Junger Mann mit Migräne sitzt vor der Couch und hält sich Hände an den schmerzenden Kopf.
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Migräne mit und ohne Aura: Was hilft?

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 18.06.2024 - 13:45 Uhr

Anfallsartige, meist einseitige Kopfschmerzen, die bis zu 72 Stunden anhalten können: Migräne ist mehr als eine harmlose Kopfschmerzerkrankung. Der Alltag Betroffener ist meist stark eingeschränkt und der Leidensdruck groß. Welche Anzeichen bei Migräne mit und ohne Aura möglich sind und was gegen Migräne hilft, erfahren Sie hier. 

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Thema Migräne

Bei einem akuten Migräneanfall kann es helfen, sich in einem ruhigen, dunklen Raum auszuruhen. Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können bei leichter, nach ärztlicher Verordnung bei schwerer Migräne eingenommen werden. Zudem lindern häufig kalte Kompressen im Nacken oder auf der Stirn oder Entspannungstechniken wie Atemübungen die Beschwerden. 

Fachleute raten zur Behandlung einer Migräne mit einem Piercing im Ohrknorpel (sogenanntes Daith Piercing) ab. Die gesundheitlichen Risiken wie Entzündungen überwiegen einen vermeintlichen Nutzen, der in bisherigen Studien nicht nachgewiesen werden konnte.

Eine unbehandelte akute Migräne kann zwischen 4 und 72 Stunden anhalten. Die Dauer kann jedoch je nach Einzelfall und Behandlungsbeginn kürzer oder länger sein. 

Ja, Wetterveränderungen wie Luftdruckschwankungen oder plötzliche Temperaturunterschiede können eine Migräne auslösen. 

Was ist Migräne? 

Migräne ist die häufigste neurologische Krankheit, die sich unter anderem durch anfallsartige, meist einseitig pulsierende Kopfschmerzen äußert. Abhängig von der genauen Form sind noch viele weitere Beschwerden wie Übelkeit oder Erbrechen möglich. Ein Migräneanfall kann mehrere Stunden bis Tage andauern und den Alltag sowie die Lebensqualität Betroffener stark beeinflussen. 

Häufigkeit

In Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen an Migräne. Die Erkrankung tritt besonders bei Personen zwischen 20 und 50 Jahren auf, wobei Frauen etwa dreimal häufiger erkranken als Männer. Auch etwa drei bis sieben Prozent der Kinder sind betroffen, Mädchen gleichermaßen wie Jungen. 

Formen: Migräne ohne und mit Aura

Fachleute unterscheiden verschiedene Formen von Migräne. Vor allem die Differenzierung zwischen Migräne ohne und mit Aura hat sich auch international durchgesetzt. 

Migräne ohne Aura

Bei der Migräne ohne Aura handelt es sich um die häufigste Form, die rund 80 Prozent der Patient*innen betrifft. Im Fokus stehen einseitige, intensive Kopfschmerzen, die von Erbrechen, Übelkeit sowie Geräusch- und Lichtempfindlichkeit begleitet werden können.

Migräne mit Aura

Bei der Migräne mit Aura gehen den Kopfschmerzen neurologische Beschwerden voraus oder treten begleitend auf. Dazu zählen etwa Sehstörungen wie Lichtblitze oder blinde Flecken sowie Sprach- und Sensibilitätsstörungen. Etwa 10 bis 15 Prozent der Betroffenen leiden unter einer Migräne mit Aura.

Zu der Migräne mit Aura zählen weitere Arten wie: 

  • vestibuläre Migräne: Bei der vestibulären Migräne kommt es zu ausgeprägten Schwindelattacken, mit oder ohne Kopfschmerzen.

  • Augenmigräne: Eine seltene Form, bei der ein vorübergehender Sehverlust oder Sehstörungen im Fokus stehen. Die Migräne mit Netzhautbeteiligung wird auch als retinale Migräne bezeichnet.

  • hemiplegische Migräne: Eine seltene Art, die mit ausgeprägten Aura-Symptomen und Muskelschwäche einhergeht. 

  • Migräne mit Hirnstammtrauma: Früher auch als Basilarismigräne bezeichnete seltene Form, bei der Taubheitsgefühle, Sprach- und Hörprobleme sowie Schwindel statt Kopfschmerzen überwiegen.

  • Migräne ohne Kopfschmerzen: In seltenen Fällen kann eine Aura auch ohne Kopfschmerzen auftreten. 

Chronische Migräne

Die chronische Form liegt vor, wenn Patient*innen in einem Zeitraum von mehr als drei Monaten an 15 oder mehr Tagen Kopfschmerzen hatten oder an mindestens acht Tagen pro Monat typische Migränekopfschmerzen auftreten.

Migräne: Symptome mit und ohne Aura

Eine Migräne kann mit vielen unterschiedlichen Beschwerden verbunden sein. Typische Symptome sind vor allem: 

  • starke, pochende, pulsierende, einseitige Kopfschmerzen (meist im Stirn- und Schläfenbereich sowie hinter dem Auge)
  • Schmerzen verstärken sich bei körperlicher Anstrengung
  • Lärmempfindlichkeit
  • Lichtempfindlichkeit
  • Geruchssensibilität 
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit

Zusätzliche Symptome bei Migräne mit Aura

Eine Migräne mit Aura verursacht zusätzlich neurologische Symptome. Dazu zählen:

  • Sehstörungen, wie das Sehen von Lichtblitzen oder verschwommenen, verwackelten Wellenlinien 
  • Gesichtsfeldausfall (Skotom)
  • Empfindungsstörungen wie Kribbeln in den Füßen oder Händen
  • Sprachstörungen (Aphasie)
  • veränderte Geruchs- oder Geschmackswahrnehmung
  • Geräuschwahrnehmungen, ohne dass ein entsprechender äußerer Reiz vorhanden ist
  • Lähmungen

Migräne bei Kindern: Oft andere Symptome

Migräne bei Kindern äußert sich meist durch andere Symptome als bei Erwachsenen. Oftmals treten die Kopfschmerzen bei Kindern beidseitig auf. Erst im jugendlichen Alter kommt es zu den typischen, einseitigen Kopfschmerzen. 

Auch die möglichen Begleitsymptome wie Lichtempfindlichkeit, Erbrechen oder Übelkeit sind bei Kindern mit Migräne meist nur schwach ausgeprägt. Die Dauer des Anfalls ist oft wesentlich kürzer, aber mindestens eine Stunde lang.

Bei Kindern mit Migräne sind weitere Symptome möglich, wie etwa: 

  • verstopfte Nase
  • stark gerötete Bindehautgefäße im Auge
  • tränende Augen
  • geschwollene Augenlider
  • herabhängende Augenlider
  • verengte Pupillen
  • Schwitzen im Gesicht

Mitunter können derartige Symptome fälschlicherweise für eine Nasennebenhöhlenentzündung gehalten werden. Auch ein verändertes, untypisches Verhalten beim Kind ist ein mögliches Anzeichen einer Migräne. Suchen Kinder etwa Ruhe auf und ziehen sich beim Spielen zurück, sollte auch an eine Migräne gedacht werden. Oft bessern sich die Beschwerden, wenn betroffene Kinder geschlafen haben. 

Phasen: Wie verläuft eine Migräneattacke?

Die bei einer Migräne möglichen Symptome treten nicht alle gleichzeitig auf. Vielmehr läuft ein Migräneanfall in vier verschiedenen Phasen ab. Manche Betroffene durchlaufen allerdings nur zwei oder drei der möglichen Phasen. 

  1. Vorphase: In der sogenannte Prodromalphase kündigt sich eine Migräne in manchen Fällen durch verschiedene Symptome an, beispielsweise durch Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Verstopfung, erhöhte Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Heißhunger oder gesteigerte Sinneswahrnehmungen. Etwa 30 Prozent der Migräneattacken beginnen rund 24 bis 48 Stunden vor Eintreten der Kopfschmerzen mit derartigen Frühsymptomen.

  2. Auraphase: Bei etwa 10 bis 15 Prozent der Patient*innen entwickeln sich die Symptome einer Migräne mit Aura innerhalb von 5 bis 20 Minuten und verschwinden nach rund 60 Minuten wieder vollständig. Besonders Flimmer- oder Verschwommensehen sowie sichtbare Zickzacklinien, Taubheitsgefühle, Lähmungen und Schwindel sind häufige Beschwerden. Meist setzen die Kopfschmerzen erst nach den Aura-Symptomen ein. 

  3. Kopfschmerzphase: Diese Phase, der eigentliche Migräneanfall, dauert zwischen 4 und 72 Stunden. Bei Kindern kann sie auch kürzer sein. Typischerweise werden die einseitigen Kopfschmerzen im Zeitverlauf immer stärker. Auch weitere begleitende Symptome wie beispielsweise Übelkeit oder Lärm- und Lichtempfindlichkeit sind in dieser Phase möglich. Betroffene ziehen sich meist in abgedunkelte Räume zurück. 

  4. Rückbildungsphase: In dieser Phase klingen die Beschwerden langsam ab, Betroffene fühlen sich jedoch weiterhin müde und angespannt. Oftmals kommt es zu Symptomen, die denen der Vorphase entgegenstehen, wie etwa Appetitlosigkeit. Es können rund 12 bis 24 Stunden vergehen, bis sich Betroffene von einer Migräneattacke erholen. 

Migräne: Ursachen und Auslöser

Die genauen Ursachen von Migräne sind bislang nicht geklärt. Fachleute vermuten erbliche Faktoren als mögliche Auslöser, da die Erkrankung oft familiär gehäuft auftritt. Die Theorie einer gestörten Regulierung der Blutgefäße im Gehirn gilt hingegen als überholt.

Migräne: Diese Triggerfaktoren sind mögliche Auslöser

Die eigentlichen Ursachen einer Migräne sind zwar weiterhin unklar, jedoch gibt es verschiedene Faktoren (Trigger), die eine Attacke auslösen können. 

Zu den wichtigsten Triggerfaktoren zählen: 

  • Stress: Häufig kommt es zu einer Migräneattacke, wenn eine stressige Phase bevorsteht oder Betroffene nach Stress Entspannung finden (sogenannte Wochenend-Migräne). 

  • gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus: Gerät der Schlaf-Wach-Rhythmus aus dem Gleichgewicht, kann das bei manchen Betroffenen einen Migräneanfall auslösen.

  • Hormonschwankungen: Auch hormonelle Einflüsse können ein Auslöser sein. Oft kommt es zu einem Anfall während der Periode oder des Eisprungs. Zudem können hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille oder Hormonpräparate während der Wechseljahre eine Migräneattacke auslösen. Wiederum reduziert sich bei einigen Schwangeren oder nach den Wechseljahren die Häufigkeit der Attacken. 

  • Nahrungsmittel: Einige Betroffene reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade oder Käse. Die genaue Ursache hierfür ist nicht bekannt. Auch Alkohol, insbesondere Rotwein, Koffein oder Geschmacksverstärker gelten als Triggerfaktoren.

Diese Trigger sind individuell und lösen teilweise nur im Zusammenspiel einen Migräneanfall aus. In anderen Fällen sind keine Triggerfaktoren bekannt. Die Migräne entsteht aus offenbar unerklärlichen Gründen.

Tipp: Mithilfe eines Kopfschmerztagebuchs können Betroffene bestenfalls herausfinden, welche individuellen Trigger zu Attacken führen. Darin werden Symptome, mögliche Auslöser und die ergriffenen Behandlungsmaßnahmen festgehalten. Auch zur Diagnose und Behandlungsanpassung sind die festgehaltenen Informationen wertvoll. 

Wie wird eine Migräne diagnostiziert?

Zunächst werden im ärztlichen Gespräch die genauen Symptome, mögliche Vorerkrankungen und die Einnahme von Medikamenten geklärt. Oft erhärtet sich dabei schon der Verdacht auf Migräne. Um die Diagnose zu sichern, führt die*der Ärztin*Arzt eine körperlich-neurologische Untersuchung durch. Dabei wird getestet, ob 

  • die Hirnnerven richtig funktionieren,
  • die Sehfähigkeit ungewöhnlich eingeschränkt ist oder
  • das Schmerz- und Berührungsempfinden gestört ist.

Sprechen die Beschwerden und die Untersuchungsergebnisse für eine Migräne, sind meist keine weiteren Kontrollen erforderlich. In manchen Fällen ordnen Ärzt*innen eine Magnetresonanztomographie (MRT) an, um andere mögliche Ursachen der Symptome, zum Beispiel Erkrankungen im Kopfbereich wie Blutungen oder Tumoren, auszuschließen. 

Migräne: Behandlung mit Tabletten

Bei Migräne wird zwischen der Behandlung des akuten Migräneanfalls und der Migräneprophylaxe unterschieden, also einer vorbeugenden Therapie im beschwerdefreien Intervall. Eine Heilung ist aktuell nicht möglich. Besonders wirksam ist die Kombination aus medikamentösen und nicht-medikamentösen Behandlungsmaßnahmen. 

Akuttherapie bei leichter Migräne 

Bei einer leichten bis mittelschweren Migräne können Betroffene zur Behandlung verschiedene rezeptfreie Schmerzmittel kurzfristig einnehmen. Dazu zählen Tabletten mit Wirkstoffen, wie:

  • Acetylsalicylsäure
  • Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Kombinationspräparate aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein

Bei Beschwerden wie Schwindel oder Übelkeit verschreiben Ärzt*innen meist weitere Medikamente wie Antiemetika. Diese Medikamente bewirken zudem, dass der Körper die Schmerzmittel besser aufnehmen und sie vollständig wirken können. Bestenfalls sollten Betroffene zuerst ein Antiemetikum und nach etwa 15 bis 20 Minuten Schmerzmittel einnehmen.

Triptane bei schwerer Migräne

Bei manchen Patient*innen wirken rezeptfreie Schmerzmittel auch bei einer schweren Migräne. Anderenfalls können Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Triptane weiterhelfen: Sie wurden speziell zur Behandlung für Migräne entwickelt und wirken auch gegen die typischen Begleitsymptome wie Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen.

Zu den bewährten Wirkstoffen zählt:

Die Medikamente sollten möglichst frühzeitig eingenommen werden. Bei einer Migräne mit Aura ist es jedoch wichtig zu warten, bis die Aura-Symptome abgeklungen sind. Bei etwa 70 Prozent der Migränepatient*innen lindern die Tabletten innerhalb von zwei Stunden die Symptome deutlich, bei etwa 30 Prozent gehen die Kopfschmerzen vollständig zurück. Der genaue Wirkstoff und die Dosierung sollte stets ärztlich abgesprochen werden. 

Darüber hinaus sind Triptane nicht geeignet

  • für Kinder,
  • für Menschen über 65 Jahren,
  • während der Schwangerschaft und Stillzeit,
  • bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße,
  • bei Durchblutungsstörungen der Hände (Raynaud-Syndrom) oder der Hirngefäße sowie
  • bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion.

Wichtig: Grundsätzlich nur so viel Schmerzmittel wie nötig und ärztlich verordnet einnehmen. Ein zu hoher Schmerzmittelverbrauch kann die Kopfschmerzen verschlimmern oder gar auslösen. Wer mehrmals im Monat Schmerzmittel einnehmen muss oder das Gefühl hat, die aktuelle Dosierung genügt nicht zur Schmerzlinderung, sollte ärztlichen Rat einholen.

Was hilft noch gegen Migräne?

Neben der kurzfristigen Behandlung mit Medikamenten hilft Betroffenen im Akutfall oft auch:

  • die Schmerzen örtlich durch kalte Kompressen (z. B. Migränebrille) zu lindern
  • einen abgedunkelten, ruhigen Raum aufzusuchen, um äußere Reize wie Geräusche und Licht weitestgehend zu vermeiden, und
  • sich auszuruhen oder zu schlafen.

Wie lässt sich einer Migräne vorbeugen?

Es gibt einige Maßnahmen, die dazu beitragen können, die Anzahl der Migräneanfälle zu verringern. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, während beschwerdefreier Phasen vorbeugende Medikamente einzunehmen. Das kann erforderlich sein, wenn: 

  • es dreimal oder öfter im Monat zu einer Attacke kommt
  • die Akutbehandlung nicht ausreicht
  • Medikamente starke Nebenwirkungen verursachen
  • eine Attacke länger als 72 Stunden andauert
  • Aura-Symptome lang anhalten
  • Betroffene unter subjektiv unerträglichen Symptomen leiden

Durch die Migräne-Prophylaxe lassen sich im Idealfall Häufigkeit, Schwere und Dauer der Anfälle reduzieren. Geeignete Medikamente sind zum Beispiel: 

Verhaltenstherapeutische Techniken

Auch durch verhaltenstherapeutische Techniken kann einer Migräne vorgebeugt werden. Die Verhaltenstherapie dient dazu, bestimmte erlernte Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern. Dabei sollen vor allem Triggerfaktoren identifiziert werden, die eine Migräne auslösen. Fachleute empfehlen zudem häufig:

  • progressive Muskelentspannung
  • Biofeedback
  • Stressbewältigungstraining
  • Ausdauersport

Migräne vorbeugen durch Spritze?

Seit einigen Jahren sind verschiedene Wirkstoffe zur Migräne-Prophylaxe zugelassen, die als Spritze verabreicht werden. Diese Spritzen können bei Erwachsenen zum Einsatz kommen, die

  • mindestens viermal im Monat unter Migräne leiden und bei denen 
  • keine andere Therapie eine Linderung erzielen konnten.

Insbesondere der Antikörper Erenumab kann die Wirkung des Botenstoffs Calcitonin Gene-Related Peptide (kurz CGRP) hemmen, der eine Rolle bei Migräneattacken spielt. Unter Umständen kann auch zur vorbeugenden Therapie Botox gespritzt werden. Ärzt*innen entscheiden im Einzelfall, ob eine Migräne-Spritze infrage kommt. 

Migräne: Verlauf und Dauer

In den meisten Fällen verläuft eine Migräne episodisch: Migräneattacken treten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen immer wieder auf. Nur wenige Betroffene leiden unter einer chronischen Migräne. 

Komplikationen

Im Verlauf von einer Migräne kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Dazu zählen: 

  • Status migraenosus: Hält der Migräneanfall trotz Therapie länger als 72 Stunden an, liegt ein Status migraenosus vor. Mitunter drohen durch Erbrechen eine Dehydrierung und Kreislaufprobleme, was eine Behandlung im Krankenhaus erfordert. Meist kommt es zu einem Status migraenosus bei Menschen, die jahrelang regelmäßig Medikamente aufgrund der Migräne einnehmen mussten.

  • migränöser Infarkt: Halten Aura-Symptome länger als sieben Tage an, kann das Anzeichen eines Schlaganfalls sein. Ein solcher migränöser Infarkt ist jedoch selten.