Eine junge Frau begutachtet ihre Augen im Spiegel
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Geschwollene Augen: Was tun beim Lidödem?

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.03.2023

Geschwollene Augen morgens können harmlose Ursachen haben. Ein Lidödem kann aber auch Symptom einer Erkrankung sein. Was geschwollene Augenlider bedeuten und was dagegen hilft. 

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Was hilft gegen geschwollene Augen?

In aller Regel haben geschwollene Augen eine harmlose Ursache. Dann können schon einfache Hausmittel und Tipps Abhilfe schaffen:

  • manuelle Lymphdrainage: Dabei wird die Partie unter den Augen unter leichtem Druck ausgestrichen, um die gestauten Lymphbahnen zu entleeren.
  • Kühlen der Augenpartie: Ein kalter Löffel, kalte Kompressen oder kühle Gurkenscheiben lassen die Schwellung abklingen.
  • Schwarzer Tee: Tee enthält Gerbstoffe, die gegen Lymphstau unter den Augen helfen können. Dafür einfach einen feuchten Teebeutel auf die geschlossenen Augen legen.
  • ausreichend trinken: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag unterstützen das Lymphsystem.
  • salzarm essen: Salz bindet Flüssigkeit im Körper und führt zu Wassereinlagerungen
  • mit erhöhtem Oberkörper schlafen: So staut sich die Flüssigkeit sich nicht an den Augen.
  • den Alkoholkonsum reduzieren: Alkohol führt zu Wassereinlagerungen

Hämorrhoidencreme gegen geschwollene Augen?

Im Internet kursiert die Empfehlung, Hämorrhoidencreme gegen geschwollene Augen zu verwenden. Das hilft zwar tatsächlich, ist aber dennoch nicht empfehlenswert. Denn die Creme kann die Augen reizen und die Haut auf Dauer schuppig und trocken machen.

Geschwollene Augen: Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

Treten geschwollene Augen plötzlich auf und bleiben bestehen oder kommen weitere Beschwerden wie Sehstörungen hinzu, sollte eine*ein Ärztin*Arzt feststellen, ob eine Erkrankung dahintersteckt. Neben einer augenärztlichen Untersuchung können auch eine internistische Untersuchung sowie eine Allergie-Diagnostik notwendig sein. 

Tritt bei plötzlich geschwollenen Augenlidern Atemnot auf, sollte sofort notärztliche Hilfe gerufen werden. Es könnte sich um einen anaphylaktischen Schock handeln.

Geschwollene Augen: Therapie des Lidödems

Wer morgens stark unter geschwollenen Augen leidet, kann nach ärztlicher Absprache unter Umständen abends entwässernde Medikamente (Diuretika) einnehmen. Haben geschwollene Augen eine andere Ursache, richtet sich die Behandlung nach der zugrunde liegenden Erkrankung. 

Bei allergischen Erkrankungen beispielsweise können Anti­histaminika oder Glukokortikoi­de helfen. Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika nötig sein. 

Geschwollene Augen morgens: Harmlose Ursachen für ein Lidödem

In den meisten Fällen sind geschwollene Augen ebenso wie Augenringe ein rein kosmetisches Problem und verschwinden im Laufe des Tages von selbst wieder. Manche Menschen neigen mehr zu Schwellungen, als andere. Ist die Partie unter den Augen dauerhaft geschwollen, handelt es sich meist um Tränensäcke. Treten geschwollene Augenlider jedoch plötzlich auf und bleiben bestehen, steckt möglicherweise eine Erkrankung dahinter.

Geschwollene Augen morgens

Durch das lange Liegen nachts kann die Lymphflüssigkeit nicht richtig abfließen und staut sich unter den Augen. Diese Flüssigkeit transportiert unter anderem Fremdkörper und Keime ab und ist wichtig für die Immunabwehr. Die dadurch entstehende Schwellung verschwindet in aufrechter Position nach spätestens ein paar Stunden wieder.

Ernährung als Ursache für geschwollene Augen

Geschwollene Augen treten vor allem dann auf, wenn man am Tag zuvor sehr salzig gegessen oder Alkohol getrunken hat. Dann speichert der Körper Flüssigkeit, was sich auch anhand geschwollener Augen erkennen lässt.

Weitere mögliche Ursachen für geschwollene Augen sind:

Geschwollene Augen als Symptom einer Erkrankung

Wenn einseitig oder beidseitig geschwollene Augen dauerhaft bestehen bleiben oder immer wiederkehren, kann auch eine Erkrankung der Grund sein. Zum Beispiel:

Je nach Erkrankung kommen weitere Symptome hinzu, zum Beispiel Schmerzen, Rötungen oder Juckreiz. Die mit Abstand häufigste krankhafte Ursache für geschwollene Augenlider ist eine Allergie. Bei systemischen Allergien wie Heuschnupfen sind beide Augenlider betroffen. Ist die Schwellung gerötet und heiß, ist vermutlich eine Entzündung die Ursache.

Geschwollene Augen: Leber als Ursache?

Sind die Augenlider geschwollen und die Augen zudem gelb verfärbt, kann das ein Hinweis auf eine Lebererkrankung wie Leberzirrhose sein. Denn die Leber filtert Bilirubin, ein gelbes Abbauprodukt der roten Blutkörperchen, aus dem Blut. Arbeitet sie nicht richtig, reichert sich dieser an und kann unter anderem das Weiße der Augen gelb verfärben.