Elobact 125mg/-250mg/-500mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.03.2008
Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Cefuroxim
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Elobact 125mg/-250mg/-500mg enthält den Wirkstoff Cefuroxim. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Elobact 125mg/-250mg/-500mg.

Cefuroxim wird bei Infektionen durch Erreger wie etwa Streptokokken angewendet, die gegen Cefuroxim empfindlich sind. Zu diesen Erkrankungen zählen:
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • Atemwegsinfektionen wie etwa chronische Bronchitis oder Lungenentzündungen
  • Hals-Nasen-Ohren-Infektionen (wie Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen)
  • Nierenentzündungen und Harnwegsinfektionen
  • Hautinfektionen
  • Weichteilinfektionen
  • Knocheninfektionen und Gelenksentzündungen
  • Geschlechtskrankheiten (etwa akute Gonorrhoe)
  • Lyme-Borreliose (eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen wird).
Cefuroxim kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefuroxim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefuroxim gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Mittelohrentzündungen, Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Rachenentzündungen und Mandelentzündungen
  • Infektionen der unteren Atemwege wie eine akute Form der sich verschlimmernden chronischen Bronchitis oder der Lungenentzündung
  • Infektionen der Haut
  • Infektionen des Weichteilgewebes
  • Infektionen der Niere
  • Infektionen der ableitenden Harnwege
  • akuter Tripper
  • Frühstadium der Lyme-Borreliose

Dosierung

Dosierung und Art der Verabreichung richten sich nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Allgemeinzustand des Patienten.
Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre:
Infektionen der unteren und oberen Atemwege einschließlich Hals,- Nasen- und Ohrenbereich: zweimal 250 bis 500 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 250 Milligramm- oder 500 Milligramm-Filmtablette).
Lungenentzündung: zweimal täglich 500 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 500 Milligramm-Filmtablette).
Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes: zweimal 250 bis 500 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 250 Milligramm- oder 500 Milligram-Flmtablette).
Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege: zweimal 250 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 250 Milligramm-Filmtablette).
Unkomplizierter Tripper: Stoßtherapie mit 1000 Milligramm Cefuroxim, entsprechend einer einmaligen Einnahme von zwei 500 Milligramm-Filmtabletten.
Lyme-Borreliose im Frühstadium: zweimal 500 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 500 Milligramm-Filmtablette).
Unkomplizierte Harnwegsinfektionen der Frau: zweimal 125 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 125 Milligramm-Filmtablette).

Kinder ab fünf Jahre:
Zweimal 125 bis 250 Milligramm Cefuroxim (zweimal täglich eine 125 Milligramm- oder eine 250 Milligramm-Filmtablette). Bei Mittelohrentzündung sollte die höhere Dosis gegeben werden.

Kinder ab drei Monate bis fünf Jahre:
Für diese Altersgruppe stehen andere Darreichungsformen wie der Trockensaft und Dosier-Briefe zur Verfügung.

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und bei älteren Patienten:
Sofern die jeweilige Tageshöchstdosis bei Erwachsenen und bei älteren Patienten nicht überschritten wird, braucht die Dosis bei Vorliegen einer nur leicht bis mäßig eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin-Clearanceim Bereich von bis zu 30 Millilitern/Minute) nicht herabgesetzt zu werden. Bei einer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance unter 30 Millilitern/Minute) kann eine Verlängerung des Verabreichungsintervalles erforderlich sein.

Das Präparat soll im Abstand von zwölf Stunden eingenommen werden. Die Einnahme soll kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit erfolgen (vorzugsweise Wasser), da die Aufnahme in den Körper dann am besten ist.
Die Behandlungsdauer (normalerweise fünf bis zehn Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens zwei Tage über das Abklingen der Symptome hinaus durchgeführt werden.
Bei Infektionen, die durch beta-hämolysierende Streptokokken verursacht sind, ist sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens zehn Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen (rheumatisches Fieber, Nierenkörperchenentzündung).
Bei Behandlung des Frühstadiums der Lyme-Borreliose ist Elobact mindestens 20 Tage lang anzuwenden. Für Kinder bis zu zwölf Jahren liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen in der Behandlung des Frühstadiums der Lyme-Borreliose vor.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Croscarmellose-Natrium
  • hochdisp. Siliciumdioxid
  • hydriertes Pflanzenöl
  • mikrokrist. Cellulose
  • Natriumbenzoat
  • Natriumdodecylsulfat
  • Propylenglycol
  • Titandioxid (E 171)

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen der Tabletteneinnahme:

Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag , Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Blutarmut wie hämolytische Anämie, Eiweißallergiekrankheit auch Serumkrankheit genannt); vorübergehende Blutbildveränderungen wie Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie oder Verminderung der Granulozyten (Agranulozytose); Leberfunktionsstörung, Leberwerteanstieg (Transaminasen).

Selten:
Magen-Darmbeschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall),
Schwindel, Kopfschmerzen.

Sehr selten:
Schwere allergische Hautreaktionen (Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom bis zum allergischen Schock), Leberentzündung, Gallestau, Gelbsucht.

Zusätzlich bei der Behandlung mit Infusionen:

Gelegentlich:
Gelenkschwellungen, Gesichtsschwellungen, Angioödem, Venenentzündungen, Venenverschlüsse, Lungenentzündungen, Anstieg der Nierenwerte (Serumharnstoffanstieg, Serumkreatininanstieg).

Selten:
Blutgerinnungsstörungen, Nierenentzündungen, Hautgewebezerstörungen, LDH-Anstieg (vorübergehend).

Besonderheiten:
Sehr selten kommt es bei der Einnahme von Cefuroxim zu Unruhe, Nervosität, Halluzinationen oder Verwirrtheit. Diese psychischen Störungen treten vor allem bei Patienten mit hohem Fieber, schweren Infekten oder in fortgeschrittenem Lebensalter auf.

Während einer langfristigen Behandlung mit Cefuroxim kann es zu einem Befall des Dickdarms mit unempfindlichen Bakterien oder Pilzen kommen. Es kann eine Darmentzündung mit Durchfällen folgen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cefuroxim ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Die langfristige und wiederholte Anwendung von Cefuroxim kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cefuroxim, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Bei der Behandlung der Lyme-Borreliose im Frühstadium, kann es sehr häufig zu Durchfall, Scheidenentzündungen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen kommen.

Wechselwirkungen

Antibiotika, die das Wachstum von Bakterien hemmen, können die Wirkung von Cefuroxim aufheben. Der Wirkstoff sollte deshalb nicht mit Tetrazyklinen, Sulfonamiden, Erythromycin oder Chloramphenicol kombiniert werden.

Wird Cefuroxim zusammen mit Aminoglykosid-Antibiotika, den Antibiotika Polymyxin oder Colistin sowie bestimmten Entwässerungsmitteln (Schleifendiuretika) angewendet, besteht die Gefahr einer Nierenschädigung.

Bei Kombination von Cefuroxim mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern) verlängert sich die Gerinnungszeit des Bluts.

Das GichtmittelProbenecid verstärkt die Wirkung von Cefuroxim.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Eiweiß- und Zuckergehalts im Urin können durch die Anwendung von Cefuroxim gestört werden.

Cefuroxim kann in seltenen Fällen die Wirkung hormoneller Mittel zur Schwangerschaftsverhütung ("Antibabypille", Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) abschwächen oder sogar ganz aufheben. Während der Behandlung mit Cefuroxim sollten deshalb zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen (wie etwa Kondome) verwendet werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale dürfen Cefuroxim nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden, da verstärkt mit Überempfindlichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.

Kinder unter drei Monaten sind von der Behandlung mit Cefuroxim ausgeschlossen.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss eine Dosierungsanpassung des Wirkstoffs durch den Arzt erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cefuroxim sollte während der Schwangerschaft (besonders in den ersten drei Monaten) nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Es ist bekannt, dass Cefuroxim in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Bei diesem kann es zu einer Störung der Darmflora kommen, die Durchfall oder eine Darmentzündung durch Sprosspilzbesiedelung zur Folge haben kann. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Sensibilisierung des Säuglings. Dies bedeutet, dass ein späterer Kontakt mit Cefuroxim zu einer allergischen Reaktion führen könnte. Aus diesen Gründen sollte Cefuroxim auch während der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter drei Monaten sollte Cefuroxim nicht angewendet werden.
Ältere Kinder erhalten eine geringere Dosierung, die ihrem Alter angepasst ist.

Warnhinweise

  • Während der Behandlung mit dem Medikament kann der Coombs-Test auf Autoimmunerkrankungen und Infektionen falsch positiv ausfallen.
  • Durch das Medikament kann es zu allergischen Reaktionen und Schwindel kommen, die Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
  • Bei einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis des Wirkstoffs verringert werden.
  • Bei längerer Anwendung des Wirkstoffs als Infusion muss die Leber- und Nierenfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Schüttpackung soll nach dem erstmaligen Öffnen innerhalb von vier Wochen aufgebraucht werden.
  • Bei Erbrechen und Durchfall ist keine ausreichende Aufnahme in den Körper gewährleistet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
12 Stück Filmtabletten
125 Milligramm Cefuroxim
12 Stück Filmtabletten
250 Milligramm Cefuroxim
24 Stück Filmtabletten
250 Milligramm Cefuroxim
12 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Cefuroxim
24 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Cefuroxim

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Elobact 125mg/-250mg/-500mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefuroxim (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.