EVISTA

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.09.2007
Hersteller: Lilly Deutschland GmbH
Wirkstoff: Raloxifen
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

EVISTA enthält den Wirkstoff Raloxifen. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von EVISTA.

Raloxifen dient der Vorbeugung und Behandlung von Knochenschwund (Osteoporose) nach den Wechseljahren. Da es außerdem den Cholesterinspiegel senkt, kann es bei Fettstoffwechselstörungen eingesetzt werden.

Darüber hinaus hat sich Raloxifen in einer vierjährigen klinischen Studie (NSABP-Studie = National Surgical Adjuvant Breast and Bowel Projekt) auch zur Verhütung von Brustkrebs bei Hochrisikopatientinnen als wirksam erwiesen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Raloxifen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antiöstrogene, Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff Raloxifen gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Behandlung und Vorbeugung der Osteoporose bei Frauen in den Wechseljahren; hierbei wurde eine deutliche Verminderung von Wirbelbrüchen, aber nicht von Hüft-Brüchen, nachgewiesen (wenn eine Entscheidung zwischen EVISTA und anderen Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich einer Östrogenbehandlung, getroffen werden soll, sind im individuellen Fall Beschwerden, Auswirkungen auf das Gebärmuttergewebe und Brustgewebe sowie Risiken und Nutzen im und am Herz-Gefäß-System zu berücksichtigen)

Dosierung

Empfohlen wird eine Tablette täglich. Sie kann zu jeder Tageszeit eingenommen werden.
Frauen, die wenig Calcium mit der Nahrung aufnehmen, sollten zusätzlich Calcium einnehmen.

Die Tablette ist zur Langzeitbehandlung vorgesehen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Indigocarmin (E 132)
  • Carnaubawachs
  • Crospovidon
  • Hypromellose
  • Lactose
  • Lactosemonohydrat
  • Macrogol 400
  • Magnesiumstearat
  • Polysorbat 80
  • Povidon
  • Propylenglycol
  • Schellack

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Hitzewallungen; Nasennebenhöhlenentzündung; Gelenkschmerzen; grippeähnliche Symptome.

Häufige Nebenwirkungen:
Wadenkrämpfe; Wasseransammlungen (Ödeme); Blutbildveränderungen (Thrombozytenverringerung); Rachenentzündungen; Husten; Lungenentzündung; Kehlkopfentzündungen; Muskelschmerzen; Arthritis; Depression; Schlaflosigkeit; Gewichtszunahme; Blähungen; Magen-Darm-Entzündungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Venenentzündungen mit Venenverschluss (Thrombophlebitiden); Gefäßverschlüsse (Thrombosen); Venenthrombosen; Lungenembolien und Venenthrombosen in der Netzhaut des Auges; Leberwerteerhöhung (AST, ALT).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen; Bauchschmerzen; Verdauungsschwäche; Blutdruckerhöhung; Kopfschmerzen; Migräne; Hautausschlag; Brustbeschwerden; Brustschmerzen; Brustvergrößerung; Schmerzempfindlichkeitserhöhung.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Müdigkeit; Hautausschlag; Herpesinfektionen; Appetitsteigerung; Schwitzen; Blasenschwäche (Inkontinenz).

Wechselwirkungen

Die Hemmung der Blutgerinnung durch Warfarin und andere Cumarin-Abkömmlinge (blutgerinnungshemmende Mittel) wird verstärkt, so dass die Gefahr von Blutungen besteht.

Raloxifen soll nicht zusammen mit Mitteln zur Gallensäurebindung (Colestyramin, Anionenaustauscherharze) angewandt werden, da dies die Aufnahme von Raloxifen in das Blut und seine Wirkung vermindert.

Gegenanzeigen

Das Medikament darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff.

Frauen, die noch Kinder bekommen können, also im gebärfähigen Alter sind, dürfen Raloxifen nicht verwenden. Ebenso verbietet sich die Anwendung bei bestehenden oder früheren Gefäßverschlüssen (Thrombosen), Leberfunktionsstörungen oder Gallenstau, schweren Nierenfunktionsstörungen, ungeklärten Blutungen der Gebärmutter sowie bei Gebärmutterschleimhaut- oder Brustkrebs.

Patientinnen, die bettlägerig sind und sich nicht bewegen können, dürfen Raloxifen nicht anwenden. Raloxifen sollte nicht gleichzeitig mit Östrogenen angewendet werden (wenn diese eingenommen werden). Auch eine Brustkrebsbehandlung sollte nicht zusammen mit Raloxifen erfolgen. Die Krebsbehandlung muss zuvor abgeschlossen werden.

Für die Anwendung bei Männern oder Kindern unter 18 Jahren ist Raloxifen nicht geeignet.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Das Medikament darf bei einer Schwangerschaft oder während des Stillens nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist nicht für Kinder geeignet.

Warnhinweise

  • Die Ursache für jede Gebärmutterblutung muss vollständig geklärt werden.
  • Die Einnahme ist mit einem erhöhten Risiko für Gefäßverschlüsse (Thrombosen) verbunden.
  • Erhöhte Leberwerte sollten sorgfältig überwacht werden.
  • Die Blutfette sollten regelmäßig kontrolliert werden.
  • Bewirkt keine Besserung bei Hitzewallungen oder anderen Beschwerden, die durch Wechseljahre und durch Östrogenmangel verursacht werden.
  • Mit diesem Medikament ist eine Verminderung von Wirbelsäulenverletzungen aufgefallen, aber Hüftfrakturen kommen im gleichen Ausmaß vor, wie ohne das Medikament.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtablette)
28 Stück Filmtabletten
56 Milligramm Raloxifen
84 Stück Filmtabletten
56 Milligramm Raloxifen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über EVISTA sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Raloxifen (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.