Tetra-Gelomyrtol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 26.07.2012

Hersteller: Pohl-Boskamp
Wirkstoffkombination: Myrtol + Oxytetracyclin

Rezeptpflichtig

Hinweis

Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.

Wirkung

Tetra-Gelomyrtol enthält die Wirkstoffkombination Myrtol + Oxytetracyclin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Tetra-Gelomyrtol.

 

Die Wirkstoffkombination wird bei Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung und akuter Bronchitis eingesetzt. Sie bewirkt eine Lösung des Schleims, fördert den Abfluss aus den Nasennebenhöhlen und das leichtere Abhusten. Außerdem werden die Krankheitserreger bekämpft, welche die Infektion ausgelöst haben.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Myrtol + Oxytetracyclin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Tetracycline, schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welchen die Wirkstoffkombination Myrtol + Oxytetracyclin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • akute Bronchitis und Entzündungen der Nasennebenhöhlen

Dosierung

Dosierung und Dauer der Anwendung richten sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Die Behandlung sollte jedoch mindestens zehn Tage lang dauern.

Die Kapseln werden unzerkaut mit ausreichend kalter Flüssigkeit, beispielsweise einem Glas Wasser (aber nicht mit Milch!), eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten eingenommen.

Dosierungsempfehlung: viermal täglich eine Kapsel.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Eisen(III)-oxid (E 172)
  • Glycerol 85%
  • Titandioxid (E 171)
  • (3-sn-Phosphatidylcholin (Sojabohne)
  • D-Mannitol
  • Gelatine
  • gelbes Wachs
  • Patentblau V (E 131)
  • Polyole
  • Ponceau 4 R (E 124)
  • Rüböl
  • Sorbitan

Nebenwirkungen

 

Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Durchfall, Schluckbeschwerden, Blähungen, Sodbrennen, Mundschleimhautentzündungen, Rachenschleimhautentzündungen, allergische Reaktionen, Hautausschläge, Überempfindlichkeit der Haut gegen UV- und Sonnenstrahlen mit Hautausschlägen, Blasenbildungen, Hautschwellungen, Nagelablösungen, Nagelverfärbungen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutzellverminderung oder Blutzellvermehrung, Blutzellveränderung, Blutarmut, Hirndrucksteigerung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Wasseransammlung in den Augen.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen mit Schwellungen und Juckreiz, Gallensteinaktivierung, Nierensteinaktivierung, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Besonderheiten:
Anhaltende Durchfälle und/oder Bauchkrämpfe (Kolik) können Hinweis auf eine Darmentzündung sein. Die Kombination sollte in diesem Fall abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.

Wechselwirkungen

Die Kombination wird durch verschiedene Wirkstoffe in ihrer Wirkung verändert:

  • Milch oder Milchprodukte sowie säurebindende Mittel, die Aluminium, Magnesium oder Kalzium enthalten, vermindern die Aufnahme der Kombination in den Körper und damit ihre Wirksamkeit.
  • Der Abbau von Myrtol und Oxytetracyclin kann durch gesteigerten und regelmäßigen Alkoholkonsum, Barbiturate (Mittel gegen Krampfleiden und zur Narkose) und andere Krampfmittel (beispielsweise Carbamazepin, Primidon, Diphenylhydrantoin) beschleunigt werden. Auch dies führt zu einer verminderten Wirksamkeit.
  • Die Nebenwirkungen der Kombination können durch das Asthma-Mittel Theophyllin verstärkt werden.
  • Die Nierenverträglichkeit der Kombination kann durch das Narkosemittel Methoxyfluran beeinträchtigt werden.

Gleichzeitig beeinflusst die Kombination aber auch die Effekte anderer Wirkstoffe:

  • Die Wirkung von Antikoagulanzien und Tabletten gegen Zuckerkrankheit kann verstärkt werden.
  • Die Nebenwirkungen von Ciclosporin (einem Immunsupressivum) können sich verstärken.
  • Die Wirksamkeit von Schwangerschaftsverhütungspräparaten kann eingeschränkt sein. Es ist daher während der Anwendung der Kombination der Einsatz von mechanischen Verhütungsmitteln wie Kondomen anzuraten.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe, bei schweren Nieren- und Leberschäden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit darf die Kombination nicht verabreicht werden; es sei denn, der Arzt beurteilt den Einsatz als unumgänglich.

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter acht Jahren dürfen die Kombination aufgrund unerwünschter Wirkungen wie Zahnverfärbungen, Zahnschmelzschädigungen und Knochenwachstumsverzögerungen nur bei lebensbedrohlichen Erkrankungen einnehmen.

Warnhinweise

  • Bei der Therapie UV-Bestrahlung meiden, um Hautreizungen zu verhindern.
  • Trocken und nicht über 25 Grad Celsius lagern.
  • Das Arzneimittel kann die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Tetra-Gelomyrtol sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Myrtol + Oxytetracyclin (ggf. auch Generika).

 
Medikament
Darreichungsform

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.