TRI-Normin 25/-50

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.10.2007
Hersteller: TEOFARMA S.R.L.
Wirkstoffkombination: Atenolol + Chlortalidon + Hydralazin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

TRI-Normin 25/-50 enthält die Wirkstoffkombination Atenolol + Chlortalidon + Hydralazin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von TRI-Normin 25/-50.

Die Wirkstoffkombination aus Atenolol, Chlortalidon und Hydralazin wird nach dem Stufenschema der Hochdruckliga e.V. dann zur Senkung von Bluthochdruck angewendet, wenn ein einzelner Wirkstoff oder eine Zweierkombination zur Senkung des Blutdrucks nicht ausreichend waren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Atenolol + Chlortalidon + Hydralazin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, Betablocker, durchblutungsfördernde Mittel, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Atenolol + Chlortalidon + Hydralazin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck

Dosierung

Dosierung und Dauer der Behandlung richten sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Die Tabletten werden vor der Mahlzeit am Morgen unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.

Dosierungsempfehlung:
Täglich wird eine Tablette TRI-Normin 25 (25 Milligramm) eingenommen. Bei Bedarf ist eine Dosissteigerung auf eine Tablette TRI-Normin 50 (50 Milligramm) pro Tag möglich.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Povidon
  • Titandioxid (E 171)
  • Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
  • Eisenoxidhydrat (E 172)
  • Glycerol
  • Lactose-Monohydrat
  • Methylacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
  • Talkum
  • vorverkleisterte Stärke (aus Mais)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, Fieber, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Gelenkentzündungen, Blutdruckabfall, Blutdruckregulationsstörungen, Kribbeln und Kältegefühl in den Armen und Beinen, Verschlechterung einer bestehenden Herzmuskelschwäche, Herzschlagverlangsamung, Ohnmachtsanfälle, Blutnatriumkonzentrationsverminderung, Blutmagnesiumkonzentrationsverminderung, Blutkaliumkonzentrationsverminderung, Blutchloridkonzentrationsverminderung, Blutkalziumkonzentrationserhöhung, Durst, Schwäche, Herzklopfen, Muskelschwäche, Lähmungen, Gefühlsstörungen, Teilnahmslosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss, Bewusstseinsstörungen, Koma, Überzuckerung, vermehrte Zuckerausscheidung im Urin, Blutharnsäurewerterhöhung, Anstieg der Nierenwerte.

Vorübergehende Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Schwindel, Wahnvorstellungen, Albträume, Schlafstörungen, psychische Erkrankungen (Psychosen), Stimmungsschwankungen, Verstopfung, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angina Pectoris, Nervenentzündungen, Angstzustände, Blutleberwerterhöhung, Gelbsucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberfunktionsstörungen, Gefäßentzündungen, Blutarmut, Blutzellverminderung, Lymphknotenvergrößerung, Blutfetterhöhung, Haarausfall, Nierenentzündung, Libido- und Potenz-Störungen, Sehstörungen, verstopfte Nase, Augenbindehautentzündung, Tränenflussverminderung.

Seltene Nebenwirkungen:
Durchblutungsstörungsverschlechterung, gehäufte Angina Pectoris-Anfälle, Ganzkörpererkrankung der Muskeln, des Bindegewebes und der Gelenke (beispielsweise Lupus erythematodes).

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Atemnot, akute "Wasserlunge" (Lungenödem), Schuppenflechte.

Besonderheiten:
Schilddrüsenvergiftungen können durch die Gabe der Kombination verschleiert werden.

Beim Fasten oder bei extremer körperlicher Anstrengung droht bei Einnahme der Kombination eine Unterzuckerung.

Wechselwirkungen

Die Kombination kann die Wirkung und Nebenwirkungen folgender Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen verändern:
  • Muskelrelaxanzien, saure Schmerzmittel (Salicylate), das Entwässerungsmittel Furosemid, Abführmittel, Amphotericin B (ein Pilzmittel), das Hormon ACTH, das Magenschutzmittel Carbenoloxon und Glukokortikoide (Mittel gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache), Lithium (Mittel gegen Depressionen), Mittel gegen Herzmuskelschwäche (Digitalis) und Blutzuckersenker wie Insuline werden in ihrer Wirkung verstärkt.
  • Die Wirkung von Gichtmitteln kann abgeschwächt werden.
Ihrerseits werden Wirkung und Nebenwirkungen der Kombination durch andere Wirkstoffe wie folgt verändert:
  • Andere blutdrucksenkende Arzneimittel, Entwässerungsmittel (Diuretika), gefäßerweiternde Mittel und Barbiturate (Mittel gegen Krampfleiden und zur Narkose), Alkohol, tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Wirkstoffe gegen Psychosen und Erregungszustände wie Phenothiazine, Betäubungsmittel und Narkosemittel wirken verstärkend.
  • Verschiedene Schmerzmittel (Salicylate, nicht-steroidale Antirheumatika) und die Blutfettsenker Cholestyramin und Colestipol wirken abschwächend.
Hinweise:
Ein überschießender Blutdruckanstieg droht, wenn neben der Kombination noch MAO-Hemmer (Gruppe von Mitteln gegen Depressionen) eingesetzt werden oder zusätzlich gegebenes Clonidin (ein Mittel zur Blutdrucksenkung) plötzlich abgesetzt wird.

Zu einem übermäßigen Blutdruckabfall besonders zu Behandlungsbeginn kann es kommen, wenn die Kombination zusammen mit ACE-Hemmern gegeben wird.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht verabreicht werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe, gegen die Gruppe der Beta-Blocker, der Thiazide und thiazidartigen Entwässerungsmittel oder Sulfonamide und Trimethoprim (Antibiotika)
  • schweren Nierenfunktionsstörungen mit einem Blut-Kreatinin-Wert über 1,8 bis 2 Milligramm pro Deziliter oder einer Kreatinin-Clearance unter 30 Millilitern pro Minute
  • schweren Leberfunktionsstörungen
  • niedrigem Blutdruck
  • akutem Herzinfarkt, Erregungsleitungsstörungen am Herzen, Schock und nicht ausgleichbarer Herzmuskelschwäche, Einriss der Hauptschlagader, Herzklappenverschluss, Herzvergrößerung und Rechtsherzschwäche durch Lungenhochdruck
  • verminderter Kalium- und Natriumkonzentration oder erhöhter Kalziumkonzentration im Blut
  • Übersäuerung des Körpers
  • allgemeinem Mangel an Blutmenge
  • Gicht
  • schweren Durchblutungsstörungen am Herzen, in den Beinen und Armen
  • Erkrankungen mit Verengung der Bronchien (beispielsweise Asthma). Die Betablocker-Wirkung kann die Atemfunktion zusätzlich hemmen.
  • angeborenem oder durch Medikamente hervorgerufenem Lupus erythematodes dissiminatus (LED).
Eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko bezüglich der Einnahme der Kombination sollte erfolgen bei
  • Patienten mit Nebennierenmarkstumoren
  • Durchblutungsstörungen des Gehirns
  • Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit)
  • leichteren bis mittelschweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen
  • leichteren Erregungsstörungen am Herzen (AV-Block I. Grades)
  • Patienten, die selbst oder in der Familie Schuppenflechte haben.
  • Fasten oder schwerer körperlicher Belastung
  • gleichzeitiger Behandlung mit Mitteln gegen Herzschwäche (Herzglykosiden), Abführmitteln und Glukokortikoiden (Mitteln gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursachen)
  • bereits aufgetretenen schweren allergischen Reaktionen oder wenn zeitgleich eine Behandlung aufgrund einer Allergie durchgeführt werden soll.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination darf während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, weil alle drei Wirkstoffe über den Mutterkuchen zum Ungeborenen gelangen.

Betablocker (wie Atenolol) und Thiazid-Abkömmlinge (wie Chlortalidon) vermindern die Durchblutung des Mutterkuchens und können so zu Wachstumsstörungen und/oder Tod des Ungeborenen beziehungsweise zu Frühgeburten führen.

Zusätzlich können Betablocker unerwünschte Nebenwirkungen wie Blutzuckermangel und Herzschlagverlangsamung beim Un- und Neugeborenen
verursachen und erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Funktionsstörungen des Herzens und der Lunge beim Neugeborenen.

Thiazid-Abkömmlinge wie das Chlortalidon können, während der Geburt gegeben, zu Veränderungen des Mineralhaushalts, Blutplättchenmangel und Blutzuckermangel beim Neugeborenen führen. Nach Gabe von Hydralazin in der Spätschwangerschaft kann der Wirkstoff ebenfalls Blutplättchenmangel und Blutungen beim Neugeborenen verursachen.

Die Anwendung der Kombination in der Stillzeit ist verboten, da die enthaltenen Substanzen in die Muttermilch übergehen und mit nachteiligen Wirkungen beim Säugling zu rechnen ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bisher konnten keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung der Kombination bei Kindern gemacht werden. Die Kombination darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann eingeschränkt sein, besonders im Zusammenwirken mit Alkohol. Dadurch werden die aktive Teilnahme am Straßenverkehr, das Führen von Maschinen sowie das Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament sollte das Blut des Patienten regelmäßig und häufig ärztlich kontrolliert werden.
  • Der Patient muss während der Behandlung mit dem Medikament auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
  • Die Ernährung während der Behandlung mit dem Medikament sollte kaliumreich gestaltet werden (beispielsweise mit vielen Bananen und Nüssen).
  • Kontaktlinsenträger sollten besonders während der Behandlung mit dem Medikament auf ausreichende Augenbefeuchtung achten.
  • Die Lagerung der Tabletten sollte möglichst trocken und lichtgeschützt sowie nicht wärmer als 25 Grad erfolgen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
30 Stück Filmtablette
100 Stück Filmtablette
30 Stück Filmtablette
100 Stück Filmtablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über TRI-Normin 25/-50 sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Atenolol + Chlortalidon + Hydralazin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.