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Long-Covid: Diese Risikogruppen sind besonders betroffen
Die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion werden häufig als Long-Covid sowie Post-Covid-Syndrom bezeichnet. In der Regel umfassen die Beschwerden von Long-Covid ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Atemnot, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen sowie psychische Symptome. Erste Studien zeigen, wer von Long-Covid besonders betroffen ist, welche Risikogruppen häufig an den Langzeitfolgen erkranken und welche Faktoren eine wichtige Rolle spielen.

Frauen sind häufiger von Long-Covid betroffen
Frauen leiden laut Auswertungen häufiger an den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion. Die Gründe hierfür sind noch nicht ausreichend untersucht. Forschende sehen bisher verschiedene Aspekte als mögliche Faktoren. Neben Differenzen in der männlichen und weiblichen Immunantwort könnten auch hormonelle Unterschiede eine Rolle spielen. Zudem kommt, dass vor allem weibliche Personen im Gesundheitssystem tätig sind und das Risiko einer Infektion dort besonders hoch ist, wodurch auch das Risiko für Long-Covid erhöht wird.

Diabetes: Long-Covid eine häufige Folge
Menschen mit Diabetes zählen zu den möglichen Risikogruppen für einen schweren Corona-Verlauf. Doch auch nach milden Covid-19-Erkrankungen leiden Diabetiker*innen häufiger an den Langzeitfolgen von Sars-CoV-2. Das Immunsystem kann besonders bei Personen, deren Blutzucker schlecht eingestellt ist, nur schwer auf eine Corona-Infektion reagieren und benötigt eine dementsprechend lange Erholungszeit, was zu Komplikationen und Long-Covid führen kann. Forschende gehen zudem davon aus, dass das Risiko an Diabetes nach Covid-19 zu erkranken, erhöht sein kann, da das Virus die Zellen der Bauchspeicheldrüse befallen kann.

Autoimmunerkrankungen oder rheumatoide Arthritis begünstigen Long-Covid
Betroffene von Autoimmunerkrankungen haben nicht nur ein höheres Risiko an Covid-19 zu erkranken, auch die Wahrscheinlichkeit für Langzeitfolgen ist erhöht. Grund sind spezielle Antikörper des Immunsystems, die auch bei rheumatoider Arthritis auftreten und eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Long-Covid spielen. Auslöser könnte eine langfristige Überreaktion des Immunsystems sein, welche für die Beschwerden verantwortlich ist.

Vorerkrankungen wie Pfeiffersches Drüsenfieber
Ein weiterer Risikofaktor, welcher eine mögliche Überreaktion des Immunsystems und somit Langzeitfolgen einer Corona-Infektion verursachen kann, sind reaktivierte Epstein-Barr-Viren (EBV). Die Erreger des Pfeifferschen Drüsenfiebear (Kissing Disease) können lange unbemerkt bleiben: Das Virus schlummert aber weiterhin im Körper. Forschende gehen davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen reaktivierten EBV und Long-Covid besteht.

Übergewicht und Adipositas: Risikofaktor bei Long-Covid
Auch bei Personen mit starkem Übergewicht oder Adipositas ist das Immunsystem bereits vorbelastet, oft gehen mit dem Übergewicht Folgeerkrankungen wie Diabetes einher. Die körperlichen Beschwerden begünstigen das Risiko an einem schweren Verlauf und den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion zu erkranken.

Hohe Viruslast zu Beginn der Infektion im Kontext mit Long-Covid
Eine hohe Viruslast zu Beginn der Corona-Infektion steht ebenfalls im Zusammenhang mit späterem Long-Covid. In der Regel leiden Betroffene dann in der ersten Krankheitswoche an mehr als fünf typischen Corona-Symptomen. Ursache könnte hierbei ebenfalls eine erhöhte und andauernde Reaktion des Immunsystems sein, welche für die langanhaltenden Beschwerden verantwortlich ist.

Ältere Menschen haben höheres Long-Covid-Risiko
Für Menschen ab dem 50. Lebensjahr besteht ebenfalls ein höheres Risiko an Long-Covid zu erkranken. Senior*innen leiden besonders häufig an Long-Covid, wenn Vorerkrankungen von Herz und Lunge bestehen oder schwere Corona-Verläufe auftraten. Auch in diesem Kontext spielt besonders die Überreaktion des Immunsystem eine wichtige Rolle.

Vorerkrankungen von Lunge und Herz
Betroffene, welche bereits an Vorerkrankungen von Herz und/oder Lunge leiden, tragen ebenfalls ein höheres Risiko für Corona-Langzeitfolgen. Das Virus kann verschiedene Organe infizieren und diesen langfristigen Schaden zufügen, was zu Symptomen und Beschwerden nach einer überstandenen Corona-Infektion führen kann.
Die Langzeitfolgen einer Corona-Infektion werden häufig als Long-Covid sowie Post-Covid-Syndrom bezeichnet. In der Regel umfassen die Beschwerden von Long-Covid ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Atemnot, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen sowie psychische Symptome. Erste Studien zeigen, wer von Long-Covid besonders betroffen ist, welche Risikogruppen häufig an den Langzeitfolgen erkranken und welche Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
- Online-Informationen des Ärzteblatts: Multiple vorbestehende Risikofaktoren: Long COVID ist nicht nur Schicksal: https://www.aerzteblatt.de/archiv/223826/Multiple-vorbestehende-Risikofaktoren-Long-COVID-ist-nicht-nur-Schicksal (Abruf: 04/2022)
- Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich: Long COVID: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/immunsystem/coronavirus-covid-19/long-covid (Abruf: 04/2022)
- Haller J. et. al. (2022): Anhaltende Fatigue als Folge einer COVID-19-Infektion bei Beschäftigten im Gesundheitswesen: Risikofaktoren und Auswirkungen auf die Lebensqualität. In: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz.
- Pressemeldung der Universität Tübingen vom 10.03.2022: Post-COVID: Neue bevölkerungsbasierte Studie gibt Aufschluss zu Häufigkeit und Risikofaktoren; https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/pressemeldungen/meldung/477 (Abruf: 04/2022)
- Online-Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Klinische Falldefinition einer Post-COVID-19-Erkrankung gemäß Delphi-Konsens: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/350195/WHO-2019-nCoV-Post-COVID-19-condition-Clinical-case-definition-2021.1-ger.pdf?sequence=1&isAllowed=y (Abruf: 04/2022)
- Online-Informationen von EurekAltert: Study shows high prevalence of fatigue following SARS-CoV-2 infection independent of COVID-19 disease severity: https://www.eurekalert.org/news-releases/752098 (Abruf: 04/2022)
- S1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP): S1-Leitlinie Long-/Post-COVID. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 020/027: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/020-027p_S1_Post_COVID_Long_COVID_2021-12.pdf (Stand: 11/2021, Abruf: 04/2022)




