Biramlo 5 mg/5 mg/ -5 mg/10 mg/ -10 mg/5 mg/ -10 mg/10 mg Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 10.01.2017
Hersteller: UCB GMBH
Wirkstoffkombination: Bisoprolol + Amlodipin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Biramlo 5 mg/5 mg/ -5 mg/10 mg/ -10 mg/5 mg/ -10 mg/10 mg Tabletten enthalten die Wirkstoffkombination Bisoprolol + Amlodipin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Biramlo 5 mg/5 mg/ -5 mg/10 mg/ -10 mg/5 mg/ -10 mg/10 mg Tabletten.

Die Kombination wird angewendet zur Behandlung des Bluthochdrucks ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen.

Voraussetzung ist, dass der Blutdruck auch bei der einzelnen Einnahme von Bisoprolol und Amlodipin in der gleichen Dosisstärke ausreichend gesenkt wird.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bisoprolol + Amlodipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Bisoprolol + Amlodipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen, deren Blutdruck bereits mit den zwei einzelnen Wirkstoffen in entsprechender Dosierung ausreichend gesenkt wird

Dosierung

Die empfohlene Dosis ist eine Tablette pro Tag. Welche Stärke der Arzt verschreibt, richtet sich danach, in welcher Dosis die einzelnen Wirkstoffe bisher nötig waren.

Sollte es nötig sein, die Dosis von einem der Wirkstoffe zu verändern, wird der Arzt die Wirkstoffe wieder getrennt verabreichen, um die Dosierung zu bestimmen. Das kann etwa nötig, wenn der Patient eine weitere Erkrankung entwickelt hat oder wenn sich sein Allgemeinzustand verändert hat.

Die Behandlung darf nicht plötzlich beendet werden, da dies zu einer akuten Verschlechterung des Zustandes führen kann. Die Dosierung wird langsam verringert, bis das Präparat abgesetzt werden kann.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • mikrokristalline Cellulose
  • Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
  • pflanzliches Magnesiumstearat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Sehstörungen (Doppelbilder), Herzklopfen, Kältegefühl oder Taubheit in Händen oder Füßen, Hautrötung mit Wärmegefühl, Atemprobleme, Übelkeit und Erbrechen, veränderte Darmentleerungsgewohnheiten (einschließlich Durchfall und Verstopfung), Bauchschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Muskelkrämpfe, Knöchelschwellungen, Schwäche, Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, Depression, Stimmungsschwankungen (einschließlich Angst), Ohnmacht, Zittern, Geschmacksstörungen, Empfindungsmangel, nervliche Missempfindungen, Ohrensausen, verlangsamter Herzschlag, Verschlechterung einer Herzmuskelschwäche, Störungen der Funktion des AV-Knotens, Herzrhythmusstörungen (auch Kammerrasen und Vorhofflimmern), niedriger Blutdruck, Bronchialkrampf (bei Patienten mit Asthma oder COPD in der Vorgeschichte), Husten, Schnupfen, Mundtrockenheit, Haarausfall, Unterhautblutung, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz, Ausschlag, Nesselsucht, Muskelschwäche, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Rückenschmerzen, Störungen beim Wasserlassen, nächtliches und häufigeres Wasserlassen, Impotenz, Brustschwellung, Brustschmerzen, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtsveränderung.

Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrtheit, verminderter Tränenfluss, Hörstörungen, Heuschnupfen, Leberentzündung, Überempfindlichkeitsreaktionen, Potenzstörungen, erhöhte Triglyceride, erhöhte Leberenzymwerte.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an weißen Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen, Blutzuckerüberschuss, erhöhte Muskelspannung, Bindehautentzündung, Herzinfarkt, Blutgefäßentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenschleimhautentzündung, Zahnfleischschwellung, Gelbsucht, schwere Überempfindlichkeitreaktionen (Blutgefäßsschwellung, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Gesichtsschwellung, Lichtempfindlichkeit), Auslösung einer Schuppenflechte.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Ungewollte Bewegungen im Gesicht.

Besonderheiten:
Patienten, die Kontaktlinsen tragen, können durch den verminderten Tränenfluss unter Augenreizungen leiden.

Wechselwirkungen

Folgende Substanzen sollten nicht zusammen mit der Kombination angewendet werden:

Calciumkanalblocker wie Verapamil oder Diltiazem können die Herzleistung beeinträchtigen. Besonders die Gabe von Verapamil in eine Vene kann durch die Betablocker-Komponente zu ausgeprägt niedrigem Blutdruck und Blockierung der Reizleitung am AV-Knoten führen.

Manche blutdrucksenkenden Wirkstoffe wie Clonidin und andere (beispielsweise Methyldopa, Moxonidin, Rilmenidin) können eine bestehende Herzmuskelschwäche verschlechtern.

Nur mit Vorsicht dürfen folgende Wirkstoffe zusammen mit der Kombination verschrieben werden:
  • Calciumkanalblocker wie Felodipin und Nifedipin, aber auch trizyklische Antidepressiva, Barbiturate und manche Psychopharmaka verstärken das Risiko eines Blutdruckabfalls
  • Antiarrhythmika wie Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon und Amiodaron, aber auch Herzglykoside (Digoxin) können die Herztätigkeit stark behindern
  • örtlich angewendete Betablocker (in Augentropfen zur Behandlung des Grünen Star) können die Bisoprolol-Wirkung verstärken
  • Mittel mit Wirkung auf das unbewusste Nervensystem wie Tacrin oder Carbachol sowie Narkosemittel und das Malaria-MittelMefloquin erhöhen das Risiko einer Herzschlagverlangsamung
  • Bei Insulin und oralen Antidiabetika verstärkt sich der blutzuckersenkende Effekt
  • Nicht-steroidale Antirheumatika können die blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol vermindern
  • Beta-Sympathomimetika wie Isoprenalin oder Dobutamin werden in ihrer Wirkung durch Bisoprolol abgeschwächt
  • Noradrenalin und Adrenalin führen mit Bisoprolol zu einem Anstieg des Blutdrucks
  • Manche MAO-Hemmer verstärken die blutdrucksenkenden Wirkung, aber auch das Risiko einer Bluthochdruck-Krise.
Zusammen mit Hemmstoffen für das abbauende Enzymsystem (HIV-1-Proteasehemmer, Pilzmittel, Makrolid-Antibiotika, Verapamil und Diltiazem, aber auch Grapefruit-Saft) können zusammen mit der Kombination zu starkem Blutdruckabfall führen.

Substanzen wie das Tuberkulose-MittelRifampicin und Johanniskraut hemmen dagegen die blutdrucksenkende Wirkung der Kombination.

Amlodipin senkt die Calcium-Konzentration im Blut. Deshalb ist die Kombination nicht für Patienten geeignet, die empfänglich für eine Körperüberhitzung sind oder dagegen behandelt werden.

Auch die Kombination ihrerseits verstärkt Wirkung und Nebenwirkungen anderer Substanzen. Dies ist der Fall bei:

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Bisoprolol und Amlodipin oder dessen chemischen Verwandten
  • akuter oder schwer behandelbarer Herzmuskelschwäche sowie solcher nach Herzinfarkt
  • herzbedingtem Schock
  • AV-Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher)
  • Fehlfunktion oder Blockade des Sinusknotens
  • Verengung der Hauptarterie (Aorta)
  • verlangsamtem Herzschlag
  • niedrigem Blutdruck
  • schwerem Asthma oder COPD
  • schweren Formen arterieller Durchblutungsstörungen oder schweren Formen des Raynaud-Syndroms
  • unbehandelten Geschwulsten der Nebenniere (Phäochromozytom)
  • Übersäuerung des Körpers (metabolische Azidose).
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
  • Diabetes
  • strengem Fasten
  • einer laufenden Therapie zur Desensibilisierung, weil sich allergische Reaktionen verstärken können
  • AV-Block I. Grades
  • Krämpfen der Herzkranzgefäße ohne dass Verengungen vorliegen (Prinzmetal-Angina)
  • leichteren Durchblutungsstörungen
  • Patienten, die eine Vollnarkose erhalten
  • Schuppenflechte, weil sich diese durch Bisoprolol verschlimmern kann
  • eingeschränkter Leberfunktion wegen möglicher Wirkungsverstärkungen
  • Schilddrüsenüberfunktion, weil eine Vergiftung mit Schilddrüsenhormonen verschleiert werden kann
  • Bluthochdruckkrise, weil dazu keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für unbedingt notwendig, wenn es keine sicherere andere Behandlung gibt gibt und wenn die Erkrankung selbst ein höheres Risiko für die Mutter und das Kind mit sich bringt.

Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolol oder Amlodipin in die Muttermilch übergehen. Daher wird auch das Stillen während der Therapie mit der Kombination nicht empfohlen.

Bei einigen Patienten, die mit Calciumkanalblockern wie Amlodipin behandelt worden waren, wurden vorübergehend biochemische Veränderungen im Kopfteil der Spermien beobachtet. In einer Studie an Ratten zeigten sich Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit der männlichen Tiere. Ob diese Erkenntnis auch auf den Menschen übertragbar ist, kann nach Lage der heutigen Daten nicht sicher gesagt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Sie wird daher bei diesem Personenkreis nicht zur Anwendung empfohlen.

Warnhinweise

  • Patienten, die Kontaktlinsen tragen, können durch den verminderten Tränenfluss unter Augenreizungen leiden.
  • Vor einer Narkose muss der Arzt von der Anwendung des Medikaments unterrichtet werden.
  • Bei Behandlung mit dem Medikament sollte kein Grapefruitsaft getrunken werden.
  • Die Behandlung mut dem Medikament darf nur mit langsam verminderter Dosis ("ausschleichend") beendet werden.
  • Das Medikament steht auf der Dopingliste und darf bei Sportwettkämpfen nicht verwendet werden.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
30 Tabletten Tabletten
60 Tabletten Tabletten
100 Tabletten Tabletten
30 Tabletten Tabletten
60 Tabletten Tabletten
100 Tabletten Tabletten
30 Tabletten Tabletten
60 Tabletten Tabletten
100 Tabletten Tabletten
30 Tabletten Tabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Biramlo 5 mg/5 mg/ -5 mg/10 mg/ -10 mg/5 mg/ -10 mg/10 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Bisoprolol + Amlodipin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.