Elotrans

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.09.2007
Hersteller: STADA GmbH
Wirkstoff: Natriumcitrat
Darreichnungsform: Pulverbeutel
Rezeptfrei

Wirkung

Elotrans enthält den Wirkstoff Natriumcitrat. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Elotrans.

Der Wirkstoff Natiumcitrat kann in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei verschiedenen Erkrankungen zur Behandlung und auch vorbeugend angewendet werden.

So dient Natriumcitrat (als Pulver zum Auflösen) kombiniert mit anderen Salzen dazu, nach schweren Durchfall-Erkrankungen, das Mineralien- und Wassergleichgewicht des Körpers wieder herzustellen.

Ebenfalls als Pulver wird Natriumcitrat in Kombination mit den Mineralsalzen Kaliumhydrogencarbonat und Natriumhydrogencarbonat zur Behandlung einer Übersäuerung des Magens oder des Dünndarms bei Sodbrennen und Speiseröhrenentzündungen eingesetzt.

Brausetabletten mit Natriumcitrat können beispielsweise in Kombination mit Citronensäure zur Auflösung und erneuten Bildung von Harnsäuresteinen, Kalziumsteinen und Zystinsteinen in den ableitenden Harnwegen angewendet werden. Auch einer möglichen Übersäuerung des Harns kann mit solchen Brausetabletten vorgebeugt werden. Außerdem kann Natriumcitrat in dieser Wirkform die Behandlung erhöhter Blutharnsäurekonzentrationen bei Gicht zusätzlich zum Wirkstoff Allopurinol unterstützen. Ferner können Brausetabletten mit Natriumcitrat zur Linderung der Symptome bei der bläschenbildenden Hauterkrankung Porphyria cutanea tarda beitragen.

Des Weiteren wird Natriumcitrat in Kombination mit Macrogol, Kaliumchlorid und Natriumchlorid zur Darmspülung vor diagnostischen Untersuchungen, beispielsweise Spiegelungen des Dickdarms, sowie zur Darmentleerung vor operativen Eingriffen am Darm verwendet.

Außerdem wird gelöstes Natriumcitrat zusammen mit Dodecylsulfoacetat, Natriumsalz und Sorbitol in der Darreichungsform eines Mikroklistiers zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung verabreicht. Schließlich wird diese Kombination auch bei Erkrankungen, die eine erleichterte Darmentleerung erfordern, wie beispielsweise chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen, gegeben.

Natriumcitrat ist ferner auch Bestandteil in Fettcremes zur Intervallbehandlung von Hauterkrankungen, die äußerlich mit Glukokortikoiden therapiert werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Natriumcitrat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Natriumcitrat gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Wiederauffüllen des Wasser- und Salzhaushaltes nach schwerem Durchfall

Dosierung

Der Inhalt eines Beutels wird in 200 Milliliter abgekochtem, abgekühltem Wasser oder Tee aufgelöst und getrunken.
Die Dosis richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung.

Folgende Mengen werden bei Patienten ohne wesentliche Entwässerung, das heißt bei weniger als fünf Prozent Gewichtsverlust, eingenommen:
Die über 24 Stunden verteilte Gesamtmenge an fertig gestellter Trinklösung bei leichten bis mittelschweren Durchfällen beträgt bei Säuglingen 100 bis 150 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Kleinkindern 80 bis 120 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Schulkindern 50 bis 80 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht. Größere Kinder und Erwachsene nehmen 20 bis 60 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht.
Im Einzelfall kann sowohl eine höhere als auch eine niedrigere Dosis erforderlich sein. Zu Beginn der Behandlung kann höher dosiert werden, um Flüssigkeitsverluste rasch und vollständig auszugleichen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • DL-Äpfelsäure
  • Kaliumchlorid
  • Natriumchlorid
  • Saccharin-Natrium
  • Teearoma
  • Zitronenaroma
  • Zuckerkulör E 150

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Magendruck, Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall.

Besonderheiten:
Bei der Anwendung von Natriumcitrat als Klistier kann ein leichtes Brennen im Analbereich empfunden werden.

Wechselwirkungen

Wasser- und Elektrolytverluste, insbesondere Kaliumverlust, können bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden, Entwässerungsmitteln (Diuretika) wie zum Beispiel Triamteren, Spironolacton, Amilorid, Wirkstoffen aus der Gruppe der ACE-Hemmer, bestimmten Schmerzmitteln (Analgetika), Aminoglykosid-Antibiotika, nicht-steroidalen Antirheumatika oder Glukokortikoiden auftreten. Dies kann Störungen der Herzfunktion (Herzrhythmusstörungen) und Muskelschwäche zur Folge haben. Eine besondere ärztliche Überwachung ist deshalb hier erforderlich.

Bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden wird die Wirkung der Herzglykoside durch Natriumcitrat vermindert. Die Serumkaliumspiegel sollten daher regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden.

Werden gleichzeitig Anticholinergika verabreicht, so ist das Risiko für Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt aufgrund der hemmenden Wirkung von Natriumcitrat auf die Darmtätigkeit erhöht.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf bei einer Überempfindlichkeit gegen Natriumcitrat, bei akuten entzündlichen Darmerkrankungen wie Blinddarm- oder Bauchfellentzündungen, Blutungen im Verdauungstrakt, Verengungen im Magen-Darm-Kanal (Stenosen), Darmverschluss (Ileus) oder einer krankhaft veränderten Enddarmerweiterung (Megakolonsyndrom) nicht angewendet werden.

Bei Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts, schwerer Dehydratation, einer alkalischen Stoffwechselstörung (metabolische Alkalose mit pH-Werten über 6,6), Harnwegsinfektionen, Bewusstseinseintrübung, Schock, Struvitsteinen (bestimmten Nierensteinen), schweren Nierenfunktionsstörungen, Schluckstörungen sowie Erkrankungen, die mit einer eingeschränkten Flüssigkeitsaufnahme oder einer deutlichen Erhöhung des Natriumspiegels einhergehen, und bei Zuckerkrankheit mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (instabiler Diabetes mellitus) darf der Wirkstoff ebenfalls nicht verabreicht werden.

Nur in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Natriumcitrat bei nieren- und/oder herzkranken Patienten sowie bei Bluthochdruck eingesetzt werden. Sollte die Einnahme des Wirkstoffs hier dringend erforderlich sein, müssen die Blutelektrolytwerte (Elektrolythaushalt) regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.

Bei Beschwerden und Schmerzen im Bauchraum, Übelkeit und Erbrechen oder nach einer plötzlichen Änderung der Stuhlgewohnheit, die länger als zwei Wochen andauert, darf Natriumdihydrogenphosphat bis zur Klärung der Ursachen durch einen Arzt nicht eingesetzt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung von Natriumcitrat bei Durchfall-Erkrankungen sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Für die Anwendung von Natriumcitrat zur Behandlung und Vorbeugung von Steinen in den ableitenden Harnwegen sind bislang keine schädigenden Wirkungen auf das Ungeborene oder Neugeborene bekannt. Trotzdem sollte auch hier Natriumcitrat nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden.

Klistiers mit Natriumcitrat können bei bestimmungsgemäßem Gebrauch während der Schwangerschaft und Stillzeit bedenkenlos angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Anwendung von Natriumcitrat bei Durchfall richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung des einzelnen Patienten. Die Anwendung ist für Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder erlaubt. Die Dosierung erfolgt nach Gewicht.

Ebenfalls zugelassen ist die Anwendung als Klistier (Miniklistier) für Säuglinge, Kleinkinder unter drei Jahren und Kinder.

Warnhinweise

  • Vor der Anwendung (zur Vorbeugung gegen Steinbildung) sollten Nierenfunktion und Serumelektrolytwerte des Patienten ärztlich kontrolliert werden.
  • Täglich sollten mindestes zwei Liter Flüssigkeit getrunken werden.
  • Bei Patienten mit Herzmuskelschwäche oder Bluthochdruck muss vor der Behandlung vom Arzt geprüft werden, ob die zugeführten Natrium- und Flüssigkeitsmengen für den Patienten vertretbar sind.
  • Die Behandlung von geschwächten und älteren Patienten sollte sorgfältig ärztlich überwacht werden.
  • Ein Beutel entspricht 1/3 BE.
  • Kaliumspiegel kontrollieren
  • Vorsicht bei Bewusstseinstrübung, bei Flüssigkeitsmangelzuständen, bei Nierenerkrankungen, bei Patienten mit Herzversagen und bei unstillbarem Erbrechen
  • Die Wirkung herzwirksamer Glykoside kann herabgesetzt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Pulverbeutel)
10 Stück Pulverbeutel
517,5 Milligramm Natriumcitrat
20 Stück Pulverbeutel
517,5 Milligramm Natriumcitrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Elotrans sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Natriumcitrat (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Pulverbeutel

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.