nägel müssen genauso wie andere Bereiche des Körpers mit Nährstoffen versorgt werden. Da sie allerdings nicht lebenswichtig sind, setzt der Körper bei ihnen zuerst an, wenn ein Nährstoffmangel auftritt. Nagelverfärbungen und Nagelverformungen können deshalb ein früher Hinweis auf eine Mangelerscheinung sein. So können dünne, brüchige Nägel auf einen Eisenmangel hindeuten. Sogenannte Beau-Reil-Querfurchen – Rillen, die quer zum Finger im Nagel auftreten – können Anzeichen für einen Zinkmangel sein. Und eine braune Verfärbung der Fingernägel kann infolge eines Mangels an Vitamin B12 auftreten.
Nicht immer ist jedoch Nährstoffmangel die Ursache für Nagelveränderungen. Weiße Flecken oder Wölkchen auf den Nägeln beispielsweise sind kein Anzeichen für einen Calciummangel, wie häufig angenommen. Sie entstehen durch kleine Verletzungen an der Nagelwurzel, zum Beispiel bei der Maniküre. Überhaupt bestehen Nägel nur in sehr geringen Mengen aus Calcium. Auch andere Erkrankungen wie Pilzinfektionen können die Nägel in Mitleidenschaft ziehen.

Müdigkeit
Klar: Wer zu wenig schläft, ist müde. Wer aber ständig ohne ersichtlichen Grund müde ist, sollte in Erwägung ziehen, dass eine Erkrankung oder ein Nährstoffmangel die Ursache sein könnte.
Eisenmangel kann zum Beispiel ständige Müdigkeit zur Folge haben. Denn er führt auf Dauer zu Blutarmut und damit zu einem Sauerstoffmangel im Körper. Einen erhöhten Eisenbedarf haben beispielsweise Schwangere und Frauen mit einer starken Regelblutung. Vegetarier*innen und Veganer*innen haben ein höheres Risiko für einen Eisenmangel. Hier erfahren Sie, in welchen Lebensmitteln besonders viel Eisen enthalten ist.
Auch ein Vitamin-B12-Mangel kann sich in anhaltender Müdigkeit äußern. Besonders häufig sind Veganer*innen davon betroffen, denn das B-Vitamin kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vor. Welche das sind, können Sie in dieser Bildergalerie sehen. Welche weiteren Symptome für einen Vitamin-B12-Mangel sprechen, erfahren Sie hier.
Hinter Müdigkeit kann auch eine Schilddrüsenunterfunktion stecken, die ärztlich behandelt werden sollte. Diese kann Folge von Jodmangel sein. Für eine gesunde Funktion ist die ausreichende Aufnahme von Jod essenziell – außer eine Hashimoto-Thyreoiditis ist Ursache der Unterfunktion.

Aphthen und eingerissene Mundwinkel
So klein und doch so schmerzhaft: Aphthen sind fiese Geschwüre in der Mundschleimhaut, die aber in der Regel nach ein paar Tagen von selbst verschwinden. Nicht immer gibt es eine erkennbare Ursache für ihr Auftreten. Sie können im Rahmen von Infektionskrankheiten entstehen oder durch eine Wunde, zum Beispiel bei einer schlecht sitzenden Zahnspange oder einem Gebiss. Treten sie immer wieder auf, sollten Sie jedoch auch an einen Mangel von verschiedenen B-Vitaminen (Vitamin B2, Vitamin B6 und Vitamin B12), Zink-, Eisen- oder Calciummangel denken. Auch eingerissene Mundwinkel können sich infolge dieser Mängel zeigen.

Haarausfall
Genau wie die Nägel zeigen Haare frühzeitig an, wenn dem Körper etwas fehlt. Meist in Form von brüchigem Haar und diffusem Haarausfall, der den ganzen Kopf gleichmäßig betrifft. Haarausfall kann sich bei einem Mangel von Eisen, Zink, Kupfer, Magnesium, Eiweiß, Biotin und anderen Vitaminen des B-Komplexes zeigen. Stumpfes Haar kann auf Vitamin-A-Mangel hindeuten.

Taube und kribbelnde Finger, Hände und Füße
Taubheitsgefühle und Kribbeln in Fingern, Händen und Füßen sollten ärztlich untersucht werden. Meist sind die Ursachen harmlos. Mögliche Erkrankungen, die dahinterstecken können, sind beispielsweise das Raynaud-Syndrom und das Karpaltunnelsyndrom. Auch ein Vitamin-B12-Mangel könnte die Ursache sein. Er sollte unbedingt behandelt werden, denn ansonsten drohen bleibende Nervenschäden.

Muskelkrämpfe
Die Anspannung der Muskeln wird durch Nerven gesteuert. Damit diese elektrischen Signale senden können, benötigen sie Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Calcium und vor allem Magnesium. Fehlt es daran, können die Nerven nicht mehr richtig mit den Muskeln kommunizieren und es kann zur unwillkürlichen Anspannung von Muskeln und damit zu Muskelkrämpfen kommen. Das kann der Fall sein, wenn eine Person stark schwitzt und Mineralstoffe verliert. Mineralwasser und isotonische Getränke können Abhilfe schaffen.

Muskelschwäche und Muskelschmerzen
Muskelschwäche und Muskelschmerzen können eine Folge von Proteinmangel sein, denn Eiweiß ist maßgeblich am Muskelaufbau beteiligt. Häufig betroffen sind vor allem alte Menschen, denn im Alter kann der Körper Eiweiße schlechter verarbeiten. Die Folgen können Muskelabbau (Sarkopenie) und schließlich Gebrechlichkeit (Frailty) sein. Auch Menschen, die an Magersucht leiden oder sich einseitig vegan ernähren, haben ein höheres Risiko, von einem Proteinmangel betroffen zu sein. Studien zeigen außerdem, dass auch Vitamin D wichtig für den Muskelaufbau ist.

Knochenschmerzen und Knochenschwund
Knochenschmerzen können eine Folge von andauerndem Vitamin-D-Mangel sein. Vitamin D, streng genommen gar kein Vitamin, sondern eine Hormonvorstufe, sorgt für die Stabilität der Knochen, indem es den Einbau von Calcium und Phosphat fördert. Fehlt es, werden die Knochen brüchig und porös und können leichter brechen. Knochenschwund (Osteoporose) kann die Folge sein.
Vitamin D bezieht der Körper nur zu rund 10 bis 20 Prozent aus der Nahrung, zum Beispiel über fetten Fisch. Den größten Teil bildet der Körper im Gegensatz zu anderen Vitaminen selbst in der Haut aus Cholesterol. Dazu benötigt er jedoch Sonnenlicht, das in Deutschland besonders in den Wintermonaten spärlich ist.
Ein echter Vitamin-D-Mangel ist dennoch seltener als häufig angenommen, denn der Körper ist in der Lage, die Substanz im Fettgewebe zu speichern. Rund 50 Prozent der Menschen in Deutschland sind jedoch nicht optimal mit Vitamin D versorgt.
Gefährdet sind vor allem alte und gebrechliche Menschen, die nicht mehr oder kaum noch an die frische Luft können sowie dunkelhäutige Menschen. Dunkle Haut muss der Sonne länger ausgesetzt sein, um ausreichend Vitamin D zu bilden.

Wiederkehrende Infekte
Um richtig zu funktionieren, braucht unsere Immunabwehr die richtigen Nährstoffe in ausreichender Menge. Wer immer wieder krank ist und/oder sich nur sehr langsam von Infektionen erholt, hat möglicherweise einen Mangel an Vitamin A. Dieses ist sehr bedeutend ist für die körpereigene Abwehr, denn es ist ein Wachstumsfaktor für B-Lymphozyten. Da Vitamin A und Zink im Körper zusammenarbeiten, kann sich auch ein Mangel dieses Spurenelements negativ auf unsere Immunabwehr auswirken.
Eine ausreichende Vitamin C-Zufuhr ist bekanntermaßen ebenfalls wichtig für ein funktionierendes Immunsystem. Und Vitamin D sorgt dafür, dass Lymphozyten und Monozyten ihre Arbeit machen und beugt Infekten vor. Studien deuten außerdem darauf hin, dass Vitamin E essenziell für das Immunsystem ist.

Depressive Verstimmungen
Gefühle und Stimmungen sind maßgeblich von chemischen Abläufen in unserem Gehirn abhängig. Aus diesem Grund kann ein Ungleichgewicht verschiedener Substanzen Ursache depressiver Verstimmungen sein. Vitamin B6 benötigt der Körper, um Serotonin und Noradrenalin zu produzieren – wichtige Neurotransmitter für unser psychisches Wohlbefinden. Auch die Aminosäure Tryptophan ist wichtig für die Bildung von Serotonin. Sie ist zum Beispiel in Milch und Käse enthalten. Aus Serotonin bildet der Körper Melatonin, weshalb ein Mangel auch zu Schlaflosigkeit führen kann.

Zahnfleischentzündungen
In der Regel werden Zahnfleischentzündungen durch Bakterien, unzureichende Zahnhygiene und Zahnstein verursacht. Nur selten ist ein Vitamin-C-Mangel Schuld. Litten Menschen früher noch häufiger unter Skorbut, der unter anderem mit Erschöpfung und Zahnfleischfleischentzündungen einhergeht, ist diese klassische Mangelerscheinung heute nur noch sehr selten. Die meisten Menschen sind ausreichend mit Vitamin C versorgt.
Bei sehr einseitiger Ernährung, Aufnahmestörungen oder bei erhöhtem Bedarf zum Beispiel während der Schwangerschaft und Stillzeit kann sich ein Mangel jedoch einstellen und mit häufigen Zahnfleischentzündungen bemerkbar machen.

Nachtblindheit
Vitamin A ist wichtig für die Augenfunktion. Ein Mangel macht sich unter anderem mit Nachtblindheit bemerkbar. Dabei können die Augen sich nicht richtig an die Dunkelheit anpassen.
Aber Vorsicht: Eine eigenmächtige Einnahme von Vitamin A-Supplementen kann gefährliche Folgen haben. Überdosiert kann es zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen führen.
Wer ausreichend grüne, gelbe und rote Gemüsesorten isst, ist in der Regel gut versorgt. Sie enthalten viel Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A. Vitamin A selbst kommt zum Beispiel in Leber und fettem Seefisch vor.
Damit unser Körper reibungslos funktioniert, braucht er verschiedene Nährstoffe in der richtigen Menge. Nicht nur Menschen mit Essstörungen und manche Veganer*innen sind von Nährstoffmangel betroffen.
Auch wenn wir ausreichend essen und versuchen, uns abwechslungsreich zu ernähren, kann es passieren, dass wir von bestimmten Vitaminen, Spurenelementen oder Mineralstoffen zu wenig aufnehmen. Fehlt es dem Körper an etwas, macht sich das früher oder später bemerkbar.
Damit keine langfristigen Schäden entstehen, ist es wichtig, dass wir Mangelerscheinungen rechtzeitig erkennen und ihnen mit der richtigen Ernährung entgegenwirken. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie und erfahren Sie, auf welche Anzeichen Sie achten sollten.


