Das Bild zeigt eine Hautveränderung.
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Tinea (Dermatophytose)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 19.01.2022

Die Tinea ist eine Infektion der Haut durch bestimmte Pilze: sogenannte Dermatophyten. Infektionen der Haut durch Dermatophyten bezeichnen Ärzte auch als Dermatophytose oder Dermatomykose. Sowohl Tiere (v.a. Hund und Katze) als Menschen können den Hautpilz direkt übertragen; aber auch über verseuchte Erde, Gegenstände oder Fußböden kann sich der Pilz ausbreiten und zu einer Tinea führen. Die wohl bekannteste Dermatophytose ist der Fußpilz.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Dermatophyten sind hornliebende Fadenpilze, die sich in der Hornschicht der Haut oder in den Nägeln und Haaren von Menschen oder Tieren aufhalten. Die Dermatophyten können eine oberflächliche, seltener auch tiefer gehende Tinea auslösen. Grundsätzlich kann die Tinea an verschiedene Körperstellen, etwa dem Kopf, den Händen, am Körperstamm oder den Füßen auftreten.

Kennzeichnende Symptome der oberflächlichen Dermatophytose (Tinea superficialis) sind gerötete, scharf begrenzte juckende Hautstellen mit einem dunkleren, oft schuppigen Randwall. Die Hauterscheinungen der Tinea breiten sich ringförmig von innen nach außen aus und können landkartenartig zusammenfließen. Tritt die Tinea auf behaarter Haut auf, können Haare abbrechen und so kahle Bereiche entstehen. Einen Befall der Haare duch Pilze bezeichnet man auch als Trichomykose, einen Befall der Nägel als Onychomykose.

Die tiefer gehende Dermatophytose (Tinea profunda) bildet sich auf dem behaarten Kopf (Tinea capitis) und in der Bartregion (Tinea barbae) und ist durch stärker entzündliche Veränderungen, teilweise mit Eiter- und Krustenbildung, gekennzeichnet.

Von allen Dermatomykosen ist der Fußpilz (Tinea pedis) am häufigsten, der sich meist zwischen den Zehen bildet.

Der Arzt stellt die Diagnose mithilfe spezieller Verfahren: Hierzu gehören mikroskopische Untersuchungen, die Anzucht der Dermatophyten auf speziellen Nährböden und die Untersuchung im sogenannten Wood-Licht. Im Licht dieser Quecksilber-Hochdrucklampe erscheinen die für die Tinea verantwortlichen Hautpilze gelb-grün.

Bei jeder Form von Dermatophytose (Tinea corporis, Tinea pedis, Tinea capitis usw.) kommen zur Therapie örtlich anzuwendende Mittel gegen Pilzerkrankungen (sog. Antimykotika) zum Einsatz, die gegen Dermatophyten wirken. Bei einer ausgeprägten Tinea ist es manchmal auch erforderlich, das Antipilzmittel in Tablettenform einzunehmen. Bei angemessener Behandlung heilen die Hauterscheinungen in der Regel folgenlos ab. Auch abgebrochene Haare wachsen meist vollständig nach.

Wenn Sie einer Tinea vorbeugen möchten, ist es hilfreich, allgemeine Hygienemaßnahmen vor allem zur Fußpilzprophylaxe einzuhalten, jede Dermatophyteninfektion bei sich selbst ebenso wie bei Haus- und Nutztieren ausreichend zu behandeln und im Umgang mit Tieren auf Hygiene zu achten.

Definition

Eine Tinea oder Dermatophytose ist eine Pilzinfektion der Haut, Haare oder Nägel. Sie entsteht durch bestimmte parasitärePilze: sogenannte Dermatophyten. Diese Hautpilze kann man in drei verschiedene Pilzgattungen unterteilen:

  • Trichophyten (z.B. Trichophyton rubrum, Trichophyton interdigitale)
  • Mikrosporen (z.B. Microsporum canis, Microsporum gypseum)
  • Epidermophyten (Epidermophyton floccosum).

Eine Pilzinfektionskrankheit bezeichnet man allgemein auch als Mykose, daher sprechen Mediziner bei der Tinea auch von einer Dermatomykose (Derma, lat. Haut).

Die Tinea tritt in zwei wesentlichen Formen auf – als oberflächliche und als tiefer gehende Tinea:

  • Die oberflächliche Dermatophytose (sog. Tinea superficialis) kann am gesamten Körper vorkommen. Bei ihr beschränkt sich die Hautpilzinfektion auf die Hornschicht der Oberhaut (Epidermis).
  • Die tiefer gehende Dermatophytose (sog. Tinea profunda) hingegen betrifft vorwiegend den behaarten Kopf- und Bartbereich. Hier äußert sich der Hautpilz in einer tiefer gehenden Entzündung, die dadurch entsteht, dass sich die Erreger entlang der Haarwurzeln ausbreiten.

Häufigkeit

Die Tinea (Dermatophytose) zählt zu den häufigsten Hautkrankheiten. Oft sind für die Tinea des Menschen im mitteleuropäischen Raum Trichophyten verantwortlich, speziell der Pilz Trichophyton rubrum.

Ursachen

Eine Tinea (Dermatophytose) ist eine Infektion durch bestimmte Pilze. Nachdem die Pilze in die Haut eingedrungen sind, breiten sie sich um die Eintrittsstelle herum aus und führen von dort aus zu einer Entzündung von Haut, Haaren oder Nägeln.

Erreger

Die Erreger einer Tinea (Dermatophytose) sind Hautpilze, sogenannte Dermatophyten, die zu den Fadenpilzen gehören. Neben den Hefe- und Schimmelpilzen sind Dermatophyten für den größten Teil der menschlichen Hautpilzerkrankungen verantwortlich.

In der Regel verursachen die Tinea-Erreger nur örtlich begrenzte Infektionen, das heißt, sie breiten sich nicht im gesamten Körper aus. Im Gegensatz zu Infektionen durch Hefepilze (Candidose) befällt die Dermatophytose auch nicht die Schleimhäute.

Dermatophyten sind hornliebend (keratinophil), weshalb sie vor allem die verhornten Teile der Haut – also die oberste Hautschicht – sowie die Nägel und die Haare befallen. Je nachdem, welcher Körperteil von der Pilzinfektion durch Dermatophyten betroffen ist, versehen Mediziner den Begriff Tinea entsprechend mit einem Zusatz:

  • Bei der Tinea pedis ist der Fuß vom Dermatophytose-Erreger befallen (lat. pes = Fuß),
  • die Tinea manus betrifft die Hände (lat.manus =Hand),
  • bei der Tinea capitis ist der Kopf von den Dermatophyten befallen (lat. caput = Kopf),
  • bei der Tinea barbae ist der Bart befallen (lat. barba = Bart) und
  • bei der Tinea corporis ist der Rumpf befallen (lat. corpus = Körper, Rumpf).

Dermatophyten werden in drei verschiedene Gattungen unterteilt:

  • die Mikrosporen,
  • Trichophyten und
  • Epidermophyten.

Infektionen mit diesen Pilzen bezeichnet man manchmal entsprechend den Gattungsnamen: Beispielsweise ist die Mikrosporie eine Tinea, die durch Mikrosporen entstanden ist, während Trichophyten die Erreger der Trichophytie sind. Am häufigsten sind in Europa Infektionen mit dem Pilz Trichophyton rubrum, einem weit verbreiteten Fußpilz-Erreger. Infektionen mit Epidermophyten hingegen kommen eher selten vor.

Übertragung

Eine Tinea (Dermatophytose) kann auf verschiedenen Wegen entstehen: Oft übertragen sich die Pilze (sog. Dermatophyten) von Mensch zu Mensch oder auch vom Tier auf den Menschen. Auch kann man sich über Flächen (z.B. Fußböden) und Gegenstände (z.B. Schuhe) infizieren, auf denen sich die Pilze aufhalten.

Die häufigste Form der Dermatophytose, der Fußpilz (Tinea pedis), entsteht in der Regel durch Übertragung von Mensch zu Mensch. Mögliche Ursachen für die Ansteckung mit dem Hautpilz sind Gegenstände wie Schuhe, Strümpfe oder Fußböden, auf denen sich die Pilze aufhalten. Ein Fußpilz kann der Ursprung für Pilzinfektionen an anderen Körperstellen (z.B. an Zehen- und Fingernägeln) sein.

Andere Formen der Tinea entstehen in Deutschland meistens durch eine Übertragung vom Tier auf den Menschen. Als verbreitete Haustiere stellen vor allem Hunde und Katzen häufige Infektionsquellen für die Tinea dar. Neben dem direkten Kontakt von Tier zu Mensch können die Hautpilze auch indirekt über infizierte Gegenstände (Käfige, Bürsten, Decken) oder über Parasiten, wie Flöhe und Milben, in den Körper gelangen. Die Hautpilze sind in Hornmaterial mehrere Tage bis Wochen lebensfähig.

Infizierte Tiere, besonders Katzen, zeigen nicht immer Symptome einer Tinea, stellen aber dennoch eine Ansteckungsquelle für den Menschen dar.

Begünstigende Faktoren

Bestimmte Faktoren können das Risiko für eine Tinea (Dermatophytose) steigern. Begünstigend für die Ansteckung mit dem Hautpilz sind ein feucht-warmes Klima oder ein feucht-warmes Hautmilieu, zum Beispiel durch häufiges oder starkes Schwitzen oder Schwimmen: Eine solche Umgebung bietet Dermatophyten günstige Wachstums- und Lebensbedingungen. Weitere begünstigende Risikofaktoren für eine Tinea sind:

Auch Kinder und ältere Menschen sind vermehrt von Dermatophytosen betroffen.

Symptome

Die Tinea (Dermatophytose) kann unterschiedliche Symptome hervorrufen: Zum einen hängen die Anzeichen davon ab, ob der Hautpilz eine oberflächliche oder tiefergehende Infektion verursacht. Zum anderen sind die Symptome auch davon abhängig,

  • welche Körperstelle befallen ist,
  • welcher Erreger die Infektion verursacht und
  • wie stark sich die Pilzinfektion ausgebreitet hat.

Tinea superficialis

Bei der Tinea superficialis (oberflächliche Dermatophytose) können Symptome an jeder Stelle des Körpers auftreten. Typisch für die Tinea superficialis sind eine oder mehrere kleine, gerötete, juckende Hautstellen, die sich ringförmig ausbreiten: Diese sogenannte Ringflechte ist durch einen dunkleren Randwall scharf begrenzt.

Innerhalb dieser Entzündungsherde sind bei der Tinea superficialis verschiedene Zonen zu erkennen. Der rote Randwall entsteht durch die entzündliche Reaktion der Haut auf Stoffwechselprodukte der Pilze, bildet verstärkt Schuppen und ist ansteckend. Im Zentrum der Herde befindet sich die gerade abheilende Zone, die oft rosa oder rötlich pigmentiert ist und schuppt.

Bei einer oberflächlichen Dermatophytose auf behaarter Haut sind die betroffenen Stellen außerdem haararm bis haarlos beziehungsweise zeigen ein für die Tinea superficialis typisches Bild, das auch unter der Bezeichnung abgemähte Wiese bekannt ist und aus in gleichmäßiger Höhe abgebrochenen Haaren besteht. Wenn mehrerer Herde der Pilzinfektion zusammenfließen, ergeben die Symptome ein landkartenartiges Bild.

Je nachdem, an welcher Körperstelle die Symptome der Tinea superficialis auftreten, unterscheidet man verschiedene Formen der Pilzinfektion:

  • Tinea corporis: Die Symptome dieser oberflächlichen Dermatophytose treten am Rumpf auf – vor allem an Kontaktstellen an Armen und Oberkörper und in der Anal- und Leistengegend. Bei einem geschwächten Immunsystem entstehen manchmal auch generalisierte Infektionen, d.h. die Hautveränderungen betreffen den gesamten Körper. Tinea corporis überträgt sich in der Regel durch Tiere oder – von Mensch zu Mensch – bei sportlicher Aktivität mit engem Körperkontakt. Kinder sind dabei häufiger betroffen als Erwachsene. Eine Sonderform stellt das sogenannte Trichophyton-rubrum-Syndrom dar, das innerhalb von Familien gehäuft auftritt und mit einer chronischen, ausgedehnten Infektion der Haut und Nägel einhergeht.
  • Tinea capitis superficialis: Diese Form der Dermatophytose befällt den behaarten Kopf und findet sich überwiegend bei Kindern, seltener bei Erwachsenen. Kennzeichnende Symptome der Tinea des Kopfes sind kreisrunde Entzündungsherde mit schuppender Haut und abgebrochenen Haaren.
  • Tinea pedis: Bei dieser Tinea-Form sind die Füße mit Dermatophyten infiziert (Fußpilz). Die Tinea pedis ist die häufigste Dermatophytose: Experten schätzen, dass in Deutschland etwa jeder fünfte Erwachsene von Fußpilz betroffen ist.
  • Tinea unguium: Diese Pilzinfektion der Nägel (medizinisch auch als Onychomykose bezeichnet) tritt in einigen Fällen im Zusammenhang mit Fußpilz auf. Meist breitet sich der Fußpilz dann von der Haut (oft im Bereich zwischen den Zehen) auf die Fußnägel aus. Dabei wirken sich ein geschwächtes Immunsystem, Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen begünstigend aus. Die Häufigkeit dieser Dermatophytose-Form nimmt besonders mit dem Alter zu. Typische Symptome sind brüchige und in ihrem Aussehen weißlich veränderte Nägel.
  • Tinea palmoplantaris: Bei dieser Form der oberflächlichen Dermatophytose ist die Haut der Hand- und Fußflächen verdickt und schuppig. Vor allem an den Fußrändern entstehen entzündliche Veränderungen, die an einen Mokassin erinnern. Diese Tinea-Form betrifft häufiger beide Füße gleichzeitig, während an den Händen überwiegend nur eine Hand von der Dermatophytose betroffen ist.

Symptome bei Tinea profunda

Bei der Tinea profunda (tiefer gehende Dermatophytose) treten die Symptome vorwiegend am behaarten Kopf und im Bartbereich auf. Der Grund: Die für die Tinea profunda verantwortlichen Dermatophyten dringen entlang der Haarwurzel tiefer in die Haut ein. Typische Symptome sind runde, gerötete, entzündliche und teilweise krustige Hautbezirke. Infizieren zusätzlich Bakterien die entzündete Haut, können auch Eiteransammlungen (Abszesse) entstehen. Die Tinea profunda tritt in drei unterschiedlichen Formen auf:

  • Tinea capitis profunda: Bei dieser tieferen Dermatophyteninfektion der Kopfhaut verlieren die Haare ihre mechanische Stabilität und lassen sich leicht herausziehen. In sehr ausgeprägten Fällen dieser Tinea-Form vernarbt die Kopfhaut und bleibt kahl. Bei bakteriellen Begleitinfektionen der Haarbälge (Follikulitis) kann es zu einem vollständigen Haarausfall kommen.
  • Favus (Erbgrind): Dies ist eine Sonderform der Tinea der Kopfhaut. Sie tritt heute insgesamt relativ selten auf, ist jedoch noch teilweise in Ländern wie China, Iran und Nigeria vertreten. Auslöser dieser chronisch verlaufenden Dermatophytose ist der Pilz Trichophyton schoenleinii; kennzeichnende Symptome sind fest aufsitzende, schildchenförmige Schuppenkrusten der Kopfhaut. Diese Tinea-Form führt meist zu narbigen Veränderungen der Kopfhaut, die zu kahlen Stellen führen. Am häufigsten kommt Favus bei Kindern vor, darunter sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.
  • Tinea barbae profunda: Die Symptome dieser Dermatophytose im Bartbereich ähneln denen der Tinea capitis profunda. Es bilden sich gerötete, schuppige Hautstellen und Pusteln, die sich später zu knotigen Furunkeln entwickeln. Häufig breitet sich der Erreger beim Rasieren auf weitere Hautbereiche aus.

Mikrosporie

Neben den oberflächlichen und tiefergehenden Entzündungen der Tinea (Dermatophytose) gelten die Symptome der sogenannten Mikrosporie häufig als eigenständiges Krankheitsbild der Dermatophyteninfektionen. Oft sind es Haustiere, wie Hund und Katze, die den Pilz Microsporum canis auf Kinder übertragen. Dieser Erreger ruft den gängigsten Hautpilz bei Katzen hervor. Die von ihm verursachte Mikrosporie tritt in Massenerkrankungen (sog. Epidemien) mit zeitlicher und örtlicher Häufung auf. Dabei treten am Rumpf und am Kopf Symptome der oberflächlichen Dermatophytose auf (Tinea superficialis). Typischerweise zeigen sich die Symptome in erster Linie an den Hautstellen, die unmittelbar mit dem Tier in Kontakt waren.

Diagnose

In der Regel kann der Arzt eine Tinea (Dermatophytose) problemlos feststellen. Eine einfache, zeitsparende Methode zur Diagnose der Pilzinfektion ist die Untersuchung im sogenannten Wood-Licht. Diese spezielle Quecksilber-Hochdrucklampe gibt vor allem Ultraviolettstrahlen mit einer Wellenlänge von 365 Nanometern ab (= sog. Schwarzlicht). Unter Wood-Licht erscheinen die von einer Tinea befallenen Körperregionen gelb-grün.

Jedoch sind nicht alle Pilzarten unter dem Wood-Licht sichtbar, sodass ein negativer Befund eine Tinea nicht ausschließt. Um die Diagnose zu sichern, kann der Arzt den Pilzbefall daher alternativ oder zusätzlich mikroskopisch und durch die Anzucht der Pilze nachweisen. Hierzu entnimmt er Proben der Hautschuppen, Nagelspäne oder Haare von den betroffenen Bereichen. Die Proben untersucht er entweder direkt unter dem Mikroskop oder er legt auf einem geeigneten Nährmedium eine Pilzanzucht an. Die Anzucht der Dermatophyten dauert in der Regel eine bis vier Wochen.

Therapie

Bei der Tinea (Dermatophytose) richtet sich die Therapie nach dem Ausmaß der Pilzinfektion. Zur Behandlung der Tinea ist es in einigen Fällen ausreichend, Antipilzmittel (sog. Antimykotika) in Form von Cremes oder flüssigen Lösungenörtlich auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Geeignet sind dabei Substanzen wie zum Beispiel Terbinafin oder Miconazol. Bei starken Entzündungssymptomen wie Rötung, Jucken und Brennen können zusätzlich lokal wirksame Glukokortikoide in Form von Cremes oder Salben zum Einsatz kommen.

Manchmal ist es erforderlich, zur Therapie zusätzlich ein Medikament einzunehmen. Bei einer Tinea verschreibt der Arzt häufig Wirkstoffe wie Griseofulvin, Terbinafin, Itraconazol oder Fluconazol, die gegen die Dermatophyten wirken. Zur Behandlung der Tinea können aber auch sogenannte Breitspektrum-Antipilzmittel zum Einsatz kommen, die zusätzlich Hefepilze und einige Bakterien beseitigen.

Gegen die Dermatophytose des Kopfs (Tinea capitis) und der Nägel (Tinea unguium) und andere ausgeprägte Dermatomykosen (z.B. bei einer durch Microsporum canis verursachten Tinea corporis mit mehreren Herden) ist immer zusätzlich eine systemische Behandlung nötig (d.h. Sie erhalten Medikamente in Form von Tabletten). Vor allem bei einer Tinea der Nägel kann die Therapie mehrere Monate dauern.

Außerdem ist es ratsam, möglichst alle FaktorenAdipositas (Fettleibigkeit, Fettsucht), Übergewicht zu beseitigen, die eine Hautpilzinfektion begünstigen könnten, so zum Beispiel Übergewicht. Dies kann den Verlauf der Behandlung positiv beeinflussen.

Verlauf

Die Tinea (Dermatophytose) zeigt in der Regel einen günstigen Verlauf: Wenn gegen die als Dermatophyten bezeichneten Pilze eine geeignete Behandlung erfolgt, heilen die Entzündungsherde der unkomplizierten Tinea normalerweise folgenlos ab. Ausgefallene Haare wachsen meist wieder vollständig nach.

Unbehandelt nimmt die Tinea oft einen chronischen Verlauf; außerdem können die Betroffenen andere Menschen in ihrer Umgebung anstecken. Wichtig ist, dass alle Betroffenen im Haushalt – auch eventuell befallene Haustiere – entsprechend mit Antipilzmitteln (sog. Antimykotika) behandelt werden, sonst kommt es schnell zu Rückfällen (Rezidiven).

Komplikationen

Bestimmte Formen der Tinea (Dermatophytose) und bestimmte Umstände können im Verlauf der Pilzinfektion verschiedene Komplikationen hervorrufen: Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder bei Kindern kann eine Hautpilzinfektion mit Dermatophyten unter Umständen schwer verlaufen, da zusätzlich Organe von dem Pilzbefall betroffen sein können. Eine häufige Komplikation bei Fußpilz (Tinea pedis) ist außerdem die zusätzliche Infektion (sog. Superinfektion) der Hautbereiche mit Bakterien und die Ausbildung eines sogenannten Erysipels, einer flächigen bakteriellen Hautentzündung. Des Weiteren verlaufen die tiefer gehende Dermatophytose der Kopfhaut (Tinea capitis profunda) sowie die chronische Sonderform der Dermatophytose der Kopfhaut (Favus) häufig weniger günstig und können zu einem dauerhaften Haarverlust führen.

Vorbeugen

Wenn Sie einer Tinea (Dermatophytose) vorbeugen möchten, ist es vor allem ratsam, eine Pilzinfektion immer angemessen behandeln zu lassen – nicht nur bei sich selbst, sondern auch bei infizierten Haus- und Nutztieren. Sonst kann die Hautpilzinfektion durch Restherde immer wieder neu aufflammen.

Das Risiko für die häufigste Dermatophytose – den Fußpilz (Tinea pedis) – können Sie durch einige Hygienemaßnahmen senken:

  • Tragen Sie im Schwimmbad oder in der Sauna grundsätzlich Badepantoletten.
  • Achten Sie darauf, danach Ihre Füße gründlich abzutrocknen (vor allem zwischen den Zehen).
  • Laufen Sie nach Möglichkeit in Hotelzimmern (v.a. auf Teppichbelägen) nicht barfuß.

Nach einer Pilzbehandlung ist es außerdem ratsam, Schuhe und Strümpfe zu desinfizieren, um die Verbreitung der Pilze zu verhindern.

Bei einer von Tieren übertragbaren Tinea ist es empfehlenswert, Gegenstände, mit denen das Tier häufig im Kontakt ist, zu desinfizieren und zu waschen (z.B. Liegedecken bei 90 Grad Celsius) oder, wenn keine hohen Waschtemperaturen möglich sind, ein entsprechendes Wäschedesinfektionsmittel zu verwenden. Gegenstände wie Kämme und Bürsten oder Möbel können Sie zum Vorbeugen mit einem pilzabtötenden Desinfektionsmittel einsprühen.

Um eine erneute Dermatophytose zu vermeiden, suchen Sie nach möglichen Erregerquellen. Hierbei empfiehlt es sich, besonders Haus- und Nutztiere durch den Tierarzt auf Tinea untersuchen zu lassen und sie gegebenenfalls mit Antipilzmitteln (sog. Antimykotika) zu behandeln. Für Hunde, Katzen und Pferde steht zwar eine Impfung gegen die gängigen Dermatophyten zur Verfügung, die eine Infektion der Tiere erschwert und den Verlauf einer bestehenden Pilzinfektion mildert. Ein erneutes Auftreten der Tinea ist jedoch nicht vollständig ausgeschlossen.