CEFURAX 250mg/ -500mg Filmtablette

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.11.2012

Hersteller: Aristo Pharma GmbH
Wirkstoff: Cefuroxim
Darreichnungsform: Filmtablette

Rezeptpflichtig

Wirkung

CEFURAX 250mg/ -500mg Filmtablette enthält den Wirkstoff Cefuroxim. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von CEFURAX 250mg/ -500mg Filmtablette.

 

Cefuroxim wird bei Infektionen durch Erreger wie etwa Streptokokken angewendet, die gegen Cefuroxim empfindlich sind. Zu diesen Erkrankungen zählen:

  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • Atemwegsinfektionen wie etwa chronische Bronchitis oder Lungenentzündungen
  • Hals-Nasen-Ohren-Infektionen (wie Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen)
  • Nierenentzündungen und Harnwegsinfektionen
  • Hautinfektionen
  • Weichteilinfektionen
  • Knocheninfektionen und Gelenksentzündungen
  • Geschlechtskrankheiten (etwa akute Gonorrhoe)
  • Lyme-Borreliose (eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen wird).

Cefuroxim kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht werden.
 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefuroxim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefuroxim gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Infektionen der oberen Atemwege einschließlich Hals-Nasen- und Ohrenbereich (Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung, Mandelentzündung)
  • Infektionen der unteren Atemwege (akutes Wiederaufflammen einer chronischen Bronchitis, Lungentzündung)
  • Infektionen der Haut, von Sehnen, Bändern und Muskeln
  • Infektionen der Niere und/oder Harnleiter, Harnblase oder Harnröhre
  • Frühstadium einer durch Zeckenbiss übertragenen Borreliose wie Wanderröte

Dosierung

Der Arzt wird die Dosierung und Art der Verabreichung des Medikaments nach der Schwere der Infektion, der Empfindlichkeit des Erregers und dem Krankheitszustand des Patienten richten.

Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre erhalten je nach Krankheitsbild zweimal täglich eine 250mg- oder zweimal täglich eine 500mg-Filmtablette.

Kinder ab fünf Jahren erhalten zweimal täglich eine halbe bis eine ganze 250mg-Filmtablette. Bei Mittelohrentzündung sollte die höhere Dosis gegeben werden.

Wichtig ist, zwischen den Einnahmen einen zeitlichen Abstand von zwölf Stunden einzuhalten. Die Einnahme hat kurz nach einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit zu erfolgen (bis 200 Milliliter, vorzugsweise Wasser), da die Aufnahme in den Körper dann am besten ist. Wegen des bitteren Geschmacks sollen Filmtabletten nicht zerdrückt oder zerkaut
werden. Die Verwendung eines Tablettenteilers erleichtert die Teilung der 250mg-Filmtablette. Die 500mg-Filmtablette ist nicht teilbar und daher für Kinder unter zwölf Jahren nicht geeignet.

Die Behandlungsdauer (normalerweise sieben bis zehn Tage) richtet sich nach der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Die Behandlung sollte mindestens zwei Tage über das Abklingen der Beschwerden hinaus erfolgen, um alle Erreger abzutöten. Bei Infektionen mit sogenannten beta-hämolysierenden Streptokokken (vielfach bei Halsentzündungen) ist
sicherheitshalber eine Therapiedauer von mindestens zehn Tagen angezeigt, um Komplikationen wie rheumatischem Fieber und Nierenproblemen vorzubeugen. Bei Behandlung des Frühstadiums einer Borreliose ist das Medikament mindestens 20 Tage lang anzuwenden. Für Kinder bis zwölf Jahre liegen keine ausreichenden Erfahrungen in der Behandlung des Frühstadiums der Borreliose vor.

Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfall wird der Arzt statt der Einnahme des Medikaments eine Infusion vorschlagen, um die Aufnahme in den Körper sicherzustellen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Croscarmellose-Natrium
  • Crospovidon
  • gefälltes Siliciumdioxid
  • hydriertes Rizinusöl
  • Macrogolstearat 400
  • Methylcellulose
  • Natriumdodecylsulfat

Nebenwirkungen

 

Nebenwirkungen der Tabletteneinnahme:

Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag , Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Blutarmut wie hämolytische Anämie, Eiweißallergiekrankheit auch Serumkrankheit genannt); vorübergehende Blutbildveränderungen wie Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie oder Verminderung der Granulozyten (Agranulozytose); Leberfunktionsstörung, Leberwerteanstieg (Transaminasen).

Selten:
Magen-Darmbeschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall),
Schwindel, Kopfschmerzen.

Sehr selten:
Schwere allergische Hautreaktionen (Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom bis zum allergischen Schock), Leberentzündung, Gallestau, Gelbsucht.

Zusätzlich bei der Behandlung mit Infusionen:

Gelegentlich:
Gelenkschwellungen, Gesichtsschwellungen, Angioödem, Venenentzündungen, Venenverschlüsse, Lungenentzündungen, Anstieg der Nierenwerte (Serumharnstoffanstieg, Serumkreatininanstieg).

Selten:
Blutgerinnungsstörungen, Nierenentzündungen, Hautgewebezerstörungen, LDH-Anstieg (vorübergehend).

Besonderheiten:
Sehr selten kommt es bei der Einnahme von Cefuroxim zu Unruhe, Nervosität, Halluzinationen oder Verwirrtheit. Diese psychischen Störungen treten vor allem bei Patienten mit hohem Fieber, schweren Infekten oder in fortgeschrittenem Lebensalter auf.

Während einer langfristigen Behandlung mit Cefuroxim kann es zu einem Befall des Dickdarms mit unempfindlichen Bakterien oder Pilzen kommen. Es kann eine Darmentzündung mit Durchfällen folgen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cefuroxim ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Die langfristige und wiederholte Anwendung von Cefuroxim kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cefuroxim, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Bei der Behandlung der Lyme-Borreliose im Frühstadium, kann es sehr häufig zu Durchfall, Scheidenentzündungen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen kommen.

Wechselwirkungen

Antibiotika, die das Wachstum von Bakterien hemmen, können die Wirkung von Cefuroxim aufheben. Der Wirkstoff sollte deshalb nicht mit Tetrazyklinen, Sulfonamiden, Erythromycin oder Chloramphenicol kombiniert werden.

Wird Cefuroxim zusammen mit Aminoglykosid-Antibiotika, den Antibiotika Polymyxin oder Colistin sowie bestimmten Entwässerungsmitteln (Schleifendiuretika) angewendet, besteht die Gefahr einer Nierenschädigung.

Bei Kombination von Cefuroxim mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern) verlängert sich die Gerinnungszeit des Bluts.

Das Gichtmittel Probenecid verstärkt die Wirkung von Cefuroxim.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Eiweiß- und Zuckergehalts im Urin können durch die Anwendung von Cefuroxim gestört werden.

Cefuroxim kann in seltenen Fällen die Wirkung hormoneller Mittel zur Schwangerschaftsverhütung ("Antibabypille", Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) abschwächen oder sogar ganz aufheben. Während der Behandlung mit Cefuroxim sollten deshalb zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen (wie etwa Kondome) verwendet werden.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale dürfen Cefuroxim nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden, da verstärkt mit Überempfindlichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.

Kinder unter drei Monaten sind von der Behandlung mit Cefuroxim ausgeschlossen.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss eine Dosierungsanpassung des Wirkstoffs durch den Arzt erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cefuroxim sollte während der Schwangerschaft (besonders in den ersten drei Monaten) nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Es ist bekannt, dass Cefuroxim in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Bei diesem kann es zu einer Störung der Darmflora kommen, die Durchfall oder eine Darmentzündung durch Sprosspilzbesiedelung zur Folge haben kann. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Sensibilisierung des Säuglings. Dies bedeutet, dass ein späterer Kontakt mit Cefuroxim zu einer allergischen Reaktion führen könnte. Aus diesen Gründen sollte Cefuroxim auch während der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter drei Monaten sollte Cefuroxim nicht angewendet werden.
Ältere Kinder erhalten eine geringere Dosierung, die ihrem Alter angepasst ist.

Warnhinweise

  • Während der Behandlung mit dem Medikament kann der Coombs-Test auf Autoimmunerkrankungen und Infektionen falsch positiv ausfallen.
  • Durch das Medikament kann es zu allergischen Reaktionen und Schwindel kommen, die Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.
  • Bei einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis des Wirkstoffs verringert werden.
  • Bei längerer Anwendung des Wirkstoffs als Infusion muss die Leber- und Nierenfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Der enthaltene Hilfsstoff hydriertes Rizinusöl kann Magenverstimmungen und Durchfall hervorrufen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
12 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Cefuroxim
24 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Cefuroxim
12 Stück Filmtabletten
250 Milligramm Cefuroxim
24 Stück Filmtabletten
250 Milligramm Cefuroxim
14 Stück Filmtabletten
250 Milligramm Cefuroxim
14 Stück Filmtabletten
500 Milligramm Cefuroxim

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über CEFURAX 250mg/ -500mg Filmtablette sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Cefuroxim (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.