Atemur junior 50 Diskus/-mite 100 Diskus/-250 Diskus/-forte 500 Diskus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 11.11.2007

Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Fluticason (zur Inhalation)
Darreichnungsform: Pulver-Inhalator

Rezeptpflichtig

Wirkung

atemur junior 50 Diskus/-mite 100 Diskus/-250 Diskus/-forte 500 Diskus enthält den Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von atemur junior 50 Diskus/-mite 100 Diskus/-250 Diskus/-forte 500 Diskus.

 

Aufgrund seiner atemwegserweiternden Wirkweise wird Fluticason zur Inhalation insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason (zur Inhalation) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Asthma der Bronchien aller Schweregrade
  • Verminderung von Häufigkeit und Schwere der Anfälle und des Abbaus des allgemeinen Gesundheitszustandes bei chronischer Atemwegserkrankung mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur (COPD) (250 Diskus, forte 500 Diskus)

Dosierung

Für eine gute Wirkung sollte das Medikament regelmäßig angewendet werden, auch in beschwerdefreien Zeiten. Grundsätzlich ist eine Langzeitanwendung vorgesehen.

Bei Asthma richtet sich die Dosierung nach dem Alter der Patienten und dem Schweregrad der Erkrankung:

Kinder über vier Jahre, Jugendliche und Erwachsene wenden zweimal täglich eine Pulverinhalation atemur junior 50 Diskus oder atemur mite 100 Diskus an.

Jugendliche über 16 Jahre und Erwachsene können auch zweimal täglich ein bis zwei Pulverinhalationen atemur 250 Diskus anwenden. Bei stärkeren Beschwerden kann diese Patientengruppe die Dosierung auf zweimal täglich ein bis zwei Pulverinhalationen atemur forte 500 Diskus steigern.

Die Dosis sollte für jeden Patienten so angepasst werden, dass eine Kontrolle der Beschwerden erreicht werden kann. Sobald eine Besserung eingetreten ist, kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis schrittweise bis auf die kleinste noch gut wirksame Menge herabgesetzt werden.

Zur Behandlung einer COPD sollten Erwachsene zweimal täglich zwei Pulverinhalationen atemur 250 Diskus oder zweimal täglich eine Pulverinhalation atemur forte 500 Diskus anwenden.

Der Wirkstoff befindet sich in einem runden Kunstoffbehältnis, dem so genannten Diskus. Der Diskus ist ein Applikationssystem, in dem sich ein Magazin mit abgeteilten Dosen des Wirkstoffpulvers befindet. Nach Öffnen des Mundstücks durch einen Schieber geben Sie die Wirkstoffdosis durch das Spannen eines Hebels frei, während Sie tief ausatmen. Setzen Sie dann das Mundstück an und atmen Sie durch den Diskus wieder tief ein. Halten Sie den Atem einige Zeit an, während Sie den Diskus absetzen und atmen Sie dann durch die Nase langsam wieder aus.

Die genaue Anwendung und Funktionsweise ist ausführlich in der Packungsbeilage beschrieben und sollte möglichst eingehalten werden. Bei Problemen mit der Inhalationstechnik befragen Sie Ihren behandelnden Arzt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O

Nebenwirkungen

 

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Trockene Nase; Krustenbildung; Brennen; Nasenbluten.

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; allergischer Schock (Anaphylaxie); Anstieg des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).

Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom; Katarakt). Fluticason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.

Kommt es während der Behandlung mit Fluticason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff Fluticason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Fluticason.

Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Fluticason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.

Vor allem bei einer Langzeitanwendung von Fluticason können bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden deren Wirkungen verstärkt werden. Herzrhythmusstörungen und weitere Symptome einer Herzglykosidvergiftung wie Schwindel, Müdigkeit, Farbensehen, Gesichtsfeldausfälle und Störungen des Magen-Darm-Trakts können dadurch auftreten.

Bei gleichzeitiger Dauerbehandlung mit kaliumausscheidenden Diuretika und Fluticason ist die Gefahr eines Kaliummangels (Hypokaliämie) im Verlauf der Behandlung erhöht. Es kann zu Symptomen wie Muskelschwäche, Abschwächung von Muskelreflexen, Schläfrigkeit und EKG-Veränderungen kommen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Fluticason nicht verordnet werden.

Fluticason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls geeignet. Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen darf der Wirkstoff bei Kindern unter vier Jahren verabreicht werden.

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da über die Anwendung von Fluticason zur Inhalation während der Schwangerschaft und Stillzeit bisher keine Erfahrungen vorliegen, wird der Arzt bei Schwangeren und Stillenden die Behandlung nur bei absoluter Notwendigkeit beginnen.

 

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma wird Fluticason bei Kindern ab vier Jahren verabreicht. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Warnhinweise

  • Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
  • Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung ist eine verringerte Nebennierenrindenfunktion möglich.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung akuter Asthma-Anfälle geeignet.
  • Das Medikament muss vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Einzeldosis Pulver-Inhalator)
60 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
88 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
120 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
88 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
60 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
444 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
120 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
444 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
60 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
44 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
60 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
222 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)
120 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
222 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über atemur junior 50 Diskus/-mite 100 Diskus/-250 Diskus/-forte 500 Diskus sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation) (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.