Accuzide 10mg/12,5mg/ -20mg/12,5mg/ -20mg/25mg diuplus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.04.2008
Hersteller: Gödecke GmbH / Pfizer-Gruppe
Wirkstoffkombination: Quinapril + Hydrochlorothiazid
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Accuzide 10mg/12,5mg/ -20mg/12,5mg/ -20mg/25mg diuplus enthält die Wirkstoffkombination Quinapril + Hydrochlorothiazid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Accuzide 10mg/12,5mg/ -20mg/12,5mg/ -20mg/25mg diuplus.

Quinapril zusammen mit Hydrochlorothiazid wird zur Blutdrucksenkung bei Bluthochdruck eingesetzt, wenn eine Einzeltherapie mit Quinapril oder Hydrochlorothiazid nicht ausreichend ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Quinapril + Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Quinapril + Hydrochlorothiazid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne nachweisbare Ursache, der mit Quinapril allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte

Dosierung

Nehmen Sie von dem mit zehn Milligramm Quinapril täglich morgens eine Tablette ein; die Höchstdosis liegt bei zwei Tabletten am Tag.

Von den stärker dosierten Tabletten -20/12,5, -20/25 diuplus wird nur einmal am Tag eine morgens eingenommen.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten über 65 Jahre muss der Arzt eine sorgfältige Dosiseinstellung vornehmen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Eisen(III)-oxid (E 172)
  • Candelillawachs
  • Crospovidon
  • Eisenoxidhydrat (E 172)
  • Hyprolose
  • Hypromellose
  • Lactose 1H2O
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 400
  • Magnesiumstearat
  • Povidon
  • schweres basisches Magnesiumcarbonat
  • Titandioxid (E 171)

Nebenwirkungen

Da Quinapril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Nebenwirkungen beider Einzelstoffe beachtet werden.

Quinapril
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen (selten mit Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache), Nierenfunktionsstörungen (selten bis zum Nierenversagen), trockener Reizhusten, Bronchialschleimhautentzündung (Bronchitis), Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, verringerte Konzentration des roten Blutfarbstoffs.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
übermäßige Blutdrucksenkung, Abfall des Anteils der zellulären Anteile im Blut, Abfall der weißen Blutkörperchen, Blutplättchenverminderung, Verlängerung der Überleitungszeit und Überleitungsausfälle von Vorhof und Herzkammer (AV-Block II. und III. Grades), Blutdruckabfall, Eiweißausscheidung im Urin (teilweise mit verschlechterter Nierenfunktion), Atemnot, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, allergische Hautreaktion mit Exantheme, Hautrötung und Juckreiz.

Seltene Nebenwirkungen:
Bewusstseinsverlust, Ohnmacht ohne erkennbare Ursache, Verschlechterung der Nierenfunktion, Nasenschleimhautentzündung, Gefäßschwellungen mit Beteiligung von Lippen, Gesicht, Kehlkopf und/oder Armen und Beinen; Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Missempfindungen der Haut, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, Sehstörungen, Geschmackveränderungen, vorübergehender Geschmackverlust, Blutarmut, Blutplättchenabfall, Abfall der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutharnstofferhöhung, Blutkreatininanstieg, Blutkaliumanstieg, Blutnatriumabfall, herzbedingte Schockzustände, verstärkte Blasenbildung der Haut, beginnende Gelbsucht (Gallenstau) bis zum Leberzelluntergang eventuell mit tödlichem Ausgang (unklarer Zusammenhang zur Einnahme von Quinapril), Nesselsucht, Hautausschlag mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle von Quinapril:
Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Brustenge, Herzinfarkt, Organgefühl des Herzens, Vorstufen eines Schlaganfalls, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Krampf der Atemwegsmuskulatur, allergisch bedingte Lungenerkrankung und Lungenentzündung, Zungenentzündung, trockener Mund, Leberentzündung, Leberfunktionsstörungen, Darmverschluss, schwerwiegende arzneimittelbedingte Hautveränderungen, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Gefäßentzündung, Erhöhung der weißen Blutkörperchen, erhöhter ANA-Titer (Antikörper gegen Zellkernbestandteile), schuppenflechtenähnliche Hautveränderungen, bläschenartige Hautveränderungen, Hautreaktionen, Ausschlag mit Hautablösung, Lichtsensibilität, Haarausfall, Nagelablösung, durch Gefäßkrämpfe bedingte anfallsweise Minderversorgung der Finger (Raynaud-Symptomatik), Blut-Bilirubinspiegelerhöhung, Leberenzymanstieg, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Abfall aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Abfall aller Blutzellen (insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Bindgewebsumbauerkrankungen oder gleichzeitiger Therapie mit dem harnsäuresenkenden Wirkstoff Allopurinol, dem herzschlagregulierenden Wirkstoff Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken), Kaliumanstieg bei Zuckerkrankheit, Brustvergrößerung, Zerstörung der roten Blutkörperchen mit Blutarmut, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Auflösung/Zerfall der roten Blutkörperchen, vermehrtes Schwitzen.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Herzschwäche kann während der Behandlung der Blutdruck massiv abfallen. Dies hätte eine verminderte Urinausscheidung, eine Blutübersäuerung, ein Nierenversagen und eventuell den Tod zur Folge. Darum müssen diese Patienten sehr engmaschig vom behandelnden Arzt überwacht werden.

Insbesondere bei vorbestehendem Gallensteinleiden kann eine akute Gallenblasenentzündung auftreten.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können die Blutkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumblutkonzentration abfallen. Blutwerte müssen deshalb vor der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung durch den Arzt kontrolliert werden.

Bei dem Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Die Therapie ist möglicherweise abzubrechen und umzustellen.

Bei Auftreten von Gelbsucht oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie zu beenden. Die Patienten müssen ärztlich überwacht werden.

Bei Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hochlagern.

Hydrochlorothiazid
Häufige Nebenwirkungen:
erhöhte Harnsäurenkonzentration (Hyperurikämie), Kaliummangel, Blutzuckeranstieg, Urinzuckerausscheidung, Verschlechterung oder Entstehung einer Zuckerkrankheit, Blutfetterhöhung, Störungen im Flüssigkeitshaushalt, Veränderungen im Blutsalzhaushalt, Kaliummangel, Natriummangel, Chlormangel, Kalziumüberschuss, Blutvolumenmangel, erhöhte Magnesiumausscheidung im Urin.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magnesiummangel, Urinharnstoffanstieg, Urinkreatininanstieg, Anstieg bestimmter Verdauungsenzyme (Eiweiße) im Blut, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen, Bauchkrämpfe, trockener Mund, Durst, Schwächegefühl, Schwindelgefühl, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Nervosität, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Störungen der Kreislaufsregulation, Anstieg des Anteils zellulärer Bestandteile im Blut.

Seltene Nebenwirkungen:
Juckreiz, Ausschlag, Lichtsensibilitätsausschlag, Hautblutungen, Nesselsucht, Arzneimittel-Fieber, Gelbsucht, Nierenentzündung, Gefäßentzündung, Blutplättchenabfall, Potenzstörungen, Sehstörungen, Verschwommensehen, Gelbsehen, eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit, Lungenentzündung, Wasseransammlung in den Lungen, Schock (Verdacht auf allergische Ursache), Krämpfe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Kreislaufkollaps, Nierenversagen, teilweise oder vollständige Gefäßverschlüsse.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Syndrom der verbrühten Haut bis zum Hautuntergang mit schwerer Allgemeinsymptomatik, Abfall der weißen Blutkörperchen, Bindegewebsumbauerkrankung, Abfall aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutarmut.

Unerwünschte Wirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
EKG-Veränderungen, erhöhte Empfindlichkeit gegen Herzglykosidse, Gichtanfälle, Gallenblasenentzündung (bei vorbestehenden Gallensteinen), Verschlechterung von Kurzsichtigkeit, Kaliummangel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Missempfindungen der Haut, Lähmungen, Teilnahmslosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss, Bewusstseinsstörungen, Koma, Anstieg des pH-Wertes des Körpers.

Besonderheiten:
Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.

Wechselwirkungen

Da Quinapril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Wechselwirkungen beider Einzelstoffe beachtet werden!

Folgende Wechselwirkungen mit Quinapril können auftreten:

Immunsuppressiva (Mittel zur Unterdrückung oder Abschwächung der Immunreaktion) erhöhen das Risiko für das Auftreten von Blutbildveränderungen. Allopurinol (Wirkstoff gegen Gichtanfälle), Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen), Glukokortikoide und Procainamid (Wirkstoff gegen Herzrhythmusstörungen) verstärken die Blutbildveränderungen noch. Daher sind regelmäßige ärztliche Blutbildkontrollen wichtig.

Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.

Nichtsteroidale Antiphlogistika (kortisonfreie entzündungshemmende Schmerzmittel), Antirheumatika und Kochsalz vermindern die Blutdrucksenkung. Narkosemittel und Antihypertonika (Mittel gegen hohen Blutdruck) verstärken die Blutdrucksenkung dagegen. Eine individuelle Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt und engmaschige Blutdruckkontrollen sind erforderlich.

Kalium und kaliumsparende Entwässerungsmittel (wie Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie Kaliumüberschuss verursachende Arzneimittel (wie Heparin) erhöhen die Kaliumkonzentration. Deshalb werden regelmäßige Blutkaliumkontrollen empfohlen.

Außerdem ist eine Kombination mit Lithium (Psychopharmaka) nicht zu empfehlen, da die Ausscheidung von Lithium verzögert wird. Diese Patienten müssen ärztlich überwacht werden.

Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux-Membranen (werden eingesetzt bei der Dialyse), Dextransulfat (eingesetzt bei der Blutwäsche bei stark erhöhten Blutfetten, LDL-Apherese) und Insektengifte im Rahmen einer Desensibilisierungstherapie erhöhen das Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen bis hin zum Schock.

Weiterhin verstärkt die gleichzeitige Gabe von Quinapril und blutzuckersenkenden Tabletten sowie Insulin die Blutzuckersenkung. Engmaschige Blutzuckerkontrollen und eine individuelle Dosisanpassung durch den behandelnden Arzt sind bei diesen Patienten empfehlenswert.

Es ist außerdem darauf zu achten, dass bei gleichzeitiger Gabe von Quinapril die Wirkung von Alkohol verstärkt ist. Darum sollte während der Behandlung auf Alkoholgenuss verzichtet werden.

Folgende Wechselwirkungen mit Hydrochlorothiazid können auftreten:

Zusammen mit blutdrucksenkenden Mitteln, Entwässerungsmitteln, Betablockern (herzschlagverlangsamende Wirkung), Nitraten, gefäßerweiternden Mitteln, Beruhigungsmitteln, Phenothiazinen (Psychopharmaka), trizyklischen Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen) und Alkohol wird die blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid verstärkt. Deshalb sind regelmäßige Blutdruckkontrollen und eine individuelle Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich.

Bei zusätzlicher Gabe von ACE-Hemmern ist ein überschießender Blutdruckabfall sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich. Diese Patienten müssen engmaschig ärztlich überwacht werden.

Außerdem vermindern Nichtsteroidale Antiphlogistika (kortisonfreie entzündunghemmende Schmerzmittel) und Antirheumatika die wasserausscheidende und blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid. Eine regelmäßige Kontrolle des Behandlungserfolges durch den Arzt ist notwendig.

Hydrochlorothiazid hat außerdem viele Wirkungen auf andere Arzneimittel. Unter anderem wird die giftige Wirkung von hochdosierten Salicylaten (Schmerzmittel) auf das zentrale Nervensystem verstärkt. Weiterhin wird die Wirkung von blutzuckersenkenden Tabletten gemindert. Die Wirkung harnsäuresenkender Medikamente wird ebenfalls vermindert. Ebenso wird die Wirkung der Sympathomimetika wie Adrenalin oder Noradrenalin (Mittel zur Aktivierung des sympathischen Nervensystems) abgeschwächt. Alle diese Patienten müssen sehr engmaschig ärztlich überwacht werden und die Dosis ist individuell vom behandelnden Arzt anzupassen.

Desweiteren werden die Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (eingesetzt bei Herzmuskelschwäche) bei Kalium- oder Magnesiummangel verstärkt.

Abführmittel und Glukokortikoide führen zu vermehrter Kaliumausscheidung. Die giftige Wirkung von Lithium (Psychopharmka) wird ebenfalls verstärkt. Deshalb sind regelmäßige Blutkontrollen der relevanten Laborwerte durch den Arzt erforderlich.

Die Wirkung curareartiger Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelerschlaffung) verstärkt und verlängert sich.

Die Ausscheidung von Chinidin (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) wird vermindert. Es könnten vermehrt Nebenwirkungen auftreten.

Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen) wie Cyclophosphamid, Fluorouracil und Methotrexat wirken verstärkt giftig auf das Knochenmark. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den Arzt sind notwendig.

Außerdem verringert sich die Aufnahme der CholesterinsenkerColestipol und Colestyramin. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein. Darüber wird der Arzt individuell entscheiden.

Gegenanzeigen

Da Quinapril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Gegenanzeigen beider Einzelstoffe beachtet werden.

Quinapril darf bei einer allergisch hervorgerufenen Reaktion mit Schwellung der Haut und Schleimhaut (angioneurotisches Ödem, Quincke-Ödem) in der Vorkrankengeschichte des Patienten sowie bei einer Überempfindlichkeit gegen Quinapril oder andere ACE-Hemmern nicht gegeben werden.

Zuckerkranke oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten, dürfen nicht mit Quinapril behandelt werden.

Die Gabe von Quinapril ist bei beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitiger Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere sowie nach einer Nierentransplantation verboten. Die gleichzeitige Anwendung von Quinapril und Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen (werden bei der Dialyse eingesetzt) ist ebenfalls nicht gestattet.

Quinapril sollte nicht bei primärem Hyperaldosteronismus (Störung der Hormonausscheidung der Niere) verordnet werden. Hier sind ACE-Hemmer wirkungslos.

Außerdem darf dieser Wirkstoff nicht bei herzbedingtem Schock, Herzklappenverengung mit Einfluss auf den Kreislauf (Mitralklappen- oder Aortenstenose) sowie bei krankhafter Vergrößerung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie) mit eingeschränktem Blutausstrom aus dem Herzen verabreicht werden.

Lebererkrankungen oder schwere Leberfunktionsstörungen wie Leberkoma und Leberversagen schließen den Einsatz von Quinapril ebenfalls aus. Weiterhin darf dieser Wirkstoff nicht bei sehr schweren Nierenfunktionsstörungen (mit Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter pro Minute), Blutwäsche (Dialyse) und bekannten Hirndurchblutungsstörungen eingesetzt werden.

Weitere Gegenanzeigen für Quinapril sind LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Blutsäuberung von Cholesterin und sonstige Therapieverfahren, bei denen Blut in Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen kommen kann. Außerdem darf eine Behandlung mit Quinapril nicht bei gleichzeitig stattfindender Desensibilierungstherapie mit Insektengiften erfolgen.

Bei mittelschweren Nierenfunktionsstörungen (mit Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter pro Minute), erhöhtem Urineiweiß (über ein Gramm pro Tag), Blutsalzstörungen (Elektrolytstörungen) sowie bei Patienten mit gestörter Immunreaktion oder Bindegewebsumbaukrankheiten darf Quinapril nur nach sehr kritischer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Eine regelmäßige Kontrolle durch den behandelnden Arzt ist erforderlich. Das gleiche gilt bei akutem Herzinfarkt.

Bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, welche die Abwehrreaktion unterdrücken, sowie Allopurinol (Gichtmittel), Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Mittel gegen Depression) sollte der Einsatz von Quinapril kritisch überdacht werden. Der Arzt wird in diesen Fällen individuell über eine Behandlung entscheiden.

Quinapril kann vorsichtig nach ärztlicher Abschätzung von Nutzen und Risiko sowie bei entsprechender ärztlicher Kontrolle bei Salz- und Flüssigkeitsmangel, eingeschränkter Nierenfunktion (mit Kreatinin-Clearance 30 bis 60 Milliliter pro Minute), schwerem (und nierenbedingtem) Bluthochdruck, sehr schwerer Herzmuskelschwäche und bei Patienten über 65 Jahren angewendet werden. Der Blutdruck und die relevanten Laborwerte sind während der Behandlung engmaschig vom Arzt zu überwachen.

Gegenanzeigen von Hydrochlorothiazid:
Hydrochlorothiazid darf bei Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff oder andere Thiazide oder Sulfonamide nicht gegeben werden.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen, akuter Nierenkörperchenentzündung, bei Leberausfallkoma sowie bei Kaliummangel, Natriummangel, geringem Blutvolumen, Calciumüberschuss und auch bei Gicht ist die Einnahme von Hydrochlorothiazid ebenfalls verboten.

Als relative Gegenanzeigen für die Behandlung mit Hydrochlorothiazid gelten niedriger Blutdruck, Hirndurchblutungsstörungen, Herzkranzgefäßverengung, Zuckerkrankheit, leichte Nierenfunktionsstörungen sowie eine Leberfunktionseinschränkung. In diesen Fällen wird der Arzt individuell über eine Therapie entscheiden. Gleiches gilt für Patienten, die schon einmal Hautkrebs ((Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome) hatten.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Einsatz der Kombination Quinapril + Hydrochlorothiazid ist in Schwangerschaft und Stillzeit streng verboten. Beide Wirkstoffe haben erwiesenermaßen negative Einflüsse auf das ungeborene beziehungsweise gestillte Kind.

Bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft während einer Behandlung mit dieser Kombination muss diese umgehend vom behandelnden Arzt abgesetzt und durch einen anderen Blutdrucksenker ersetzt werden. Auch bei der Planung einer Schwangerschaft sollte die Therapie frühzeitig umgestellt werden. Über eine Alternativbehandlung entscheidet der Arzt individuell.

In der Stillzeit geht die Kombination in die Muttermilch über. Ist eine Behandlung während der Stillzeit dringend erforderlich, muss die Patientin abstillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination sollte bei Kindern nicht angewendet werden. In dieser Altersgruppe liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
  • Eine Beeinträchtigung bei der Maschinenbedienung ist möglich.
  • Eine Beeinträchtigung der aktiven Verkehrsteilnahme ist möglich.
  • Arbeiten ohne sicheren Halt kann beeinträchtigt sein.
  • Vor und während der Therapie muss die Nierenfunktion kontrolliert werden.
  • Die Therapie mit dem Medikament sollte beim insulinabhängigen Diabetiker engmaschig kontrolliert werden.
  • Das Medikament wirkt bei älteren Patienten stärker, diese Patientengruppe muss regelmäßig kontrolliert werden.
  • Das Medikament kann in der Schwangerschaft Missbildungen verursachen.
  • Während der Therapie mit dem Medikament ist eine Schwangerschaft zuverlässig zu verhüten.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.
  • Bei Dauertherapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen aller wichtigen Laborwerte (Harnstoff, Kreatinin, Kalium, Natrium, Urineiweiß, Bilirubin, Leberenzyme) nötig.
  • Bei Auftreten von Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern.
  • Das Medikament könnte ein positives Ergebnis in einem Doping-Test hervorrufen.
  • Bei Auftreten einer Gelbsucht (Ikterus) oder bei deutlichem Anstieg der Leberenzyme ist die Therapie abzubrechen. Patienten müssen ärztlich überwacht werden.
  • Bei Auftreten eines angioneurotischen Ödems (Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut, Augen) ist die Therapie abzubrechen und ein Arzt muss aufgesucht werden.
  • Es besteht eine verstärkte Alkoholwirkung, darum sollte während der Behandlung auf Alkoholgenuss verzichtet werden.
  • Alkohol verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.
  • Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
30 Stück Filmtablette
100 Stück Filmtablette
30 Stück Filmtablette
100 Stück Filmtablette
30 Stück Filmtablette
100 Stück Filmtablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Accuzide 10mg/12,5mg/ -20mg/12,5mg/ -20mg/25mg diuplus sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Quinapril + Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.