Bild von Sorbit in einem Löffel.
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Sorbit: Unverträglichkeit und Tabelle mit Lebensmitteln

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.05.2024 - 12:00 Uhr

Sorbit, auch Sorbitol, ist ein Stoffwechselprodukt, das bei der Umwandlung von Glukose in Fructose entsteht. Der Zuckeralkohol steckt natürlicherweise in vielen Lebensmitteln. Aber auch als künstlicher Zusatzstoff findet sich der Zuckeraustauschstoff in vielen Produkten. Was genau ist Sorbit und wie äußert sich eine Unverträglichkeit? 

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Fragen und Antworten rund um Sorbit

Nein, Sorbit ist nicht schädlich für die Zähne.

Eine Unverträglichkeit gegenüber Sorbit kann sich etwa durch Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, Aufstoßen und Kopfschmerzen äußern. Ab welcher verzehrten Menge Symptome auftreten, ist individuell verschieden.

Sorbit steckt natürlicherweise in vielen Obstsorten, beispielsweise in Birnen, Äpfeln, Kirschen oder Pflaumen. In der Lebensmittelindustrie wird der Süßstoff häufig zur Herstellung von Bonbons, Kaugummis, verschiedenen Süßwaren oder Diätgetränken verwendet. 

Was ist Sorbit?

Sorbit ist ein Zuckeralkohol, der natürlicherweise in verschiedenen Lebensmitteln vorkommt. Er wird jedoch auch als Zusatzstoff E420 in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie eingesetzt. In der Regel wird Sorbit aus Weizen- oder Maisstärke hergestellt. 

Da Sorbit rund 60 Prozent weniger Süßkraft als normaler Haushaltszucker (Saccharose) hat und den Blutzuckerspiegel weniger beeinflusst, greifen viele Menschen mit Diabetes auf den Zuckerstoff zurück. Zudem findet sich Sorbit häufig auf der Zutatenliste von Backwaren (als Feuchthaltemittel) und Süßigkeiten wie zuckerfreien Kaugummis. Auch zur Herstellung von Kosmetika, Medikamenten oder Zahnhygieneprodukten wie Zahnpasta wird Sorbitol oftmals verwendet. Zudem dient der Zuckeralkohol als Trägerstoff für Aromen und Vitaminen. 

Wer Sorbit in höheren Mengen konsumiert, kann einige Nebenwirkungen, insbesondere Magen-Darm-Beschwerden, entwickeln.

Sorbitintoleranz: Wie äußert sich eine Unverträglichkeit?

Bei einer Sorbitintoleranz (auch Sorbitunverträglichkeit oder Sorbitmalabsorption) kann der Dünndarm von Betroffenen den Stoff nicht richtig aufnehmen. Es handelt sich somit nicht um eine allergische Reaktion. Diese Störung kann vorübergehend oder dauerhaft sein. In der Folge wandert das Sorbitol weiter in den Dickdarm, wo es von Bakterien verstoffwechselt wird. Dies kann einige Beschwerden hervorrufen.  

Mögliche Symptome einer Sorbitintoleranz sind:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Völlegefühl
  • Aufstoßen
  • Mundgeruch
  • Kopfschmerzen

Wie empfindlich eine Person mit einer Unverträglichkeit auf Sorbit reagiert, ist unterschiedlich. Viele Betroffene vertragen geringe Mengen bis etwa 5 Gramm. Grundsätzlich können auch Menschen ohne Unverträglichkeit bei einem Verzehr zwischen 20 und 30 Gramm pro Tag Durchfall bekommen.

Menschen, die Sorbit nicht vertragen, sollten sorbithaltige Nahrungsmittel mit dem Lebensmittelzusatzstoff E420 meiden. Auch Medikamente oder Kosmetika mit Sorbitol sollten nicht verwendet werden. Nach ärztlicher Absprache können entsprechende Arzneimittel gegebenenfalls abgesetzt und durch andere Präparate ersetzt werden.

Interessant: Menschen mit Fructoseintoleranz haben meist ebenso mit Sorbit Probleme, da der Körper den Zuckeralkohol aus der Nahrung in Fructose umwandelt. Zudem nimmt der Darm bei einer hohen Sorbitol-Konzentration weniger Fructose auf. In der Folge kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen, da mehr Fructose in den Dickdarm gelangt. 

Sorbit: Tabelle mit Lebensmitteln

Sorbitol ist von Natur aus in vielen Obstsorten enthalten. Der Zuckeraustauschstoff wird ebenso vielen Lebensmitteln künstlich hinzugefügt. Dazu gehören etwa Früchte in verarbeiteter Form, beispielsweise Trockenobst, Fruchtsaft, Fruchtjoghurt, Marmelade oder Wein.

Menschen mit einer Sorbitunverträglichkeit sollten deshalb bestimmte Obstsorten meiden. Doch es gibt auch einige Früchte, die nur wenig bis kein Sorbit enthalten und problemlos verzehrt werden können. 

Tabelle: Sorbit in Lebensmitteln (Beispiele)

NahrungsmittelSorbit (in g pro 100 g Nahrungsmittel)
Pflaumen, getrocknet6,57
Pfirsiche, getrocknet5,33
Aprikosen, getrocknet4,60
Äpfel, getrocknet2,49
Birnen2,17
Datteln, getrocknet1,35
Pfirsiche0,89
Rosinen0,85
Aprikosen0,82
Apfelsaft0,56
Äpfel0,20
Erdbeeren0,03
Himbeeren0,009
Heidelbeeren0,007
Preiselbeerennur in Spuren
Rote Johannisbeerennur in Spuren
Bananennur in Spuren
Orangennur in Spuren
Clementinennur in Spuren
Grapefruitsnur in Spuren
Zitronennur in Spuren
Ananasnicht enthalten
Kiwisnicht enthalten
Wassermelonennicht enthalten