BiPreterax N 5mg/1,25mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 13.10.2011
Hersteller: Servier Deutschland GmbH
Wirkstoffkombination: Perindopril + Indapamid
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

BiPreterax N 5mg/1,25mg enthält die Wirkstoffkombination Perindopril + Indapamid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von BiPreterax N 5mg/1,25mg.

Die Kombination wird beim Bluthochdruck unbekannter Ursache (essentielle Hypertonie) eingesetzt. Sie entspricht dem Stufenschema der Deutschen Hochdruckliga e.V., nach dem zwei Substanzen kombiniert angewendet werden, wenn die Blutdrucksenkung mit nur einem Wirkstoff unzureichend ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Perindopril + Indapamid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Perindopril + Indapamid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck
  • Anwendung bei Patienten, deren Blutdruck durch eine Therapie mit einem anderen Medikament nicht ausreichend kontrolliert werden kann

Dosierung

Normalerweise wird eine Tablette pro Tag, vorzugsweise morgens und vor einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Bei Patienten mit Nierenschwäche muss die Dosis vom Arzt angepasst werden. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance weniger als 30 Millilitern pro Minute) darf das Medikament nicht verwendet werden.

Bei Patienten mit einer Kreatininclearance von mindestens 30 Millilitern pro Minute, aber unter 60 Millilitern pro Minute wird empfohlen, die Behandlung mit der geeigneten Dosierung in freier Kombination zu beginnen.
Bei einer Kreatininclearance über 60 Millilitern pro Minute ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Carboxymethylstärke-Natrium
  • Glycerol
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Titandioxid (E 171)
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 6000
  • Magnesiumstearat
  • Maltodextrin

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nierenfunktionsstörungen, trockener Reizhusten, Bronchitis, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, allergische Hautreaktionen wie Ausschlag, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Impotenz, nervliche Missempfindungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, verschwommenes Sehen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust, Blut-Hämoglobin-Abfall, Hämatokrit-Senkung, Weiße-Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Blutkaliummangel, Blutchloridmangel, Blutmagnesiummangel, Blutcalciumüberschuss, Harnzuckererhöhung, metabolische Alkalose.
Zu Beginn der Therapie sowie bei Patienten mit Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel:
Übermäßige Blutdrucksenkung, Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Depressionen, Benommenheit, Schlafstörungen, Harneiweißerhöhung, Nierenfunktionsverschlechterung, Bewusstseinsverlust, Atemnot, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallenblasenentzündung (bei vorbestehenden Gallebschwerden und -steinen), Gelbsucht mit Gallenstau, Leberzelluntergang, Nesselsucht, Juckreiz, schwerwiegende Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, eitrige Bläschen, Hautauflösung, Lupus erythematodes, angioneurotisches Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Extremitäten, Tränenflüssigkeitsbildungsverminderung, venöse und arterielle Gefäßverschlüsse, Schwäche der Skelettmuskulatur, Muskelschmerzen, Lähmungen.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bindegewebskrankheiten, Blutharnstoffanstieg, Blutkreatininanstieg, Blutkaliumanstieg, Blutnatriummangel, Harneiweißanstieg.
Bei gleichzeitiger Therapie mit Allopurinol (Gichtmittel), dem AntiarrhythmikumProcainamid oder Immunsuppressiva:
Knochenmarksbildungseinschränkung, Blutarmut, Blutplättchenmangel, Weiße-Blutkörperchen-Mangel, Neutropenie, Eosinophilie.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akutes Nierenversagen, bakterienfreie Nierenentzündung, akutes Nierenversagen, Bronchialkrämpfe, Wasser in der Lunge, allergische Lungenbläschenentzündung, Zungenentzündung, Mundtrockenheit, Durst, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, (Fast-)Darmverschluss, Angioödem der Eingeweide, Leberversagen, Fieber, Muskelschmerzem, Gelenkschmerzen, Gelenksentzündungen, Gefäßentzündung, Eosinophilie, Weiße-Blutkörperchen-Überschuss, ANA-Titererhöhung, Blutsenkungserhöhung, Hautausschlag, Hautlichtempfindlichkeit, Schwitzen, Hitzewellen, allergische Reaktionen, Schuppenflechte-artige Hautveränderungen, Haarausfall, Nagelauflösung, Raynaud-Syndromverstärkung, Agranulozytose, Mangel an allen Blutzellen, Rote-Blutkörperchen-Auflösung (und dadurch Blutarmut), Mangel an dem Enzym Glukose-6-Dehydrogenase, Blut-Bilirubin-Werterhöhung, Blutleberenzymwerterhöhung.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Herzjagen, spürbarer Herzschlag, Brustschmerz, Angina Pectoris, Herzinfarkt, vorübergehender Gehirndurchblutungsmangel, Schlaganfall.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Harnbildungsmangel, Harnverhalten, Lungenentzündung, angioneurotisches Ödem, Speicheldrüsenentzündung, Hautblutungen, zerstörende Gefäßentzündung, Stimmungsschwankungen, Gelbsehen, Unruhe, Muskelkrämpfe, Blutzuckererspiegelhöhung, Cholesterinwerterhöhung, Triglyceridwerterhöhung, Blutharnsäureerhöhung, Blut-Amylase-Werterhöhung, Gicht.

Wechselwirkungen

Wird die Kombination gemeinsam mit Lithium (gegen Depressionen) eingenommen, ergibt sich eine Erhöhung des Blutspiegels von Lithium und damit seiner Nebenwirkungen.

Kaliumsparende Entwässerungsmittel wie Spironolacton, Triamteren sowie Kaliumsalze können bei gleichzeitiger Einnahme der Wirkstoffkombination einen möglicherweise tödlichen Blutkaliumüberschuss erzeugen, vor allem bei Nierenfunktionsstörung.

Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.

Wirkstoffe, die nicht zu den Antiarrhythmika zählen, aber Herzrhythmusstörungen auslösen können, dürfen nicht zusammen mit der Kombination gegeben werden. Dazu gehören:
  • Das Pilzmittel Astemizol
  • der KalziumkanalblockerBepridil
  • das Antibiotikum Erythromycin
  • das Malaria-Mittel Halofantrin
  • das Mittel gegen ParasitenPentamidin
  • das Schizophrenie-Mittel Sultoprid
  • das Allergie-Mittel Terfenadin
  • Vincamin.
Gemeinsam mit blutzuckersenkenden Sulfonylharnstoffen und Abkömmlingen sowie Insulinen angewendet, kann es zu einem Abfall des Blutzuckerspiegels kommen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Herzglycosiden wie Digoxin oder Digitoxin muss der Blutkaliumspiegel vom Arzt kontrolliert werden.

Gemeinsam mit Antiarrhythmika wie Chinidin, Hydrochinidin, Disopyramid, Amiodaron, Bretylium oder Sotalol angewendet kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.

Das nicht-steroidale AntirheumatikumBaclofen verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung der Wirkstoffkombination, während andere nicht-steroidale Antirheumatika und hochdosierte Salicylate wie Acetylsalicylsäure zu einer möglichen Wirkungserminderung führen.

Entwässerungsmittel und Kaliumspiegel-senkende Arzneimittel wie Amphotericin B, Glukokortikoide und das mit ihnen verwandte Tetracosactid sowie Abführmittel erhöhen das Risiko von Herzrhythmusstörungen, die durch Kaliummangel verursacht sind. Zudem vermindern sie teilweise die blutdrucksenkende Wirkung der Wirkstoffkombination.

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva wie Imipramin sowie Neuroleptika verstärken die blutdrucksenkende Wirkung der Wirkstoffkombination und erhöhen das Risiko eines Blutdruckabfalls bei Körperlagewechsel.

Wird die Wirkstoffkombination gemeinsam mit Metformin (bei Diabetes mellitus vom Typ 2) gegeben, ist das Risiko einer Lactatazidose (bedrohliche Metformin-Nebenwirkung) erhöht.

Insbesondere bei Anwendung hoher Dosen jodhaltiger Kontrastmittel für Röntgenuntersuchungen während der Behandlung mit der Wirkstoffkombination besteht ein erhöhtes Risiko für eine akute Nierenfunktionsstörung.

Gemeinsam dem ImmunsuppressivumCiclosporin eingenommen, ergeben sich häufig erhöhte Blut-Kreatinin-Spiegel.

Mit säurebindenden Mitteln, dem BetablockerAtenolol und Warfarin zur Blutverdünnung wurden keine Wechselwirkungen mit der Wirkstoffkombination festgestellt.

Gegenanzeigen

Die Wirkstoffkombination darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe, einen anderen ACE-Hemmer oder gegen Sulfonamide und Trimethoprim
  • häufig wiederkehrender Wassereinlagerung im Gewebe, vor allem im Gesicht (angioneurotisches Ödem)
  • Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
  • Verengung der Nierenarterieren oder ungenügender Leistung der Nieren (Niereninsuffizienz)
  • eingeschränkter Leberfunktion
  • erhöhten und erniedrigten Kaliumspiegeln im Blut
  • Blutwäschepatienten
  • unbehandelter Herzmuskelschwäche
  • Desensibilisierungs-Behandlung
  • kürzlich aufgetretenem Schlaganfall.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung der Kombination wird in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht empfohlen und ist danach verboten. Eine Behandlung sollte auch nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Tritt während der Behandlung mit der Kombination eine Schwangerschaft ein, werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen und die Therapie ist zu beenden.

Da bezüglich der Stillzeit keine Erfahrungen über die Unbedenklichkeit der Wirkstoffkombination vorliegen, ist die Anwendung der Kombination bei Frauen während der Stillzeit zu unterlassen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern darf die Kombination nicht angewendet werden.

Warnhinweise

  • Eine zu starke Blutdrucksenkung durch das Medikament kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen vermindern.
  • Bei Diabetikern besteht durch die Behandlung mit dem Medikament die Gefahr einer Unterzuckerung.
  • Der Kaliumspiegel sollte regelmäßig während der Behandlung mit dem Medikament ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei Nierenkranken ist bei Behandlung mit dem Medikament auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
  • Ein Bestandteil des Medikaments kann im Leistungssport zur positiven Doping-Tests führen.
  • Bei Herzrasen, Atemnot, Schwäche oder Schwindel durch die Einnahme des Medikaments ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad aufbewahrt werden.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
30 Filmtablette Filmtablette
100 Filmtablette Filmtablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über BiPreterax N 5mg/1,25mg sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Perindopril + Indapamid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.