Eine Frau fasst sich an den schmerzenden Hals.
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Kloß im Hals: Woher das Gefühl kommt und was hilft

Von: Dr. rer. nat. Geraldine Nagel (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 14.10.2021

Ein Kloßgefühl im Hals ist unangenehm und störend. Die Frage, was hinter der irritierenden Wahrnehmung stecken könnte, beunruhigt viele Betroffene. Zum Glück sind die Ursachen normalerweise harmlos. Wie kann man den Kloß im Hals wegbekommen?

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Kloß im Hals: Woher das Gefühl kommt und was hilft

Von einem Kloß im Hals spricht man, wenn es sich anfühlt, als hätte man etwas im Hals stecken oder kleben. Es handelt sich also um eine Art Fremdkörpergefühl, ohne dass dort wirklich etwas ist. Bei einem Arztbesuch lassen sich in der Regel auch keine Veränderungen im oder am Hals erkennen. Frauen sind häufiger von diesem Kloßgefühl betroffen als Männer.

Das Kloßgefühl verstärkt sich meist beim Leerschlucken. Beim Schlucken von Nahrung bestehen dagegen keine Probleme. Meist spüren Betroffene den vermeintlichen Kloß eher mittig am unteren Ende des Halses. Schmerzen treten normalerweise nicht auf.

Andere Bezeichnungen für solch ein Kloßgefühl im Hals lauten Globusgefühl, Globussyndrom oder Globus pharyngis.

Wodurch kann ein Kloßgefühl im Hals entstehen?

Für ein Kloßgefühl im Hals kann es verschiedene Ursachen geben.

Psychische Belastungen, Stress & Co.

Psychische Belastung, aber auch Stress oder starke Erschöpfung zählen häufiger zu den Ursachen für einen Kloß im Hals oder können ein bereits bestehendes Globusgefühl verschlimmern.

Säurerückfluss vom Magen

Wer Magenprobleme mit Reflux hat, merkt das möglicherweise auch an einem Globusgefühl. Die Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt, bewirkt bei manchen Menschen das Gefühl, dass im Hals Gewebe angeschwollen ist oder etwas den Hals blockiert – ähnlich wie ein Kloß.

Postnasal-Drip-Syndrom

Von einem Postnasal-Drip-Syndrom (auch sinubronchiales Syndrom oder Upper-Airway-Cough-Syndrom genannt) spricht man, wenn Nasenschleimhaut und Nasennebenhöhlen zu viel Schleim produzieren (z. B. bei Nasennebenhöhlenentzündung) oder der Schleim nicht schnell genug abtransportiert wird. Dieser sammelt sich dann im Rachenraum an, wodurch man häufiger schlucken und sich räuspern muss. Beim Schlucken kann dadurch ein Kloßgefühl im Hals entstehen.

Weitere Ursachen

Daneben gibt es andere mögliche Ursachen für ein Kloßgefühl im Hals, zum Beispiel eine vergrößerte Schilddrüse oder eine erhöhte Muskelspannung im Hals- und Kehlkopfbereich.

Um sicher festzustellen, woher das Globusgefühl kommt, ist ein Termin beim Hausarzt oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt ratsam.

Kloß im Hals: Was hilft?

Leider gibt es bislang keine Therapie, mit der man den Kloß im Hals beziehungsweise das Globusgefühl gezielt wegbekommen kann.

Ein Kloß im Hals ist für Betroffene in der Regel sehr belastend. Oft bestehen Ängste, dass es sich um eine bösartige Erkrankung wie Krebs handeln könnte. Diese Sorge ist jedoch normalerweise unbegründet. Nach einem Termin beim Arzt und mit dem Wissen, wie solch ein Gefühl entstehen kann, fühlen sich die meisten schon etwas beruhigt.

Liegen Grunderkrankungen wie eine Refluxkrankheit, ein Postnasal-Drip-Syndrom oder eine vergrößerte Schilddrüse vor, sollten diese behandelt werden. Oft bessert sich dadurch auch das Kloßgefühl. Entstehen die Beschwerden beispielsweise durch den Rückfluss von Magensäure, lässt der Kloß im Hals meist nach, wenn Säureblocker wie Pantoprazol oder Omeprazol eingenommen werden.

Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, den Stresslevel zu senken und dadurch unter Umständen das Kloßgefühl lindern.

Konnte man andere Ursachen ausschließen, stecken möglicherweise muskuläre Probleme hinter dem Kloßgefühl. Denn in manchen Fällen geht ein Kloß im Hals auf eine erhöhte Muskelanspannung im Hals- und Kehlkopfbereich zurück. Hier kann es manchmal helfen, die Muskulatur mit speziellen Techniken aus der Osteopathie manuell zu dehnen. Daneben können Stimmübungen hilfreich sein.