KINDERLAX elektrolytfrei

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 16.12.2016

Hersteller: INFECTOPHARM Arzneimittel und CONSILIUM GmbH
Wirkstoff: Macrogol
Darreichnungsform: Lösung

Rezeptfrei

Wirkung

KINDERLAX elektrolytfrei enthält den Wirkstoff Macrogol.

 

Der Wirkstoff wird eingesetzt zur Behandlung von chronischer Verstopfung bei Erwachsenen und Kindern sowie zur Auflösung von Stuhlstauungen bei Kindern ab fünf Jahren.

Der Wirkstoff wird auch als Bestandteil von Medikamenten verwendet, die vor Darmoperationen oder Darmspiegelungen zu einer Säuberung des Darms beitragen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Macrogol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Macrogol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verstopfung bei Kindern von sechs Monaten bis zwölf Jahren.

Dosierung

Es wird empfohlen, die Behandlung mit einer Dosis von einem Beutel pro zehn Kilogramm Körpergewicht zu beginnen. Kinder im Alter zwischen sechs Monaten bis zu einem Jahr erhalten einen Beutel, Kinder von einem bis vier Jahre zwischen einem und zwei Beutel. Kinder, die zwischen vier und acht Jahren alt sind, bekommen zwei bis vier Beutel, Kinder von acht bis zwölf Jahren drei bis acht Beutel.

Im weiteren Verlauf der Behandlung sollte die Tagesdosis je nach Bedarf erhöht oder verringert werden, um einen regelmäßigen Stuhlgang mit weichem Stuhl zu gewährleisten.

Wenn Ihr Kind sehr weichen Stuhlgang oder Durchfall bekommt, sollten Sie die Dosis verringern.

Das Medikament ist ein Pulver, das in Wasser aufgelöst und dann getrunken wird. Anstelle von Wasser können auch andere Flüssigkeiten (beispielsweise Fruchtsäfte) zum Auflösen des Pulvers verwendet werden. Pro Beutel sollten dem Pulver mindestens 50 Milliliter Flüssigkeit zugesetzt werden. Rühren Sie so lange, bis sich das Pulver vollständig aufgelöst hat und geben Sie diese Lösung Ihrem Kind zu trinken.

Es ist nicht erforderlich, die hergestellte Lösung auf einmal zu trinken; sie kann auch über den Tag verteilt eingenommen werden. Die trinkfertige Lösung sollten Sie maximal 24 Stunden bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufbewahren.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.

Nebenwirkungen

 

Häufige Nebenwirkungen:
Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erbrechen, unfreiwilliger Stuhlabgang, beständiger schmerzhafter Stuhldrang (Tenesmus), Reizmagen (Dyspepsie), Kopfschmerzen, Schwindel.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen mit Hautrötungen, Juckreiz, Wassereinlagerung im Gesicht.

Besonderheiten:
In Einzelfällen kann es zum allergischen Schock kommen.

Ebenfalls in Einzelfällen kam es bei Verabreichung großer Macrogol-Mengen für die Darmreinigung vor Darmspiegelungen zu einem starken Mangel an Natrium im Blut der Patienten. Ein besonderes Risiko für eine solche Hyponatriämie besteht nach Erbrechen, bei Nierenschäden und Herzmuskelschwäche, im Zusammenwirken mit Entwässerungsmitteln und selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern zur Behandlung einer Depression. Erste Anzeichen eines Natriummangels sind Verwirrtheit, gehemmte Aktivität und Krämpfe. Kommt es bei der Einnahme von Macrogol zu diesen Beschwerden, muss sofort ein Arzt befragt werden.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen sind bisher nicht bekannt.

Allerdings kann es zu einer verzögerten Aufnahme von Wirkstoffen kommen, wenn diese gleichzeitg mit Macrogol eingenommen werden. Es wird daher empfohlen, den entsprechenden Wirkstoff nicht gleichzeitig, sondern etwa zwei Stunden vorher einzunehmen.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht eingesetzt werden bei Überempfindlichkeit gegen Macrogole, Bauchschmerzen unklarer Ursache sowie bei Darmverengung, Darmverschluss, Darmdurchbruch oder Gefahr eines solchen, bei Blinddarmentzündung, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) und Komplikationen derselben wie beispielsweise dem toxischen Megakolon.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Wirkstoff sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nur in dringenden Fällen auf ärztlichen Rat hin eingenommen werden.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder in entsprechender Dosierung geeignet. Die Behandlung von Verstopfung ist ab zwei Jahren möglich, Stuhlstau kann ab fünf Jahren damit behandelt werden.

Warnhinweise

  • Bei Beschwerden, die durch Veränderungen des Flüssigkeits- und Mineralienhaushalts entstehen (wie bei Wassereinlagerung, Atemnot, zunehmender Müdigkeit) sollte die Einnahme des Medikaments sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
  • Ds Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
  • Die gebrauchsfertige Lösung kann maximal 24 Stunden bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Einzeldosis Lösung)
30 Einzeldosis Lösung
4 Gramm Macrogol
90 Einzeldosis Lösung
4 Gramm Macrogol

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über KINDERLAX elektrolytfrei sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Macrogol (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.