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  4. Folsäure (Folat)

Folsäure

Letzte Änderung: 29.05.2020
Nächste Aktualisierung von Astrid Clasen • Medizinredakteurin

Unsere Inhalte basieren auf fundierten wissenschaftlichen Quellen, die den derzeit anerkannten medizinischen Wissensstand widerspiegeln. Wir arbeiten eng mit medizinischen Experten zusammen.

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Folat gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Es kommt in zahlreichen pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor. Die synthetische, also künstlich hergestellte Form von Folat heißt Folsäure. Diese wird beispielsweise bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft in Form von Tabletten zusätzlich eingenommen.

Feldsalat mit Nüssen und Granatapfelkernen © iStock

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Folsäure?
  • Täglicher Bedarf
  • Folsäuremangel
  • Lebensmittel mit Folsäure
  • Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeit
  • Weitere Informationen

Der Begriff Folat bezeichnet natürliche Folsäureverbindungen, die in Lebensmitteln vorkommen – der Begriff Folsäure steht dagegen strenggenommen nur für synthetische Folsäure. Folsäure ist jedoch umgangssprachlich geläufiger und wird daher in diesem Artikel sowohl für das natürliche Folat als auch für die künstliche Folsäure verwendet.

Der Name Folsäure stammt vom lateinischen Begriff folium (= Blatt). Er wurde in Anlehnung an die Spinatblätter, aus denen dieses Vitamin erstmals isoliert wurde, ausgewählt.

Steckbrief Folsäure

  • Täglicher Bedarf: Erwachsene = 300 µg, Schwangere = 550 µg, Stillende = 450 µg
  • Funktion & Wirkungt: Blutbildung, Eiweiß- und Fettstoffwechsel, Zellteilung und -entwicklung, DNA-Aufbau, Abbau der Aminosäure Homocystein
  • Mangelerscheinungen: Müdigkeit, Magen-Darm-Beschwerden, depressive Verstimmungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, Mundschleimhautentzündung, erhöhte Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Herzinfarkt
  • Vorkommen: Grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte, Eigelb, Leber, Weizenkeime, Sojabohnen
  • Tipp: Gemüse dämpfen oder nur kurz und mit wenig Wasser kochen. So bleibt das hitze- und lichtempfindliche Vitamin am besten erhalten. Auch langes Lagern der Lebensmittel verringert die Folsäurekonzentration.


Vitamine

Man sieht eine Auswahl nährstoffreicher Lebensmittel, wie Obst, Gemüse und Lachs. © iStock

Wem sein Körper lieb und wertvoll ist, der sollte regelmäßig und in ausreichender Menge vitaminreiche Dinge essen und trinken.

Eine Familie mit Hund läuft durch die Dünen. © iStock

Denn um lebenswichtige Stoffwechselfunktionen in Gang zu halten, braucht der Körper Vitamine. Durch eine vitaminreiche Ernährung fühlen wir uns fit und vital.

Man sieht eine Papiertüte mit einer Gemüseauswahl. © iStock

Bei Vitaminen denken viele zuerst an Obst und Gemüse.

Man sieht ein Lachsfilet, Olivenöl, Brokkoli, Haselnüsse, Eier, Spinatblätter, einen Apfel, eine Avocado und Kürbiskerne. © iStock

Aber auch Fleisch, Fisch, Öle, Getreide- und Milchprodukte liefern unserem Körper Vitamine.

Eine Frau steht im Supermarkt in der Gemüseabteilung. © iStock

Doch welche Vitamine stecken in welchen Lebensmitteln?

Jemand schlägt an einem Gasherd stehend Eier in die Pfanne. © iStock

Fangen wir an mit Vitamin A (Retinol): Natürliche Quellen von Vitamin-A-Vorstufen sind vor allem tierische Produkte wie zum Beispiel Eigelb, ...

Man sieht einen Teller mit Hühnerleber, Tomaten, Zwiebeln und Basilikum. © iStock

... Leber, ...

Stück Butter in einer Glasschale © Jupiterimages/Valueline

... und Butter.

Jemand wäscht Karotten. © iStock

Aber auch Gemüse wie Karotten ...

Feldsalat mit Dressing © Jupiterimages/iStockphoto

... und Feldsalat oder ...

Man sieht eine aufgeschnittene Mango. © iStock

... bestimmte Obstsorten wie zum Beispiel die Mango enthalten Vitamin A.

Vollkorn und Produkte wie Nudeln und Brot © iStock

B-Vitamine gibt es viele. Das Vitamin B1 (Thiamin) versteckt sich in den verschiedenen Schichten des Getreidekorns – mit Vollkornprodukten können Sie es aufnehmen.

Ein Steak brutzelt in der Pfanne. © Jupiterimages/Fuse

Neben Vollkornprodukten, Kartoffeln und Hülsenfrüchten gehört auch Schweinefleisch zu den thiaminreichen Lebensmitteln.

Man sieht einen Würfel Hefe. © Jupiterimages/iStockphoto

Vitamin B2 (Riboflavin) erfüllt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel. Die beste Quelle für Riboflavin ist Hefe. Davon nimmt man im Normalfall jedoch keine großen Mengen auf.

Auf einem Tisch befinden sich neben Milchflaschen verschiedene Milchprodukte. © iStock

Deshalb können Sie besser auf Milch und Milchprodukte zurückgreifen, um Ihren Riboflavin-Haushalt zu füllen.

Auf einer Fleischgabel stecken zwei Stück Rindersteak © iStock

Auch Fisch und Fleisch sind Vitamin-B2-haltig.

Frau mit Spinat im Sieb © Jupiterimages/Stockbyte

Ein weiteres Vitamin, das in die Vitamin-B-Gruppe fällt: Folsäure. Sie spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. Folsäure können Sie zum Beispiel mit frischem Spinat, ...

Man sieht eine Schüssel mit Salat. © Jupiterimages/Wavebreak Media

... Gurken und Tomaten ...

Teller mit gebratener Leber © Jupiterimages/iStockphoto

... oder Leber aufnehmen.

Man sieht zerteilten rohen Fisch. © imagines-plantarum.de

Das Vitamin Niacin (früher Vitamin B3) ist an der Bildung von Fettsäuren und Cholesterin beteiligt. Es kommt zum Beispiel in Fisch ...

Ein vollbeladener Grill mit Fleisch und Gemüse. © iStock

... und Fleisch vor.

Unterschiedliche Lebensmittel mit Kohlenhydraten. © iStock

Auch Hefen und Getreideprodukte weisen eine hohe Konzentration auf.

Eine junge Frau, ein Mädchen und ein Junge sitzen am Tisch und frühstücken; hinter dem Mädchen steht ein junger Mann und trinkt aus einer Tasse. © iStock

Auch die Pantothensäure gehört zu den B-Vitaminen. Sie ist wichtig für den Energiestoffwechsel. Man nimmt an, dass sie in fast allen Nahrungsmitteln enthalten ist.

Man sieht einen Teller mit einem Kloß und lecker Innereien. © Jupiterimages/Stockbyte

Besonders reich an Pantothensäure sind allerdings Innereien, insbesondere Leber, aber auch Herz.

Ein Stück gegrilltes Fleisch. © iStock

Dem Vitamin B6 (Pyridoxin) kommt eine wichtige Funktion im Eiweißstoffwechsel zu. Wenn Sie Ihren Pyridoxin-Haushalt aufstocken möchten, greifen Sie auf Fleisch zurück.

Das Bild zeigt eine Person, die Kartoffeln schält. © iStock

Wenn Innereien nicht Ihren Geschmack treffen, können Sie sich auch über pflanzliche Lebensmittel wie zum Beispiel Kartoffeln mit Vitamin B6 versorgen.

Das Bild zeigt ein Rumpsteak mit einem Zweig Rosmarin. © Jupiterimages/iStockphoto

Das Vitamin B12 (Cobalamin) ist hauptsächlich in tierischen Produkten vertreten. Um den Bedarf zu decken, eignen sich Fleisch (auch hier vor allem Leber, Herz und Niere), ...

Eine Frau hält ein Glas Milch in den Händen. © iStock

... aber auch Milch ...

Man sieht gekochte Eier. © iStock

... und Eier.

Zu sehen sind lauter rote Paprikafrüchte. © iStock

Wer viel Gemüse wie zum Beispiel grüne, gelbe und rote Paprika ...

kiwis © iStock

... und Obstsorten wie Kiwis ...

Das Bild zeigt schwarze Johannisbeeren. © Jupiterimages/iStockphoto

... oder schwarze Johannisbeeren isst, versorgt seinen Körper mit Vitamin C (Ascorbinsäure).

In Plastikeimer liegen frisch gefischte Heringe © iStock

Vitamin D ist wichtig für die Knochenbildung. Es kommt in einigen Seefischarten wie in Hering ...

Das Bild zeigt ein Stück Lachs auf einem Holzbrett. © iStock

... oder Lachs vor.

Eine Frau nimmt einen Löffel Lebertran. © Jupiterimages/liquidlibrary

Zwar allseits unbeliebt, dafür aber reich an Vitamin D: Lebertran.

Man sieht einen Teller mit Hühnerleber, Tomaten, Zwiebeln und Basilikum. © iStock

Ein weiteres wichtiges Vitamin, das im Stoffwechsel mitmischt, ist Biotin (früher Vitamin B7). Reich an Biotin sind Leber, ...

Man sieht Milch und Eier. © Jupiterimages/iStockphoto

... Milch und Eier, ...

Man sieht drei Bananen. © Jupiterimages/iStockphoto

... aber auch verschiedene Obst- und Gemüsesorten wie Bananen ...

Man sieht Tomaten. © iStock

... oder Tomaten.

Das Bild zeigt Oliven und Olivenöl. © Amazon

Vitamin E (Tocopherol), das die Abwehrkräfte unterstützt und für Oxidationsschutz sorgt, ist vor allem in pflanzlichen Ölen anzutreffen.

Man sieht Getreide, Mehl und Öl. © Jupiterimages/iStockphoto

Neben Olivenöl enthalten auch Weizenkeimöl, ...

Man sieht Sonnenblumenkerne, eine Sonnenblumenblüte und zwei Flaschen Öl. © iStock

... Sonnenblumenöl ...

Man sieht Maiskolben mit verschiedenfarbigen Maiskörnern. © Jupiterimages/iStockphoto

... und Maiskeimöl besonders viel Vitamin E.

Brathähnchen in der Reine mit Knoblauch und Kräutern © iStock

Für die Blutgerinnung braucht der Körper Vitamin K (Phyllochinon). Dieses können Sie Ihrem Körper zum Beispiel über Hühnerfleisch zuführen.

Ein Mann gibt Salat auf den Teller einer Frau. © iStock

Aber auch grüne, blattförmige Pflanzen weisen einen hohen Vitamin-K-Gehalt auf.

Das Bild zeigt einen Topf mit Sauerkraut. © Jupiterimages/iStockphoto

Ein weiterer Vitamin-K-Lieferant: das gute alte Sauerkraut!

Folsäure: Täglicher Bedarf

Jugendliche und Erwachsene sollten pro Tag möglichst 300 Mikrogramm (µg) beziehungsweise 0,3 Milligramm (mg) Folsäure mit der Nahrung aufnehmen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von sogenannten Folat-Äquivalenten.

Der Begriff Folat-Äquivalent dient dazu, die in der natürlichen Nahrung enthaltene Folsäure mit synthetisch hergestellter Folsäure vergleichen zu können. Dabei gilt: 1 Mikrogramm Folat-Äquivalent entspricht 1 Mikrogramm Nahrungsfolsäure (Folat) oder 0,5 Mikrogramm synthetischer Folsäure. Die unterschiedliche Wertigkeit ergibt sich daraus, dass der Körper künstliche Folsäure besser aufnehmen kann als natürliche.

Grundsätzlich lässt sich der tägliche Bedarf an Folsäure über eine ausgewogene Ernährung decken. Allerdings essen die wenigsten Menschen genug frisches Gemüse und Vollkornprodukte: Etwa vier von fünf Menschen schaffen es nicht, ihren Tagesbedarf an Folsäure alleine durch den Verzehr normaler, nicht angereicherter Lebensmittel zu decken.

Täglicher Bedarf an Folat / Folsäure

Alter Bedarf an Folat / Folsäure in µg (Mikrogramm)
0-4 Monate 60
4-8 Monate 80
1-4 Jahre 120
4-7 Jahre 140
7-10 Jahre 180
10-13 Jahre 240
13 Jahre und älter 300
Schwangere 550
Stillende 450

Besteht ein erhöhter Bedarf, etwa bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit, sollte neben einer folatreichen Ernährung zusätzlich Folsäure in Form von Tabletten eingenommen werden. Aber Achtung: Einige Folsäurepräparate sind zusätzlich mit Jod angereichert. Besprechen Sie mit daher mit Ihrem Arzt, wie viel und in welcher Form Sie die Folsäure einnehmen sollen – dies gilt insbesondere für Frauen mit Schilddrüsenunterfunktion.

Nehmen Sie nicht mehr als 1.000 Mikrogramm (entspricht 1 Milligramm) synthetische Folsäure pro Tag zu sich. Ein Überschuss an Folsäure kann unter anderem die Symptome verschleiern, die bei einem Vitamin-B12-Mangel entstehen. Hierzu zählen neurologische und Magen-Darm-Beschwerden. Typischerweise betrifft der Mangel an Vitamin B12 ältere Menschen, die das Vitamin nicht mehr so gut aus der Nahrung aufnehmen können, etwa aufgrund einer chronischen Magenschleimhautentzündung.

Folsäuremangel

Folsäure gelangt aus der Nahrung über die Schleimhaut des Dünndarms ins Blut und zu den Organen. Der Körper kann nur sehr geringe Mengen Folsäure speichern, den Großteil davon in der Leber. Wird keine Folsäure mehr nachgeliefert, reicht der Vorrat im Körper für etwa drei bis vier Monate aus. Anschließend kommt es zu einem Folsäuremangel.

Ein Folsäuremangel kann zahlreiche Beschwerden und Folgen mit sich bringen:

  • Müdigkeit
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • depressive Verstimmungen
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Gewichtsverlust
  • Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
  • Wachstumsstörungen
  • Fortpflanzungsstörungen
  • Demenz
  • Frühgeburt
  • eine in Deutschland äußerst seltene Form der Blutarmut, die megaloblastische Anämie

Folsäure beteiligt sich unter anderem an der Bildung von Schleimhäuten und Blutkörperchen. Da sich diese Gewebe fortlaufend erneuern und eine hohe sogenannte Teilungsrate haben, verursacht ein mehrere Wochen andauernder Folsäuremangel Symptome an diesen Geweben. So verheilen zum Beispiel Verletzungen der Schleimhäute bei einem Folsäuremangel langsamer.

Bei ungeborenen Kindern kann ein Folsäuremangel zu Missbildungen wie dem sogenannten offenen Rücken (Spina bifida) und einer Anenzephalie führen.

Wie entsteht ein Folsäuremangel?

In Deutschland nehmen mindestens vier von fünf Personen zu wenig Folsäure zu sich. Es ist zwar grundsätzlich möglich, sich über die Nahrung ausreichend mit Folsäure zu versorgen – die meisten Menschen essen aber nicht ausreichend Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte, um auf den empfohlenen Wert von 300 Mikrogramm Folsäure pro Tag zu kommen.

Es wird diskutiert, ob auch in Deutschland – wie in einigen anderen Ländern bereits der Fall – bestimmte Grundnahrungsmittel (z.B. Mehl) mit Folsäure angereichert werden sollten. Das Ziel: die Versorgung mit Folsäure in der breiten Bevölkerung zu verbessern. Da sich die Menschen sehr unterschiedlich ernähren, erreicht eine solche Maßnahme jedoch nicht alle Bürger. Zudem ist nicht klar, inwiefern es zu einer Überversorgung mit Folsäure kommen könnte.

Neben falscher Ernährung können auch chronische Erkrankungen und Alkoholismus einen Folsäuremangel verursachen. Ebenfalls problematisch: Wenn Lebensmittel wie Gemüse zu lange gekocht oder gelagert werden, sinkt ihr Folsäuregehalt.

Wie erkennt man einen Folsäuremangel?

Ob ein Folsäuremangel besteht, lässt sich über Blutuntersuchungen feststellen. Bereits nach zwei bis drei Wochen, in denen man zu wenig Folsäure aufgenommen hat, sinkt die sogenannte Plasmafolsäure im Blut. Eine kurzfristige Aufnahme von Folsäure kann diesen Wert jedoch verfälschen. Als guter Langzeitmarker eignet sich das in den roten Blutkörperchen enthaltene Folat: Seine Konzentration sinkt, wenn die Unterversorgung mit Folsäure etwa drei bis vier Monate andauert.

Was sind Langzeitfolgen eines Folsäuremangels?

Folsäure senkt die Konzentration eines Eiweißbausteins namens Homocystein im Blut. Besteht ein Folsäuremangel, steigt die Homocysteinkonzentration. Dies begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie beispielsweise Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und deren Folgen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Allerdings gibt es keine überzeugenden Belege, dass die zusätzliche Einnahme von Folsäure diese Krankheiten verhindern kann. Es wird daher nicht empfohlen, Folsäure im Hinblick auf diese Herz-Kreislauf-Krankheiten vorbeugend einzunehmen.

Risikogruppen für Folsäuremangel

Risikogruppen für einen Folsäuremangel sind:

  • Alkoholiker
  • Raucher
  • Frauen, die die Antibabypille nehmen
  • Schwangere
  • Stillende
  • Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen, z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn
  • Menschen mit chronischen Blutungen
  • Leberkranke
  • Menschen, die auf eine Dialyse (Blutwäsche) angewiesen sind

Auch die Aufnahmebedingungen für Folsäure im Körper sind nicht immer optimal: So führt beispielsweise ein Vitamin-B12-Mangel zu einer gestörten Folsäureaufnahme in die Zellen.

Bei der Behandlung von Tumoren wird in manchen Fällen mit Medikamenten ein künstlicher Folsäuremangel hervorgerufen, um das Gewebe des Tumors zu schädigen. Der Tumor ist anfälliger für den Folsäuremangel, da seine Zellen schneller wachsen als das übrige Gewebe. Dadurch wird er stärker geschädigt. Diese Medikamente heißen Folsäure-Antagonisten (z.B. der Wirkstoff Methotrexat).

Was tun gegen Folsäuremangel?

Ein Folsäuremangel wird in zwei Schritten behandelt: Einerseits sollte die Ursache beseitigt werden (etwa chronischer Alkoholkonsum, eine ungesunde Ernährungsweise oder eine zugrundeliegende Erkrankung) – andererseits sollten Menschen mit Folsäuremangel in enger Absprache mit ihrem Arzt folsäurehaltige Arzneimittel einnehmen.

Lebensmittel mit Folsäure

Folsäure beziehungsweise Folat kommt sowohl in pflanzlichen als in tierischen Lebensmitteln vor. Bei den pflanzlichen Lebensmitteln enthalten vor allem Blattgemüse wie Spinat und Salat, einige Kohl- und Obstsorten und Produkte aus Vollkornmehl viel Folsäure. Besonders reich an Folat sind Weizenkeime und Sojabohnen.

Bei tierischen Lebensmitteln enthalten Leber und Erzeugnisse aus Leber die höchsten Konzentrationen des Vitamins, während sich in anderen Fleischarten und Fisch kaum Folsäure findet.

Hülsenfrüchte nehmen nach der Leber den zweiten Platz ein: Sie enthalten pro 100 Gramm wesentlich mehr Folsäure als Gemüse oder Obst.

Das Bild zeigt gebratene Leber. © Jupiterimages/Hemera
Spitzenreiter in Sachen Folsäure: Leber
Das Bild zeigt gebratene Leber.

Manchen industriell hergestellten Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften, Frühstückscerealien, Milchprodukten und Salz wird Folsäure künstlich zugesetzt. Achten sie hier auf die Packungsangaben.

Lebensmittel mit besonders viel Folsäure

Produktgruppe Lebensmittel
Tierische Produkte, Milchprodukte
  • Leber
  • Leberpastete
  • rohes Eigelb
  • Weichkäse
Getreide & Getreideprodukte
  • Weizenkeime & Weizenkleie
  • Roggenflocken & Roggenvollkornmehl
  • Haferflocken
  • Quinoa
  • Wildreis
  • Amaranth
  • Vollkornzwieback
Gemüse
  • Spinat
  • Grünkohl & Weißkohl
  • Brokkoli
  • Porree (Lauch)
  • Spargel
  • Rosenkohl
  • Endivie
  • Feldsalat
  • Wirsing
  • Zuckerschoten
Obst
  • Sauerkirschen
  • Weintrauben
  • Erdbeeren
  • Apfelsinen
Hülsenfrüchte
  • weiße Bohnen
  • Kichererbsen
  • Limabohnen
  • Sojabohnen & Sojasprossen
  • Linsen
  • Erbsen
Nüsse & Samen
  • Erdnüsse
  • Haselnüsse
  • Walnüsse
  • Sonnenblumenkerne
  • Mohnsamen
  • Sesamsamen

Folsäure: Kinderwunsch, Schwangerschaft & Stillzeit

In der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, ausreichend mit Folsäure versorgt zu sein. Die Schwangere beziehungsweise der Embryo benötigt Folsäure, damit sich das Neuralrohr – eine Struktur, aus der sich das zentrale Nervensystem des Kindes entwickelt – richtig schließt. Dies geschieht innerhalb der ersten vier Wochen der Schwangerschaft.

Kommt es in der Frühschwangerschaft zu einem Folsäuremangel, steigt das Risiko, dass sich das Nervensystem des Kindes nicht richtig entwickelt – es kann zu einem sogenannten Neuralrohrdefekt kommen. Hierbei handelt es sich um Fehlbildungen an der Wirbelsäule und dem Rückenmark des Kindes, laiensprachlich als "offener Rücken" bezeichnet. Der Fachbegriff für diese Form des Neuralrohrdefektes lautet Spina bifida.

Frauen mit Kinderwunsch sollten ebenso wie Frauen im ersten Drittel der Schwangerschaft zusätzlich zu einer folatreichen Nahrung Folsäurepräparate mit einer Tagesdosis von 400 Mikrogramm einnehmen. Generell gilt für schwangere und stillende Frauen eine empfohlene Folsäurezufuhr von 450 bis 550 Mikrogramm pro Tag.

Diese zusätzliche Einnahme von Folsäure sollte mindestens vier Wochen vor der Empfängnis erfolgen und bis zum Ende des ersten Drittels der Schwangerschaft beibehalten werden. Darum sollten auch Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder beim Geschlechtsverkehr nicht verhüten, zusätzlich Folsäure zu sich nehmen.

Onmeda-Lesetipps:

  • Lebensmittel mit Folsäure anreichern – ja oder nein?
  • Homocystein
  • Vitamin B12

Quellen:

Folat. Online-Informationen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): www.dge.de (Abrufdatum: 22.10.2018)

Folsäure. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Mai 2018)

Folsäure-Ergänzungsmittel vor der Empfängnis und in der Frühschwangerschaft (bis zu 12 Wochen) zur Vorbeugung von Geburtsfehlern. Online-Informationen der Cochrane Database: www.cochrane.org/de (Stand: Dezember 2015)

Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Folsäure (Stand: 2.4.2015)

Heseker, H., Heseker, B.: Die Nährwerttabelle. Neuer Umschau Buchverlag, Neustadt an der Weinstraße 2014

Folic acid supplementation in pregnancy. Online-Informationen der Cochrane Database: www.cochrane.org/de (Stand: 28.3.2013)

Pietrzik, K., Golly, I., Loew, D.: Handbuch Vitamine. Urban & Fischer bei Elsevier, München 2008

Suter, P. M.: Checkliste Ernährung. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2008

Letzte inhaltliche Prüfung: 22.10.2018
Letzte Änderung: 29.05.2020

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