Detrusitol 1 mg/-2 mg Filmtabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.09.2007
Hersteller: PFIZER GmbH
Wirkstoff: Tolterodin
Darreichnungsform: Filmtablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Detrusitol 1 mg/-2 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Tolterodin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Detrusitol 1 mg/-2 mg Filmtabletten.

Tolterodin wird eingesetzt, um ungewöhnlich häufigen, plötzlich und stark auftretenden Harndrang und Harninkontinenz zu lindern, wenn diese durch eine so genannte überaktive Harnblase mit überschießender Aktivität des Harnblasenmuskels verursacht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tolterodin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Muscarinrezeptor-Antagonisten, zu welcher der Wirkstoff Tolterodin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • instabile Harnblase mit häufigem Harndrang und Unfähigkeit, den Harn bei sich zu halten.

Dosierung

Die Tabletten sind mit 1 Milligramm und mit 2 Milligramm des Wirkstoffs Tolterodin[(R,R)- tartrat] erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden. Die Tabletten sind teilbar.

Für Erwachsene und ältere Patienten wird eine Dosierung von zweimal täglich 2 Milligramm empfohlen, bei Unverträglichkeiten ist es möglich, auf zweimal täglich 1 Milligramm zu reduzieren. Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion (GFR 30 Milliliter pro Minute und weniger) ist die Dosis auf zweimal täglich 1 Milligramm zu verringern. Nach zwei bis drei Monaten sollte die Notwendigkeit der Weiterbehandlung überprüft werden. Für die Anwendung bei Kindern wird das Medikament nicht empfohlen.


Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Calciumhydrogenphosphat 2H2O
  • Carboxymethylstärke-Natrium
  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Hypromellose
  • Magnesiumstearat
  • Mikrokristalline Cellulose
  • Stearinsäure
  • Titandioxid (E 171)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Nervosität, Schwindel, Schläfrigkeit, Missempfindungen, trockene Augen, Sehstörungen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Erbrechen, trockene Haut, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Magenbeschwerden.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blasenentleerungsstörung, Wasseransammlungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Herzmuskelschwäche.

Nebenwirkungen ohne Angabe zur Häufigkeit:
Vermindertes Schwitzen mit Wärmestau, Hautrötung, Unruhe, Halluzinationen, Auslösung von grünem Star (Engwinkelglaukom).

Wechselwirkungen

Tolterodin löst zusammen mit anderen Wirkstoffen unterschiedliche Effekte aus. Dazu gehören:
  • gegenseitige Wirkungsverstärkung bei gleichzeitiger Einnahme von Tolterodin, den Makrolid-AntibiotikaErythromycin und Clarithromycin, HIV-1-Proteasehemmern oder Mitteln gegen Pilzerkrankungen wie Ketoconazol und Itraconazol sowie anderen Muscarinrezeptor-Antagonisten
  • Abschwächung der Wirkung von Tolterodin bei gleichzeitiger Gabe von Muscarinrezeptor-Agonisten
  • verminderte Wirkung von Magenmitteln wie Metoclopramid und Cisaprid.

Gegenanzeigen

Die Anwendung sollte unterbleiben bei:
  • Überempfindlichkeiten gegen diesen Wirkstoff
  • Blasenentleerungsstörungen
  • Myasthenia gravis
  • schwerer Colitis ulcerosa
  • massiver Erweiterung des Dickdarms (Megacolon)
  • Verengungen im Bereich des Magen-Darm-Kanals
  • bestimmten Formen des grünen Stars (Engwinkelglaukom).
Nur unter sorgfältiger ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko sollte Tolterodin eingesetzt werden bei:
  • Harnabflussstörungen verbunden mit dem Risiko des Harnverhalts
  • Nierenerkrankungen
  • Lebererkrankungen
  • Erkrankungen des vegetativen Nervensystems (autonomen Neuropathien)
  • Zwerchfellbruch
  • Neigung zu Darmträgheit
  • Patienten mit bekannten Risikofaktoren für bestimmte Störungen des Reizleitungssystems am Herzen (QT-Verlängerungen)
  • bereits vorliegenden Herzerkrankungen (Minderdurchblutung des Herzmuskels, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche)
  • Kindern.


Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Die Behandlung mit dem Medikament kann das Sehvermögen vermindern.
  • Das Medikament beeinträchtigt das Reaktionsvermögen, was Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht.
  • Vor Anwendung des Medikaments müssen vom behandelnden Arzt andere Ursachen für die Harninkontinenz ausgeschlossen werden.
  • Vor der Behandlung sollte ausgeschlossen werden, dass die Beschwerden organische Ursachen haben.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Filmtabletten)
30 Stück Filmtabletten
1,37 Milligramm Tolterodin
50 Stück Filmtabletten
1,37 Milligramm Tolterodin
100 Stück Filmtabletten
1,37 Milligramm Tolterodin
30 Stück Filmtabletten
0,68 Milligramm Tolterodin
50 Stück Filmtabletten
0,68 Milligramm Tolterodin
100 Stück Filmtabletten
0,68 Milligramm Tolterodin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Detrusitol 1 mg/-2 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tolterodin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.