Bild einer Person mit Ringelflechte am Arm.
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Ringelflechte (Tinea corporis): Symptome und Behandlung

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Bei einer Ringelflechte handelt es sich um eine Pilzinfektion der Haut, die mit typischen Hautveränderungen wie einer schuppenden Rötung einhergeht. Wie lässt sich eine Ringelflechte behandeln und ist sie ansteckend? 

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zur Ringelflechte

Ja, ein Mensch mit Ringelflechte ist für andere Personen ansteckend. Auch infizierte Tiere wie Hunde oder Katzen können Überträger sein.

Eine Ringelflechte zeigt sich im Anfangsstadium in der Regel durch einen kleinen roten, kreis- oder ovalförmigen Fleck auf der Haut, der im Zentrum heller ist. Manchmal kann der Hautfleck zunächst unauffällig sein, bis sich im weiteren Verlauf ein geröteter, schuppender, erhabener Rand bildet.

Nein, eine Ringelflechte ist nicht gefährlich. Unbehandelt sind jedoch Komplikationen möglich wie ein chronischer Verlauf oder Haarausfall.

Ringelflechte ist eine ansteckende Pilzinfektion, die behandelt werden muss. Bei einer Röschenflechte handelt es sich hingegen um eine akute, nicht ansteckende Hauterkrankung, die auch ohne Behandlung abheilt.

Was ist Ringelflechte?

Ringelflechte, auch als Tinea corporis oder Ringerpilz bezeichnet, ist eine Infektion der oberen Hautschicht mit Fadenpilzen (Dermatophyten). Die Tinea corporis zählt zu den Dermatophytosen.

Eine Ringelflechte äußert sich durch rote, schuppende Hautrötungen, die meist am Rumpf, den Armen oder Beinen auftreten. Auch Hände, Füße, Gesicht oder Kopfhaut können betroffen sein. 

Häufigkeit

Tinea corporis ist weltweit die häufigste Pilzinfektion durch Dermatophyten. Fachleute schätzen das Risiko, an Ringelflechte zu erkranken, auf etwa 10 bis 20 Prozent. Besonders häufig sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen.

Ringelflechte: Symptome im Anfangsstadium und Verlauf

Erste Symptome einer Ringelflechte treten in der Regel zwei bis vier Wochen nach der Infektion mit Fadenpilzen auf. Im Anfangsstadium von Tinea corporis zeigt sich dann eine ringförmige Hautrötung, die typischerweise in der Mitte heller ist. Oft ist der Rand verdickt und schuppig. Auch kleine Pusteln und Bläschen können sich am Rand der Hautrötung entwickeln. Der Ausschlag bei Ringelflechte kann auch mit Juckreiz einhergehen. Im weiteren Verlauf dehnen sich die geröteten Ringe meist aus, während der Hautbereich in der Mitte abheilt.

Ringelflechte tritt meist an den Armen, Beinen und bei Kindern vornehmlich am Rumpf auf. Vor allem, wenn sich betroffene Personen kratzen, können die Pilze auch andere Körperbereiche befallen wie das Gesicht, die Kopfhaut, Hände oder Füße. 

Wie äußert sich Tinea corporis profunda?

Nicht immer zeigt sich eine Ringelflechte durch den typischen ringförmigen Ausschlag. Dringen die Erreger in tiefere Hautschichten ein, kann es zu Entzündungen mit nässenden und schmerzhaften Krusten und Knötchen kommen. Darüber hinaus ist Fieber ein mögliches Symptom. Heilt die Entzündung ab, sind die betroffenen Hautbereiche meist heller oder dunkler. 

Ringelflechte mit Salben und Medikamenten behandeln

Oft genügt es, eine Ringelflechte mit einem Antipilzmittel (Antimykotikum) mit den Wirkstoffen Ciclopirox, Terbinafin oder Imidazol zu behandeln. Diese werden meist äußerlich in Form von Salben, Cremes, Lotionen oder Pudern angewendet (topische Therapie).

Wichtig ist, dass die Salbe ein- bis zweimal täglich großzügig mit einem Rand von mindestens zwei Zentimetern um die Hautflecken aufgetragen wird. Die Behandlung erstreckt sich meist über zwei bis vier Wochen. In manchen Fällen verschreiben Hautärzt*innen Antimykotika auch als Tabletten. Diese wirken im ganzen Körper und können zur Behandlung bei schweren Fällen zum Einsatz kommen.

Während der Therapie sollten Betroffene die Haut um die Pilzinfektion möglichst trocken halten und locker sitzende, luftdurchlässige Kleidung tragen.

Ringelflechte: Können Hausmittel helfen?

Fachleute raten davon ab, Ringelflechte mit Hausmitteln zu behandeln. So können Knoblauch, Apfelessig oder Lavendelöl möglicherweise den Juckreiz lindern. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt. Zudem sind unerwünschte Nebenwirkungen wie Hautreaktionen möglich.

Ringelflechte: Ursachen und Risikofaktoren

Ursache von Ringelflechte ist eine Infektion mit Fadenpilzen. Die häufigsten Erreger sind Trichophyton rubrum, Microsporum canis oder Trichophyton tonsurans. Meist erfolgt die Ansteckung durch Kontakt zu infizierten Menschen oder Tieren. So können etwa auch Hunde oder Katzen mit Hautpilzen infiziert sein, ohne dass Symptome wie ein sichtbarer Hautausschlag auftreten.

Allerdings ist eine Infektion auch über kontaminierte Gegenstände, etwa Kleidung, Handtücher oder Sportgeräte, möglich.

Einige Faktoren erhöhen das Risiko einer Ansteckung mit Fadenpilzen: 

  • starkes Schwitzen
  • Sport mit Körperkontakt oder Sportgeräten und Matten
  • feuchtwarme Umgebung
  • luftundurchlässige Kleidung
  • infizierte Personen im nahen Umfeld
  • gemeinsam benutzte Kleidung oder Handtücher
  • Kontakt zu Tieren
  • Therapie mit Antibiotika
  • bestehende andere Pilzinfektion, wie am Fuß oder an Nägeln
  • geschwächtes Immunsystem, etwa bei Diabetes mellitus

Wie wird Ringelflechte diagnostiziert?

Ärzt*innen können meist bereits aufgrund der typischen Hautveränderungen eine Tinea corporis erkennen. Um die Diagnose zu sichern, wird eine Hautprobe im Labor untersucht. Unter dem Mikroskop oder durch eine angelegte Kultur können Fachleute feststellen, ob eine Infektion mit einem Fadenpilz vorliegt. Auch andere Erkrankungen, wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder Röschenflechte, die ähnliche Symptome hervorrufen, werden so ausgeschlossen.

Verlauf und Prognose bei Ringelflechte

In den meisten Fällen heilt eine Ringelflechte durch die Behandlung mit einer Salbe folgenlos aus. Jedoch müssen Betroffene oft viel Geduld mitbringen und die Anwendung wie ärztlich verordnet konsequent einhalten. Sonst droht ein erneuter Ausbruch der Hautkrankheit.