Cefuroxim

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.11.2012

Allgemeines

Cefuroxim wird bei Infektionen durch Erreger wie etwa Streptokokken angewendet, die gegen Cefuroxim empfindlich sind. Zu diesen Erkrankungen zählen:
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • Atemwegsinfektionen wie etwa chronische Bronchitis oder Lungenentzündungen
  • Hals-Nasen-Ohren-Infektionen (wie Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen)
  • Nierenentzündungen und Harnwegsinfektionen
  • Hautinfektionen
  • Weichteilinfektionen
  • Knocheninfektionen und Gelenksentzündungen
  • Geschlechtskrankheiten (etwa akute Gonorrhoe)
  • Lyme-Borreliose (eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen wird).
Cefuroxim kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht werden.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Atemwegsinfektionen behandeln
  • Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich behandeln
  • Entzündungen bei Infektionen der Knochen und Gelenke hemmen
  • Entzündungen behandeln
  • bakterienbedingte Harnwegsinfektionen behandeln
  • Tripper behandeln
  • Infektionen durch Streptokokken behandeln
  • zeckenübertragene Erkrankungen behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Cefuroxim im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Cefuroxim nicht verwendet werden?

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Cefuroxim oder andere Beta-Lactam-Antibiotika darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden. Patienten mit anderen Allergien oder Asthma bronchiale dürfen Cefuroxim nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden, da verstärkt mit Überempfindlichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.

Kinder unter drei Monaten sind von der Behandlung mit Cefuroxim ausgeschlossen.

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss eine Dosierungsanpassung des Wirkstoffs durch den Arzt erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Cefuroxim sollte während der Schwangerschaft (besonders in den ersten drei Monaten) nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden.

Es ist bekannt, dass Cefuroxim in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Bei diesem kann es zu einer Störung der Darmflora kommen, die Durchfall oder eine Darmentzündung durch Sprosspilzbesiedelung zur Folge haben kann. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Sensibilisierung des Säuglings. Dies bedeutet, dass ein späterer Kontakt mit Cefuroxim zu einer allergischen Reaktion führen könnte. Aus diesen Gründen sollte Cefuroxim auch während der Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter drei Monaten sollte Cefuroxim nicht angewendet werden.
Ältere Kinder erhalten eine geringere Dosierung, die ihrem Alter angepasst ist.

Welche Nebenwirkungen kann Cefuroxim haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Cefuroxim. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Nebenwirkungen der Tabletteneinnahme:

Gelegentlich:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag , Nesselsucht, Arzneimittelfieber, Blutarmut wie hämolytische Anämie, Eiweißallergiekrankheit auch Serumkrankheit genannt); vorübergehende Blutbildveränderungen wie Verminderung weißer Blutkörperchen (Leukopenie), Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie oder Verminderung der Granulozyten (Agranulozytose); Leberfunktionsstörung, Leberwerteanstieg (Transaminasen).

Selten:
Magen-Darmbeschwerden (Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall),
Schwindel, Kopfschmerzen.

Sehr selten:
Schwere allergische Hautreaktionen (Lyell-Syndrom und Stevens-Johnson-Syndrom bis zum allergischen Schock), Leberentzündung, Gallestau, Gelbsucht.

Zusätzlich bei der Behandlung mit Infusionen:

Gelegentlich:
Gelenkschwellungen, Gesichtsschwellungen, Angioödem, Venenentzündungen, Venenverschlüsse, Lungenentzündungen, Anstieg der Nierenwerte (Serumharnstoffanstieg, Serumkreatininanstieg).

Selten:
Blutgerinnungsstörungen, Nierenentzündungen, Hautgewebezerstörungen, LDH-Anstieg (vorübergehend).

Besonderheiten:
Sehr selten kommt es bei der Einnahme von Cefuroxim zu Unruhe, Nervosität, Halluzinationen oder Verwirrtheit. Diese psychischen Störungen treten vor allem bei Patienten mit hohem Fieber, schweren Infekten oder in fortgeschrittenem Lebensalter auf.

Während einer langfristigen Behandlung mit Cefuroxim kann es zu einem Befall des Dickdarms mit unempfindlichen Bakterien oder Pilzen kommen. Es kann eine Darmentzündung mit Durchfällen folgen (pseudomembranöse Colitis). Die Behandlung mit Cefuroxim ist dann sofort einzustellen und mit geeigneten Antibiotika wie etwa Vancomycin fortzusetzen.

Die langfristige und wiederholte Anwendung von Cefuroxim kann zu Zweitinfektionen (Superinfektionen) mit unempfindlichen (resistenten) Bakterien oder Sprosspilzen führen. Außerdem muss bei Cephalosporinen wie Cefuroxim, die mit Penicillinen strukturverwandt sind, mit Kreuzallergien gerechnet werden.

Bei der Behandlung der Lyme-Borreliose im Frühstadium, kann es sehr häufig zu Durchfall, Scheidenentzündungen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen kommen.

Welche Wechselwirkungen zeigt Cefuroxim?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Antibiotika, die das Wachstum von Bakterien hemmen, können die Wirkung von Cefuroxim aufheben. Der Wirkstoff sollte deshalb nicht mit Tetrazyklinen, Sulfonamiden, Erythromycin oder Chloramphenicol kombiniert werden.

Wird Cefuroxim zusammen mit Aminoglykosid-Antibiotika, den Antibiotika Polymyxin oder Colistin sowie bestimmten Entwässerungsmitteln (Schleifendiuretika) angewendet, besteht die Gefahr einer Nierenschädigung.

Bei Kombination von Cefuroxim mit blutgerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern) verlängert sich die Gerinnungszeit des Bluts.

Das GichtmittelProbenecid verstärkt die Wirkung von Cefuroxim.

Standard-Laboruntersuchungen zur Bestimmung des Eiweiß- und Zuckergehalts im Urin können durch die Anwendung von Cefuroxim gestört werden.

Cefuroxim kann in seltenen Fällen die Wirkung hormoneller Mittel zur Schwangerschaftsverhütung ("Antibabypille", Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung) abschwächen oder sogar ganz aufheben. Während der Behandlung mit Cefuroxim sollten deshalb zusätzliche empfängnisverhütende Maßnahmen (wie etwa Kondome) verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei einer Nierenfunktionsstörung muss die Dosis des Wirkstoffs verringert werden.
  • Bei längerer Anwendung des Wirkstoffs als Infusion muss die Leber- und Nierenfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament kann der Coombs-Test auf Autoimmunerkrankungen und Infektionen falsch positiv ausfallen.
  • Durch das Medikament kann es zu allergischen Reaktionen und Schwindel kommen, die Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich machen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Cefuroxim?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Cefuroxim enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

So wirkt Cefuroxim

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Cefuroxim. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Cefuroxim gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Cefuroxim

Cefuroxim wird bei Infektionen durch Erreger wie etwa Streptokokken angewendet, die gegen Cefuroxim empfindlich sind. Zu diesen Erkrankungen zählen:
  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums
  • Atemwegsinfektionen wie etwa chronische Bronchitis oder Lungenentzündungen
  • Hals-Nasen-Ohren-Infektionen (wie Mandelentzündungen, Mittelohrentzündungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen)
  • Nierenentzündungen und Harnwegsinfektionen
  • Hautinfektionen
  • Weichteilinfektionen
  • Knocheninfektionen und Gelenksentzündungen
  • Geschlechtskrankheiten (etwa akute Gonorrhoe)
  • Lyme-Borreliose (eine bakterielle Infektion, die durch Zeckenbisse übertragen wird).
Cefuroxim kann in Form von Tabletten eingenommen oder als Infusion verabreicht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cefuroxim sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Cefuroxim

Cefuroxim ist ein neuer Vertreter der oralen Cephalosporine und gehört damit zur Wirkstoffgruppe der Beta-Lactam-Antibiotika. Der Wirkstoff hemmt den Aufbau der Zellwand von Bakterien, sodass diese abgetötet werden (bakterizide Wirkung).

Im Laufe der letzten Jahre sind viele Mikroorganismen durch die Produktion des Eiweißes Beta-Lactamase unempfindlich (resistent) geworden. Beta-Lactamase zerstört die Beta-Lactam-Antibiotika. Cefuroxim besitzt eine erhöhte Stabilität gegen dieses Eiweiß und wird daher auch gegen solche resistenten Erreger eingesetzt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.