Wakix 4,5 mg/ -18 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 14.10.2016
Hersteller: Bioprojet Pharma
Wirkstoff: Pitolisant
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Wakix 4,5 mg/ -18 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Pitolisant. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Wakix 4,5 mg/ -18 mg Filmtabletten.

Pitolisant wird angewendet bei Erwachsenen zur Behandlung plötzlicher Schlafanfälle (Narkolepsie) mit oder ohne Muskelerschlaffung.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pitolisant sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • plötzliche Schlafanfälle Erwachsener mit oder ohne Muskelerschlaffung

Dosierung

Die Behandlung mit dem Medikament sollte von einem Arzt begonnen werden, der Erfahrung in der Therapie von Schlafanfällen hat.

Der Arzt wird das Medikament in Abhängigkeit von der individuellen Wirkung und Verträglichkeit beim Patienten in der niedrigsten wirksamen Dosis anwenden.

Die Dosierung wird mit langsam gesteigerter Dosis ("einschleichend") vorgenommen: In der ersten Woche zwei 4,5mg-Tabletten pro Tag; in der zweiten Woche kann auf eine 18mg-Tablette pro Tag erhöht oder auf eine 4,5mg-Tablette pro Tag verringert werden. In der dritten Woche kann die Dosis auf zwei 18mg-Tabletten pro Tag erhöht werden. Dies stellt dann aber auch die Tageshöchstdosis dar. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung und mittelschwerer Leberfunktionsstörung sollte die Tageshöchstdosis eine 18mg-Tablette betragen.

Nehmen Sie die gesamte Tagesdosis auf einmal während des Frühstücks ein, um einen ruhigen Nachtschlaf zu gewährleisten.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Crospovidon Typ A
  • Macrogol 3350
  • Poly(vinylalkohol)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Angst, Reizbarkeit, Depression, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schwindel, Zittern, Übelkeit und Erbrechen, Verdauungsstörung, Ermüdung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Appetitveränderung, Flüssigkeitstau im Gewebe, Aufregung, Wahnbilder, eingebildete Geräusche, Gefühlsschwankungen, unnormale Träume, Albträume, Durchschlafstörung, Einschlafstörung, vorzeitiges Erwachen, Nervosität, Anspannung, Teilnahmslosigkeit, Ruhelosigkeit, Panikattacke, Libido-Veränderung, ungewollte Bewegungen, Gleichgewichtsstörung, Muskelerschlaffung, Aufmerksamkeitsstörungen, Verstimmung, schneller Wechsel der Gefühlslage, Schläfrigkeit, Migräne, psychische Überaktivität, "unruhige Beine", Epilepsie, verlangsamte Bewegungen, nervliche Missempfindungen, verminderte Sehschärfe, Lidkrampf, Ohrensausen, zusätzliche Herzschläge, verlangsamter Herzschlag, beschleunigter Herzschlag, Blutdruckveränderung, Hitzewallung, Gähnen, Mundtrockenheit, Bauchschmerz, Durchfall, Bauchbeschwerden, Oberbauchschmerzen, Verstopfung, Magenübersäuerung, Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Schmerzen, nervliche Missempfindungen im Mund, Magenbeschwerden, Hautrötung, Juckreiz, Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelsteifigkeit, Muskelschwäche, Schmerzen der Muskeln und Knochen, Schmerz in einem Arm oder Bein, vermehrtes Wasserlassen, Zwischenblutungen, Schwäche, Brustschmerz, sich unnormal fühlen, Unwohlsein, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Gewichtsveränderungen, erhöhte Leberwerte, erhöhtes Gamma-GT, QT-Verlängerung im EKG.

Seltene Nebenwirkungen:
Appetitveränderung (vermindert, übersteigert), unnormales Verhalten, Verwirrtheit, depressive Verstimmung, Erregbarkeit, Zwangsgedanken, Verstimmung, traumähnliche Sinnestäuschungen, geistige Beeinträchtigung, Bewusstseinsverlust, Spannungskopfschmerz, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, schlechte Schlafqualität, aufgeblähter Bauch, Schluckstörung, schmerzhaftes Schlucken, Blähungen, Darmentzündung, Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit der Haut, Nackenschmerzen, Brustschmerz (an Muskeln und Knochen), spontane Fehlgeburten, Schmerzen, nächtliche Schweißausbrüche, Beklemmungsgefühl, erhöhte Kreatinkinase, unnormaler Allgemeinzustand, Störung der Reizleitung am Herzen.

Besonderheiten:
Verändert sich das Körpergewicht während der Behandlung sehr deutlich, sollte ein Arzt befragt werden.

Wechselwirkungen

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva (wie Imipramin, Clomipramin, Mirtazapin) können die Wirksamkeit von Pitolisant beeinträchtigen. Sie blockieren einen Histamin-Rezeptor und heben damit möglicherweise die Wirkung von Histamin, das aufgrund der Behandlung im Gehirn ausgeschüttet wird, auf. Gleiches gilt für H1-Antihistaminika (wie Pheniraminmaleat, Chlorpheniramin, Diphenhydramin, Promethazin, Mepyramin).

Wirkstoffe, die Herzrhytmusstörungen (QT-Verlängerung) verursachen können, dürfen nur unter sehr sorgfältiger ärztlicher Überwachung mit Pitolisant kombiniert werden.

Einige Substanzen führen zu einem schnelleren Abbau von Pitolisant und einem Wirkungsverlust. Dazu gehörenWeil der Wirkstoff selbst und seine Abbauprodukte ihrerseits die Wirkung anderer Substanzen abschwächen können, ist ärztliche Vorsicht geboten bei Kombination mit
  • Mitteln zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr
  • Zytostatika wie Docetaxel und Kinase-Inhibitoren
  • dem Magenmittel Cisaprid
  • Psychopharmaka wie Pimozid, Bupropion
  • Halofantrin (gegen Malaria)
  • dem virenhemmenden MittelEfavirenz
  • oralen Antidiabetika wie Repaglinid und Metformin
  • dem Antiepileptikum Phenytoin
  • dem BlutverdünnerWarfarin.
Bei der "Pille" sollte die Kombination mit Pitolisant vermieden beziehungsweise eine zusätzliche Empfängnisverhütungsmethode (Kondom, Pessar) angewendet werden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder schwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh-Klasse C) darf Pitolisant nicht angewendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff eingesetzt werden bei
  • psychischen Erkrankungen wie beispielsweise schweren Angststörungen oder schweren Depressionen mit Selbstmordneigung
  • Nierenfunktionsstörung
  • mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child Pugh-Klasse B)
  • Patienten mit säurebedingten Magenerkrankungen oder gleichzeitiger Anwendung von magenreizenden Medikamenten wie Glukokortikoiden oder nicht-steroidalen Antirheumatika
  • schwerem behandlungsbedürftigem Übergewicht oder schwerer Essensverweigerung
  • schwerer Epilepsie
  • Erkrankungen des Herzens, die gleichzeitig mit Wirkstoffen behandelt werden, die Herzrhythmusstörungen auslösen können.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierversuche zeigen, dass Pitolisant die Plazenta durchdringen kann. Daher darf der Wirkstoff nur bei vom Arzt festgestellter unbedingter Notwendigkeit während einer Schwangerschaft verwendet werden. Weil der Wirkstoff Pitolisant so lange im Körper verbleibt, müssen Frauen im gebärfähigen Alter während und mindestens bis zu 21 Tagen nach der Behandlung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Allerdings können der Wirkstoff und seine Abbauprodukte die Wirkung der "Pille" abschwächen. Daher sind andere Methoden wie Kondome oder Pessare zu bevorzugen.

In Tierversuchen wurden Pitolisant und auch dessen Abbauprodukte in die Muttermilch ausgeschieden. Daher darf während der Behandlung nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Pitolisant bei Kindern und Jugendlichen im Alter bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor. Die Anwendung des Wirkstoffs liegt daher im Ermessen des behandelnden Arztes.

Warnhinweise

  • Das Medikament schwächt die Wirkung der "Pille". Es müssen zusätzliche Verhütungsmethoden wie Kondome oder Pessar verwendet werden.
  • Während und bis 21 Tage nach der Behandlung muss eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.
  • Bei deutlicher Gewichtszu- oder -abnahme während der Behandlung ist ein Arzt zu befragen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament sollte nur von einem in der Therapie von Schlafanfällen erfahrenen Arzt begonnen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
30 Stück Filmtabletten
4,5 Milligramm Pitolisant
30 Stück Filmtabletten
18 Milligramm Pitolisant

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Wakix 4,5 mg/ -18 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pitolisant (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.