Onmeda
  • Krankheiten &
    Symptome
    • Krankheiten
      • Krankheiten A-Z
      • Krankheitsgebiete
      • Häufigste Krankheiten
      • Seltene Krankheiten
      • ICD-10-Diagnoseschlüssel
    • Symptome
      • Symptome A-Z
      • Symptom-Check
      • Häufigste Symptome
    • Arztbesuch
      • Untersuchung & Behandlung
      • Vorsorge
      • Impfungen
      • Laborwerte
    • Themen im Fokus
      • Coronaviren
      • Diabetes
      • Haarausfall
      • Wechseljahre
  • Medikamente
    • Medikamenten-Ratgeber
      • Medikamente A-Z
      • Wirkstoffe A-Z
      • Wirkstoffgruppen A-Z
      • Heilpflanzen
    • Was hilft bei ...?
      • Anwendungsgebiete & Beschwerden
  • Schwangerschaft &
    Familie
    • Schwangerschaft & Baby
      • Kinderwunsch
      • Schwangerschaft
      • Geburt
      • Mein Baby
      • Mein Kind
    • Frau & Mann
      • Sexualität & Partnerschaft
      • Verhütung
      • Teenager
      • Frauengesundheit
      • Männergesundheit
  • Gesund leben
    • Sport & Ernährung
      • Sport & Bewegung
      • Diät
      • Ernährung
      • Nährstofflexikon
    • Sucht
      • Rauchen
      • Alkohol
      • Drogen
    • Entspannung
      • Gesund reisen
      • Gesund schlafen
      • Schönheit & Wellness
      • Traditionelle chinesische Medizin
    • Weitere Ratgeber
      • Gesunde Haut
      • Zahnmedizin
      • Pflege
      • Tipps für den Alltag
  • Psychologie
    • Psychische Erkrankungen
      • Angst & Zwang
      • Depression & Manie
      • Persönlichkeitsstörungen
      • Psychische Krankheiten A-Z
    • Psychotherapie & Selbsthilfe
      • Psychotherapie
      • Selbsthilfe
    • Mental gesund bleiben
      • Job & Karriere
      • Beziehung & Familie
      • Entspannung & Selbstentfaltung
    • Faszination Psyche
      • Psyche kurz erklärt
      • Magazin Psyche
      • Selbsttests mentale Gesundheit
      • Gehirnjogging
  • Service &
    Selbsttests
    • Service
      • Newsletter
      • Alexa Skill "Eisprungrechner"
      • Pollenflug-Vorhersage
      • Apotheken-Notdienst
      • Erste Hilfe
    • Selbsttests
      • Biologisches Alter
      • BMI-Rechner
      • Kalorienrechner
      • Gesundheits-Check
      • Alle Selbsttests
    • Interaktives & Medien
      • Spiele
    • Lexika
      • Krankheitserreger
      • Anatomie & Physiologie
      • Strahlenmedizin
      • Persönlichkeiten
  • Forum
    • Alle Foren
      • Foren A-Z
      • Foren Archiv
    • Frauen & Männer
      • Gynäkologie
      • Männergesundheit
      • Partnerschaft, Trennung & Co.
      • Verhütung
    • Schwangerschaft & Kind
      • Forum Kinderwunsch
      • Froum Schwangerschaft
      • Kinderentwicklung
      • Kinderkrankheiten
    • Krankheitsgebiete
      • Coronavirus
      • Augenheilkunde
      • Hämorrhoiden
      • Krebserkrankungen
      • Venenprobleme
  • Newsletter
  1. Home
  2. Krankheiten
  3. Tripper (Gonorrhoe)

Tripper (Gonorrhö)

Letzte Änderung: 14.11.2020
Zuletzt bearbeitet von Astrid Clasen • Medizinredakteurin

Unsere Inhalte basieren auf fundierten wissenschaftlichen Quellen, die den derzeit anerkannten medizinischen Wissensstand widerspiegeln. Wir arbeiten eng mit medizinischen Experten zusammen.

Mehr erfahren

Tripper (Gonorrhö bzw. Gonorrhoe) ist eine häufige Erkrankung: Weltweit infizieren sich jedes Jahr schätzungsweise über 100 Millionen Menschen. Überwiegend betroffen sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 25 Jahren.

Man sieht bunte Kondome. © iStock

Inhaltsverzeichnis

  • Überblick
  • Ursachen
  • Symptome
  • Diagnose
  • Behandlung
  • Verlauf
  • Vorbeugen
  • Quellen

Was ist Tripper?

Tripper – auch Gonorrhö (bzw. Gonorrhoe) genannt – ist eine durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) ausgelöste Infektionskrankheit.

Da Gonokokken sexuell übertragbar sind, gehört Tripper zu den Geschlechtskrankheiten (engl. sexually transmitted diseases, STD).

Geschlechtskrankheiten

Das Bild zeigt ein Paar im Bett, das sich küsst. © iStock

Kaum jemand spricht gerne über Geschlechtskrankheiten – oder gibt gar zu, dass er damit selbst ein Problem hat. Dabei sind Tripper, Syphilis & Co. weit verbreitet!

Eine Frau sitzt im Bus und blickt nachdenklich aus dem Fenster. © iStock

Zu den Geschlechtskrankheiten zählen alle Infektionskrankheiten, die hauptsächlich über sexuelle Kontakte übertragbar sind. Man kann sich aber auch auf anderem Wege anstecken, …

Zwei Teenager kommen sich näher. © Jupiterimages/Digital Vision

… so etwa durch den Kontakt zu krankheitsbedingten Hautveränderungen …

Das Bild zeigt wie sich eine Person Heroin in den Arm spritzt. © Jupiterimages/PhotoDisc

… oder beim gemeinsamen Verwenden von Spritzen und Nadeln bei Drogenkonsum.

Hände befühlen einen Schwangerschaftsbauch. © iStock

Darüber hinaus kann eine Frau vor, während oder nach der Geburt eine Geschlechtskrankheit auf ihr Kind übertragen.

Ein junges Pärchen. © Jupiterimages/Pixland

Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?

Das Bild zeigt ein sich küssendes junges Paar im Bett. © Jupiterimages/Stockbyte

Tripper (Gonorrhö) …
… entsteht durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae und zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Vor allem Frauen spüren oft nur milde Symptome, etwa verstärkten Ausfluss. Eine frühe Antiobiotika-Therapie beugt Komplikationen vor. Mehr zu Tripper ...

Das Bild zeigt ein Paar im Bett mit einem Kondom. © Jupiterimages/iStockphoto

Syphilis (Lues) …
… entsteht durch das Bakterium Treponema pallidum pallidum. Die Symptome reichen von schmerzlosen Hautveränderungen bis hin zu schweren körperlichen und geistigen Einschränkungen. Syphilis wird mit dem Antibiotikum Penicillin behandelt. Mehr zu Syphilis ...

Das Bild zeigt ein Pärchen, das unbekleidet in einem Bett sitzt. © Jupiterimages/iStockphoto

Ulcus molle …
… ist auch als weicher Schanker bekannt. Die Erkrankung ist v.a. in den Tropen verbreitet. Typisch sind schmerzhafte Geschwüre am Penis bzw. am Scheideneingang. Bei konsequenter Antibiotika-Therapie heilen sie meist folgenlos ab. Mehr zu Ulcus molle ...

Schematische Darstellung von Feigwarzen am Penis. © Onmeda

Feigwarzen …
… entstehen durch das humane Papillomavirus (HPV). Die flachen kleinen Knötchen bilden sich meist im Genitalbereich. In leichten Fällen kann man Feigwarzen mit speziellen Lösungen oder Salben betupfen. Hilft das nicht, kann ein ambulanter Eingriff nötig sein. Mehr zu Feigwarzen ...

Das Bild zeigt eine Frau, die in Unterwäsche auf dem Bett liegt. © Jupiterimages/Pixland

Genitalherpes …
… zählt zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Typisch sind juckende, schmerzhafte Bläschen an den Schleimhäuten im Genitalbereich. Einmal infiziert, bleiben die Herpesviren lebenslang im Körper – Genitalherpes kann also immer wieder auftreten. Mehr zu Genitalherpes ...

Das Bild zeigt Bakterien. © Jupiterimages/Hemera

Chlamydien-Infektionen …
… kommen häufig vor. Die Bakterien verursachen unterschiedliche Symptome – je nachdem, um welche Chlamydienart es sich handelt. Eine Chlamydien-Infektion lässt sich mit Antibiotika meist gut behandeln. Mehr zu Chlamydien ...

Das Bild zeigt mehrere Dellwarzen in einer Gruppe. © Okapia

Dellwarzen …
… werden beim Sex, aber auch über Gegenstände übertragen. Daher treten die hautfarbenen Papeln häufig auch bei Kindern auf. Oft heilen Dellwarzen von selbst ab. Wenn nicht, kann der Arzt sie z. B. abtragen oder vereisen. (© Neufried/OKAPIA) Mehr zu Dellwarzen ...

Das Bild zeigt das Auge eines Gelbsucht-Betroffenen. © iStock

Hepatitis B …
… führt zur Leberentzündung. Sie kann sich z. B. durch Abgeschlagenheit, Kopf- oder Gliederschmerzen oder eine Gelbsucht bemerkbar machen, aber auch symptomlos bleiben. Wird Hepatitis B chronisch, kann das z. B. zu einer Leberzirrhose führen. Mehr zu Hepatitis B ...

Die Worte HIV und AIDS, daneben verschiedene Tabletten. © Jupiterimages/iStockphoto

HIV …
… kann nach mehrjährigem Verlauf in die Krankheit AIDS übergehen. Hauptübertragungsweg des HI-Virus ist ungeschützter Geschlechtsverkehr. Mehr zu AIDS / HIV ...

Das Bild zeigt eine Frau, die einen roten Hautausschlag am Hals hat. © Jupiterimages/iStockphoto

Krätze (Skabies) …
… entsteht durch Milben. Typisch sind juckende Knötchen auf einer schuppig-krustigen, zerkratzten Haut. Die Symptome treten v. a. am Handgelenken, im Fingerzwischenraum, in der Nabelregion und im Brust-, Achsel- und Genitalbereich auf. Mehr zu Krätze ...

Illustration: Trichomonas vaginalis © Onmeda

Trichomonaniasis …
… wird durch den Parasiten Trichomonas vaginalis verursacht. Nur etwa jeder zweite Betroffene zeigt Symptome wie Juckreiz im Genitalbereich, Ausfluss und Schmerzen. Zur Therapie verschreibt der Arzt Antibiotika, zum Beispiel Metronidazol. Mehr zu Trichomoniasis ...

Eine Frauenärztin im Gespräch mit einer Patientin, im Vordergrund medizinische Geräte. © iStock

Für Geschlechtskrankheiten kommen also ganz unterschiedliche Erreger infrage. Dementsprechend vielfältig sind die Symptome – und manchmal machen sich sexuell übertragbare Krankheiten jahrelang gar nicht bemerkbar, wie etwa Syphilis.

Das Bild zeigt eine Frau, die auf dem Klo sitzt. © Jupiterimages/Creatas Images

Bestimmte Symptome sollten jedoch immer ein Anlass sein, einen Arzt aufzusuchen. Hierzu zählen ein veränderter Ausfluss bei der Frau bzw. Ausfluss beim Mann, …

Eine junge Frau liegt mit Bauchschmerzen auf einer Couch. © Jupiterimages/iStockphoto

… Unterleibsschmerzen ohne ersichtliche Ursache oder …

Das Bild zeigt vier Tampons in verschiedenen Größen. © Jupiterimages/iStockphoto

… neu auftretende Blutungsstörungen bei der Frau.

Das Bild zeigt eine Hand, die einen Unterarm kratzt. © Jupiterimages/iStockphoto

… Hautveränderungen wie Blasen, Warzen oder Ausschläge, die am ganzen Körper auftreten können, …

Das Bild zeigt ein Paar im Bett, die Frau hält ein Kondom in der Hand. © Jupiterimages/BananaStock

Sexuell übertragbaren Krankheiten können Sie vorbeugen: Wer beim Geschlechtsverkehr Kondome verwendet …

Ein Mann unter der Dusche. © iStock

… und auf Hygiene achtet, kann das Ansteckungsrisiko nahezu auf null senken.

inyección © Jupiterimages/Digital Vision

Gegen einige Erkrankungen wie zum Beispiel Hepatitis B können Sie sich auch impfen lassen.

Eine Frau steht am See und blickt den Betrachter zuversichtlich an. © iStock

Geschlechtskrankheiten sind in den meisten Fällen heilbar, solange man sie rechtzeitig erkennt und behandelt. Infektionen wie HIV können zwar bislang nicht geheilt werden, doch auch hier ist die frühzeitige Diagnose wichtig.

Eine Ärztin spricht mit einem Patienten. © Jupiterimages/iStockphoto

Daher gilt: Suchen Sie einen Arzt auf, wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Ihr Partner sich mit einer Geschlechtskrankheit infiziert haben!

Man sieht ein Ehepaar im Gespräch mit einer Ärztin. © Jupiterimages/iStockphoto

Der Partner sollte sich zur Sicherheit ebenfalls untersuchen und gegebenenfalls behandeln lassen!

Beide Krankheitsbezeichnungen – also Tripper und Gonorrhö – deuten auf den Ausfluss hin, der ein typisches Anzeichen für die Geschlechtskrankheit ist:

  • Der Name Tripper leitet sich von dem niederdeutschen Wort drippen (= tropfen) ab.
  • Der Begriff Gonorrhö stammt aus dem Griechischen und bedeutet Samenfluss.

Nach dem Infektionsschutzgesetz sind Tripper und der Nachweis von Gonokokken nicht meldepflichtig. Darum gibt es keine verlässlichen Zahlen zur gegenwärtigen Infektionsrate in Deutschland – zumal die Infektion mit Gonokokken nicht immer deutliche Anzeichen einer Gonorrhö verursacht.

Tripper: Ursachen

Erreger

Tripper (Gonorrhö) entsteht durch Bakterien der Art Neisseria gonorrhoeae . Diese Erreger, die man auch als Gonokokken bezeichnet, kommen nur beim Menschen vor. Gonokokken besiedeln Schleimhäute – vor allem die der Harn- und Geschlechtsorgane (Urogenitaltrakt). Bei Neugeborenen von infizierten Müttern befallen sie die Schleimhaut der Bindehaut des Auges.

Der Name Neisseria gonorrhoeae geht auf den deutschen Dermatologen Albert Neisser zurück, der den Erreger 1879 entdeckte.

Übertragung

Ursache von Tripper ist immer ein direkter Schleimhautkontakt. Meist passiert die Übertragung der Gonokokken bei sexuellen Kontakten – zum Beispiel durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und bestimmte Sexualpraktiken wie Analverkehr oder Oralverkehr.

Wer häufig die Geschlechtspartner wechselt, hat ein erhöhtes Risiko, sich mit Tripper anzustecken.

Hat eine Frau in der Schwangerschaft einen Tripper, kann sie die Gonokokken auch während der Geburt auf das Kind übertragen. Das Baby entwickelt dann allerdings keine Gonorrhö, sondern eine als Gonoblennorrhö bezeichnete Infektion der Augen, bei der die Bindehaut eitrig entzündet ist.

Außerhalb des menschlichen Körpers können Gonokokken nicht überleben, da sie gegenüber Kälte und Sauerstoff empfindlich sind. Eine Ansteckung auf der Toilette oder über andere Infektionswege als Schleimhautkontakte gelten bei Tripper deshalb als ausgeschlossen.

Inkubationszeit

Inkubationszeit heißt der Zeitraum zwischen der Infektion und dem Ausbruch einer Erkrankung. Bei Tripper beträgt die Inkubationszeit meistens zwei bis fünf Tage. Vereinzelt dauert es auch nur einen Tag oder bis zu zwei Wochen, bis sich die Gonorrhö bemerkbar macht.

Tripper: Symptome

Die bei Tripper (Gonorrhö) auftretenden Symptome betreffen hauptsächlich die Geschlechtsorgane. Typisch für die Geschlechtskrankheit sind dann:

  • Ausfluss und
  • Schmerzen beim Wasserlassen.

Daneben können Gonokokken auch den Anal- und Mund-Rachen-Bereich infizieren: Von Rachentripper sind beide Geschlechter gleichermaßen betroffen, während Gonorrhö im Analbereich beim Mann häufiger ist als bei der Frau. An beiden Stellen fällt Tripper oft kaum auf: Die einzigen Symptome sind meist nur eine leichte Entzündung und Rötung. Darum bleibt die Geschlechtskrankheit dann oft lange unentdeckt, wodurch das Risiko, dass sie sich weiterverbreitet, besonders hoch ist.

Typischerweise löst Tripper unterschiedliche Symptome bei Mann und Frau aus.

Tripper-Symptome beim Mann

Wenn ein Tripper erste Symptome beim Mann hervorruft, liegt die Ansteckung in der Regel höchstens ein bis drei Tage zurück. Als erste Anzeichen für die Gonorrhö entwickeln Männer typischerweise:

  • eine Rötung und Schwellung der Harnröhrenmündung,
  • Brennen beim Wasserlassen sowie
  • ein anfangs wässriger und später schleimig-eitriger Ausfluss (z.B. als morgendlicher "Bonjour-Tropfen").

Unbehandelt kann sich die Infektion weiter ausbreiten. Nach zwei bis drei Wochen verursacht Tripper dumpf-schmerzhafte Symptome am Damm und in der Blasengegend – beim Mann ist dies ein Anzeichen dafür, dass die Prostata beteiligt ist. Greift die Gonorrhö auf den Nebenhoden über, sind Nebenhoden beziehungsweise Hoden gerötet, geschwollen und druckempfindlich – hinzu kommen ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber.

Doch nicht immer löst eine Infektion mit Gonokokken Symptome aus: Ungefähr 25 Prozent der infizierten Männer entwickeln keine für Tripper typischen Symptome. Da es beim Mann ohne gezielte Therapie zu Komplikationen (z.B. Zeugungsunfähigkeit) kommen kann, erfordert allerdings auch eine solch unauffällige Gonorrhö eine Behandlung.

Tripper-Symptome bei Frauen

Hat eine Frau Tripper, sind die Symptome häufig milder als bei Männern. Bei Frauen kann eine Gonokokken-Infektion auch ganz ohne Beschwerden oder zumindest so schwach verlaufen, dass weder Betroffene noch Ärzte die Gonorrhö bemerken.

In schätzungsweise 50 Prozent der Fälle entwickelt eine Frau mit Tripper keine deutlichen Symptome, sodass die Frau unbehandelt bleibt. Dann kann es passieren, dass die Gonorrhö chronisch verläuft.

Bei Frauen sind am häufigsten der Muttermund und der Verbindungskanal zwischen Scheide und Gebärmutterhöhle im Gebärmutterhals von Tripper befallen. Wichtigstes Symptom hierfür ist ein wässriger Ausfluss aus der Scheide. Begleitend verursacht Tripper bei Frauen meist eine Harnröhrenentzündung: Deren Symptome sind Schmerzen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang. Ist die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) mitbeteiligt, kann es zusätzlich zu Zyklusstörungen in Form von übermäßig langen Regelblutungen und Zwischenblutungen kommen.

Ein sich nach oben ausbreitender Tripper kann weitere Symptome auslösen: Bei Frauen können die Gonokokken über die Gebärmutterschleimhaut, Eileiter und Eierstöcke zum Bauchfell des Beckens gelangen und auf ihrem Weg überall Entzündungen hervorrufen – es entsteht eine Unterleibsentzündung (engl.: pelvic inflammatory disease, PID). Vor allem eine durch die Gonorrhö bedingte Eileiterentzündung kann langfristige Folgen für die Frau haben – hierzu gehören beispielsweise:

  • Eileiterschwangerschaften
  • Unfruchtbarkeit
  • chronische Schmerzen im Unterleib

Tripper bei schwangeren Frauen

Wenn eine schwangere Frau Gonorrhö hat und die Gonokokken während der Geburt auf das Kind überträgt, entwickelt dieses keine typischen Anzeichen für Tripper. Als Symptome der Infektion entwickelt das Baby stattdessen eine eitrige Bindehautentzündung: Diese Gonoblennorrhö bei Babys stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar.

Tripper: Diagnose

Der Verdacht auf Tripper (Gonorrhö) lässt sich relativ einfach bestätigen: Für die Diagnose muss man nur die ursächlichen Gonokokken nachweisen. Für diesen Erregernachweis nimmt der Arzt Abstriche von den betroffenen Regionen, beispielsweise aus der Harnröhre oder dem Gebärmutterhals, und untersucht sie mikroskopisch.

Die Treffsicherheit dieser Abstriche liegt allerdings nur bei etwa 50 Prozent. Um Tripper sicher zu diagnostizieren, muss man die Erreger mit speziellen Transport- und Selektivmedien anzüchten sowie bestimmte bakterielle Enzyme nachweisen.

Tripper: Behandlung

Tripper (Gonorrhö) erfordert eine Behandlung mit Antibiotika: Nur diese Medikamente können die ursächlichen Bakterien gezielt bekämpfen.

Üblicherweise kommt gegen Tripper eine Kombination aus Ceftriaxon und Azithromycin zum Einsatz: Ceftriaxon bekommt man gespritzt, Azithromycin nimmt man über den Mund ein.

In der Regel reicht bei Tripper eine einmalige Gabe dieser beiden Antibiotika, um die Gonokokken abzutöten. Wer keine Spritze bekommen kann oder möchten, kann sich statt mit Ceftriaxon mit Cefixim behandeln lassen (ebenfalls zusammen mit Azithromycin). Da Gonorrhö oft mit einer Chlamydien-Infektion verbunden ist, kann zusätzlich eine Behandlung mit Doxycyclin sinnvoll sein.

Wichtig ist es, dass sich Ihr(e) Sexualpartner(in) ebenfalls auf Tripper untersuchen und gegebenenfalls behandeln lässt: Sonst kann es passieren, dass Sie sich immer wieder gegenseitig mit Gonokokken anstecken. Außerdem ist es bei Gonorrhö ratsam, bis zum Ende der Behandlung auf weitere Sexualkontakte zu verzichten.

Antibiotikaresistenzen erschweren die Behandlung

Einige Antibiotika, die früher gut gegen Tripper halfen, haben inzwischen ihre Wirksamkeit verloren. Denn Gonokokken sind gegen viele Mittel widerstandsfähig (resistent) geworden. Diese Antibiotikaresistenzen betreffen zum Beispiel Penicillin und zunehmend auch Ciprofloxacin, Cefixim und Ceftriaxon.

Es sind sogar Einzelfälle bekannt, in denen weder die Standardtherapie noch ein anderes derzeit erhältliches Antibiotikum gegen Tripper geholfen hat. Da Gonokokken einmal entwickelte Resistenzen auch weitergeben können, ist damit zu rechnen, dass solche schwierig zu behandelnden Fälle von Gonorrhö immer wieder vorkommen werden.

Um die Gonorrhö wirksam behandeln zu können, ist es also wichtig, die Erreger auf eine mögliche Resistenz zu untersuchen. Welches Antibiotikum gegen Tripper hilft, kann ein entsprechender Test (Sensibilitätstest) aufdecken.

Tripper: Verlauf

Prognose

Frühzeitig erkannt und behandelt hat Tripper (Gonorrhö) eine gute Prognose. Denn dann heilt die Geschlechtskrankheit in der Regel ohne Folgen aus.

Im Gegensatz zu einigen anderen Infektionskrankheiten, die eine lebenslange Immunität hinterlassen, sind bei Tripper jedoch wiederholte Infektionen möglich.

Komplikationen

Vor allem ein nicht ausreichend behandelter Tripper kann im weiteren Verlauf verschiedene Komplikationen hervorrufen. Die schwerwiegendste Komplikation der Gonorrhö ist eine dauerhafte Unfruchtbarkeit, die bei beiden Geschlechtern entstehen kann.

In seltenen Fällen breiten sich die Erreger der Gonorrhö über das Blut in andere Organe aus. Dann kann Tripper mit folgenden Komplikationen verbunden sein:

  • Gelenkentzündungen mit Befall der Sehnenscheiden
  • Entzündungen von Bindehaut und Regenbogenhaut des Auges
  • Entzündungen von Herzinnenhaut und Herzbeutel
  • Entzündungen der Haut mit Bildung schmerzhafter Pusteln

Hat eine Schwangere Tripper und überträgt sie die Gonokokken während der Geburt auf das Kind, sind ebenfalls Komplikationen möglich: Denn die eitrige Bindehautentzündung (Gonoblennorrhö), die das Baby dann entwickelt, kann zur Bildung von Hornhautgeschwüren führen. Im Extremfall kann das Baby dadurch erblinden.

Tripper: Vorbeugen

Einem Tripper (Gonorrhö) können Sie vorbeugen, indem Sie beim Geschlechtsverkehr Kondome verwenden.

Die Geschlechtskrankheit Tripper entsteht meist durch ungeschützten Geschlechtsverkehr und bestimmte Sexualpraktiken wie Analverkehr oder Oralverkehr. Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern haben also ein erhöhtes Risiko, sich mit Gonokokken anzustecken. Darum bedeuten auch monogame Beziehungen einen Schutz vor Gonorrhö.

Das Bild zeigt ein Kondom. © Jupiterimages/PhotoDisc
Kondome schützen vor einem Tripper.

Wenn eine Schwangere Tripper hat, kann die Credé-Prophylaxe verhindern, dass die Gonokokken bei der Geburt das Baby infizieren und bei ihm eine eitrige Bindehautentzündung (Gonoblennorrhö) verursachen. Dazu bekommt das Baby in der Regel antibiotikahaltige Augentropfen (mit Erythromycin). Aufgrund der gründlichen vorgeburtlichen Untersuchungen und weil nur wenige Schwangere Gonorrhö haben, verzichtet man heutzutage allerdings meist auf diese vorbeugende Maßnahme. In Verdachtsfällen kann sie aber weiterhin sinnvoll sein.

Übrigens: Anders als vielen anderen Infektionskrankheiten können Sie einem Tripper nicht durch eine Impfung vorbeugen. Denn es gibt keinen wirksamen Impfstoff gegen Gonorrhö.

Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2018

Epidemiologisches Bulletin Nr. 24/2018: Drei Fälle von Gonorrhö mit ausgeprägter Antibiotika-Resistenz und Therapieversagen in Australien und Großbritannien. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 14.6.2018)

Gonorrhö. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: März 2018)

Gonorrhea – CDC Fact Sheet. Online-Informationen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC): www.cdc.gov (Stand: 4.10.2017)

WHO Fact Sheet: Sexually transmitted infections. Online-Informationen der World Health Organization (WHO): www.who.int (Stand: 3.8.2016)

Leitlinie der Deutschen STI-Gesellschaft e.V. (DSTIG) – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit: Gonorrhoe bei Erwachsenen und Adoleszenten. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 059/004 (Stand: 31.8.2013)

RKI-Ratgeber für Ärzte: Gonorrhö (Tripper). Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: 8.5.2013)

Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Epidemiologisches Bulletin Nr. 47/2011: Gonorrhö: Erster Cefixim-resistenter Stamm führt in Österreich zu Therapieversagen; Situation in Deutschland. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de (Stand: November 2011)

Weitere Informationen

ICD-10-Diagnoseschlüssel:

Hier finden Sie den passenden ICD-10-Code zu "Tripper (Gonorrhoe)":

  • Gonokokkeninfektion

Linktipps:

  • www.dstdg.deHomepage der Deutschen STD-Gesellschaft mit zahlreichen nützlichen Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten

Letzte inhaltliche Prüfung: 27.09.2018
Letzte Änderung: 14.11.2020

Auf Facebook teilen Auf Twitter teilen Bei Pinterest pinnen Drucken Per WhatsApp teilen

Onmeda-Newsletter!

News aus den Bereichen Gesund leben, Familie & Krankheiten – lesen Sie jede Woche das Beste von Onmeda.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2021/03: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über Gesundheitsportal Onmeda gofeminin.de GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: www.onmeda.de

Wir erfüllen die afgis-Transparenzkriterien. Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen.

Diese Webseite ist von der Health On the Net Stiftung akkreditiert: Klicken Sie, um dies zu überprüfen

Wir befolgen den HONcode-Standard für vertrauensvolle Gesundheits­informationen. Kontrollieren Sie dies hier.

Onmeda.de steht für hochwertige, unabhängige Inhalte und Hilfestellungen rund um das Thema Gesundheit und Krankheit. Bei uns finden Sie Antworten auf Fragen zu allen wichtigen Krankheitsbildern, Symptomen, Medikamenten und Wirkstoffen. Außerdem bieten wir hilfreiche Informationen zu Ihrem Arztbesuch, indem wir über Behandlungen und Untersuchungen aufklären. Unsere Inhalte sind genau recherchiert, auf dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Forschung und verständlich erklärt. Dafür sorgt unser Team aus Medizinredakteuren und Fachärzten. Natürlich finden Sie bei uns auch alles Wissenswerte zu Schwangerschaft, Familie, Sport und Ernährung sowie News zu aktuellen Gesundheitsthemen und eine Vielzahl an Selbsttests. Unsere Experten-Foren geben Ihnen zusätzlich die Möglichkeit, Ihre Gesundheitsfragen zu diskutieren.

Das Angebot auf Onmeda.de dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall eine persönliche Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt. Der Inhalt auf Onmeda.de kann und darf nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikation verwendet werden.

Folgen Sie uns
  • Facebook
  • Twitter
  • Pinterest
  • Instagram
  • Über uns
  • Redaktion
  • Unsere Experten
  • Kontakt
  • Sitemap
  • Haftungsausschluss
  • Datenschutz & Cookies
  • Impressum
  • Geschäftsmodell
  • Cookie Einstellungen
© 2021 onmeda.de