- Home
- Krankheiten
- Morbus Crohn
- Nährstoffmangel bei Morbus Crohn
Nährstoffmangel bei Morbus Crohn: 10 häufige Mangelerscheinungen
Menschen mit Morbus Crohn – einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) – sind häufig von Nährstoffmangel betroffen, selbst in beschwerdefreien Phasen. Denn durch Entzündungen, Durchfall, Appetitverlust oder Operationen kann der Körper wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente schlechter aufnehmen. Im Laufe der Zeit kann es so zu Mangelzuständen kommen, die bei Bedarf gezielt ausgeglichen werden können.
Die Bildergalerie zeigt, welche Arten von Nährstoffmangel bei Morbus Crohn besonders typisch sind und wie sie sich konkret äußern.
Eisenmangel ist typisch bei Morbus Crohn
Eisenmangel ist eine der häufigsten Begleiterscheinungen bei Morbus Crohn. Die Erkrankung geht mit chronischen Entzündungen im Darm einher, die die Aufnahme von Eisen hemmen. Zusätzlich können kleine Blutungen an der entzündeten Darmschleimhaut auftreten. Diese Blutungen entziehen dem Körper Eisen und verstärken so den Mangel. Typische Anzeichen sind Müdigkeit, Leistungsabfall, Kopfschmerzen und Blässe. Bleibt der Mangel bestehen, kann sich eine Eisenmangelanämie entwickeln, die mitunter eine Infusionstherapie notwendig macht.
Zu wenig Vitamin-B12: Häufiger Nährstoffmangel bei Morbus Crohn
Vitamin B12 wird hauptsächlich im terminalen Ileum aufgenommen. Dieser Darmabschnitt ist bei Morbus Crohn häufig entzündet. Seltener muss er operativ entfernt werden. In der Folge kann sich ein Vitamin-B12-Mangel entwickeln, der sich etwa durch Kribbeln, Taubheitsgefühle und Konzentrationsprobleme äußern. Viele Betroffene brauchen langfristig hochdosierte Vitamin-B12-Präparate oder Injektionen.
Morbus Crohn: Folsäuremangel ist häufige Begleiterscheinung
Folsäure ist entscheidend für Blutbildung und Zellteilung. Das Problem: Das B-Vitamin wird im Dünndarm aufgenommen, also in dem Darmabschnitt, der bei Morbus Crohn oft entzündet ist. Dadurch geht die chronisch entzündliche Darmerkrankung häufig mit Folsäuremangel einher. Anhaltende Durchfälle verstärken das Risiko zusätzlich. Ein Folsäuremangel fällt oftmals erst spät auf, weil Symptome wie Müdigkeit, Schleimhautveränderungen oder Reizbarkeit eher unspezifisch sind.
Lesetipp: Folsäure – Diese Lebensmittel sind reich an Vitamin B9
Vitamin-D-Mangel als häufige Begleiterscheinung von Morbus Crohn
Auch ein Vitamin-D-Mangel kommt bei Morbus Crohn sehr häufig vor. Neben der durch Entzündungen beeinträchtigten Aufnahme im Darm spielen auch Alltagseffekte eine Rolle: Viele Betroffene bewegen sich während aktiver Krankheitsphasen weniger im Freien und bilden dadurch weniger Vitamin D über die Haut. Untergewicht, das bei Morbus Crohn nicht selten ist, reduziert zusätzlich die körpereigenen Speicher für das fettlösliche Vitamin. Kortisonpräparate können den Vitamin-D-Stoffwechsel ebenfalls beeinträchtigen. Ein unbehandelter Mangel erhöht langfristig das Risiko für Osteoporose.
Lesetipp: Vitamin-D-Mangel – Symptome erkennen
Nährstoffmangel bei Morbus Crohn: Zu wenig Calcium
Calciummangel ist eine häufige Begleiterscheinung bei Morbus Crohn. Entzündungen im Dünndarm können die Aufnahme deutlich reduzieren, und Kortisonbehandlungen erhöhen das Risiko zusätzlich. Spürbar wird der Mangel meist erst sehr spät, etwa durch diffuse Knochenschmerzen, Muskelkrämpfe oder eine erhöhte Neigung zu Knochenbrüchen. Da der Körper Calcium nur mit ausreichend Vitamin D optimal verwerten kann, sollten beide Werte regelmäßig kontrolliert werden.
Lesetipp: Verbotene Lebensmittel bei Morbus Crohn
Magnesiummangel durch Morbus Crohn
Vermehrte Durchfälle, wie sie bei Morbus Crohn häufig vorkommen, können zu einem deutlichen Magnesiumverlust führen. Muskelkrämpfe, Müdigkeit, Herzrhythmusstörungen oder innere Unruhe sind mögliche Hinweise.
Lesetipp: Morbus Crohn – Diese 7 Tipps erleichtern den Alltag
Zu wenig Zink: Häufiger Nährstoffmangel bei Morbus Crohn
Zinkmangel tritt bei Morbus Crohn besonders häufig auf, weil das Spurenelement im Darm aufgenommen wird und bei Durchfällen verstärkt verloren geht. Ein niedriger Zinkspiegel kann sich durch Haarausfall, erhöhte Infektanfälligkeit, eine verzögerte Wundheilung oder Hautveränderungen bemerkbar machen. Gefährdet sind vor allem Menschen mit Untergewicht oder deutlich verminderter Nahrungsaufnahme.
Morbus Crohn: Eiweißmangel bei schwerem Krankheitsverlauf
Bei Morbus Crohn kann es vor allem bei schweren oder langanhaltenden Entzündungen zu einem Eiweißmangel kommen. Zum einen nimmt der Körper Eiweiß schlechter auf, wenn der Darm gereizt und entzündet ist. Zum anderen wird die Darmschleimhaut bei starken Entzündungen durchlässiger, sodass kleine Mengen Protein verloren gehen können. Das führt mit der Zeit zu Muskelschwäche, Ödemen oder einer verzögerten Wundheilung. Bei Kindern und Jugendlichen kann ein anhaltender Eiweißmangel außerdem das Wachstum bremsen.
Vitamin-K: Nährstoffmangel bei Morbus Crohn
Auch ein Vitamin-K-Mangel ist bei Morbus Crohn typisch. Das fettlösliche Vitamin kann nur aufgenommen werden, wenn der Darm Fette gut verwertet. Bei Entzündungen im Dünndarm oder bei längeren Durchfällen funktioniert das oft schlechter. Ein Mangel zeigt sich durch eine erhöhte Blutungsneigung oder schnell entstehende blaue Flecken.
Lesetipp: Vitamin K – 11 Lebensmittel, die viel davon enthalten
Vitamin-A-Mangel bei Morbus Crohn: Selten, aber möglich
Vitamin A ist wichtig für Sehkraft, Haut und Schleimhäute. Bei Morbus Crohn kann es durch eine beeinträchtigte Aufnahme im Darm oder durch Unterernährung zu einem Mangel kommen. Typische Hinweise sind Nachtblindheit, trockene Haut oder eine erhöhte Infektanfälligkeit. Eine Blutuntersuchung zeigt, ob der Vitamin-A-Spiegel tatsächlich zu niedrig ist.
Menschen mit Morbus Crohn – einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) – sind häufig von Nährstoffmangel betroffen, selbst in beschwerdefreien Phasen. Denn durch Entzündungen, Durchfall, Appetitverlust oder Operationen kann der Körper wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente schlechter aufnehmen. Im Laufe der Zeit kann es so zu Mangelzuständen kommen, die bei Bedarf gezielt ausgeglichen werden können.
Die Bildergalerie zeigt, welche Arten von Nährstoffmangel bei Morbus Crohn besonders typisch sind und wie sie sich konkret äußern.
- Online-Informationen des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten (BDI): Morbus Crohn: Erste Anzeichen & Symptome: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/morbus-crohn/erste-anzeichen-symptome.html (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Mayo Clinic: Crohn’s Disease: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/crohns-disease/symptoms-causes/syc-20353304 (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Österreichischen Morbus Crohn / Colitis ulcerosa Vereinigung (ÖMCCV): Mangelerscheinungen bei CED: https://ced-kompass.at/dein-leben-mit-ced/ernaehrung-bei-ced/mangelerscheinungen/ (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM): S3-Leitlinie Klinische Ernährung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen: https://www.dgem.de/sites/default/files/PDFs/Leitlinien/S3-Leitlinien/DGEMLeitlinie20CED20Update_24102820scb.pdf (Stand: 06/2023; Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen von Amboss: Pädiatrische CED: Welche Rolle spielt die Ernährung? https://blog.amboss.com/de/paediatrische-ced (Abruf: 11/2025)
- Online-Informationen von MSD Manual: Übersicht über Malabsorption: https://www.msdmanuals.com/de/heim/verdauungsstC3B6rungen/malabsorption/C3BCbersicht-C3BCber-malabsorption (Abruf: 11/2025)
K50