Long-Covid: 11 Anzeichen der Corona-Langzeitfolgen

Fatigue zählt zu den häufigsten Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung. Es leitet sich aus dem Französischen ab und bedeutet so viel wie Müdigkeit oder Erschöpfung. Fatigue tritt meist als Begleiterscheinung verschiedener Krankheiten auf. Betroffene sind chronisch müde und schnell erschöpft. Dies kann sowohl die geistige als auch die körperliche Leistungsfähigkeit einschränken.

Atemnot tritt oft gemeinsam mit Schmerzen im Brustkorb auf. Betroffene sollten beobachten, ob körperlich Aktivität die Beschwerden verstärken oder lindern kann. Bei einer Verbesserung darf langsam und vorsichtig mit sportlicher Aktivität begonnen werden. Wer unter Atemnot leidet, sollte vor einer übermäßigen Belastung allerdings medizinischen Rat einholen, da eine Corona-Infektion auch nachhaltig zu Veränderung des Lungengewebes (Infiltration der Lunge) führen kann. Diese kann die Funktion der Lunge einschränken und Beschwerden verursachen. 

Schnelle Anstrengung und Probleme bei alltäglichen Herausforderungen rufen bei Betroffenen einen Spannungskopfschmerz hervor, welcher beispielsweise durch die kurzfristige Einnahme von Schmerztabletten behoben werden kann. Da das Gehirn durch die Corona-Infektion möglicherweise in Mitleidenschaft gezogen wurde, empfiehlt es sich bei anhaltenden Beschwerden den Rat eines*einer Arzt*Ärztin einzuholen.

Auch Durchblutungsstörungen oder ein Sauerstoffmangel als Folge der COVID-19-Erkrankung und Veränderungen der weißen Substanz des Gehirns können Ursache der Kopfschmerzen sein. Schränken die Kopfschmerzen den Alltag langfristig und stark ein, muss über eine mögliche Behandlung gesprochen werden.

COVID-19 kann das periphere Nervensystem schädigen, was zu Muskelschwäche, Koordinationsstörungen, Missempfindungen und Gefühlsstörungen führen kann. Auch Muskelschmerzen entstehen durch Schäden an den Nerven und der Muskulatur.

Ob nach einer Infektion noch immer Entzündungen der betroffenen Regionen vorliegen, kann bei einer*einem Neurolog*in ermittelt werden. In der Regel bilden sich kleinere Schäden an der Muskulatur nach einigen Monaten selbst zurück. 

Besonders zu Beginn der Pandemie war der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn ein häufiges Symptom. In der Regel bilden sich die Störungen innerhalb von ein bis zwei Monaten nach der Infektion von selbst zurück. Bei Beschwerden sollte allerdings ärztlicher Rat eingeholt werden, da der Geruchssinn ein wichtiger Faktor ist, um beispielsweise Gefahren wie Brände oder verdorbene Lebensmittel zu erkennen. Auch das Empfinden eigener und fremder Körpergerüche kann verfälscht werden.

Husten geht meist mit dem Gefühl einher, einen Frosch im Hals zu haben. Betroffene versuchen das Fremdkörpergefühl „frei“ zu räuspern oder husten. Das Räuspern kann die Wahrnehmung allerdings verschlimmern, was zu weiterem ineffektivem Husten führen kann. Regelmäßiges Trinken von lauwarmen Tees oder Wasser kann helfen, das unangenehme Gefühl zu lösen.

Anhaltender Husten kann zudem ein Vorreiter von Atemnot und anhalten Atembeschwerden bei körperlicher Aktivität sein. Dieser kann aufgrund Veränderungen des Lungengewebes und körperliche Anstrengung erfolgen.

Schlaf ist ein wichtiges Instrument der Regeneration und hilft zudem, Ereignisse des Tages besser zu verarbeiten. Eine COVID-19-Erkrankung kann gelegentlich zu Veränderungen der Schlafstruktur führen. Betroffene können schlecht ein- oder durchschlafen. Möglicher Auslöser ist eine Immunreaktion, welche den Hormonhaushalt negativ beeinflussen kann. Die hormonelle Störung führt in der Folge zu Schlafproblemen.

Neben Schlafstörungen treten bei Betroffenen auch depressive Verstimmungen, Angst und ständige Sorgen als Folge einer Corona-Infektion auf. Diese können eine Folge der körperlichen Beschwerden sein, da die Rückkehr in ein normales Leben erschwert ist. Auch die Angst vor einer erneuten Infektion können zu Angststörungen und Depressionen führen. Meist klingen die Beschwerden innerhalb weniger Wochen ab. Medikamente und Psychotherapie können helfen, seelische Belastungen zu lindern. 

Denkstörungen und Konzentrationsprobleme, auch kognitive Defizite genannt, werden während und nach einer Corona-Infektion registriert. Sie betreffen in der Regel das Planungsvermögen, Konzentration sowie Gedächtnis und Sprachleistungen. Auch hier könnte eine Entzündungsredaktion der Grund der Beschwerden sein. Bei diesen Anzeichen empfiehlt es sich daher, ebenfalls ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere, wenn sie im Alltag Probleme und Leistungseinbußen verursachen.

Haarausfall kann nach einer Corona-Infektion anderen Infekten auftreten. Haarausfall ist in der Regel nur ein vorübergehendes Symptom, die Haarfollikel bleiben erhalten und das Haar wächst nach. Bis die Haare sichtbar nachwachsen, kann es allerdings einige Monate dauern. Hält der Haarverlust länger an, sollte ein*eine Arzt*Ärztin kontaktiert werden, um mögliche Mangelerscheinungen ausschließen zu können.

Herzprobleme in Form von Herzrasen oder Herzstolpern sind ebenfalls möglich. Diese Beschwerden können unter anderem durch eine erhöhte Herzfrequenz ausgelöst werden. Insbesondere Herzrasen kann auch Folge einer Störung des autonomen Nervensystems sein, da dieses den Puls und Blutfluss reguliert.

Eine bereits vorhandene Herzerkrankung kann durch Sars-CoV-2 noch verschlimmert werden. Bei Kurzatmigkeit und anhaltenden Schmerzen in der Brust sollte dringend ein*eine Arzt*Ärztin aufgesucht werden.