Cardular PP 4mg/ -8mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.12.2015
Hersteller: PFIZER GmbH
Wirkstoff: Doxazosin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Cardular PP 4mg/ -8mg enthält den Wirkstoff Doxazosin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Cardular PP 4mg/ -8mg.

Doxazosin wird bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung eingesetzt, um die Symptome einer Harnabflussstörung zu lindern. Zu diesen Symptomen gehören erschwertes sowie häufiges nächtliches Wasserlassen. Ist die Prostata bereits stark vergrößert, kann es sogar zur Harninkontinenz kommen.

Doxazosin wird außerdem benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Doxazosin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympatholytika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Doxazosin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck

Dosierung

Bei den meisten Patienten ist die Dosierung mit 4 Milligramm einmal täglich ausreichend. Bis zur optimalen Wirkung kann es bis zu vier Wochen dauern. Falls es notwendig ist, kann die Dosis auf 8 Milligramm erhöht werden, dies ist jedoch die empfohlene Höchstdosis. Cardular kann mit oder ohne Nahrung mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, jedoch unbedingt unzerkaut, unzerdrückt und unzerteilt. Für Kinder ist das Medikament nicht geeignet.

Das Medikament kann alleine oder in Kombination mit anderen Medikamenten angewendet werden. In diesem Fall ist ein Arzt zu Rate zu ziehen.

Ältere Patienten sowie Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nehmen die gleiche Dosis ein wie Erwachsene.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Celluloseacetat
  • Eisen(II,III)-oxid (E 172)
  • Eisen(III)-oxid (E 172)
  • Hypromellose (2%ige Lsg.: 15 mPa·s)
  • Hypromellose (2%ige Lsg.: 5 mPa·s)
  • Macrogol 200 000
  • Macrogol 3350
  • Macrogol 5 000 000
  • Magnesiumstearat
  • Natriumchlorid
  • Schellack
  • Titandioxid (E 171)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Muskelkrämpfe, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Benommenheit, Schwindel, Apathie, Erregtheit, Müdigkeit, Schwäche, Pupillenanpassungsstörungen, Übelkeit, Magenreizung, Verstopfung, Wassereinlagerungen, Blutdruckabfall beim Hinstellen, Herzklopfen, Atemnot, verstopfte Nase, verstärkter Harndrang, häufiges Wasserlassen, Störungen beim Samenerguss.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Haarausfall, Gesichtsschwellung, Gesichtsröte, Blässe, Muskelsteifigkeit, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit, Appetitsteigerung, Mundtrockenheit, Händezittern, Albträume, Gedächtnisverlust, Gefühlsschwankungen, Durstgefühl, abnormer Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit, Ohrgeräusche (Tinnitus), Erhöhung der Leberwerte, Gelbsucht, Gicht, Herzinfarkt, Kreislaufzusammenbruch, Herzenge, Herzrhythmusstörungen, Kaliummangel im Blut, Durchblutungsstörungen, Atemwegskrämpfe, Rachenentzündung, Husten, Nasenbluten, Inkontinenz, Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen, Fieber, Schüttelfrost.

Seltene Nebenwirkungen:
Bindehautentzündung, Hautausschlag, Juckreiz, kleinfleckige Einblutungen in die Haut (Purpura), Kehlkopfödem (Wassereinlagerung), Missempfindungen, Depressionen, Unruhe, verschwommenes Sehen, Magenschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Durchblutungsstörungen der Hirngefäße, schmerzhafte Dauererektionen, Impotenz, bei älteren Patienten Absinken der Körpertemperatur.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leberentzündung, Gallenabflussstauung (Cholestase), Schnupfen, Blutbildveränderungen, Blut im Urin, allergische Reaktionen.

Nebenwirkungen ohne Angabe zur Häufigkeit:
Kreislaufprobleme bis zum Kreislaufzusammenbruch.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Doxazosin zusammen mit so genannten PDE-5-Hemmstoffen wie Sildenafil oder Vardenafil kann zu einem starken Absinken des Blutdrucks führen.

Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Alpha-Sympatholytika, von Nitraten oder Vasodilatatoren.

Durch nicht-steroidale Antirheumatika, Sympathomimetika und Östrogen wird die blutdrucksenkende Wirkung von Doxazosin vermindert.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Doxazosin mit Dopamin, Ephedrin, Epinephrin, Metaraminol, Methoxamin und Phenylephrin ist deren Wirkung auf Blutdruck und Gefäße abgeschwächt.

Gegenanzeigen

Doxazosin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder ähnliche Substanzen wie Prazosin oder Terazosin. Nur unter besonderer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf Doxazosin eingesetzt werden
  • bei salzarmer Diät oder gleichzeitiger Gabe von Diuretika
  • bei Wasseransammlung in der Lunge durch Veränderungen an den Herzklappen (Aorten- oder Mitralklappenstenose)
  • bei Herzmuskelschwäche beispielsweise durch Lungenembolie
  • bei schwerer koronarer Herzkrankheit
  • bei eingeschränkter Leberfunktion
  • in Kombination mit Wirkstoffen, die möglicherweise zu einer verlängerten Wirkung führen wie beispielsweise Cimetidin.
  • bei Kindern.
Bei der Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung darf Doxazosin ebenfalls nur unter sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko angewendet werden bei:
  • niedrigem Blutdruck
  • Absinken des Blutdrucks in der Vorgeschichte
  • gutartiger Prostatavergrößerung mit gleichzeitiger Stauung der oberen Harnwege, einer chronischen Harnwegsentzündung oder Blasensteinen
  • Überlaufblase
  • Anurie
  • fortgeschrittenem Nierenversagen.
Doxazosin darf zur Behandlung von Bluthochdruck nicht verwendet werden bei Verengung von Speiseröhre, Magen und Darm.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Doxazosin nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff soll bei Kindern nicht zum Einsatz kommen.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Bei Behandlung mit dem Medikament sind regelmäßige ärztliche Kontrollen wichtig. Besonders zu Therapiebeginn muss der Blutdruck regelmäßig überwacht werden.
  • Das Medikament muss bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion vom Arzt besonders vorsichtig dosiert werden.
  • Das Medikament verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung anderer Mittel gegen Bluthochdruck und Erektionsstörungen.
  • Es ist unbedenklich, wenn im Stuhl Rückstände enthalten sind, die wie eine Tablette aussehen. Da die Hülle der Tablette im Körper nicht abgebaut wird, wird sie über den Stuhl ausgeschieden.
  • Die Tablette darf nur als Ganzes genommen werden. Sie darf nicht zerteilt, zerkaut oder zerstoßen werden.
  • Liegen bei einem Patienten etwa in Folge einer Operation verkürzte Darmpassagezeiten vor, kann dies zur Folge haben, dass die Aufnahme unvollständig ist.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
100 Stück Tabletten
4 Milligramm Doxazosin
28 Stück Tabletten
4 Milligramm Doxazosin
30 Stück Tabletten
4 Milligramm Doxazosin
30 Stück Tabletten
8 Milligramm Doxazosin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Cardular PP 4mg/ -8mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Doxazosin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.