Schleim im Hals: So lässt er sich lösen
Ständig Schleim im Hals oder Rachen zu haben, kann lästig und unangenehm sein. Eine Erkältung steckt nicht immer dahinter. Erfahren Sie, welche Ursachen zäher Schleim im Hals haben kann und wie er sich lösen lässt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Was hilft gegen Schleim im Hals?
Bei Schleim im Hals beziehungsweise Rachen richtet sich die Therapie in der Regel danach, was die eigentliche Ursache ist.
Löst ein akuter Infekt wie eine Erkältung oder ein Schnupfen den Schleim im Hals aus, bessern sich die Beschwerden in der Regel, sobald der Infekt abgeheilt ist. Führen Erkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, Reflux oder Allergien zu Schleim im Rachen, sollten diese behandelt werden. Falls Rauchen der Auslöser für Schleim im Hals ist, kann ein Rauchausstieg helfen.
Eine Behandlung, mit der Betroffene Schleim im Hals gezielt loswerden können, gibt es bislang leider nicht.
Indirekt wirken sich möglicherweise folgende Tipps positiv aus:
- Trinken Sie ausreichend, um die Schleimhäute feucht zu halten.
- Befeuchten Sie die Schleimhäute in der Nase regelmäßig mit einer Salzlösung, z. B. mit einer Nasendusche oder einem salzhaltigen Nasenspray.
- Das Inhalieren mit einer Salzlösung kann außerdem dabei helfen, die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege zu befeuchten.
- In der Apotheke erhältlich sind Mundsprays, die dazu beitragen können, gereizte Schleimhäute zu beruhigen.
Ständig Schleim im Hals, aber nicht erkältet?
Schleim im Hals beziehungsweise Rachen ist genau genommen erst einmal nicht besorgniserregend. Die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege produzieren ihn fortwährend. Zum einen, um die Atemwege feucht zu halten. Zum anderen, um eingeatmete Partikel und Erreger wie auf einer Art Klebestreifen festzuhalten und in Richtung Magen zu transportieren. In der Regel fällt diese Schleimproduktion gar nicht auf und das Sekret wird einfach unbemerkt heruntergeschluckt.
Ist das Schleimaufkommen im Hals jedoch ungewöhnlich hoch oder der Schleim eher zäh, kann das auf Dauer sehr störend sein. Oft kommen dann weitere Symptome wie Räuspern oder Husten hinzu, um den unangenehmen Schleim im Rachen loszuwerden. Manche verspüren auch eine Art Fremdkörpergefühl oder Kloßgefühl im Hals. Wenn der Schleim die Stimmbänder beeinträchtigt, kann sich die Stimme belegt oder rau anhören. Bei einer Erkältung produzieren die Schleimhäute mehr Sekret. Doch welche Ursachen hat Schleim im Hals ohne Erkältung?
Schleim im Hals: Welche Ursachen sind möglich?
Schleim im Hals beziehungsweise Rachen kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel:
- Erkältung bzw. Schnupfen
- chronischer Schnupfen (Rhinitis)
- Allergien (z. B. Heuschnupfen)
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
- Rückfluss von Magensäure in Speiseröhre und Rachen (Reflux)
- Atemwegserkrankungen (wie Bronchitis, Asthma bronchiale oder COPD)
- Postnasal-Drip-Syndrom
- Rauchen
- chronische Mundatmung
Zwar fühlt es sich bei Schleim im Hals oft so an, als wäre die Schleimproduktion vermehrt. Sofern jedoch keine Allergie oder ein akuter Infekt besteht, ist das jedoch manchmal ein Trugschluss. Das Gefühl eines vermehrten Schleimaufkommens kann sich auch ohne eine Erkältung oder einen Schnupfen einstellen, wenn der Schleim im Rachen nicht richtig abtransportiert wird.
Der Abtransport ist die Aufgabe der Flimmerhärchen, die Teil der Schleimhaut sind. Indem sie sich hin- und herbewegen, wirken sie wie eine Art Förderband und transportieren den Schleim in Richtung Rachen und Magen fort. Sind die Flimmerhärchen zu langsam beziehungsweise in ihrer Funktion beeinträchtigt, kann das zu Schleim im Hals führen.
- Verschiedene Faktoren können Einfluss auf die Flimmerhärchen nehmen. Zum Beispiel schädigt Rauchen die Funktion der Flimmerhärchen.
- Die Transportfähigkeit der Flimmerhärchen verschlechtert sich zudem mit zunehmendem Alter, weshalb ab einem gewissen Alter Schleim im Hals häufiger vorkommen kann.
- Daneben können Medikamente, die als Nasenspray verabreicht werden, sich unter Umständen ungünstig auf die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut auswirken. Das könnte zum Beispiel bei manchen kortisonhaltigen Nasensprays der Fall sein. Allerdings gibt es hier teils widersprüchliche Studienergebnisse, abhängig davon, ob die Untersuchungen im Reagenzglas oder am Menschen vorgenommen wurden, sodass sich keine sichere Aussage treffen lässt.
Bei einem chronischen Schnupfen handelt es sich um eine dauerhafte Schleimhautentzündung der Nase und manchmal auch Nasennebenhöhlen.
Gründe hierfür können sein:
- Allergien
- Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten
- Schadstoffe, etwa von Luftverschmutzung
- Vergrößerte Rachenmandeln
- Polypen in der Nase
Um sicher festzustellen, woher die Verschleimung kommt, ist ein Termin bei einer HNO-Ärztin*Arzt ratsam.