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Krebserregend: Vor diesen Lebensmitteln warnen Fachleute
Krebserkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Krankheiten die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Jährlich kommt es zu rund zweieinhalb Millionen Neuerkrankungen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schätzt, dass hierzulande mindestens 37 Prozent aller Krebsfälle durch Ursachen entstehen, die sich vermeiden oder zumindest beeinflussen ließen.
Neben Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle. Laut aktuellem Forschungsstand lassen sich vor allem Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts auf schlechte Essgewohnheiten zurückführen. Doch auch einige – eigentlich gesunde – Lebensmittel geraten zunehmend in Verruf, weil sie schädliche Substanzen enthalten. Erfahren Sie, welche Nahrungsmittel das Krebsrisiko erhöhen können und was es bei der Zubereitung von Mahlzeiten zu beachten gibt.

Wurst und rotes Fleisch: Laut WHO wahrscheinlich krebserregend
Der Verzehr von Aufschnitt wie Wurst sowie rotem Fleisch stellt laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen wichtigen Risikofaktor für die Entstehung von Krebszellen dar. Ein regelmäßiger Fleischkonsum kann laut Fachleuten im gleichen Ausmaß krebserregend wirken wie Tabak oder Asbest.
Studien zeigen: Der Verzehr von Wurst und rotem Fleisch kann vor allem Darmkrebs, aber auch Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs auslösen.

Krebserregend: Was gilt als rotes Fleisch?
Untersuchungen zufolge verursacht der Verzehr von Wurst- und Fleischwaren jährlich rund 85.000 Krebs-Neuerkrankungen – 50.000 davon sind allein auf rotes Fleisch zurückzuführen.
Zu rotem Fleisch zählen zum Beispiel Produkte aus
- Rind und Kalb
- Schwein
- Schaf und Lamm
- Kaninchen
- Wild

Was gilt als Wurst- und Fleischwaren?
Als krebserregend stuft die WHO nur verarbeitetes Fleisch ein – also Produkte, die zum Beispiel gegrillt, gepökelt, fermentiert, geräuchert oder gesalzen werden, um sie haltbar zu machen oder geschmacklich zu verändern. Neben Salami, Schinken, Hot Dogs und Grillfleisch sind also auch Dönerfleisch, Beef Jerky und sämtliche Fleischkonserven betroffen.

Krebsgefahr durch Arsen in Reis
Reis gilt als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Neben wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen enthält Reis viel Eiweiß und sättigende Ballaststoffe. Dass er auch mit anorganischem Arsen belastet ist, das als Krebsauslöser infrage kommt, sorgt bei vielen Verbraucher*innen für Unsicherheit.
Das Halbmetall kommt natürlicherweise in der Erdkruste vor und gelangt durch Prozesse wie Düngen in die Umwelt und damit auch in die Wurzeln der Reispflanze.

Sollte man auf Reis verzichten?
Auf Reis zu verzichten, ist laut Verbraucherzentrale nicht nötig. Allerdings ist es sinnvoll, nicht ausschließlich auf Reis als Kohlenhydratquelle zurückzugreifen, sondern mit den Getreidesorten zu variieren. Wie wäre es zur Abwechslung mit Hirse, Quinoa, Buchweizen oder Mais? Zudem empfiehlt es sich, den Reis vor dem Kochen gründlich zu waschen.
Ein weiterer Tipp: Reis aus asiatischen Ländern ist in der Regel stärker mit Arsen belastet als europäischer Reis.

Reiswaffeln & Co.: Kinder besonders gefährdet
Laut Verbraucherzentrale gibt es derzeit noch keinen festgelegten Wert, was eine sichere Aufnahmemenge von Arsen betrifft. Fachleute warnen, dass vor allem bei Babynahrung Vorsicht geboten ist. Denn zahlreiche Produkte für Säuglinge und Kleinkinder enthalten Reis – etwa Babybrei, Milchreis oder Reiswaffeln. Auch Bio-Produkte sind davon nicht ausgenommen. Deshalb wurden für Babynahrung gesetzliche Höchstwerte festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen.

Acrylamid: Ein krebserregender Stoff?
Acrylamid gilt als „wahrscheinlich krebserregend“. Einen eindeutigen Beleg gibt es derzeit noch nicht. Verschiedene Studien deuten aber darauf hin, dass der Stoff das Erbgut verändern und schädigen kann. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit legte deshalb 2018 einen sogenannten Signalwert für Lebensmittelprodukte fest: Der Acrylamid-Gehalt soll 1.000 Mikrogramm pro Kilogramm nicht überschreiten.

Kartoffelprodukte: Pommes, Chips & Co. möglicherweise krebserregend
Frittierte Lebensmittel aus Kartoffeln wie Pommes Frites, Chips, Reibekuchen und Kroketten, aber auch Kartoffelgratin oder Bratkartoffeln können je nach Zubereitungsart einen hohen Acrylamid-Gehalt aufweisen.
Tipp: Wenn Sie die Produkte selbst zubereiten, können Sie dafür sorgen, dass die Lebensmittel nicht zu stark und zu lange erhitzt werden und die potenziellen Krebsauslöser somit abschwächen.

Backwaren wie Knäckebrot und Kekse können das Krebsrisiko erhöhen
Getreideprodukte, die bei hohen Temperaturen gebacken werden, können ebenfalls einen hohen Acrylamid-Gehalt aufweisen. Vor allem Knäckebrot gerät zunehmend in Verruf. Frühstückscerealien aus geröstetem Getreide sowie Kaffee zählen ebenfalls zu den belasteten Produkten.

Kinder gefährdet: Zwieback krebserregend durch Acrylamid?
Auch in Zwieback wurden erhöhte Acrylamid-Werte festgestellt, wodurch auch Babys und Kinder gefährdet sind. Bei ihnen ist besondere Vorsicht geboten. Eltern sollten darauf achten, dass der Konsum von mit Acrylamid belasteten Lebensmittel möglichst gering ist. Durch das niedrigere Körpergewicht verzehren Kinder nämlich prozentual größere Mengen der wahrscheinlich krebserregenden Substanz.

Meeresfrüchte: Krebserregend durch Umweltgifte?
Delikatessen aus dem Meer wie Garnelen, Hummer, Austern und Schnecken sind Studien zufolge mit verschiedenen Schadstoffen belastet. Als besonders schädlich gelten die sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK).
Bisher wurden die krebserregenden und erbgutverändernden Eigenschaften von PAK allerdings nur in Tierversuchen bestätigt. Inwieweit sich die Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, muss noch erforscht werden.

Sesam und Co.: Krebserregend durch Ethylenoxid?
Ethylenoxid ist ein Pflanzenschutzmittel, das zur Vernichtung von Bakterien und Pilzen verwendet wird. Das Pestizid ist in der europäischen Lebensmittelproduktion verboten, da es das Krebsrisiko erhöht und das Erbgut verändern kann. Trotzdem wird die Substanz immer wieder in verschiedenen Lebensmitteln entdeckt:
- Sesam
- Lebensmittelzusatzstoffe wie Johannisbrotkernmehl (E 410), Guakernmehl (E 412) und Calciumcarbonat (E 170)
- Nahrungsergänzungsmittel
- Instant-Asianudeln
- Paniermehl und Gewürze
Schützen können sich Verbraucher*innen kaum, da der Einsatz der Substanz nicht auf der Verpackung angegeben werden muss. Wird Ethylenoxid in einem Produkt nachgewiesen, wird es hierzulande aber sofort zurückgerufen.

Hoher Salzkonsum soll Magenkrebs begünstigen
Einige Studien deuten darauf hin, dass eine sehr salzhaltige Ernährung das Magenkrebs-Risiko erhöht. Die WHO empfiehlt erwachsenen Menschen, eine Tageszufuhr von 5 Gramm nicht zu überschreiten. Das entspricht etwa einem Teelöffel. Ein Großteil der Bevölkerung konsumiert mit durchschnittlich 8 Gramm allerdings deutlich mehr Salz.
Das liegt vor allem am hohen Salzgehalt in Fertiggerichten und stark verarbeiteten Lebensmitteln. Allein in einer Tiefkühlpizza stecken bereits 2,5 bis 4,5 Gramm Salz.

Marmelade, Brot, Nüsse: Schimmelnde Lebensmittel können Krebs verursachen
Lebensmittel wie Marmelade, Brot, Nüsse und Gewürze beginnen bei falscher Lagerung schnell zu schimmeln. Oft wird die sichtbar schimmelige Stelle weggeschnitten und der Rest noch verzehrt. Keine gute Idee: Laut der Deutschen Krebsgesellschaft befinden sich die Schimmelpilze nicht nur im sichtbaren Bereich. Die Pilzgifte sind nachweislich krebserregend und können Leberkrebs auslösen.

Kuhmilch: Laut Studien potenziell krebserregend
Ob Kuhmilch das Krebsrisiko steigern kann, ist unter Fachleuten umstritten. Eine Studie der Harvard University stellte einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kuhmilch und der Erkrankung an Prostatakrebs, Brustkrebs und Darmkrebs her. Auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigt, dass mit dem Milchkonsum auch die Darmkrebsrate steigt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist aber nicht klar, inwieweit hier wirklich eine Kausalität besteht. Die Datengrundlage sei noch zu dünn.

Alkohol: Hoher Konsum kann Krebs auslösen
Ob Bier, Wein oder Hochprozentiges: Alkohol zählt laut DKFZ zu den wichtigsten Krebsrisikofaktoren: Wer regelmäßig viel Alkohol konsumiert, erhöht damit sein Risiko für Mundhöhlenkrebs und Speiseröhrenkrebs. Auch die Gefahr, an Brust- oder Leberkrebs zu erkranken, steigt durch einen hohen Alkoholkonsum. Studien zeigen: 5,5 Prozent aller Krebserkrankungen lassen sich darauf zurückführen.
Krebserkrankungen sind nach Herz-Kreislauf-Krankheiten die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Jährlich kommt es zu rund zweieinhalb Millionen Neuerkrankungen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) schätzt, dass hierzulande mindestens 37 Prozent aller Krebsfälle durch Ursachen entstehen, die sich vermeiden oder zumindest beeinflussen ließen.
Neben Risikofaktoren wie Übergewicht und Rauchen spielt auch die Ernährung eine zentrale Rolle. Laut aktuellem Forschungsstand lassen sich vor allem Krebserkrankungen des Magen-Darm-Trakts auf schlechte Essgewohnheiten zurückführen. Doch auch einige – eigentlich gesunde – Lebensmittel geraten zunehmend in Verruf, weil sie schädliche Substanzen enthalten. Erfahren Sie, welche Nahrungsmittel das Krebsrisiko erhöhen können und was es bei der Zubereitung von Mahlzeiten zu beachten gibt.
- Online-Informationen des Zentrums für Krebsregisterdaten: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen der Weltgesundheitsorganisation: Krebs und schlechte Ernährung sind miteinander verknüpft: https://www.euro.who.int/de/health-topics/disease-prevention/nutrition/news/news/2011/02/cancer-linked-with-poor-nutrition (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung: Besteht ein gesundheitliches Risiko durch Glycidamid in Lebensmitteln?
- Online-Informationen der Verbraucherzentrale Hamburg: Verursachen Fleisch und Wurst wirklich Krebs? https://www.vzhh.de/themen/lebensmittel-ernaehrung/verursachen-fleisch-wurst-wirklich-krebs (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen der World Health Organization (WHO): Welche Lebensmittel und Nährstoffe haben Einfluss auf das Krebsrisiko? https://cancer-code-europe.iarc.fr/index.php/de/12-moeglichkeiten/ernaehrung/969-welche-lebensmittel-und-naehrstoffe-haben-einfluss-auf-das-krebsrisiko (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen der Deutschen Krebsgesellschaft: Acrylamid – ein krebsauslösender Stoff? https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/acrylamid-ein-krebsausloesender-stoff.html (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen der Verbraucherzentrale: Acrylamid – Problematischer Stoff in Lebensmitteln: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/acrylamid-problematischer-stoff-in-lebensmitteln-13879 (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen der Verbraucherzentrale: WHO: Verarbeitetes Fleisch krebserregend? https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/lebensmittelproduktion/who-verarbeitetes-fleisch-krebserregend-12300 (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ): Ernährung und Krebsvorbeugung: Kann gesunde Kost das Krebsrisiko senken? https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/krebs-vorbeugen/ernaehrung-praevention/index.php (Abruf: 05/2022)
- Online-Informationen des Ärzteblatts: WHO-Behörde stuft rotes Fleisch und Wurst als krebserregend ein: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/64572/WHO-Behoerde-stuft-rotes-Fleisch-und-Wurst-als-krebserregend-ein (Abruf: 05/2022)
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