Das Bild zeigt ein Kind, das nach oben schaut.
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Retinoblastom

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 11.03.2021

Das Retinoblastom ist der häufigste Augentumor bei Kindern, insgesamt ist diese Krebserkrankung des Auges jedoch selten. Außerdem haben Retinoblastome von allen bösartigen Tumoren im Kindesalter die beste Prognose, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Ein Retinoblastom entwickelt sich bei Säuglingen und Kleinkindern aus unreifen Zellen der Netzhaut (Retina), deren Erbanlage geschädigt ist (sog. Gendefekt). Dies führt dazu, dass die Steuerung des Zellwachstums in diesen Zellen ausgeschaltet ist.

Das Retinoblastom ist in etwa der Hälfte der Fälle erblich bedingt, das bedeutet, Vater oder Mutter geben den verantwortlichen Schaden am Erbgut ans Kind weiter (sog. erbliches bzw. familiäres Retinoblastom). Der Gendefekt kann sich allerdings auch erst im Laufe der ersten Lebensjahre in einzelnen Netzhautzellen des betroffenen Kindes entwickeln (sog. sporadisches Retinoblastom).

Oft löst das Retinoblastom erst dann Symptome aus, wenn es sich schon ausgedehnt hat. Da die betroffenen Kinder noch sehr klein sind und mögliche Beschwerden oft nicht äußern können, sind es meist die Eltern, die durch das Retinoblastom bedingte Veränderungen bei ihrem Kind bemerken. In vielen Fällen verursacht der Tumor im Auge zuerst ein weißes Aufleuchten der Pupille unter bestimmten Lichtverhältnissen, zum Beispiel im Blitzlicht eines Fotoapparats. Weitere mögliche Anzeichen für ein Retinoblastom sind plötzliches Schielen oder wiederholte Entzündungen des Auges.

Der Arzt diagnostiziert ein Retinoblastom anhand einer augenärztlichen Untersuchung, die unter Narkose stattfindet, sowie anhand bildgebender Verfahren (Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomographie). Zur Behandlung eines Retinoblastoms stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung. Welches am besten geeignet ist, hängt vom Stadium der Krebserkrankung ab. Meistens entfernt der Arzt das Retinoblastom operativ. Gegen kleinere Retinoblastome können Verfahren wie Bestrahlung, Lasertherapie oder Kryotherapie (Vereisung des Tumors) zum Einsatz kommen, bei denen die Sehkraft des Auges erhalten bleibt.

Je früher Diagnose und Therapie erfolgen, desto größer sind die Chancen, das Retinoblastom völlig zu heilen und gleichzeitig das Sehvermögen des betroffenen Auges zu erhalten. Daher ist es ratsam, Vorsorgeuntersuchungen für Kinder immer wahrzunehmen, um ein Retinoblastom frühzeitig zu erkennen und auch bei bereits bestehenden, möglichen Hinweisen auf ein Retinoblastom (z.B. Schielen, weiße Augenreflexionen im Blitzlicht) möglichst schnell einen Augenarzt aufzusuchen. Insgesamt kann ein Retinoblastom in Deutschland bei 95 von 100 Kindern geheilt werden. Ist das Retinoblastom bei Behandlungsbeginn schon weiter fortgeschritten, ist die Prognose ungünstiger; doch auch in solchen Fällen ist häufig noch eine dauerhafte Heilung möglich.

Definition

Das Retinoblastom ist ein bösartiger Tumor im Auge entsteht (lat. retina = Netzhaut; griech. blastos = Keim). Der Grund für das unkontrollierte Zellwachstum ist ein funktionsunfähiges Tumorsuppressorgen:

Gene sind Träger der Erbinformationen des Menschen; sie liegen auf insgesamt 46 fadenförmigen Gebilden im Zellkern, den sogenannten Chromosomen. Die Chromosomen sind paarweise angeordnet, sodass alle Erbinformationen in zwei Kopien vorhanden sind.

Tumorsuppressorgene enthalten die Information für die Steuerung des Zellwachstums und können unkontrollierte Zellteilungen, die typisch für das Wachstum von Tumoren sind, unterdrücken (lat. Suppression = Unterdrückung); sind beide Kopien eines solchen Gens geschädigt und dadurch ausgeschaltet, läuft das Zellwachstum ungesteuert ab und es entstehen Tumoren.

Je nachdem, ob die Genschädigung von den Eltern vererbt wird oder erst im Laufe der Kindesentwicklung entsteht, unterscheidet man zwei Retinoblastom-Formen:

  • Ein erbliches oder familiäres Retinoblastom entsteht durch Vererbung von zwei geschädigten Genkopien oder wenn das betroffene Kind eine geschädigte Kopie erbt und die zweite Kopie erst später im Körper des Kindes (vor oder nach der Geburt) geschädigt wird.
  • Die sporadische Form von Retinoblastom liegt vor, wenn die beiden Genkopien erst im Körper des betroffenen Kindes selbst geschädigt werden.
Andere Bezeichnungen für das Retinoblastom sind Glioma retinae und Neuroblastoma retinae.

Häufigkeit

Das Retinoblastom tritt insgesamt eher selten auf. Unter den Augentumoren ist es jedoch die häufigste Form bei Kindern: Zurzeit erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 40 Kinder an einem Retinoblastom, wobei beide Geschlechter etwa gleich oft betroffen sind. Typischerweise entwickelt sich ein Retinoblastom, solange das Kind noch keine fünf Jahre alt ist; die meisten Retinoblastome treten schon im ersten Lebensjahr auf.

Ursachen

Ein Retinoblastom entsteht durch bestimmte dauerhafte Veränderungen (sog. Mutationen) im Erbgut (DNA): Diese Veränderungen führen dazu, dass sich unreife Zellen der Netzhaut unkontrolliert vermehren und sich so ein Tumor im Auge bildet. Dabei kann die ursächliche Veränderung entweder alle Körperzellen oder nur einzelne Zellen der Netzhaut selbst betreffen.

Die Erbinformationen des Menschen liegen in Genen (= Träger der Erbanlage) auf insgesamt 46 fadenförmigen Gebilden im Zellkern (sog. Chromosomen). Die Chromosomen sind paarweise angeordnet. Das bedeutet: Jede Zelle des Körpers enthält von jeder Erbinformation zwei Kopien – eine stammt von der Mutter, die andere vom Vater. Das Retinoblastom entsteht durch Veränderungen an einem bestimmten Gen auf dem Chromosom 13: am sogenannten Tumorsuppressorgen RB1 (= Retinoblastom-Suppressorgen).

Tumorsuppressorgene enthalten die Erbinformation für die Steuerung des Zellwachstums (lat. Suppression = Unterdrückung). Sind sie durch Mutation geschädigt und somit funktionsunfähig, läuft das Zellwachstum unkontrolliert ab, sodass Tumoren entstehen. Um die wachstumssteuernde Wirkung eines Tumorsuppressorgens auszuschalten, müssen aber beide Genkopien geschädigt sein. Bei einem Retinoblastom sind also immer beide Kopien des Retinoblastom-Suppressorgens geschädigt. Diese zwei Schädigungen entstehen unabhängig voneinander. Je nachdem, wann die Schädigung auftritt (bereits angeboren oder erst im Verlauf der ersten Lebensmonate bzw. Lebensjahre), ist das Retinoblastom erblich oder nicht erblich:

Bei etwa der Hälfte der Menschen mit Retinoblastom ist in allen Körperzellen eine Kopie des Gens geschädigt. Die Ursache: Die Schädigung bestand schon in der Eizelle oder Samenzelle von Mutter oder Vater. Das Risiko für ein Retinoblastom ist bei ihrem Kind also durch Vererbung stark erhöht: Wenn beim Kind nun auch die andere Genkopie mutiert, entwickelt es die vererbbare (hereditäre) beziehungsweise familiäre Form der Krebserkrankung. Menschen mit erblichem Retinoblastom haben also nicht den Tumor selbst geerbt, sondern die erhöhte Neigung (bzw. Disposition), Tumoren zu entwickeln. Demnach zählt ein Retinoblastom zu den sogenannten Tumordispositionserkrankungen.

Fällt ein Tumorsuppressorgen aus, verursacht dies in der Regel nicht nur eine Krebsart, sondern eine Vielfalt an bestimmten Tumorerkrankungen. So haben Kinder mit einem erblichen Retinoblastom später auch ein höheres Risiko für zum Beispiel:

Außerdem entwickeln sie häufig mehrere Retinoblastome an verschiedenen Stellen der Netzhaut eines oder beider Augen. Die Betroffenen vererben die angeborene Veranlagung für die Krebserkrankung mit etwa 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit an ihre Nachkommen. Bei einem erblich bedingten Retinoblastom kann der Augentumor demnach auch bei anderen Familienmitgliedern auftreten.

In der Hälfte der Fälle entsteht das Retinoblastom jedoch sporadisch, also vereinzelt. Das bedeutet: Die für das Retinoblastom verantwortlichen Mutationen finden erst im Körper der betroffenen Kinder in einer einzigen Netzhautzelle (sog. Retinoblast) statt. Dies kann bereits im Mutterleib oder in den ersten Lebensjahren geschehen. Dass dies zufällig in beiden Augen gleichzeitig passiert, ist sehr unwahrscheinlich. Aus diesem Grund ist bei der sporadischen Form des Retinoblastoms in der Regel nur ein Auge an einer Stelle der Netzhaut betroffen. Bei diesem Tumor besteht auch kein Vererbungsrisiko.

Symptome

Bis ein Retinoblastom Symptome auslöst, vergeht häufig – wie bei anderen bösartigen Tumoren auch – einige Zeit. Der Tumor im Auge verursacht erst dann Symptome, wenn er sich bereits ausgedehnt hat. Da die betroffenen Kinder noch sehr klein sind, können sie ihre Beschwerden meist noch nicht äußern. In der Regel sind es die Eltern, die aufgrund bestimmter Veränderungen bei ihrem Kind das Retinoblastom bemerken. Typische Symptome für ein Retinoblastom sind:

  • Amaurotisches Katzenauge (griech. amauros = dunkel, blind): In vielen Fällen bemerken die Eltern das Retinoblastom, weil unter bestimmten Lichtverhältnissen (z.B. beim Fotografieren mit Blitzlicht) die Pupille des Kindes weiß aufleuchtet. Dieses Symptom bezeichnet man auch als Leukokorie (griech. leukós = weiß; koré = Pupille). Der Tumor an der Netzhaut (Retina) füllt dann bereits einen großen Teil des Raums hinter der Linse aus.
  • Schielen: Wenn ein Kind plötzlich mit einem der beiden Augen schielt, ist dies ein weiteres mögliches Anzeichen für ein Retinoblastom. Beachten Sie jedoch, dass Schielen viele Ursachen haben kann und das Retinoblastom zu den eher seltenen Auslösern gehört.
  • Augenentzündung: Darüber hinaus kann eine lang andauernde Entzündung eines Auges darauf hinweisen, dass ein Retinoblastom vorliegt. In solchen Fällen ist meist auch der Augeninnendruck erhöht.

Wächst das Retinoblastom in den Sehnerv ein oder führt es dazu, dass sich die Netzhaut ablöst, verschlechtert sich das Sehvermögen des betroffenen Auges bis hin zur Erblindung. Wenn nur ein Auge von einem Retinoblastom betroffen ist, können diese Symptome bei kleinen Kindern jedoch von den Eltern unbemerkt bleiben. Diese Symptome eines fortgeschrittenen Retinoblastoms sind in Ländern mit einem guten Gesundheitssystem jedoch eher selten, da die Erkrankung in der Regel frühzeitig entdeckt wird.

Diagnose

Bei einem Retinoblastom erfolgt die Diagnose in der Regel im ersten Lebensjahr oder beim Kleinkind. Der erste Verdacht auf ein Retinoblastom ergibt sich vor allem durch eine weiß aufleuchtende Pupille (z.B. beim Fotografieren mit Blitzlicht). Der Augenarzt kann das Retinoblastom durch eine Spiegelung des Augenhintergrunds (sog. Ophthalmoskopie) erkennen. Dies geschieht normalerweise unter Vollnarkose. Ein erfahrener Augenarzt kann allein durch diese Untersuchung meist schon ein Retinoblastom erkennen und von anderen Veränderungen am Auge abgrenzen.

Mithilfe von Ultraschalluntersuchung, Magnetresonanztomographie (MRT) undComputertomographie (CT) kann der Arzt bei der Diagnose feststellen, wie weit sich das Retinoblastom im Auge und in die angrenzenden Gewebe ausgedehnt hat.

Meist bleiben die Untersuchungen nicht allein auf das betroffene Kind beschränkt: Um auszuschließen, dass es sich bei dem Retinoblastom um eine familiäre Form handelt, untersucht der Arzt auch die Eltern und Geschwister: Hierbei stellt er mittels Blutanalysen fest, ob das Retinoblastom durch einen vererbbaren Schaden am Erbgut (sog. Gendefekt) entstanden ist.

Therapie

Bei einem Retinoblastom ist die Therapie meist erfolgreich: Wenn es gelingt, den bösartigen Tumor im Auge rechtzeitig zu entdecken und so früh genug eine geeignete Behandlung einzuleiten, ist nicht nur eine völlige Heilung der Krebserkrankung möglich – auch das Sehvermögen des Kindeskann dann oft erhalten bleiben. Durchschnittlich können etwa 95 von 100 Kindern mit einem Retinoblastom geheilt werden. Welches Verfahren am besten zur Therapie geeignet ist, hängt einerseits davon ab, ob eines oder beide Augen betroffen sind, andererseits vom Stadium der Erkrankung.

Bei einem kleineren Retinoblastom kann eine Bestrahlung erfolgen. Zur Bestrahlung von innen bringt der Arzt die Strahlenquelle, zum Beispiel Ruthenium oder Jod, bei einer Operation unmittelbar auf den Tumor auf. Die Strahlung wirkt dann nur in Richtung Retinoblastom und führt gezielt dazu, dass die bösartig veränderten Zellen absterben. Bei dieser Therapie bleibt das Sehvermögen des Auges erhalten. Eine Strahlentherapie kann auch ergänzend nach einer erfolgten Operation zum Einsatz kommen (adjuvante Strahlentherapie).

Weitere Verfahren zur Retinoblastom-Therapie, bei denen ebenfalls die Sehkraft des betroffenen Auges erhalten bleibt, sind die Lasertherapie (Photo- bzw. Lichtkoagulation), die Thermotherapie und die Kryotherapie. Auch diese Verfahren sind nur bei einem kleinen Retinoblastom zur Behandlung geeignet. Bei der Lasertherapie zerstört der Arzt die Gefäße, die das Retinoblastom mit Blut versorgen, durch Laserstrahlen. Die Thermotherapie wirkt durch extreme Hitzeeinwirkung, die Kryotherapie dagegen durch wiederholte Vereisung des Tumors mithilfe einer Sonde.

Wenn das Retinoblastom bei seiner Entdeckung bereits so groß ist, dass das betroffene Auge geschädigt und seine Sehkraft erheblich eingeschränkt ist, muss der Arzt das gesamte Auge operativ entfernen. Diesen Eingriff bezeichnet man auch als Enukleation. Er kommt meist bei einseitigen Retinoblastomen zum Einsatz. Durch diese Behandlung gelingt es auch bei einem fortgeschrittenen Retinoblastom fast immer, den Krebs vollständig zu heilen. Voraussetzung dafür ist, dass der Tumor im Auge noch nicht in andere Organe gestreut hat. Im Anschluss an die Operation erhält das betroffene Kind ein künstliches Auge.

Sind beide Augen von einem Retinoblastom betroffen, zielt die Therapie darauf ab, den Krebs zu beseitigen und gleichzeitig zumindest eines der beiden Augen zu erhalten: In der Regel operiert man in solchen Fällen das Auge mit dem größeren Tumor, während der Arzt das Retinoblastom am anderen Auge mit einer Strahlen-, Laser- oder Kryotherapie behandelt.

Wenn das Retinoblastom bereits in den Sehnerv eingewachsen ist oder in andere Organe gestreut hat, kann zusätzlich zu den verschiedenen Behandlungsverfahren eine Chemotherapie sinnvoll sein. Derzeit werden auch die Möglichkeiten einer örtlichen (lokalen) Chemotherapie beim Retinoblastom geprüft.

Verlauf

Prognose

Ein frühzeitig behandeltes Retinoblastom verläuft meist günstig. Wenn es gelingt, den Tumor im Auge rechtzeitig zu entdecken und damit zu behandeln, ist praktisch immer eine völlige Heilung der Krebserkrankung möglich – und auch das Sehvermögen des betroffenen Auges kann dann oft erhalten werden. Insgesamt kann ein Retinoblastom in 95 von 100 Fällen geheilt werden. Damit hat dieser Augentumor von allen bösartigen Tumoren bei Kindern die beste Prognose.

Ist ein Retinoblastom bei Behandlungsbeginn schon weit fortgeschritten oder hat Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet, ist die Prognose jedoch ungünstiger; aber auch dann kann eine entsprechende Therapie das Retinoblastom oftmals noch dauerhaft heilen. Unbehandelt schreitet das Retinoblastom voran und führt immer zum Tod.

Komplikationen

Ein unbehandeltes Retinoblastom kann im weiteren Verlauf verschiedene Komplikationen verursachen: Retinoblastome sind relativ schnell wachsende Augentumoren. Wächst ein Tumor in die Netzhaut ein, können unter anderem folgende Komplikationen entstehen:

  • dauerhafte Entzündungen,
  • erhöhter Augeninnendruck,
  • Netzhautablösung und
  • Trübungen des Glaskörpers im Auge.

Das Sehvermögen des betroffenen Auges verschlechtert sich zunehmend bis hin zur völligen Erblindung.

entlang des Sehnervs

Leber

Ein erbliches (bzw. familiäres) Retinoblastom kann sehr hartnäckig verlaufen – so können an beiden Augen wiederholt Tumoren auftreten. Weitere Komplikationen können sich ergeben, wenn das Kind ein angeborenes Risiko hat, weitere andere Krebsarten zu entwickeln (Tumordisposition): Besonders wenn das Retinoblastom mit einer Bestrahlung oder einer Chemotherapie behandelt wurde, können später Zweittumoren (v.a. Knochentumoren und Weichteiltumoren) auftreten.

Nachsorge

Auch bei erfolgreicher Behandlung ist im weiteren Verlauf eine Nachsorge durch regelmäßige Untersuchungen empfehlenswert. Vor allem bei der erblichen Form tritt das Retinoblastom relativ oft – am gleichen oder am anderen Auge – erneut auf. Aus diesem Grund ist mindestens bis zum Abschluss des fünften Lebensjahres alle drei Monate eine Kontrolle notwendig: Nur so ist es möglich, ein erneutes Retinoblastom rechtzeitig zu erkennen und unter Erhalt des Sehvermögens zu behandeln. Treten Beschwerden auf, ist es selbstverständlich ratsam, auch zwischen den festgesetzten Nachsorgeterminen einen Arzt aufzusuchen.

Vorbeugen

Einem Retinoblastom können Sie nicht gezielt vorbeugen. Sie können jedoch alle angebotenen Vorsorgeuntersuchungen mit Ihrem Kind wahrnehmen, um eine Früherkennung zu ermöglichen, denn: Die meisten Retinoblastome treten bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf und die frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend dafür, ob es gelingt, den Tumor im Auge vollständig zu heilen und dabei das Sehvermögen zu erhalten.

Achten Sie außerdem auf mögliche Anzeichen für ein Retinoblastom, wie eine bei bestimmten Lichtverhältnissen (z.B. bei Blitzlicht) weißlich aufleuchtende Pupille oder ein Schielen eines der beiden Augen: Wenn Sie solche Anzeichen bei Ihrem Kind feststellen, lassen Sie es vorbeugend möglichst bald augenärztlich untersuchen. Dies gilt besonders dann, wenn in Ihrer Familie Fälle von Krebs im Auge beziehungsweise Retinoblastomen bekannt sind.

Bei Hinweisen auf ein erbliches Retinoblastom in Ihrer Familie besteht auch die Möglichkeit, direkt nach der Geburt untersuchen zu lassen, ob Ihr Kind das ursächliche Erbmerkmal geerbt und somit ein erhöhtes Risiko für den Augentumor hat. Dann sind engmaschige Kontrolluntersuchungen beim Augenarzt ratsam, bis die Zellen der Netzhaut vollständig ausgereift sind.