Buspiron

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 27.09.2007

Allgemeines

Buspiron wird zur Lösung von Spannungs- und Angstzuständen eingesetzt. Auch bei innerer Unruhe kann es angewandt werden. Buspiron wird in Arzneimitteln zum Einnehmen, etwa als Tabletten oder Kapseln, verabreicht.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Angst lösen
  • Spannungszustände lösen
  • innere Unruhe behandeln.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Buspiron im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Buspiron nicht verwendet werden?

Buspiron darf nicht angewandt werden bei Patienten mit schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen. Weiterhin sollte es nicht eingesetzt werden bei:
  • einem akuten Engwinkelglaukom,
  • Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
  • bekannter Neigung zu Krampfanfällen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangere Frauen sollten Buspiron nur unter Abwägung von Nutzen und Risiko, nach Rücksprache mit einem Arzt, einnehmen. Während der Stillzeit muss von einer Behandlung mit Buspiron ganz abgesehen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern unter 18 Jahren ist von einer Einnahme von Buspiron abzusehen.

Welche Nebenwirkungen kann Buspiron haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Buspiron. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Sehr häufig:
Schläfrigkeit; Schwindelgefühl.

Häufig:
Nervosität; Schlaflosigkeit; Konzentrationsstörungen; Zorn und Feindseligkeit; Benommenheit; Beschleunigung der Herzfrequenz; Depression; Verwirrtheit; teilweise unklares Sehen; Mundtrockenheit; Übelkeit und Erbrechen; Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall und Verstopfung; Taubheitsgefühle; Koordinationsstörungen; Muskelschmerzen; Zittern; Ohrgeräusche; Alpträume; Müdigkeit; Kopfschmerzen; nicht definierbare Brustschmerzen; Schwitzen; Neigung zu feuchten Händen; Halsentzündungen; verstopfter Nasenausgang; Ekzeme.

Gelegentlich:
hoher oder niedriger Blutdruck; Bewegungsdrang; Ängstlichkeit; Interessenverlust; Halluzinationen; Entfremdungserlebnisse; Selbstmordgedanken; Hochstimmung; Krampfanfälle; Hyperakusis; verändertes Geruchs-und Geschmacksempfinden; erhöhter Appetit; vermehrte Speichelbildung; Blutungen des Enddarms; Menstruationsbeschwerden; Störungen beim Harnabsatz; verminderte oder erhöhte Libido; Rötung der Augen; Augenjuckreiz; Bindehautentzündung; Muskelkrämpfe oder -verspannungen; Gelenkschmerzen; gesteigerte oder verminderte Atmung; Gefühl der Brustenge; Nesselsucht; Wassereinlagerungen im Gewebe; Neigung zu Blutergüssen; häufiges Erröten; trockene Haut; Bläschenbildung der Haut; Haarausfall; Gewichtszunahme oder -abnahme; Dröhnen im Kopf; Fieber; Anstieg der Leberwerte; allgemeines Unwohlsein.

Selten:
Herzinfarkt; nicht ausreichende Herzaktion; Herzmuskelerkrankungen; Hirndurchblutungsstörungen; Stimmungsschwankungen; Klaustrophobie; Kälteempfindlichkeit; Psychose; stumpfes Auftreten; verwaschene Sprache; Starre; Erinnerungslücken; Serotonin-Syndrom; Augenschmerzen; Augendruck; Lichtscheue; Tunnelblick; Nasenbluten; Brennen auf der Zunge; Entzündung der Brust; Milchbildung; Schilddrüsenfunktionsstörungen; Ausfallen der Menstruation; Unterleibsentzündungen; Impotenz; Störungen beim Samenerguss; nächtliches Wasserlassen; Muskelschwäche; Hautblutungen; Akne; Ausdünnung der Nägel; Blutbildveränderungen wie Eosinophilie; Leukopenie; Thrombopenie; Verkürzung der Prothrombinzeit; allergische Reaktionen; Nesselsucht; Blutgerinnungsstörungen; Alkoholmissbrauch; Stimmverlust; Schluckauf.

Welche Wechselwirkungen zeigt Buspiron?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Buspiron mit folgenden Medikamenten sollte eine ausführliche Überwachung des Patienten erfolgen, da keine ausreichenden Erfahrungsberichte über mögliche Wechselwirkungen vorliegen:
  • andere angstlösende oder zentralwirksame Medikamente (etwa Benzodiazepine),
  • Mittel gegen Bluthochdruck,
  • Mittel gegen erhöhten Blutzuckerspiegel,
  • Mittel zur Gerinnungshemmung,
  • empfängnisverhütende Mittel (Anti-Baby-Pille),
  • Herzmedikamente.
Eine zeitgleiche Verwendung von MAO-Hemmern sollte wegen der Gefahr einer Krise durch Bluthochdruck vermieden werden. Auch der Einsatz von Nefazodon, Erythromycin, Itraconazol, Diltiazem, Verapamil, Cimetidin zur gleichen Zeit ist nicht angezeigt, da die Kombination zu einer Erhöhung der Wirksamkeit sowie der Giftigkeit von Buspiron führt.

Durch Ketoconazol oder Ritonavir sowie Grapefruitsaft kann der Spiegel des Buspirons im Blut erhöht sein. Durch Rifampicin geschieht das Gegenteil. Dexamethason, Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin können bei gleichzeitiger Gabe die Verstoffwechselung des Buspirons erhöhen. Die angstlösende Wirkung wird dabei drastisch reduziert. Mit Haloperidol zusammen entsteht ein erhöhter Haloperidolspiegel im Blut, bei Trazodon steigt der GPT-Wert im Serum an.

In Verbindung mit Beruhigungsmitteln wie Diazepam werden dessen Abbauprodukte erhöht und es kann zu Nebenwirkungen wie Brechreiz, Schwindel und Kopfschmerzen kommen.

Alkohol sollte zeitgleich nicht verwendet werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Keine gleichzeitige Anwendung mit anderen Beruhigungsmitteln
  • Sorgfältige Überwachung bei Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes
  • Nicht mit Alkohol einnehmen
  • Regelmäßige Kontrollen des Blutbilds notwendig.
  • Das Reaktionsvermögen kann herabgesetzt sein.
  • Die Fähigkeit zum Führen eines PKW oder zum Bedienen einer Maschine kann herabgesetzt sein.
  • Beeinträchtigt die Sehfähigkeit.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Buspiron?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Buspiron enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Buspiron

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Buspiron. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Buspiron gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Buspiron

Buspiron wird zur Lösung von Spannungs- und Angstzuständen eingesetzt. Auch bei innerer Unruhe kann es angewandt werden. Buspiron wird in Arzneimitteln zum Einnehmen, etwa als Tabletten oder Kapseln, verabreicht.

Der Vorteil von Buspiron gegenüber den ebenfalls als Angstlöser eingesetzten Benzodiazepinen besteht darin, dass es, nach bisherigem Kenntnisstand, nicht abhängig macht. Es schläfert die Patienten auch nicht ein, wirkt also nicht sedierend.

Im Gegensatz zu den Benzodiazepinen setzt die angstlösende Wirkung des Buspirons erst nach etwa vier bis sechs Wochen ein. Patienten, die bereits mit schnell wirkenden angstlösenden Mitteln behandelt wurden, lehnen es unter Umständen ab. Da sie eine Sofortwirkung erwarten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Buspiron sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Buspiron

Buspiron greift im Gehirn in die Freisetzung des Hormons Serotonin ein. Serotin steuert unter anderem den Gemütszustand. Bei Depressionen tritt ein Mangel an Serotonin auf. Buspiron kann auch in die Ausschüttung des BotenstoffsDopamin, der ebenfalls emotionale Reaktionen regelt, eingreifen. Diese Wirkung ist jedoch recht schwach ausgeprägt.

Buspiron wirkt ähnlich wie die angstlösenden Benzodiazepine. Allerdings wirkt Buspiron, anders als die Benzodiazepine, nicht an den so genannten GABA-Rezeptoren. Diese Rezeptoren sind unter anderem an der Einleitung und Aufrechterhaltung des Schlafs beteiligt. Da Buspiron nicht an den GABA-Rezeptoren wirkt, hat es nur einen geringen bis gar keinen einschläfernden Effekt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.