Teveten plus 600/12,5mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 26.11.2007
Hersteller: Solvay Arzneimittel GmbH
Wirkstoffkombination: Eprosartan + Hydrochlorothiazid
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Teveten plus 600/12,5mg enthält die Wirkstoffkombination Eprosartan + Hydrochlorothiazid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Teveten plus 600/12,5mg.

Die Kombination aus Eprosartan und Hydrochlorothiazid wird beim Bluthochdruck unbekannter Ursache angewendet, wenn die blutdrucksenkende Wirkung von Eprosartan oder Hydrochlorothiazid alleine unzureichend ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Eprosartan + Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Eprosartan + Hydrochlorothiazid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne organische Ursache bei Patienten, deren Blutdruck mit Eprosartan allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte

Dosierung

Es sollte einmal täglich morgens eine Filmtablette eingenommen werden.

Es wird jedoch empfohlen, die Dosis mit dem Arzt gemeinsam individuell anzupassen und wenn möglich auf ein Medikament mit einem einzelnen Wirkstoff umzusteigen, falls die Blutdrucksenkung damit ausreichend ist.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Crospovidon
  • Eisen (II,III)-oxid (E 172)
  • Eisenoxidhydrat (E 172)
  • Hypromellose
  • Lactosemonohydrat
  • Macrogol 400
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Titandioxid (E 171)
  • vorverkleisterte Maisstärke

Nebenwirkungen

Bei der Kombination müssen die Nebenwirkungen für beide Einzelstoffe beachtet werden.

Eprosartan
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Gefühlsstörungen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Depression, Bronchitis, Bauchschmerzen, Eiweißausscheidung über den Urin, Harnwegsinfektionen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, erhöhter Blutzuckerwert, erhöhter Blutkaliumwert, erhöter Leberwert (GPT), vermehrte Zahl weißer Blutkörperchen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Angstzustände, Nervosität, Husten, Nasenbluten, Halsentzündung, Schnupfen, Infektionen der oberen Atemwege, Magen-Darm-Grippe, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Hautausschlag, Knöchel-Ödeme, Fieber, trockener Mund, Schwitzen, Herzrhythmusstörungen.

Seltene Nebenwirkungen:
erhöhte Blutfettwerte.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Juckreiz, übermäßige Blutdrucksenkung, Schwindel bei Körperlageveränderung.

Hydrochlorothiazid
Häufige Nebenwirkungen:
erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut, Anstieg des Blutzuckerwerts, Zuckerausscheidung über den Urin, Verschlechterung beziehungseise Entstehen der Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte, Störungen im Flüssigkeitshaushalt, Veränderungen im Blutsalzhaushalt, Kaliummangel, Natriummangel, Chlormangel, Calciumüberschuss, Blutmengenmangel, erhöhte Magnesiumausscheidung über den Urin.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magnesiummangel, Anstieg des Urinharnstoff- und/oder Urinkreatininwerts, Anstieg bestimmter Verdauungsenzymwerte im Blut (Hyperamylasämie), Bauchspeicheldrüsenentzündung, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Schmerzen, Bauchkrämpfe, trockener Mund, Durst, Schwächegefühl, Schwindelgefühl, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Nervosität, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Kreislaufsregulationsstörungen, Anstieg des Anteils von Zellen im Blut (Hämokonzentration).

Seltene Nebenwirkungen:
Juckreiz, Ausschlag, Lichtsensibilitätsausschlag, Hautblutungen, Nesselsucht, Arzneimittel-Fieber, Gelbsucht, Nierenentzündung, Gefäßentzündung, verminderte Blutplättchenzahl, Potenzstörungen, Sehstörungen, Verschwommensehen, Gelbsehen, eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit, Lungenentzündung, Wasseransammlung in den Lungen, Schock (Verdacht auf allergische Ursache), Krämpfe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Kreislaufkollaps, Nierenversagen, arterielle und venöse Gefäßverschlüsse.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom), verminderte Zahl weißer Blutkörperchen, Lupus erythematodes, verminderte Zahl aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutarmut.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
EKG-Veränderungen, erhöhte Empfindlichkeit gegen Herzglykoside, Gicht-Anfälle, Gallenblasenentzündung (bei vorbestehenden Gallenbeschwerden und -steinen), Verschlechterung von Kurzsichtigkeit, Kaliummangel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, nervliche Missempfindungen, Lähmungen, Teilnahmslosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss, Bewusstseinsstörungen, Koma, Anstieg des pH-Wertes (Säurewertes) im Blut.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche kann die Behandlung mit der Kombination einen starken Blutdruckabfall hervorrufen. Dies kann eine verminderte Urinausscheidung, eine Blutübersäuerung, ein Nierenversagen und eventuell den Tod zur Folge haben.

Bei bestehenden Gallenbeschwerden und -steinen kann durch die Behandlung mit der kombination eine akute Gallenblasenentzündung ausgelöst werden.

Vor allem bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können durch die Behandlung mit der Kombination die Blutkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumblutkonzentration abfallen. Die Blutwerte sollten daher vor der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung durch den Arzt kontrolliert werden.

Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion sollte sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Die Therapie mit der Kombination ist möglicherweise abzubrechen.

Bemerkt der Patient die Entstehung einer Gelbsucht an der Gelbfärbung von Augäpfeln und Haut, sollte der Arzt verständigt werden. Die Therapie ist dann gegebenenfalls abzubrechen.

Die Kombination kann einen plötzlichen Blutdruckabfall verursachen, der sich durch Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl bemerkbar macht. In einem solchen Fall sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern. Bei langanhaltenden Zuständen dieser Art ist der Arzt zu befragen.

Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.

Wechselwirkungen

Bei der Kombination müssen die Wechselwirkungen für beide Einzelstoffe, Eprosartan und Hydrochlorothiazid, beachtet werden.

Eprosartan hat mit anderen Wirkstoffen folgende Wechselwirkungen: Zusammen mit
  • anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärkt werden.
  • kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen Wirkstoffen, welche den Kaliumspiegel erhöhen (zum Beispiel Antikoagulanzien wie Heparin), steigt möglicherweise die Kaliumkonzentration im Blut, was zu Herzrhythmusstörungen und Lähmungen führen kann.
  • Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
  • Lithium (gegen Depressionen) ist eine Erhöhung der Giftigkeit von Lithium zu vermuten. Jedenfalls wurde eine solche Wechselwirkung schon bei Wirkstoffen aus der Gruppe der ACE-Hemmer beobachtet. Da AT1-Rezeptor-Antagonisten wie Eprosartanmesilat auf dasselbe blutdruckregulierende System einwirken wie die ACE-Hemmer, ist eine gleiche Wechselwirkung wahrscheinlich.
Folgende Wechselwirkungen mit Hydrochlorothiazid hinsichtlich seiner Wirkung und Nebenwirkungen können auftreten:
  • Blutdrucksenkende Pharmaka, zum Beispiel andere Entwässerungsmittel, Betablocker, gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine (Psychopharmaka), tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen) und Alkohol verstärken die blutdrucksenkende Wirkung.
  • Abführmittel und Glukokorticoide verstärken zusätzlich die Kaliumausscheidung, was Wirkung und Nebenwirkung von Herzglykosiden verstärken kann.
  • Nicht-opioide Schmerzmittel und nicht-steroidale Antirheumatika vermindern die Wirkung von Hydrochlorothiazid.
  • ACE-Hemmer verschlechtern möglicherweise die Nierenfunktion und vermindern damit eventuell die Wirkung von Hydrochlorothiazid.
Hydrochlorothiazid verändert die Effekte vieler anderer Wirkstoffe:
  • Die giftige Wirkung hochdosierter Salicylate (Schmerzmittel) auf das Gehirn wird verstärkt.
  • Orale Antidiabetika werden in ihrer blutzuckerwertsenkenden Wirkung gemindert.
  • Gichtmittel wirken schwächer.
  • Die Wirkung von Sympathomimetika wie Adrenalin oder Noradrenalin wird vermindert.
  • Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (eingesetzt bei Herzmuskelschwäche) werden durch den möglichen Kalium- oder Magnesiummangel verstärkt.
  • Lithium (Mittel gegen manische Depression) wird in seiner Giftigkeit verstärkt.
  • Curareartige Muskelrelaxanzien wirken stärker und länger.
  • Die Ausscheidung von Chinidin (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) wird vermindert, was dessen Wirkung verstärkt und verlängert.
  • Zytostatika (wie Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) wirken verstärkt giftig auf das Knochenmark.
  • Cholesterinsenker wie Colestipol und Colestyramin werden schlechter in den Körper aufgenommen und wirken daher schwächer.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht gegeben werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Eprosartan oder gegen Hydrochlorothiazid sowie andere Thiazide oder Sulfonamide
  • Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
  • schweren Nierenfunktionsstörungen und akuter Nierenkörperchenentzündung
  • Koma aufgrund eines Ausfalls der Leberfunktion
  • unbehandelbarem Kaliummangel
  • Kalziumüberschuss.
Nur unter strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Überlegung und regelmäßiger Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei:
  • Nierenfunktionsstörung (bei einer Blut-Kreatinin-Konzentration von 1,1 bis 1,8 Milligramm/ Deziliter Blut oder leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance von 30 bis 60 Milliliter/Minute), einseitiger oder beidseitiger Verengung der Nierenarterien und nierenbedingtem Bluthochdruck
  • Verengung der Herzklappen (Aorta- und Mitralklappe) und Herzmuskelerkrankung mit Herzvergrößerung
  • Leberfunktionsstörungen
  • Patienten, die schon einmal Hautkrebs ((Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome) hatten
  • primärem Hyperaldosteronismus
  • Gicht.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Einsatz der Kombination ist während der Schwangerschaft streng verboten. Sowohl Eprosartan wie Hydrochlorothiazid können das ungeborene Kind schädigen.

Wird eine mit der Kombination behandelte Patientin schwanger, muss der Arzt die Therapie mit den Wirkstoffen umgehend beenden und mit einem anderen Blutdrucksenker weiterführen. Auch bei der Planung einer Schwangerschaft sollte die Behandlung frühzeitig umgestellt werden.

In der Stillzeit geht die Kombination in die Muttermilch über und kann beim Kind schwere Nebenwirkungen auslösen. Hält der Arzt die Behandlung mit der Kombination während der Stillzeit für dringend erforderlich, muss die Patientin abstillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Für die Behandlung von Kindern ist die Kombination nicht zugelassen.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann so weit eingeschränkt sein, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.
  • Die Nierenfunktion muss während der Therapie mit dem Medikament regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei der Therapie mit dem Medikament sollte der Arzt beim insulinabhängigen Diabetiker häufige Kontrollen durchführen.
  • Der Mineralhaushalt muss während der Therapie mit dem Medikament regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.
  • Bei Auftreten eines angioneurotischen Ödems (Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut, Augen) ist die Therapie mit dem Medikament abzubrechen und der Arzt aufzusuchen.
  • Durch einen Blutdruckabfall kann es zu Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl kommen. Der Patient sollte sich dann vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern.
  • Bei Patienten afrikanischer Herkunft besteht eine durch Studien nachgewiesene schlechtere Wirkung des Medikaments. Daher ist bei diesem Personenkreis möglicherweise eine höhere Dosierung nötig.
  • Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker) und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
28 Stück Filmtablette
56 Stück Filmtablette
98 Stück Filmtablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Teveten plus 600/12,5mg sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Eprosartan + Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.