Fosinorm 20 mg comp

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 04.12.2007
Hersteller: Bristol-Myers Squibb GmbH
Wirkstoffkombination: Fosinopril + Hydrochlorothiazid
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Fosinorm 20 mg comp enthält die Wirkstoffkombination Fosinopril + Hydrochlorothiazid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Fosinorm 20 mg comp.

Die Kombination von Fosinopril mit Hydrochlorothiazid wird bei Patienten mit Bluthochdruck eingesetzt. Sie bewirkt eine Senkung des Blutdrucks über eine Erweiterung der Blutgefäße sowie die Förderung der Nierenfunktion.

Die Kombination wird angewendet, wenn eine Einzeltherapie mit Fosinopril einen erhöhten Blutdruck nicht ausreichend senkt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fosinopril + Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Fosinopril + Hydrochlorothiazid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck mit unbekannter Ursache, wenn eine Behandlung mit Fosinopril alleine unzureichend ist
  • nicht zur Anfangsbehandlung oder Dosiseinstellung, sondern zum Ersatz der freien Kombination aus 20 Milligramm Fosinopril und 12,5 Milligramm Hydrochlororthiazid als Erhaltungstherapie

Dosierung

Grundsätzlich sollte die Therapie des Bluthochdrucks mit einem Einzelwirkstoff in niedriger Dosierung begonnen werden. Die fixe Kombination Fosinorm 20 Milligramm comp (20 Milligramm Fosinopril und 12,5 Milligramm Hydrochlorothiazid) sollte erst nach vorangegangener Behandlung mit der freien Kombination Fosinopril und Hydrochlorothiazid angewendet werden.

Die übliche Dosierung beträgt bei Patienten, bei denen eine Kombinationsbehandlung notwendig ist, eine Tablette Fosinorm 20 Milligramm comp täglich.

Bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 bis 60 Milliliter pro Minute beziehungsweise Serum-Kreatinin-Konzentration unter 1,8 Milligramm pro Deziliter) und bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) muss die Dosis der Einzelstoffe sorgfältig eingestellt werden. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter pro Minute) ist die Gabe der Kombination nicht erlaubt.

Die Tabletten sollten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Üblicherweise wird die Tagesdosis morgens eingenommen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Croscarmellose-Natrium
  • Eisenoxid (E 172)
  • Laktose
  • Octadecylhydrogenfumarat-Natriumsalz
  • Povidon K 30

Nebenwirkungen

Bei der Kombination müssen die Nebenwirkungen für beide Einzelstoffe beachtet werden.

Fosinopril
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen (selten mit Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache), Nierenfunktionsstörungen (selten bis zum Nierenversagen), trockener Reizhusten, Bronchitis, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Verminderung der Konzentration des roten Blutfarbstoffs.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
übermäßige Blutdrucksenkung, Mangel an Blutzellen (verminderter Hämatokrit), Verminderung der weißen Blutkörperchen, Verminderung der Blutplättchen, Reizleitungsstörungen am Herzen (AV-Block II. und III. Grades), Eiweißausscheidung im Urin (teilweise mit verschlechterter Nierenfunktion), Atemnot, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, allergische Hautreaktionen mit Ausschlag, Hautrötung und Juckreiz.

Seltene Nebenwirkungen:
Bewusstseinsverlust, Ohnmacht ohne erkennbare Ursache, verschlechterte Nierenfunktion, Nasenschleimhautentzündung, Gefäßschwellungen (mit Beteiligung von Lippen, Gesicht, Kehlkopf und/oder Armen und Beinen), Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, nervliche Missempfindungen, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, Sehstörungen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust, Blutarmut, verminderte Blutplättchenzahl, verminderte Zahl der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), erhöhter Blutharnstoffwert, Anstieg des Blutkreatinin- und/oder Blutkaliumwerts, verminderter Blutnatriumwert, herzbedingte Schockzustände, verstärkte Blasenbildung, beginnende Gelbsucht (Gallenstau) bis zum Absterben von Leberzellen mit eventuell tödlichem Ausgang (unklarer Zusammenhang zur Einnahme von Fosinopril), Nesselsucht, Hautausschlag mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Angina Pectoris, Herzinfarkt, spürbare Herztätigkeit, Vorstufen eines Schlaganfalls, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Krampf der Atemwegsmuskulatur, allergisch bedingte Lungenerkrankung und Lungenentzündung, Zungenentzündung, Mundtrockenheit, Leberentzündung, Leberfunktionsstörungen, Darmverschluss, schwerwiegende arzneimittelbedingte Hautveränderungen, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Gefäßentzündung, Erhöhung der Anzahl weißer Blutkörperchen, erhöhter ANA-Titer, schuppenflechtenähnliche Hautveränderungen, bläschenartige Hautveränderungen, Hautreaktionen wie Rötung, Schwellung, Juckreiz; Ausschlag mit Hautablösung, Lichtsensibilität, Haarausfall, Nagelablösung, durch Gefäßkrämpfe bedingte anfallsweise Minderversorgung der Finger (Raynaud-Symptomatik), erhöhte Blut-Bilirubinkonzentration, Anstieg des Leberenzymwerts, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, verminderte Zahl aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Anstieg des Blutkaliumwerts bei Zuckerkrankheit, Brustvergrößerung, Zerstörung der roten Blutkörperchen mit Blutarmut, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Auflösung/Zerfall der roten Blutkörperchen, vermehrtes Schwitzen.

Hydrochlorothiazid
Häufige Nebenwirkungen:
erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut, Anstieg des Blutzuckerwerts, Zuckerausscheidung über den Urin, Verschlechterung beziehungsweise Entstehung der Zuckerkrankheit, erhöhte Blutfettwerte, Störungen im Flüssigkeitshaushalt, Veränderungen im Blutsalzhaushalt, Kaliummangel, Natriummangel, Chlormangel, Calciumüberschuss, Blutmengenmangel, erhöhte Magnesiumausscheidung über den Urin.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magnesiummangel, Anstieg des Urinharnstoff- und/oder Urinkreatininwerts, Anstieg bestimmter Verdauungsenzymwerte im Blut (Hyperamylasämie), Bauchspeicheldrüsenentzündung, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Schmerzen, Bauchkrämpfe, trockener Mund, Durst, Schwächegefühl, Schwindelgefühl, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Nervosität, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Störungen der Kreislaufsregulation, Anstieg des Anteils von Zellen im Blut (Hämokonzentration).

Seltene Nebenwirkungen:
Juckreiz, Ausschlag, Lichtsensibilitätsausschlag, Hautblutungen, Nesselsucht, Arzneimittel-Fieber, Gelbsucht, Nierenentzündung, Gefäßentzündung, verminderte Blutplättchenzahl, Potenzstörungen, Sehstörungen, Verschwommensehen, Gelbsehen, eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit, Lungenentzündung, Wasseransammlung in den Lungen, Schock (Verdacht auf allergische Ursache), Krämpfe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Kreislaufkollaps, Nierenversagen, arterielle und venöse Gefäßverschlüsse, Lähmungen durch Kaliummangel.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Syndrom der verbrühten Haut (Lyell-Syndrom), verminderte Zahl weißer Blutkörperchen, Lupus erythematodes, verminderte Zahl aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutarmut.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
EKG-Veränderungen, erhöhte Empfindlichkeit gegen Herzglykoside, Gicht-Anfälle, Gallenblasenentzündung (bei vorbestehenden Gallenbeschwerden und -steinen), Verschlechterung von Kurzsichtigkeit, Kaliummangel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, nervliche Missempfindungen, Lähmungen, Teilnahmslosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss, Bewusstseinsstörungen, Koma, Anstieg des pH-Wertes (Säurewertes) im Blut.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche kann die Behandlung mit der Kombination einen starken Blutdruckabfall hervorrufen. Dies kann eine verminderte Urinausscheidung, eine Blutübersäuerung, ein Nierenversagen und eventuell den Tod zur Folge haben.

Bei bestehenden Gallenbeschwerden und -steinen kann eine akute Gallenblasenentzündung auftreten.

Vor allem bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können durch die Behandlung mit der Kombination die Blutkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumblutkonzentration abfallen. Die Blutwerte sollten daher vor der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung durch den Arzt kontrolliert werden.

Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion sollte sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Die Therapie mit der Kombination ist möglicherweise abzubrechen.

Bemerkt der Patient die Entstehung einer Gelbsucht an der Gelbfärbung von Augäpfeln und Haut, sollte der Arzt verständigt werden. Die Therapie ist dann gegebenenfalls abzubrechen.

Die Kombination kann einen plötzlichen Blutdruckabfall verursachen, der sich durch Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl bemerkbar macht. In einem solchen Fall sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern. Bei lang anhaltenden Zuständen dieser Art ist der Arzt zu befragen.

Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.

Wechselwirkungen

Bei der Kombination müssen die Wechselwirkungen für beide Einzelstoffe, Fosinopril und Hydrochlorothiazid, beachtet werden.

Folgende Wechselwirkungen mit Fosinopril hinsichtlich seiner Wirkung und Nebenwirkungen können auftreten:
  • Nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika und Kochsalz vermindern die Blutdrucksenkung.
  • Säurebindende Mittel mit Aluminium- und Magnesiumsalzen schwächen die Wirkung ab, da sie die Aufnahme des Wirkstoffs in den Körper behindern.
  • Narkosemittel und Mittel gegen hohen Blutdruck verstärken die Blutdrucksenkung.
  • Immunsuppressiva erhöhen das Risiko für das Auftreten von Blutbildveränderungen. Allopurinol (Mittel gegen Gicht-Anfälle), Zytostatika, Glukokortikoide und Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) verstärken mögliche Blutbildveränderungen.
  • Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
  • Kalium und kaliumsparende Entwässerungsmittel (wie Spironolacton, Amilorid, Triamteren) sowie Kaliumüberschuss verursachende Arzneimittel (zum Beispiel Heparin) erhöhen den Kaliumspiegel. Dadurch kann sich die Wirkung von Herzglykosiden abschwächen.
  • Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux- Membranen (eingesetzt bei der Blutwäsche), Dextransulfat (eingesetzt bei der Blutwäsche bei stark erhöhten Blutfetten) und Insektengifte im Rahmen einer Desensibilisierungs-Therapie erhöhen das Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen bis zum Schock.
  • Orale Antidiabetika und Insuline verstärken eine mögliche Blutzuckersenkung.
Fosinopril verändert aber auch die Effekte anderer Wirkstoffe:
  • Bei gleichzeitiger Gabe von Fosinopril wird die Wirkung von Alkohol verstärkt.
  • Eine Kombination mit Lithium (Mittel bei manischer Depression) ist nicht zu empfehlen, da die Ausscheidung von Lithium verzögert und damit seine Giftigkeit gesteigert wird.
Folgende Wechselwirkungen mit Hydrochlorothiazid hinsichtlich seiner Wirkung und Nebenwirkungen können auftreten:
  • Blutdrucksenkende Pharmaka, zum Beispiel andere Entwässerungsmittel, Betablocker, gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine (Psychopharmaka), tri- und tetrazyklische Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen) und Alkohol verstärken die blutdrucksenkende Wirkung.
  • Abführmittel und Glukokortikoide verstärken zusätzlich die Kaliumausscheidung, was Wirkung und Nebenwirkung von Herzglykosiden verstärken kann.
  • Nicht-opioide Schmerzmittel und nicht-steroidale Antirheumatika vermindern die Wirkung von Hydrochlorothiazid.
  • ACE-Hemmer verschlechtern möglicherweise die Nierenfunktion und vermindern damit eventuell die Wirkung von Hydrochlorothiazid.
Hydrochlorothiazid verändert die Effekte vieler anderer Wirkstoffe:
  • Die giftige Wirkung hochdosierter Salicylate (Schmerzmittel) auf das Gehirn wird verstärkt
  • Orale Antidiabetika werden in ihrer blutzuckersenkenden Wirkung gemindert
  • Gichtmittel wirken schwächer
  • Die Wirkung von Sympathomimetika wie Adrenalin oder Noradrenalin wird vermindert
  • Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (eingesetzt bei Herzmuskelschwäche) werden durch den möglichen Kalium- oder Magnesiummangel verstärkt
  • Lithium (Mittel gegen manische Depression) wird in seiner Giftigkeit verstärkt
  • Curareartige Muskelrelaxanzien wirken stärker und länger
  • Die Ausscheidung von Chinidin (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) wird vermindert, was dessen Wirkung verstärkt und verlängert
  • Zytostatika (wie Cyclophosphamid, Fluorouracil, Methotrexat) wirken verstärkt giftig auf das Knochenmark
  • Cholesterinsenker wie Colestipol und Colestyramin werden schlechter in den Körper aufgenommen und wirken daher schwächer.

Gegenanzeigen

Bei der Kombination müssen die Behandlungseinschränkungen für beide Einzelstoffe, Fosinopril und Hydrochlorothiazid, beachtet werden.

Fosinopril darf nicht gegeben werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen
    Fosinopril oder einen anderen ACE-Hemmer
  • angioneurotischem Ödem (Quincke-Ödem) mit Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut und Augen
  • Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
  • folgenden Nierenerkrankungen: bei beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitiger Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere, nach einer Nierentransplantation
  • folgenden Herzerkrankungen: bei herzbedingtem Schock, Herzklappenverengung (Mitralklappe oder Aorta) mit Einfluss auf den Kreislauf, krankhafter Vergrößerung des Herzens mit Verschluss des Blutausstroms aus dem Herzen sowie unbehandelbarer, schwerer Herzmuskelschwäche
  • primärem Hyperaldosteronismus (hier sind ACE-Hemmer wirkungslos)

  • gleichzeitiger Anwendung von Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen (werden bei der Dialyse eingesetzt)
  • LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Blutsäuberung von Cholesterin und sonstigen Therapieverfahren, bei denen Blut in Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen kommen kann
  • gleichzeitig stattfindender Desensibilisierungs-Therapie mit Insektengiften.
  • bei Patienten, die eine Blutwäsche (Dialyse) bekommen.
Nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und unter regelmäßiger Kontrolle darf Fosinopril gegeben werden bei
  • erhöhtem Urineiweiß von über 1 Gramm pro Tag
  • Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen
  • gestörter Immunreaktion oder Kollagenkrankheiten (wie bei Lupus erythematodes und Sklerodermie)
Unter ärztlicher Kontrolle des Blutdrucks und der betreffenden Laborwerte kann Fosinopril bei schwerem Bluthochdruck und bei Patienten über 65 Jahren sowie bei solchen mit Mineral- oder Flüssigkeitsmangel angewendet werden.

Der Einsatz von Hydrochlorothiazid verbietet sich bei:
  • Überempfindlichkeit gegen Hydrochlorothiazid sowie andere Thiazide oder Sulfonamiden
  • schweren Nierenfunktionsstörungen und akuter Nierenkörperchenentzündung
  • Leberausfallkoma
  • bei Mineralhaushaltstörungen wie Kaliummangel, Natriummangel, Kalziumüberschuss
  • geringem Blutvolumen
  • Gicht.
Nur unter ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko und regelmäßigen Kontrollen darf Hydrochlorothiazid gegeben werden bei:
  • niedrigem Blutdruck
  • Hirndurchblutungsstörungen
  • Erkrankung der Herzkranzgefäße (KHK)
  • Zuckerkrankheit
  • leichten Nierenfunktionsstörungen
  • Patienten, die schon einmal Hautkrebs ((Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome) hatten
  • eingeschränkter Leberfunktion.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Einsatz der Kombination ist während der Schwangerschaft streng verboten. Beide Wirkstoffe können das ungeborene Kind schädigen.

Wird eine mit der Kombination behandelte Patientin schwanger, muss die Therapie mit den Wirkstoffen umgehend beendet und mit einem anderen Blutdrucksenker weitergeführt werden. Auch bei der Planung einer Schwangerschaft sollte die Behandlung frühzeitig umgestellt werden.

In der Stillzeit geht die Kombination in die Muttermilch über und kann beim Kind schwere Nebenwirkungen auslösen. Hält der Arzt die Behandlung mit der Kombination während der Stillzeit für dringend erforderlich, muss die Patientin abstillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Da es mit der Anwendung bei Kindern keine ausreichenden Erfahrungen gibt, darf die Kombination aus Fosinopril+Hydrochlorothiazid nicht bei dieser Altersgruppe angewendet werden.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch starken Blutdruckabfall so beeinträchtigt sein, dass die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Führen von Maschinen gefährlich werden.
  • Während der Therapie sind Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich.
  • Vor und während der Therapie muss die Nierenfunktion kontrolliert werden.
  • Bei der Therapie mit der Kombination sollte der Arzt beim insulinabhängigen Diabetiker häufige Kontrollen durchführen.
  • Die Wirkung der Kombination ist bei älteren Patienten stärker und muss regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Die Kombination kann in der Schwangerschaft Missbildungen verursachen. Eine Schwangerschaft ist daher zuverlässig zu verhüten.
  • Während der Behandlung mit dem Medikament sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.
  • Bei Dauertherapie müssen alle wichtigen Laborwerte (Harnstoff, Kreatinin, Kalium, Natrium, Urineiweiß, Bilirubin, Leberenzyme) regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei Auftreten von Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl soll sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern.
  • Die Kombination könnte ein positives Ergebnis in einem Doping-Test hervorrufen.
  • Bei Auftreten eines angioneurotischen Ödems (Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut, Augen) ist die Therapie abzubrechen und der Arzt aufzusuchen.
  • Bei Auftreten einer Gelbsucht (Ikterus) muss der Arzt verständigt und gegebenenfalls die Therapie abgebrochen werden.
  • Bei Symptomen wie Fieber, Lymphknotenschwellung und Halsentzündung muss der Arzt das Blutbild untersuchen.
  • Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.
  • Die Tabletten sind feuchtigkeitsgeschützt in der Originalverpackung aufzubewahren.
  • Die Tabletten dürfen nicht eingenommen werden bei Galaktose-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Aufnahmestörung.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
20 Stück Tablette
50 Stück Tablette
100 Stück Tablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Fosinorm 20 mg comp sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Fosinopril + Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.