Flutide 250 Rotadisk plus Diskhaler

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 01.11.2007

Hersteller: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Fluticason (zur Inhalation)
Darreichnungsform: Pulver-Inhalator

Rezeptpflichtig

Wirkung

Flutide 250 Rotadisk plus Diskhaler enthält den Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Flutide 250 Rotadisk plus Diskhaler.

 

Aufgrund seiner atemwegserweiternden Wirkweise wird Fluticason zur Inhalation insbesondere zur Langzeittherapie bei Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis und bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD verwendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason (zur Inhalation) sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation) gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Verminderung von Häufigkeit und Schwere einer Verschlimmerung der Symptome sowie des Abbaus des Gesundheitszustands bei COPD
  • nicht zur Akutbehandlung eines Asthmaanfalls

Dosierung

Für eine optimale Wirkung sollte das Medikament regelmäßig angewendet werden, grundsätzlich ist eine Langzeitanwendung vorgesehen.

Asthma aller Schweregrade:
Zu Beginn der Behandlung wenden Jugendliche über 16 Jahre und Erwachsene zweimal täglich 1 bis 4 Pulverinhalationen Flutide 250 Rotadisk an. Sobald eine Besserung eingetreten ist, kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis schrittweise bis auf die Dosis herabgesetzt werden, die noch eine gute Wirkung zeigt.
Die Dosis sollte für jeden Patienten so angepasst werden, dass eine Kontrolle der Beschwerden erreicht werden kann.

COPD:
Erwachsene wenden zweimal täglich 2 Pulverinhalationen Flutide 250 Rotadisk an.

Das Medikament wird mit einem so genannten Diskus eingeatmet. Das ist ein Applikationssystem, mit dem eine bestimmte Anzahl von Wirkstoffen in Form eines Pulvers eingeatmet werden kann. Die genaue Anwendung und Funktionsweise ist ausführlich in der Packungsbeilage beschrieben und sollte möglichst genau eingehalten werden. Bei Problemen mit der Inhalationstechnik steht der behandelnde Arzt als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O

Nebenwirkungen

 

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen des Mund- und Rachenraums.

Häufige Nebenwirkungen:
Infektionen; Pilzbefall der Mund- und Rachenschleimhaut (Pilzinfektionen im Mund); Schwindel (Nausea); Verdauungsstörungen (Dyspepsie).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Trockene Nase; Krustenbildung; Brennen; Nasenbluten.

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen- oder Rachenschleimhautreizungen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; Nasenbluten; akute Verschlechterung der Atemnot (paradoxe Bronchospasmen); Überempfindlichkeitsreaktionen wie beispielsweise Hautausschlag; Nesselsucht (Urtikaria); Juckreiz; Rötungen und Schwellungen am Auge, Gesicht, Lippen und Rachen; Geruchsempfindungsstörungen; Geschmacksempfindungsstörungen; allergischer Schock (Anaphylaxie); Anstieg des Blutzuckerspiegels (Hyperglykämie).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Akute Entzündungen der Bronchien (Bronchitis); Entzündungen des Kehlkopfs (Laryngitis); Halsschmerzen; Heiserkeit; Kopfschmerzen; Schädigung der Nasenscheidewand (Nasenseptumperforation); Grüner Star (Glaukom).

Besonderheiten:
Aufgrund der Wirkweise von Glukokortikoiden kann es zu einer verschlechterten Reaktion auf Stress, zu einer Verminderung der Knochendichte sowie zu Wachstumsverzögerungen bei Kindern kommen. Außerdem besteht die Möglichkeit von Reaktionen am Auge (Glaukom; Katarakt). Fluticason sollte daher in der geringst möglichen Dosierung, die noch einen ausreichenden therapeutischen Nutzen hat, eingesetzt werden.

Kommt es während der Behandlung mit Fluticason akut zu einer Verschlechterung der Atemnot ("paradoxe Bronchospastik"), sollte die Therapie sofort abgesetzt werden.

Wechselwirkungen

Der Wirkstoff Fluticason verstärkt die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie beispielsweise Salbutamol, Fenoterol, Salmeterol oder Formoterol. Auch diese Wirkstoffe weiten die Bronchien und unterstützen damit den Effekt von Fluticason.

Wirkstoffe wie Itraconazol, Ketoconazol, Ritonavir und Nelfinavir hemmen den Abbau von Fluticason im Körper und können daher dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärken. Dies ist besonders bei einer Langzeitanwendung zu beachten.

Vor allem bei einer Langzeitanwendung von Fluticason können bei gleichzeitiger Gabe von Herzglykosiden deren Wirkungen verstärkt werden. Herzrhythmusstörungen und weitere Symptome einer Herzglykosidvergiftung wie Schwindel, Müdigkeit, Farbensehen, Gesichtsfeldausfälle und Störungen des Magen-Darm-Trakts können dadurch auftreten.

Bei gleichzeitiger Dauerbehandlung mit kaliumausscheidenden Diuretika und Fluticason ist die Gefahr eines Kaliummangels (Hypokaliämie) im Verlauf der Behandlung erhöht. Es kann zu Symptomen wie Muskelschwäche, Abschwächung von Muskelreflexen, Schläfrigkeit und EKG-Veränderungen kommen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, bei Lungentuberkulose, Pilzerkrankungen (Mykosen) im Bereich der Atemwege sowie bei bakteriellen und viralen Infektionen der Atemwege darf Fluticason nicht verordnet werden.

Fluticason ist aufgrund des verzögerten Wirkungseintritts nicht zur Behandlung eines akuten Asthma-Anfalls geeignet. Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen darf der Wirkstoff bei Kindern unter vier Jahren verabreicht werden.

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Da über die Anwendung von Fluticason zur Inhalation während der Schwangerschaft und Stillzeit bisher keine Erfahrungen vorliegen, wird der Arzt bei Schwangeren und Stillenden die Behandlung nur bei absoluter Notwendigkeit beginnen.

 

 

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Als Inhalation zur Langzeittherapie von Asthma wird Fluticason bei Kindern ab vier Jahren verabreicht. Eine Anwendung sollte jedoch nur unter Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen. Dabei muss regelmäßig das Wachstum der Kinder vom Arzt kontrolliert werden. Treten Wachstumsverzögerungen auf, muss die Dosis durch den Arzt verringert werden oder eine alternative Behandlung versucht werden.

Warnhinweise

  • Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter der Aufsicht eines Erwachsenen erfolgen.
  • Bei akuter Verschlechterung der Atemnot muss die Behandlung mit dem Medikament sofort beendet werden.
  • Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung ist eine verringerte Nebennierenrindenfunktion möglich.
  • Das Medikament ist nicht zur Behandlung akuter Asthma-Anfälle geeignet.
  • Kinder unter vier Jahren sollten dieses Medikament nicht einnehmen.
  • Bei Kindern muss bei einer Langzeittherapie das Wachstum regelmäßig überprüft werden.
  • Die Dosierung wird für den einzelnen Patienten individuell festgesetzt.
  • Bei der Anwendung dieses Medikaments kann es zu einer Mundpilzinfektion kommen, daher sollte die Inhalation am besten vor einer Mahlzeit durchgeführt werden.
  • Nach längerer Anwendung dieses Medikaments sollte die Dosierung zum Beenden der Therapie schrittweise verringert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

 

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Einzeldosis Pulver-Inhalator)
60 Einzeldosis Pulver-Inhalatoren
222 Mikrogramm Fluticason (zur Inhalation)

 

Vergleichbare Medikamente

 

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Flutide 250 Rotadisk plus Diskhaler sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fluticason (zur Inhalation) (ggf. auch Generika).

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.