Duokopt 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Hersteller: Laboratoires Théa
Wirkstoffkombination: Dorzolamid + Timolol
Darreichnungsform: Augentropfen
Rezeptpflichtig

Wirkung

Duokopt 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen enthalten die Wirkstoffkombination Dorzolamid + Timolol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Duokopt 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen.

Die Wirkstoffkombination aus Dorzolamid und Timolol wird angewendet zur Senkung des Augeninnendrucks beim so genannten Offenwinkelglaukom sowie beim Pseudoexfoliationsglaukom, Sonderformen des grünen Stars.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dorzolamid + Timolol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Betablocker, zu welcher die Wirkstoffkombination Dorzolamid + Timolol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • erhöhter Augeninnendruck bei Patienten mit speziellen Formen des Grünen Star (Offenwinkelglaukom oder Pseudoexfoliationsglaukom), wenn eine örtliche Behandlung mit einem Betablocker nicht ausreicht

Dosierung

Geben Sie zweimal täglich einen Tropfen des Medikaments in den Bindehautsack jedes erkrankten Auges. Wird ein weiteres örtliches Augenarzneimittel angewendet, sollten Sie zwischen den beiden Anwendungen mindestens zehn Minuten warten. Berühren Sie Ihre Augen und deren Umgebung nicht mit der Spitze der Tropfflasche, weil das Medikament so durch Bakterien verunreinigt werden kann.

Überprüfen Sie vor der ersten Anwendung, dass die Schutzkappe nicht beschädigt ist. Schrauben Sie dann die Schutzkappe zum Öffnen der Tropfflasche kräftig auf.

Waschen Sie Ihre Hände vor jeder Anwendung gründlich und entfernen Sie die Schutzkappe von der Tropfflasche. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt zwischen den Fingern und der Tropferspitze.

Halten Sie die Tropfflasche mit der Tropföffnung nach unten und drücken Sie zur Aktivierung des Pumpmechanismus mehrmals auf Flasche, bis der erste Tropfen erscheint. Dies gilt nur für die erste Anwendung und ist bei allen weiteren Anwendungen nicht notwendig.

Setzen Sie den Daumen auf den Halteflügel am oberen Rand und den Zeigefinger auf den Boden der Tropfflasche. Setzen Sie dann den Mittelfinger auf den zweiten Halteflügel am Boden der Tropfflasche. Richten Sie die Tropföffnung nach unten.

Beugen Sie den Kopf leicht nach hinten und halten Sie die Tropferspitze senkrecht über das Auge. Ziehen Sie mit dem Zeigefinger der anderen Hand das Unterlid leicht herab. Der so entstehende Spalt ist der untere Bindehautsack. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt zwischen der Spitze der Tropfflasche und Ihren Fingern oder Augen. Zum Einbringen eines Tropfens in den unteren Bindehautsack jedes erkrankten Auges müssen Sie kurz und kräftig auf die Tropfflasche drücken. Aufgrund der automatischen Dosierung wird bei jedem Pumpstoß genau ein Tropfen freigesetzt. Wenn der Tropfen nicht herunterfällt, die Flasche vorsichtig schütteln, um den verbliebenen Tropfen von der Spitze zu entfernen. In diesem Fall müssen Sie den Pumpmechanismus mehrfach betätigen.

Durch Drücken auf den Tränenkanal oder Schließen des Augenlids für zwei Minuten wird die Aufnahme des Medikaments in den Körper weitgehend verhindert. So verhindern Sie Nebenwirkungen im übrigen Körper und verstärken die örtliche Wirkung.

Verschließen Sie die Tropfflasche sofort nach Gebrauch durch Aufsetzen der Schutzkappe.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyetellose
  • Mannitol
  • Natriumcitrat
  • Natriumhydroxid
  • Wasser für Injektionszwecke

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Augenbrennen, Augenschmerzen, Geschmacksveränderungen.

Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Verschwommensehen, Augenjucken, Augentränen, Hornhautschäden, Lidentzündungen, Lidreizungen, Augenreizerscheinungen, Nasennebenhöhlenentzündung, Übelkeit, Schwäche, Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Depressionen, Regenbogenhautentzündung, Sehstörungen, Herzschlagverlangsamung, Ohnmacht, Atemnot.

Seltene Nebenwirkungen:
Schwere Bindegewebserkrankung (Lupus erythematodes), Gefühlsstörungen, Schlaflosigkeit, Albträume, Gedächtnisverlust, Verminderung des Sexualverlangens, Verschlimmerung einer bestehenden Muskelschwächeerkrankung (Myasthenia gravis), Schlaganfall, Augenlidverkrustung, Kurzsichtigkeit, Aderhautabhebung, Hornhautanschwellung, Augendruckverminderung, Herabhängen des Oberlids, Doppelbilder, Ohrgeräusche (Tinnitus), Blutdruckabfall, Schmerzen im Brustbereich, Herzstolpern, Wasseransammlungen im Gewebe, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen, Hirndurchblutungsverminderung, Herzstillstand, kalte Hände und Füsse, Durchblutungsstörungen, Kurzatmigkeit, Schnupfen, Husten, Bronchienkrampf, Nasenbluten, Reizungen im Rachenbereich, Mundtrockenheit, Durchfall, Aufstoßen, Kontakthautentzündung, Hautausschlag, Haarausfall, Verschlechterung einer Schuppenflechte, Nierenerkrankung, allergische Reaktionen.

Besonderheiten:
Obwohl die Wirkstoffe nur örtlich am Auge verabreicht werden, können sie in den Körper aufgenommen werden und allgemeine Nebenwirkungen auslösen. Der Wirkstoff Timolol kann daher die gleichen Nebenwirkungen verursachen, wie sie bei einer allgemeinen (systemischen) Therapie mit Betablockern auftreten einschließlich einer Verschlechterung von Herzschmerzen sowie schwerer Durchblutungsstörungen und niedrigem Blutdruck. Nach Anwendung von Timolol sind Reaktionen der Lunge und des Herzens aufgetreten bis hin zu Todesfällen bei Patienten mit Asthma aufgrund einer Verengung der Atemwege, selten bei Patienten mit Herzmuskelschwäche.

Der Wirkstoff Dorzolamid ist ein Carboanhydrasehemmer und gleichzeitig ein Sulfonamid. Daher können die gleichen Nebenwirkungen wie unter systemischer Therapie mit Sulfonamiden auftreten.

Die Therapie mit Betablockern kann bestimmte Symptome einer Unterzuckerung bei Diabetes mellitus nicht als solche erkennbar machen (verschleiern). Gleiches gilt für die Krankheitszeichen, die bei einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten können. Außerdem können die Symptome einer Myasthenia gravis verstärkt werden.

Während einer Therapie mit Carboanhydrasehemmern sind Nierensteine aufgetreten, insbesondere bei Patienten mit Nierensteinen in ihrer Vorgeschichte.

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Adrenalin-haltigen Augentropfen kann es zu einer Erweiterung der Pupillen kommen. Die augendrucksenkende Wirkung von Timolol wird durch die Gabe von Adrenalin- oder Pilocarpin-haltigen Augentropfen verstärkt.

Bei gleichzeitiger hochdosierter Behandlung mit bestimmten Schmerzmitteln (Salicylaten) wie beispielsweise Acetylsalicylsäure können Vergiftungserscheinungen auftreten.

Eine Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen kann stattfinden bei gleichzeitiger Einnahme von blutdrucksenkenden Wirkstoffen (Kalziumkanalblockern, Betablockern), Antiarrhythmika (beispielsweise Amiodaron), Herzglykosiden, Narkosemitteln, blutzuckersenkenden Wirkstoffen (Insulinen) und Mitteln gegen Depressionen (MAO-Hemmstoffen) sowie Adrenalin. Das Gleiche gilt bei der Anwendung mit allgemein wirksamen (systemischen) anderen Carboanhydrasehemmern.

Eine Wirkverstärkung durch das Herzmittel Chinidin ist möglich.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden
  • bei Überempfindlichkeit
  • bei Atemwegserkrankungen, die mit einer Verengung der Bronchien einhergehen (beispielsweise Asthma).
  • bei Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche, krankhafter Herzschlagverlangsamung und Herzschock
  • bei schweren Nierenfunktionsstörungen oder bei Blutübersäuerung mit erhöhten Chloridblutwerten (hyperchlorämische Azidose)
  • bei Kindern
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit
  • zusammen mit anderen Carboanhydrasehemmern, die allgemein im Körper wirken (systemische Wirkung).
Nur unter ärztlicher Überwachung sollten Dorzoloamid + Timolol angewendet werden, wenn Leberfunktionsstörungen, Nierensteine oder Schädigungen sowie Erkrankungen der Augenhornhaut vorliegen. Gleiches gilt, wenn der Patient in der Vergangenheit am Auge operiert worden ist. Eine Wirksamkeit bei plötzlich auftretendem Winkelblockglaukom ist nicht belegt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Dorzolamid + Timolol dürfen in der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Ungefährlichkeit aber auch die Wirksamkeit dieser Wirkstoffkombination bei Kindern wurden noch nicht nachgewiesen. Dorzolamid + Timolol darf bei Kindern daher nur in ganz besonderen Ausnahmefällen und nach strenger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko verwendet werden.

Warnhinweise

  • Das Sehvermögen und das Reaktionsvermögen können so weit verringert sein, dass Autofahren und die Maschinenbedienung gefährlich sind.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung eines akuten Anfalls von grünem Star geeignet, da die Wirksamkeit nicht geprüft wurde.
  • Bei schwerwiegenden allergischen Reaktionen sollte die Behandlung sofort beendet werden.
  • Vor Therapiebeginn sollte vom Arzt eine Herzmuskelschwäche ausgeschlossen oder angemessen behandelt werden. Bei Patienten mit schwerer Herzerkrankung in der Vorgeschichte muss der Patient während der Therapie regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Die Therapie darf besonders bei Patienten mit Herzschwäche nur schrittweise unter ärztlicher Kontrolle beendet werden.
  • Die Anwendung des Medikaments kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
  • Vor einer Operation, bei der eine Narkose notwendig ist, sind die Augentropfen schrittweise abzusetzen.
  • Nach dem ersten Öffnen ist das Medikament noch zwei Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
10 Augentropfen Augentropfen
20 Augentropfen Augentropfen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Duokopt 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Dorzolamid + Timolol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.