Alkoholismus (Alkoholabhängigkeit, Alkoholsucht)
Alkoholismus ist weit verbreitet: Rund 1,6 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren gelten in Deutschland als alkoholabhängig. Fast ebenso viele betreiben Alkoholmissbrauch, das heißt: Sie nicht zwar nicht abhängig, trinken jedoch in einem Ausmaß, das ihre Gesundheit gefährdet. Lesen Sie, woran man eine Alkoholsucht erkennt und wie sie sich behandeln lässt.

Inhaltsverzeichnis
Alkoholismus kommt in allen sozialen Schichten vor. Insbesondere Jugendliche nehmen vermehrt Alkohol zu sich. Allein im Jahr 2015 wurden 15.000 Kinder und Jugendliche aufgrund einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Nicht jeder Mensch, der regelmäßig trinkt, wird zwangsläufig zum Alkoholiker. Vielmehr bestimmen viele Faktoren, ob eine Alkoholsucht entsteht. Hierzu zählen zum Beispiel
- genetische Faktoren, also eine gewisse genetische Veranlagung
- psychologische Faktoren, z. B. Traumata oder negative Vorbildfunktion im Elternhaus: Betroffene sind oft in Familien aufgewachsen, in denen ein oder mehrere Mitglieder alkoholabhängig waren
- neurobiologische Faktoren: Bei Menschen mit Alkoholproblemen lassen sich bestimmte Auffälligkeiten im sog. Belohnungssystem des Hirns nachweisen.
Gegen ein gelegentliches Glas Wein oder Bier ist meist nichts einzuwenden. Dennoch ist immer Vorsicht geboten, denn die Grenze zum Missbrauch oder gar der Alkoholabhängigkeit ist schnell überschnitten.
Deutschlandweit gibt es über 1.400 Beratungsstellen, die sich um Menschen mit Alkoholismus und deren Angehörige kümmern. Wer den ersten Schritt macht, hat damit gleichzeitig auch den größten Schritt getan: Sich selbst einzugestehen, möglicherweise an einer Alkoholabhängigkeit zu leiden, ist nicht leicht und bedarf viel Mut.