Rosiglitazon

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.01.2022 - 13:49 Uhr

Allgemeines

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Blutzuckerspiegel bei "Alterszucker" senken
  • Ausschüttung von Insulin fördern

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Rosiglitazon im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Rosiglitazon nicht verwendet werden?

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Rosiglitazon darf nicht eingesetzt werden bei

  • Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff
  • Leberfunktionsstörungen
  • Herzmuskelschwäche (auch in der Vergangenheit)
  • Beschwerden-verursachender Angina pectoris
  • nach Herzinfarkt
  • gleichzeitiger Behandlung mit Insulinen

Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen sollte vor Rosiglitazon-Gabe eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen.
 

 

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit ist die Anwendung von Rosiglitazon untersagt. In Tierversuchen wurde eine schädigende Wirkung auf das Ungeborene sowie der Übertritt des Wirkstoffes in die Muttermilch nachgewiesen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist die Wirksamkeit von Rosiglitazon bisher nicht nachgewiesen. Auf eine Anwendung sollte daher verzichtet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Rosiglitazon haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Rosiglitazon. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Fettstoffwechselstörungen, Gewichtszunahme, Appetitzunahme, Verstopfung, Wassereinlagerungen im Gewebe.

Seltene Nebenwirkungen:
Makulaödem, Beschwerden-verursachende Herzmuskelschwäche, Wasseransammlungen in der Lunge.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
schnelle und übermäßige Gewichtszunahme, Gefäßschwellung (Angioödem), Nesselsucht.

Besonderheiten:
Bei starker Veränderung der Blutfettwerte, der Leber-Enzym-Werte oder auftretender Gelbsucht muss die Behandlung abgebrochen werden.

In zwei Studien (ADOPT- und DREAM-Studie) waren Herzinfarkte bei Rosiglitazon-Behandlung häufiger als in den Vergleichsgruppen. Daher ist auch bei Zeichen einer Herzmuskelschwäche oder einer Verschlimmerung derselben die Behandlung mit Rosiglitazon abzubrechen.

Hinweise auf ein sich entwickelndes Makulaödem während einer Therapie mit dem Wirkstoff sind akute Sehstörungen oder Verschlechterung derselben. In solchen Fällen ist der Arzt zu befragen.

Rosiglitazon scheint bei Frauen das Knochenbruch-Risiko zu erhöhen. In der ADOPT-(A Diabetes Outcome and Progression Trial)-Studie (N.Engl.J.Med. 355, 2427-2443 [2006.]), in der orale Antidiabetika verglichen wurden, traten bei den teilnehmenden Frauen im Verlauf von vier bis sechs Jahren bei Einnahme von Rosiglitazon deutlich häufiger Knochenbrüche auf als bei anderen Zucker-Medikamenten. Männer waren von dieser Nebenwirkung nicht betroffen. Die Knochenbrüche betrafen überwiegend Oberarm, Hand oder Fuß, während Knochenbrüche an den für Osteoporose typischen Stellen (Hüfte, Wirbelsäule) unter Rosiglitazon nicht häufiger waren als in den Vergleichsgruppen.

Rosiglitazon steht auch unter dem Verdacht, möglicherweise Krebserkrankungen zu fördern. Zu dieser Vermutung werden im Moment noch weitere klinische Studien durchgeführt.

Patientinnen mit gutartigen Geschwüren an den Eierstöcken (polyzystisches Ovarialsyndrom) leiden häufig unter fehlendem Eisprung und sind daher nur eingeschränkt fruchtbar. Durch die verbesserte Insulinwirkung kann die Behandlung mit Pioglitazon zum Wiedereinsetzen des Eisprunges und damit der Möglichkeit einer Schwangerschaft führen. Falls eine Patientin eine Schwangerschaft wünscht oder diese eintritt, ist die Behandlung abzusetzen.

 

Welche Wechselwirkungen zeigt Rosiglitazon?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Nicht-steroidale Antiphlogistika (Gruppe von Wirkstoffen gegen Schmerzen und Entzündungen) können bei gleichzeitiger Gabe von Rosiglitazon das Risiko von Gewebswassereinlagerungen (Ödemen) erhöhen.

Die Wirkung von Rosiglitazon kann durch Gemfibrozil, einen Wirkstoff gegen erhöhte Blutfette, verstärkt werden.

Der Wirkstoff gegen Tuberkulose Rifampicin dagegen kann die Wirkung von Rosiglitazon abschwächen.

Weiterhin ist eine Beeinflussung (möglicherweise im Sinne einer Wirkungsabschwächung) von Rosiglitazon durch andere Wirkstoffe, wie beispielsweise Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin (alles Antiepileptika) oder Johanniskraut (gegen Depressionen) nicht sicher auszuschließen.

Zusammen mit anderen oralen Antidiabetika wie Metformin und Sulfonylharnstoffen, nach neuen Erkenntnissen aber auch zusammen mit Metformin und dem Blutfettsenker Fenofibrat kann der Wirkstoff einen akuten schmerzhaften Muskelschaden (Myalgie) auslösen.

 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Die Anwendung des Medikaments in Kombination mit Insulin ist untersagt.
  • Das Körpergewicht sollte regelmäßig kontrolliert werden.
  • Der Blutzucker sollte während der Einnahme regelmäßig kontrolliert werden.
  • Die Leberwerte sollten regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei Sehstörungen oder Verschlimmerung derselben während der Therapie mit dem Wirkstoff ist der Arzt zu befragen.
  • Bei weitgehend unfruchtbaren Frauen mit Eierstockzysten kann durch die Behandlung ein Eisprung ausgelöst werden. Dadurch wird eine Schwangerschaft möglich.
  • Bei Auftreten einer Gelbsucht ist die Behandlung abzubrechen. Bei Übelkeit, Erbrechen, Oberbauchbeschwerden, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und/oder dunklem Harn ist sofort der Arzt zu befragen.
  • Die Behandlung mit dem Medikament darf weder eigenmächtig verändert noch ohne Arztrücksprache beendet werden.
  • Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Welche Medikamente beinhalten Rosiglitazon?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Rosiglitazon enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

 
Medikament
Darreichungsform
Filmtabletten
Filmtabletten

 

So wirkt Rosiglitazon

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Rosiglitazon. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glitazone, orale Antidiabetika, Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Rosiglitazon gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Rosiglitazon

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Der Wirkstoff Rosiglitazon wird angewendet beim so genannten "Alterszucker" (Diabetes mellitus vom Typ 2), um den erhöhten Blutzuckerspiegel zu senken. Er kann allein verabreicht werden, wenn beispielsweise andere Blutzuckerspiegelsenker nicht vertragen werden, oder in Kombination, wenn eine Einzeltherapie nicht ausreichend ist.

 

 

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rosiglitazon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Rosiglitazon

Ab dem 1. November 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Rosiglitazon in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Herz-Kreis-Erkrankungen widerrufen.

Der Wirkstoff Rosiglitazon verringert, nach dem gleichen Mechanismus wie alle Glitazone, die Insulinunempfindlichkeit des Fettgewebes, der Muskulatur und der Leber und senkt so den Blutzuckerspiegel. Diesen Effekt macht man sich beim sogenannten "Alterszucker" (Diabetes mellitus vom Typ 2) zu Nutze.

 

 

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.