Mobec 7,5mg/-15mg Zäpfchen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.10.2007
Hersteller: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Meloxicam
Darreichnungsform: Zäpfchen (Suppositorium)
Rezeptpflichtig

Wirkung

Mobec 7,5mg/-15mg Zäpfchen enthält den Wirkstoff Meloxicam.

Meloxicam wird zur Behandlung von Entzündungen und Schmerzen bei rheumatischen Weichteilerkrankungen und Gelenkentzündungen (chronischer Polyarthritis) eingesetzt.

Darüber hinaus kommt Meloxicam bei Entzündungen der kleinen Wirbelgelenke und kleinen Gelenke (Morbus Bechterew) zur Anwendung. Auch zur Linderung von Arthrosen und Entzündungen, die vom Knochen auf das Gelenk übergehen (Osteoarthritis), wird der Wirkstoff erfolgreich eingesetzt.

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Meloxicam ist die Behandlung von Gicht, rheumatoider Arthritis, Weichteilrheumatismus und anderen entzündlich rheumatische Erkrankungen.

Bei schmerzhaften und entzündlichen Schwellungen nach Verletzungen wird der Wirkstoff ebenfalls häufig eingesetzt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Meloxicam sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Meloxicam gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • symptomatische Kurzzeitbehandlung von aktivierten abnutzungsbedingten Gelenkerkrankungen (7,5 Milligramm)
  • symptomatische Langzeitbehandlung von chronischem Gelenkrheumatismus
  • symptomatische Behandlung von Morbus Bechterew (eine chronische, rheumatisch bedingte, entzündliche Erkrankung mit Fehlstellung und Versteifung der Wirbelsäule) (15 Milligramm)

Dosierung

Die Zäpfchen werden über den After verabreicht.

Bei akuten Schüben einer Arthrose wird täglich ein Zäpfchen Mobec 7,5 Milligramm verabreicht. Sollte keine ausreichende Besserung eintreten, kann die Dosis auf täglich zwei Zäpfchen erhöht werden.

Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie der chronischen Polyarthritis und dem Morbus Bechterew werden entweder zwei Zäpfchen Mobec 7,5 Milligramm oder ein Zäpfchen Mobec 15 Milligramm täglich verabreicht.

Bei der Langzeittherapie von älteren Patienten wird eine tägliche Dosis von einem Zäpfchen Mobec 7,5 Milligramm empfohlen.

Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen sollte die Behandlung mit einem Zäpfchen Mobec 7,5 Milligramm täglich begonnen werden. Die Tagesdosis soll 15 Milligramm nicht übersteigen. Bei Dialysepatienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung darf die tägliche Dosis ein Zäpfchen Mobec 7,5 Milligramm nicht überschritten werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hartfett
  • Macrogol-Glycerolhydroxystearat

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, leichte Blutungen im Magen-Darm-Trakt.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magengeschwüre, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Blähungen, Bauchkrämpfe, Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Erregung, Reizbarkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Erhöhung der Leberenzyme, Verstopfung, Nierenwerte-Erhöhung.

Seltene Nebenwirkungen:
Tastsinnstörungen und Geschmackssinnesstörungen, Sehstörungen, Ohrensausen, Hörstörungen, Gedächtnisstörungen, Desorientierung, Angststörungen, Alpträume, Zittern, Depressionen, Schluckstörungen, Geschmacksstörungen, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Magenblutungen, Darmblutungen, Hämorridenblutungen, Nierenentzündungen, Beinkrämpfe, Missempfindungen, Haarausfall, Hautentzündungen und Bindehautentzündungen des Auges, allergische Reaktionen mit Hitzewallungen, Atemnot, Hautausschlag, allergischer Schnupfen (Rhinitis), krampfartige Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), Husten, Herzrasen (Tachykardie), Blutdruckabfall (Hypotonie), Gelbsucht (Hepatitis).

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Lebensbedrohliche Schockreaktionen, Asthma-Anfälle, Bluterbrechen, Blutstuhl, Magengeschwüre, Darmgeschwüre, allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erytheme), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria), makulopapulöse Exantheme oder Erythromelalgien), schwere Verlaufsformen von Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom oder toxische epidermale Nekrolyse), Blutbildungsstörungen wie Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Agranulozytose, Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie).

Besonderheiten:
Das Risiko für das Auftreten schwerer Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom und der toxisch epidermalen Nekrolyse ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Treten zunehmender Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautwunden auf, muss die Therapie mit Meloxicam beendet werden. Der Patient darf in der Folge nie wieder mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Bei Langzeitanwendung muss mit Magenbeschwerden und Darmbeschwerden gerechnet werden.

Bei der längerfristigen Anwendung von Zäpfchen können lokale Reizungen und bei vorhandenen Hämorrhoiden Blutungen auftreten.

In seltenen Fällen können Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle auftreten.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Meloxicam und Digoxin, Lithium, Methotrexat oder Phenytoin erhöht die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut. Es kann zu Vergiftungen kommen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln gegen Diabetes (orale Antidiabetika) wird deren blutzuckerspiegelsenkende Wirkung verstärkt. Es wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Bei Diabetikern muss eventuell die Dosis der Antidiabetika durch den Arzt angepasst werden.

Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (Diuretika) erhöht die Gefahr einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut.

Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) und Entwässerungsmittel (Diuretika) werden in ihrer Wirkung durch Meloxicam abgeschwächt.

Meloxicam kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen, gleichzeitig erhöht sich die Gefahr von Nierenschädigungen.

Probenecid und Sulfinpyrazon verringern die Meloxicam-Ausscheidung und erhöhen damit die Gefahr unerwünschter Wirkungen.

Außerdem erhöht sich durch die Einnahme von anderen nichtsteroidalen Antirheumatika oder von Glukokortikoiden die Gefahr von Nebenwirkungen, insbesondere das Risiko von Magen-Darm-Blutungen und -Geschwüren ist erhöht.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Meloxicam und Antikoagulanzien besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.

Die nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin wird durch Meloxicam verstärkt.

In Kombination mit Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Meloxicam abgeschwächt werden, während sich bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital dessen Wirkung verringert.

Gegenanzeigen

Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Meloxicam oder andere nichtsteroidale Antirheumatika, Analgetika sowie gegen Acetylsalicylsäure dürfen den Wirkstoff nicht anwenden.

Patienten, die eine erhöhte Blutungsneigung haben oder Blutgerinnungshemmer (Antikoagulanzien) anwenden, sollten kein Meloxicam einnehmen, weil es die Blutgerinnung beeinflusst. Hiervon sind zum Beispiel Patienten betroffen, die einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten haben, und nun blutverdünnende Wirkstoffe einnehmen. Auch Patienten mit Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen sollten Meloxicam nicht ohne ärztliche Beratung anwenden.

Meloxicam kann selbst Magen- und Darmgeschwüre hervorrufen. Patienten mit Magen-Darm-Geschwüren in der Vorgeschichte oder Magen-Darm-Beschwerden, entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollten den Wirkstoff nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt einnehmen.

Patienten mit Asthma bronchiale , Heuschnupfen (Allergie), Nasenpolypen oder chronischen Atemwegsinfektionen dürfen Meloxicam nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen, nämlich regelmäßiger ärztlicher Kontrolle anwenden.

Patienten mit einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), akuten Stoffwechselstörungen wie hepatische Porphyrien, Leberfunktionsstörungen oder Bluthochdruck sollten sich vor der Anwendung ebenfalls mit ihrem Arzt beraten. Das betrifft auch ältere Menschen, Kinder, Alkoholiker und Patienten mit bestimmten Immunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz) kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion durch Meloxicam kommen. Eine besondere ärztliche Beobachtung ist hier erforderlich.

Direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen darf Meloxicam nur mit besonderer ärztlicher Vorsicht eingenommen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft sollte keine Behandlung mit Meloxicam erfolgen. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft ist die Verordnung des Wirkstoffs absolut untersagt, da beim Ungeborenen Herzschäden, Lungenschäden und Nierenschäden verursacht werden können. Darüber hinaus hemmt Meloxicam die Wehentätigkeit.

Da Meloxicam in die Muttermilch übergeht, darf es während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Behandlung mit Meloxicam vor dem 15. Lebensjahr ist verboten, da keine ausreichenden Studien über die Behandlung im Kindesalter vorliegen.

Warnhinweise

  • Es kann zur Beeintächtigung der Reaktionsfähigkeit kommen.
  • Schwindel und Kreislaufstörungen können auftreten.
  • Das Autofahren und die Bedienung von Maschinen sollte vermieden werden.
  • Bei Patienten, die in der Vorgeschichte an Magengeschwüren und Darmgeschwüren erkrankt waren, ist auf die erneute Bildung von Geschwüren zu achten.
  • Die empfohlene maximale Tagesdosis von 15 Miligramm Wirkstoff darf nicht überschritten werden.
  • Die gleichzeitige Gabe eines weiteren nichtsteroidalen Antirheumatikums ist nicht erlaubt.
  • Bei Auftreten von heftigen Schmerzen während der Injektion sollte die Injektion sofort abgebrochen werden.
  • Leberfunktion, Nierenfunktion und Herzfunktion älterer Patienten müssen sorgfältig kontrolliert werden.
  • Bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen müssen das Blutbild und die Gerinnungswerte regelmäßig kontrolliert werden.
  • Bei Dialysepatienten mit schwerer Niereninsuffizienz darf die tägliche Dosis 7,5 Milligramm nicht überschreiten.
  • Bei Patienten mit erhöhtem Risiko für Nebenwirkungen sollte die Behandlung mit 7,5 Milligramm täglich begonnen werden.
  • Treten zunehmende Hautausschläge, auch mit Blasenbildung auf, muss die Behandlung abgebrochen und darf nie wieder begonnen werden.
  • Die Zäpfchen sollten nicht über 30 Grad Celsius gelagert werden.
  • Die Anwendung sollte so kurz wie möglich sein.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Zäpfchen (Suppositorium))
10 Stück Zäpfchen (Suppositorien)
7,5 Milligramm Meloxicam
10 Stück Zäpfchen (Suppositorien)
15 Milligramm Meloxicam
20 Stück Zäpfchen (Suppositorien)
15 Milligramm Meloxicam

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Mobec 7,5mg/-15mg Zäpfchen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Meloxicam (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Zäpfchen (Suppositorien)

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.