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Ernährung bei Niereninsuffizienz: 11 Tipps für die Nierendiät
Die Nieren übernehmen lebenswichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Sie filtern etwa Giftstoffe aus dem Blut und halten den Salz- und Wasserhaushalt konstant, indem sie die Ausscheidung von Mineralstoffen und Wasser regulieren.
Bei einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) können die Organe diesen Aufgaben nicht mehr gerecht werden, was ernste Folgen wie Bluthochdruck, Knochenabbau und Störungen des Nervensystems sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben kann. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Dialyse (auch Nierenersatztherapie oder Blutwäsche) notwendig sein, um den Körper von schädlichen Stoffen zu befreien und am Leben zu halten.
Ergänzend kann eine Ernährungsanpassung dabei helfen, die Nierenfunktion sowie eine Dialysebehandlung zu unterstützen. Die Auswahl der passenden Lebensmittel kann das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz verlangsamen, den Knochenstoffwechsel verbessern und das Wohlbefinden Betroffener im Allgemeinen steigern. Elf Ernährungsempfehlungen für Menschen mit einer Nierenerkrankung.
Geringe Eiweißzufuhr bei Niereninsuffizienz
Menschen mit Nierenschwäche, die noch nicht dialysepflichtig sind, sollten ihre Eiweißzufuhr eher gering halten. Denn Studien zeigen, dass eine eiweißarme Ernährung im Frühstadium das Fortschreiten der Erkrankung verzögern kann. Als Richtwert empfehlen Fachleute eine Eiweißmenge von 0,6 bis 0,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht. Eine noch geringere Proteinzufuhr ist nicht sinnvoll, da es sonst zum Abbau von Muskelmasse kommen kann.
Eiweißarme Lebensmittel für Menschen mit Niereninsuffizienz
Um ihre Eiweißzufuhr zu kontrollieren, sollten Menschen mit einer Nierenerkrankung prüfen, wie viel Protein die von ihnen verzehrten Produkte enthalten. Die Eiweißwerte lassen sich in der Regel den Packungsangaben entnehmen. Sehr eiweißreich sind etwa Geflügel und Rindfleisch, Milchprodukte und Eier sowie Fisch und Meeresfrüchte. Wenig Protein steckt in Gemüse und Obst.
Niereninsuffizienz: Pflanzliches Eiweiß tierischem Protein vorziehen
Fachleute raten nierenkranken Personen dazu, mindestens zwei Drittel ihrer Eiweißzufuhr aus pflanzlichen Lebensmitteln zu beziehen. Zudem sollte das Protein eine hohe biologische Wertigkeit haben. Das bedeutet, dass sie viele essentielle Aminosäuren enthalten und vom Körper gut aufgenommen werden können. Geeignet sind zum Beispiel Bohnen und Linsen.
Lesetipp: 11 vegane Proteinquellen
Salzarme Ernährung: Sinnvoll bei Niereninsuffizienz
Gesunde Nieren sorgen dafür, dass Natrium (ein Bestandteil von Salz) über den Urin ausgeschieden wird. Geschieht dies aufgrund einer Nierenfunktionsschwäche nicht, kommt es zu einem Blutdruckanstieg und Wassereinlagerungen. Entsprechend sollten Erkrankte ihren Salzkonsum gering halten. Zudem steigert eine salzreiche Ernährung den Durst, wodurch die Betroffenen mehr trinken. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme kann jedoch den Wasserhaushalt durcheinanderbringen, was im Falle einer Nierenschwäche problematisch ist.
Salzarme Lebensmittel für Menschen mit Niereninsuffizienz
Salzarme Lebensmittel, die sich für Menschen mit Nierenschwäche eignen, sind vor allem frische und unbehandelte Produkte wie Obst und Gemüse. Zudem enthalten Vollkornprodukte weniger Kochsalz als Lebensmittel aus Weißmehl. Reduziert werden sollten gepökelte Fleisch- und Wurstwaren, Salzgebäck und Fertiggerichte. Grundsätzlich ist es sinnvoll, möglichst viel selbst zuzubereiten.
Kaliumzufuhr bei Niereninsuffizienz reduzieren
Der Mineralstoff Kalium wird zum Großteil über die Nieren ausgeschieden. Bei einer Nierenschwäche besteht deshalb die Gefahr, dass der Kaliumspiegel stark ansteigt. Fachleute empfehlen Betroffenen daher, pro Tag nicht mehr als 2 Gramm Kalium mit der Ernährung aufzunehmen. Besonders kaliumreich sind etwa Bananen, Kartoffeln (insbesondere Süßkartoffeln), Avocados, Spinat, Trockenfrüchte und Nüsse.
Lesetipp: 11 Symptome bei Kaliummangel
Phosphat: Tägliche Aufnahme bei Niereninsuffizienz kontrollieren
Nimmt die Nierenfunktion ab, kann das Organ neben Kalium auch Phosphat nicht mehr richtig ausscheiden. Die Folge kann ein gefährlicher Anstieg des Phosphatspiegels im Blut sein. Um dem entgegenzuwirken, sollten Betroffene nicht mehr als 1 bis 1,2 Gramm Phosphat pro Tag zu sich nehmen und phosphatreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch und Geflügel sowie Fisch und Meeresfrüchte nur in Maßen verzehren. Bei Dialysepatient*innen können zusätzlich phosphatbindende Medikamente sinnvoll sein.
Bei Niereninsuffizienz: Trinkmenge kontrollieren
Die Annahme, bei einer Nierenschwäche müsse möglichst viel getrunken werden, ist falsch. Der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) zufolge hat eine gesteigerte Flüssigkeitszufuhr keinen positiven Einfluss auf die Nierenfunktion. Insbesondere dialysepflichtige Menschen sollten ihre Trinkmenge reduzieren, da sich an den dialysefreien Tagen Wasser im Körper ansammelt. Hier gilt als Faustregel: 10 bis 15 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht. Wichtig ist, auch die Flüssigkeit zu berücksichtigen, die über die Nahrung aufgenommen wird.
Vitamine und Mineralstoffe: Bei Niereninsuffizienz auf Mangel achten
Bei Nierenschwäche kann es zu einem Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen wie Vitamin D, Calcium und Eisen kommen. Ein Blutbild kann entsprechende Hinweise liefern. In ärztlicher Absprache können im Falle eines Mangels gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel verschrieben werden, um eventuelle Defizite auszugleichen.
Lesetipp: Typische Symptome bei Nährstoffmangel
Bei Niereninsuffizienz Alkoholkonsum reduzieren
Alkohol schädigt nachweislich die Nieren. Denn wenn dem Körper Alkohol zugeführt wird, muss das Organ härter arbeiten, um die Giftstoffe wieder herauszufiltern. Fachleuten zufolge ist ein übermäßiger Alkoholkonsum in vielen Fällen ursächlich für eine Nierenerkrankung. Insbesondere Dialysepatient*innen sollten ihre Zufuhr stark reduzieren oder besser ganz verzichten. Zum einen ist die tägliche Trinkmenge ohnehin schon begrenzt, zum anderen kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, die eingenommen werden müssen.
Für Ernährungsempfehlungen bei Niereninsuffizienz ärztlichen Rat einholen
Je nach Art und Ausprägung der Nierenschwäche sowie anderen gesundheitlichen Faktoren kann die ideale nierenfreundliche Ernährung unterschiedlich aussehen. Betroffene sollten daher eine fachärztliche Praxis aufsuchen. Ein*e Nephrologe*Nephrologin (Spezialist*in für Nierenerkrankungen) kann individuelle Empfehlungen aussprechen.
Die Nieren übernehmen lebenswichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Sie filtern etwa Giftstoffe aus dem Blut und halten den Salz- und Wasserhaushalt konstant, indem sie die Ausscheidung von Mineralstoffen und Wasser regulieren.
Bei einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) können die Organe diesen Aufgaben nicht mehr gerecht werden, was ernste Folgen wie Bluthochdruck, Knochenabbau und Störungen des Nervensystems sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben kann. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Dialyse (auch Nierenersatztherapie oder Blutwäsche) notwendig sein, um den Körper von schädlichen Stoffen zu befreien und am Leben zu halten.
Ergänzend kann eine Ernährungsanpassung dabei helfen, die Nierenfunktion sowie eine Dialysebehandlung zu unterstützen. Die Auswahl der passenden Lebensmittel kann das Fortschreiten einer Niereninsuffizienz verlangsamen, den Knochenstoffwechsel verbessern und das Wohlbefinden Betroffener im Allgemeinen steigern. Elf Ernährungsempfehlungen für Menschen mit einer Nierenerkrankung.
- Online-Informationen der Deutschen Herzstiftung: Chronische Niereninsuffizienz: Eine stumme Gefahr fürs Herz: https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/niereninsuffizienz (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen des Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: Tipps für Nieren-Patienten: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/nierenschwaeche-chronisch/tipps-fuer-nieren-patienten.html (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen der Selbsthilfe Niere Hessen e. V.: Kalium im Blick: https://www.selbsthilfe-niere-mittelhessen.de/kalium-im-blick/ (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen der Deutschen Nierenstiftung: Ernährung bei Nierenerkrankungen: https://www.nierenstiftung.de/fuer-betroffene/niere-a-bis-z/ernaehrung-bei-nierenerkrankungen/ (Abruf: 07/2023)
- Online-Informationen von Deximed: Hyperkaliämie – zu viel Kalium im Blut: https://deximed.de/home/klinische-themen/endokrinologie-stoffwechsel/patienteninformationen/verschiedene-krankheiten/hyperkaliaemie (Abruf: 07/2023)
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