Lupe über der Wange einer Frau mit Couperose.
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Couperose: Symptome im Gesicht und Behandlung

Von: Claudia Dechamps (Medizinautorin und Redakteurin)
Letzte Aktualisierung: 27.02.2023

Couperose ist eine chronische Hauterkrankung, die sich nicht heilen, aber meist gut behandeln lässt. Betroffen sind vorwiegend hellhäutige Frauen. Erste Anzeichen sind meist stark gerötete Wangen. Welche Symptome noch möglich sind und was hilft.  

Zusammenfassung

  • Definition: Couperose ist eine chronische Hauterkrankung, die sich vorwiegend im Gesicht zeigt. 
  • Symptome: Anzeichen sind vor allem trockene, gespannte und empfindliche Haut sowie plötzlich auftretende Rötungen (Flushing) im Gesicht.
  • Behandlung: Couperose lässt sich mit speziellen Cremes behandeln, wobei eine entsprechende und konsequente Hautpflege ratsam ist. Auch Laserbehandlungen kommen infrage.
  • Ursachen: Die genauen Ursachen sind unklar, vermutet wird ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse. Auslöser sind zum Beispiel Sonnenbäder, Stress, scharfe Speisen, Alkohol oder Nikotin.
  • Diagnose: In der Regel genügt die bloße Blickdiagnose von Fachleuten, um die Krankheit festzustellen. 
  • Verlauf: Couperose ist eine chronische Hautkrankheit, die sich nicht heilen lässt. Mit der entsprechenden Behandlung und Vermeidung der Trigger lassen sich die Symptome jedoch gut behandeln.

Was ist Couperose?

Bei Couperose (auch Kupferrose oder Kupferfinne) handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung. Sie zeigt sich meist mit auffallend geröteten Hautpartien, die um die Nase beginnen und sich auf den Wangen und im Stirnbereich sowie in späteren Stadien über das ganze Gesicht verteilen. 

Die Erkrankung tritt ab dem 30. Lebensjahr auf. Sie betrifft mehr Frauen als Männer und vorwiegend die hellen Hauttypen. Die entzündliche Reaktion der Haut ist nicht ansteckend. Schätzungsweise drei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Couperose. Sie gilt als Vorstufe von Rosacea.

Das Erscheinungsbild der Hautveränderungen kann für Betroffenen psychisch sehr belastend und stigmatisierend sein. Die geplatzten Äderchen und auffälligen Hautrötungen im Gesicht wirken störend und der gerötete Nasenbereich bei Couperose lässt sich nur bedingt kaschieren. 

Welche Symptome sind bei Couperose möglich?

Die ersten Anzeichen einer Couperose sind Rötungen um die Nase und auf den Wangen, verursacht durch gestaute oder geplatzte Äderchen. Dieses Erröten wird auch Flushing genannt. Auslöser und begünstigende Faktoren hierfür sind unter anderem:

  • UV-Strahlung
  • scharf gewürzte oder heiße Speisen
  • psychische Belastungssituationen
  • Genuss von Kaffee oder Alkohol
  • Kosmetika oder Seifen mit Duft- und Konservierungsstoffen
  • plötzliche Temperaturschwankungen

Die Haut kann trocken werden, jucken und sich gereizt anfühlen. Bei einer Couperose kommen und gehen Rötungen und Beschwerden anfangs noch, sie werden durch die genannten Trigger ausgelöst oder entstehen periodisch in Schüben. 

Mit der Zeit verlieren die geweiteten Gefäße die Fähigkeit, sich wieder zusammenzuziehen. Es entstehen sogenannte Teleangiektasien, dauerhaft geweitete, sichtbar unter der Haut liegende Blutgefäße. Die Rötungen breiten sich von den Wangen zur Stirn hin aus. 

Couperose: Maßnahmen zur Behandlung

Fachleute bewerten eine Couperose in erster Linie als kosmetisches Problem, für die Betroffenen kann jedoch durch die Rötungen ein Leidensdruck entstehen. Es ist daher sinnvoll – auch im Hinblick auf eine mögliche Verschlechterung – mit einer entsprechenden Behandlung, Hautpflege und ein paar Verhaltensmaßnahmen gegenzusteuern.

Pflege und Tipps zur Behandlung von Couperose

Bei einer Couperose ist es wichtig, die Haut mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. In der Apotheke gibt es verschiedene Couperose-Cremes. Betroffene sollten sich in der Apotheke oder dermatologischen Fachpraxis beraten lassen, welche Cremes individuell geeignet sind. Neben der täglichen Gesichtspflege mit einer entsprechenden Couperose-Creme sollten Betroffene darauf achten, das Gesicht mit einem weichen Handtuch vorsichtig abzutupfen und nicht stark zu rubbeln. 

Weitere Tipps bei Couperose:

  • Trigger meiden: Auf Nikotin, Alkohol sowie auf heiße Getränke und scharf gewürzte Speisen sollte bestenfalls verzichtet werden.

  • Gefäße nicht überstrapazieren: Auch auf Saunabesuche und Dampfbäder sollte man verzichten, um eine Gefäßerweiterung zu verhindern. Ebenso ist extreme Kälte nicht zu ratsam.

  • hautschonende Behandlung: Bei der Reinigung pH-neutrale Seifen, lauwarmes Wasser und spezielle Pflegeprodukte verwenden und keine Peelings, adstringierende oder durchblutungsfördernde Präparate nutzen.

  • Haut gut pflegen: Die Auswahl an Couperose-Cremes ist groß, leichte, hydrophile Hautpflegemittel und solche mit speziellen Inhaltsstoffen für leicht gereizte Haut sind empfehlenswert. Bei Emulsionen sollte man auf einen geringen Öl-Anteil achten. Thermalwassersprays können in Akutfällen lindernd wirken. 

  • Sonnenschutz: Selbst an bedeckten Tagen ist es sinnvoll, die Haut mit Cremes vor UV-Strahlung zu schützen. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne ist ein Schutzfaktor von 50+ ratsam.

  • spezielle Kosmetik verwenden: Spezielle Kosmetikprodukte mit grünen Farbpigmenten können die Rötungen kaschieren und zur Steigerung der Lebensqualität beitragen. Leichte Cremes oder Puderpräparate sind sinnvoller als fettreiche Produkte.

  • Rasur im Gesicht: Männliche Patienten sollten ihrer Haut zuliebe auf die Trockenrasur umsteigen. Bei der Nassrasur wird die Haut strapaziert und schnell verletzt, was bei Couperose ungünstig ist.

Couperose: Medikamentöse Behandlung 

In bestimmten Fällen kann die*der Hautärztin*Hautarzt eine medizinische Creme zur Behandlung der Couperose verschreiben. Diese Creme enthält den Wirkstoff Brimonidin, der gefäßzusammenziehende und antientzündliche Komponenten besitzt. Die medizinische Couperose-Creme wird einmal täglich aufgetragen, wobei die Behandlung regelmäßig und über einen längeren Zeitraum konsequent durchgeführt werden muss.

Antibiotische Cremes sind bei Couperose, die als Vorform oder auch Stadium 1 der Rosacea bezeichnet wird, nicht angebracht. 

Couperose lasern

Eine Couperose zu lasern, kann unter Umständen eine sinnvolle Therapie sein. Die Behandlung erfolgt in der hautärztlichen Praxis. Vorher sollten Betroffene allerdings eine ausführliche Beratung in Anspruch nehmen. 

Die Teleangiektasien (erweiterte Kapillare) werden mit gepulstem Licht, den Laserstrahlen, verödet. Eine Behandlung dauert etwa 15 Minuten, wobei zwischen vier und fünf Sitzungen notwendig sind. Beim Lasern der Couperose gerinnt das Blut in den gestauten Äderchen und gleichzeitig schließen sich die Kapillare. Durch das Lasern der Couperose lassen sich die roten Äderchen eliminieren und es entsteht im besten Fall ein harmonisches Hautbild. 

Im Zuge der Behandlung können Rötungen und Schwellungen entstehen, die aber nach einigen Tagen vergehen. Insgesamt ist die Rate der Nebenwirkungen beim Lasern der Couperose gering. Es kann aber sein, dass sich mit der Zeit neue, sichtbare Äderchen bilden. Daher ist es wichtig, auf den Lebensstil zu achten, bekannte Trigger zu meiden und die Haut konsequent mit spezieller Couperose-Creme zu pflegen. 

Ursachen der Couperose

Die Haut wird von sehr feinen Blutgefäßen, den Kapillaren, versorgt. Beim Sport, bei Wärme oder psychischen Bewegungen weiten sich die Kapillaren, was sich durch rote Wangen zeigen kann. Bei einigen Menschen sind diese Rötungen stärker ausgeprägt als bei anderen.

Warum die Haut bei manchen Menschen die Haut empfindlicher reagiert, ist bisher nicht eindeutig geklärt. Fachleute vermuten eine Schwäche von Bindegewebe und Gefäßstrukturen, die genetisch bedingt sein kann oder auch durch Umwelteinflüsse erworben (z. B. Rauchen). Bei Frauen können auch die Hormonveränderungen während der Wechseljahre dazu führen, dass eine Couperose entsteht. 

Ein zu hoher Blutdruck scheint zudem eine Ursache für Couperose zu sein. Der dauerhaft hohe Blutdruck strapaziert die Gefäße, gerade die besonders feinen Kapillare. Sie dehnen sich zu stark und können dadurch reißen. 

Entzündliche Prozesse in den Zellen können ebenfalls eine Rolle spielen. Man konnte feststellen, dass bei Betroffenen vermehrt entzündungsfördernde Stoffe freigesetzt werden. Auch eine mikrobiotische Dysregulation im Darmtrakt wird als mögliche Ursache diskutiert. So wurde beispielsweise beobachtet, dass manche Rosacea-Patient*innen eine gestörte Dünndarmflora zeigten. Ebenfalls diskutiert werden Haarbalgmilben als Triggerfaktor für die entzündliche Reaktion.

Wie erfolgt die Diagnose bei Couperose?

Viele Menschen im fortgeschrittenen Alter bemerken geplatzte und erweiterte Äderchen im Gesichtsbereich. Nur wenige vermuten dabei, dass es sich möglicherweise um eine beginnende Couperose handeln könnte. Wenn die Haut immer wieder gerötet ist, sich gespannt anfühlt, vielleicht auch brennt und juckt, sollte man sich an eine dermatologische Praxis wenden. 

Die*der Hautärztin* Hautarzt wird die Gesichtshaut untersuchen und meist schon nach dem Blickbefund zu einer Diagnose kommen. Medizinisch lässt sich auch klären, ob es sich um Couperose oder um Rosacea handelt. 

Verlauf und Prognose der Couperose

Bei der Couperose handelt es sich um eine chronische Hauterkrankung, die medizinisch als Frühform der Rosacea gesehen wird. Mit der richtigen Pflege kann man die Couperose allerdings gut in den Griff bekommen und auch verhindern, dass sie sich verschlimmert. Die Pflege muss dauerhaft und sorgsam erfolgen, denn Couperose begleitet Betroffene ein Leben lang. Sie sollten sich über begünstigende Fakten im Klaren sein und den Lebensstil danach ausrichten.

Beseitigen lassen sich die bereits entstandenen Rötungen mit einer Couperose-Creme nicht, aber mit einer guten Pflege kann man neuen Rötungen vorbeugen. Spezielle Kosmetikprodukte mit grünen Farbpigmenten helfen, die Couperose im Bereich der Nase und an den Wangen gut zu kaschieren.