Yiznell 30 0,03 mg/3 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.05.2017
Hersteller: Hormosan Pharma GmbH
Wirkstoffkombination: Ethinylestradiol + Drospirenon
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Yiznell 30 0,03 mg/3 mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Drospirenon.

Die Wirkstoffkombination aus Ethinylestradiol und Drospirenon wird zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung ("Pille", "Antibabypille") eingesetzt. Daneben können die Wirkstoffe auch zur Normalisierung von Zyklusstörungen verwendet werden. Dazu zählen zu seltene oder zu häufige Blutungen (Dysmenorrhoe).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ethinylestradiol + Drospirenon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung, Kontrazeptiva, Sexualhormone, zu welchen die Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Drospirenon gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schwangerschaftsverhütung mit Hormonen zum Einnehmen

Dosierung

Schließen Sie vor Beginn der Anwendung eine Schwangerschaft aus. Bei einer Schwangerschaft ist die Einnahme des Medikaments zu beenden. Ärztliche Kontrolluntersuchungen sollten etwa halbjährlich erfolgen.

Die erste Tablette wird an einer Stelle des entsprechenden Wochentags aus der Packung herausgedrückt. Die Tablette sollte unzerkaut mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Nehmen Sie nun jeden Tag an 21 aufeinanderfolgenden Tagen in der angegebenen Reihenfolge die nächste Tablette möglichst zur selben Tageszeit ein. Dies sollte am besten abends sein. Die Regelmäßigkeit der Einnahme ist Voraussetzung für die schwangerschaftsverhütende Sicherheit. Der Abstand zwischen der Einnahme von zwei Tabletten sollte möglichst regelmäßig 24 Stunden sein. Nach Einnahme der letzten Tablette folgt eine siebentägige Einnahmepause. Jetzt kommt es in den zwei bis drei Tagen nach der letzten Tablette zu einer Blutung. Nach den sieben Tagen beginnt die Einnahme mit der nächsten Packung. Das ist unabhängig davon, ob die Blutung schon beendet ist oder nicht.

Eine vergessene Tabletteneinnahme muss spätestens innerhalb der nächsten 12 Stunden nachgeholt werden. Bei einer späteren Einnahme ist die empfängnisverhütende Wirkung in diesem Zyklus nicht mehr zuverlässig. In einem solchen Fall ist die vergessene Tablette auszulassen, die Packung aber wie üblich aufzubrauchen, um eine vorzeitige Blutung zu verhindern. Zusätzlich sollten mechanische Verhütungsmittel (Kondom) angewendet werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • vorverkleisterte Maisstärke
  • Croscarmellose-Natrium
  • Eisen(III)-hydroxid-oxid-Monohydrat (E 172)
  • Lactose-Monohydrat
  • Macrogol 6000

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Zyklusstörungen der Regelblutung (Amenorrhoe), Zwischenblutungen, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, depressive Verstimmungen, Migräne, Übelkeit und Erbrechen, Scheidenausfluss und Pilzinfektionen der Scheide

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Veränderungen der Libido, Bluthochdruck,
Blutdrucksenkung, Akne, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Wassereinlagerungen), Scheidenentzündungen, Gewichtsveränderungen

Seltene Nebenwirkungen:
Flüssigkeitsabsonderung der Brustdrüsen, Asthma, Schwerhörigkeit, Gefäßverschlüsse (Thrombosen)

Besonderheiten:
Bei der Anwendung ist besonders auf Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien zu achten. Diese sind zum Beispiel starke Schmerzen oder Schwellungen eines Beins, die von Druckschmerz, Erwärmung oder Änderung der Hautfarbe des Beins begleitet sein können, plötzliche unerklärliche Atemnot, starker Brustschmerz, Symptome eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Werden solche Probleme bemerkt, ist die Einnahme sofort abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.

Wechselwirkungen

Die empfängnisverhütende Wirkung der Kombination aus Ethinylestradiol und Drospirenon kann durch die gleichzeitige Einnahme von Wirkstoffen, die den Abbau dieser Hormone beschleunigen, abgeschwächt werden. Dadurch können vermehrt Zwischenblutungen auftreten und sich einzelne Schwangerschaften ereignen. Zu diesen Wirkstoffen zählen:
  • Schlafmittel aus der Gruppe der Barbiturate
  • die Antibiotika Rifampicin, Griseofulvin, Ampicillin und Tetracycline
  • Johanniskraut
  • virenhemmende Mittel wie beispielsweise Ritonavir und Nelfinavir
  • Antiepileptika wie Barbexaclon, Hydantoin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Oxcarbazepin, Topiramat und Felbamat
  • das GichtmittelPhenylbutazon
  • Aktivkohle
Da die Kombination den Blutzuckerspiegel beeinflusst, ist bei Insulin und oralen Antidiabetika eventuell eine Dosisanpassung erforderlich.

Ethinylestradiol erhöht die Konzentration von Schilddrüsenhormonen. Dies muss bei Untersuchungen der Schilddrüse berücksichtigt werden.

Bei Patientinnen mit chronischen Herzkrankheiten oder Nierenerkrankungen sollten regelmäßig die Mineralstoffspiegel im Blut bestimmt werden.

Gegenanzeigen

Die Einnahme von Ethinylestradiol und Drospirenon muss unverzüglich beendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe der Kombination
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • bestehenden oder früheren bösartigen Tumoren, die durch Gabe von Ostradiol weiterwachsen würden (wie etwa Brustkrebs)
  • Herpesinfektionen in einer vorausgegangenen Schwangerschaft (Herpes gestationis)
  • unbehandelten Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut
  • diagnostisch nicht abgeklärten Blutungen aus der Scheide
  • akuten oder früheren schweren Lebererkrankungen (wie Lebertumoren, Leberentzündungen, Gelbsucht, Gallenstau, Dubin-Johnson-Syndrom, Rotor-Syndrom sowie Porphyrie), zumindest solange sich bestimmte Leberwerte (Transaminasen) nicht normalisiert haben
  • akuten oder früheren Blutgefäßerkrankungen, die zu Gefäßverschlüssen (Thrombosen) von Arterien oder Venen geführt haben wie etwa schwere Venenerkrankungen, Venenthrombosen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis), Störungen der Blutgerinnung, Lungenembolie, Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt und Herzklappenfehler
  • schwer behandelbarem Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
  • schweren Fettstoffwechselstörungen oder Fettsucht
  • Mittelohrschwerhörigkeit, die sich während vorangegangener Schwangerschaften verschlimmert hat
  • Migräne
  • Lupus erythematodes.
Bei den folgenden Erkrankungen kann die Wirkstoffkombination zwar angewendet werden, der Arzt muss jedoch durch laufende Kontrolle der entsprechenden Laborwerte die Entwicklung der Behandlung überprüfen und gegebenenfalls die Therapie abbrechen:
  • zuvor aufgetretene Venenentzündungen
  • eine ausgeprägte Neigung zu Krampfadern
  • Blutdruckanstieg
  • Herz- und Nierenfunktionsstörungen
  • vorausgegangene leichtere Leber- und Gallenblasenerkrankungen
  • Epilepsie
  • Asthma
  • Chorea minor (Veitstanz)
  • multiple Sklerose
  • Endometriose
  • leichtere Fettstoffwechselstörungen oder erhebliches Übergewicht
  • Erkrankungen der Brustdrüse (Mastopathie).
Die Einnahme der Wirkstoffkombination begünstigt die Entstehung von Gefäßverschlüssen (Thrombosen), die zu gefährlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können. Diese Gefahr kann durch zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Störungen der Blutgerinnung oder des Fettstoffwechsels sowie vorausgegangene Gefäßverschlüsse und eine längere Ruhigstellung (etwa durch Bettlägerigkeit) weiter erhöht werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Das Anwendungsgebiet von Ethinylestradiol und Drospirenon schließt eine Behandlung mit der Wirkstoffkombination während einer Schwangerschaft aus.

Die Milchproduktion kann durch die Anwendung der Wirkstoffkombination verringert sein. Außerdem können kleine Wirkstoffmengen in die Muttermilch und somit in den Säugling übergehen. Um eine Schädigung des Kindes zu vermeiden, muss vor der Behandlung mit dem Wirkstoff unbedingt abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Anwendungsgebiet schließt eine Behandlung von Kindern mit der Kombination aus Ethinylestradiol und Drospirenon aus.

Warnhinweise

  • Rauchen erhöht das Risiko für schwere Nebenwirkungen der Kombination.
  • Durch die Anwendung der Kombination kann das Thrombose-Risiko erhöht sein. Treten Schmerzen oder Schwellungen in den Beinen auf, sollte sofort ein Frauenarzt befragt werden.
  • Eine vergessene Einnahme der Kombination kann die Wirksamkeit herabsetzen.
  • Die Behandlung mit der Kombination kann Multiple Sklerose verstärken.
  • Die Anwendung der Kombination schützt nicht vor HIV-Infektionen oder anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
  • Löst das Medikament Anzeichen einer Verstopfung von Venen oder Arterien aus, muss die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
  • Treten depressive Beschwerden und Stimmungsschwankungen auf, sollte unbedingt der behandelnde Arzt aufgesucht werden.
  • Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
21 Filmtabletten Filmtabletten
63 Filmtabletten Filmtabletten
126 Filmtabletten Filmtabletten

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Yiznell 30 0,03 mg/3 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ethinylestradiol + Drospirenon (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.