Frau mit Hautkrankheit kontrolliert ihren Arm.
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Hautkrankheiten: Welche es gibt und mögliche Symptome

Von: Brit Weirich (Medizinautorin, M.A. Mehrsprachige Kommunikation), Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 02.10.2023

Hautkrankheiten können durch äußere Einflüsse wie Keime, Hitze oder Kälte entstehen oder Teil einer Systemerkrankung sein. In den meisten Fällen sind Hauterkrankungen äußerlich sichtbar und gehen mit typischen Symptomen einher. Erfahren Sie, welche Hautkrankheiten es gibt, was Anzeichen sind und welche Ursachen infrage kommen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Hautkrankheiten

Hautkrankheiten im Gesicht sind zum Beispiel Akne, Gesichtsrose, Rosacea, Lippenherpes oder Hautkrebs.

Zu den infektiösen Hautkrankheiten zählen zum Beispiel Krätze, Fußpilz, Kopfläuse, Feigwarzen, Warzen, Masern, Herpes oder Wundrose. Häufig sind insbesondere Flüssigkeiten aus Bläschen oder Ausschlägen infektiös.

Es gibt auch viele Hautkrankheiten, die nicht ansteckend sind, wie zum Beispiel Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne oder Hautkrebs.

Hautkrankheiten im Überblick

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie übernimmt eine Vielzahl lebenswichtiger Aufgaben im Körper. Sie dient nicht nur als Schutz vor äußeren Einflüssen, sondern ist auch für die Wärmeregulation zuständig. Zudem beugt die Haut einem Flüssigkeitsverlust vor und wehrt Krankheitserreger ab. 

Unter Hauterkrankungen (Dermatosen) werden alle Krankheiten zusammengefasst, die die Haut sowie die Haare, Nägel, Talg- und Schweißdrüsen betreffen. Auch Erkrankungen, die eigentlich keine Hauterkrankungen sind, sich aber auf die Haut auswirken, werden oftmals als Dermatosen definiert. 

Welche Hautkrankheiten gibt es?

Diese Hautkrankheiten treten am häufigsten auf:

Hautkrankheiten: Mögliche Symptome und Anzeichen

Je nach Art der Erkrankung können die Symptome vielfältig und unterschiedlich sein. Oft lassen sich diese bereits mit bloßem Auge erkennen. Folgende Anzeichen können für eine Hautkrankheit sprechen: 

  • Juckreiz
  • Entzündungen
  • Schmerzen an betroffenen Hautbereichen
  • farbliche Flecken und Abgrenzungen zur umgebenden Haut
  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Quaddeln
  • Bläschen
  • Knötchen
  • Ausschlag
  • Pusteln

Wer eine Hautveränderung bei sich feststellt, kann sich zunächst an die hausärztliche Praxis wenden. Von dort erfolgt meist eine Überweisung in eine dermatologische Praxis. Dermatolog*innen befassen sich mit der Vorsorge, Behandlung und Nachsorge von Erkrankungen der Haut, Nägel, Haare und Schleimhäute.

Häufige Auslöser und Ursachen von Hautkrankheiten

Hautkrankheiten können viele verschiedene Ursachen haben. Fachleute unterscheiden dabei zwischen einem exogenen (äußeren) und endogenen (inneren) Ursprung. 

Exogene Ursachen von Hautkrankheiten

Die meisten Hauterkrankungen sind exogenen Ursprungs. Das bedeutet, dass sie durch äußere Reize entstehen, etwa durch:

  • Infektionen mit Erregern wie Bakterien, Viren oder Pilzen
  • Kälte oder Hitze
  • Sonneneinstrahlung
  • Kontakt mit Giftstoffen
  • Einnahme von Medikamenten

Auch seelische Belastung und Stress können Hautkrankheiten begünstigen. 

Hauterkrankungen durch endogene Auslöser

Endogen ausgelöste Hauterkrankungen sind Erkrankungen, die aus dem Körper selbst hervorgehen, etwa durch: 

  • genetische Vorbelastung, spielt etwa bei Schuppenflechte, Neurodermitis oder Akne eine Rolle
  • hormonelle Veränderungen, etwa während der Wechseljahre oder Pubertät 
  • fehlreguliertes Immunsystem, zum Beispiel bei System- oder Autoimmunerkrankungen 

Je nach Lebensalter treten bestimmte Hauterkrankungen besonders häufig auf. So gibt es einige Hautkrankheiten, die vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter entstehen, etwa Neurodermitis. Eine Hauterkrankung im Gesicht, die primär in der Adoleszenz auftritt, ist Akne. Ältere Menschen sind dagegen häufig von Gürtelrose oder Alterswarzen betroffen. Nicht alle Menschen sind gleichermaßen anfällig für Hautkrankheiten. Es wird eine erbliche Veranlagung vermutet.

Wie lassen sich Hautkrankheiten diagnostizieren?

Um eine Hauterkrankung zu diagnostizieren, sollten Betroffene eine dermatologische Praxis aufsuchen. Dort werden zunächst Fragen zu den genauen Beschwerden, möglichen Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und familiären Erkrankungen gestellt (Anamnese).

Körperliche Untersuchung bei Hautkrankheiten wichtig

Viele Hautkrankheiten lassen sich aufgrund eines typischen Erscheinungsbilds bereits durch eine Blickdiagnose feststellen. Die*der Ärztin*Arzt wird unter anderem begutachten, wie die Hautschuppung angeordnet ist. Eine flächige, den gesamten Herd bedeckende Schuppung ist zum Beispiel typisch für Ekzeme. Die Untersuchung sollte die gesamte Haut, Nägel, Haare und angrenzenden Schleimhäute umfassen und auch bei scheinbar lokalisierten Hautkrankheiten ganzheitlich durchgeführt werden. 

Gängige Untersuchungsmethoden sind zum Beispiel:

  • Palpation: Dabei werden die Konsistenz und Beschaffenheit der Haut sowie die Empfindlichkeit und mögliche Berührungsschmerzen untersucht.

  • Reiben und Kratzen: Fachleute beurteilen die Reaktion der Blutgefäße (Dermographismus) und prüfen die Beschaffenheit der Haut, Haftbarkeit der Schuppung und Verletzlichkeit der Hautoberfläche.

  • Glasspateldruck: Mithilfe des Glasspatels wird auf die betroffene Hautstelle gedrückt. Im Gewebe entsteht dadurch eine relative Blutleere. Diese ermöglicht es, die Farbe einer krankhaften Hautveränderung zu beurteilen.

  • Gewebeprobe: Unter Umständen können Fachleute eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen, um zum Beispiel einen möglichen Erreger genau zu bestimmen.

  • Allergietest: Um bei einem Verdacht auf eine Allergie auslösende Allergene zu bestimmen, wird in der Regel ein Allergietest durchgeführt.

Hautkrankheiten: Maßnahmen zur Therapie

Je nach Art und Ausprägung der Hautkrankheit kommen verschiedene therapeutische Ansätze infrage. Nach der Diagnosestellung erfolgt eine auf das Krankheitsbild abgestimmte Behandlung.

Möglich sind zum Beispiel folgende Therapieansätze:

  • medikamentöse Behandlungen, etwa durch Antibiotika, Antikontrazeptiva (Verhütungsmittel) wie die Antibabypille (etwa bei Akne)
  • spezielle Cremes, Salben und Reinigungsgels sowie Anwendungen wie Peelings
  • Behandlungen mit UV-Strahlung
  • Photodynamische Therapie (PDT): ein Verfahren zur Behandlung von Tumoren und anderen Gewebeveränderungen
  • operative Behandlungen, etwa bei eitrigen Wunden oder Hautkrebs

Hautkrankheiten: Tipps zur Vorbeugung

Einigen Hautkrankheiten lässt sich nicht oder nur schlecht vorbeugen. Dazu zählen vor allem endogene Hauterkrankungen, die zum Teil genetisch bedingt sind. Wichtig ist deshalb, Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen und Muttermale sowie auffällige Hautstellen regelmäßig kontrollieren zu lassen.

Exogenen Hauterkrankungen, die durch äußere Reize ausgelöst werden, lässt sich hingegen oft vorbeugen. Vor allem sollten die ursächlichen Einflüsse wie starke Sonneneinstrahlung oder auslösende Allergene gemieden werden.