Zavicefta 2 g/0,5 g Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 20.03.2017
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoffkombination: Ceftazidim + Avibactam
Darreichnungsform: Infusionslösungs­konzentrat
Rezeptpflichtig

Wirkung

Zavicefta 2 g/0,5 g Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält die Wirkstoffkombination Ceftazidim + Avibactam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Zavicefta 2 g/0,5 g Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung.

Die Kombination wird bei Erwachsenen angewendet zur Behandlung von
  • komplizierten Infektionen des Bauchraums
  • komplizierten Harnwegsinfektionen einschließlich Nierenbeckenentzündung
  • Lungenentzündungen, die im Krankenhaus auftreten einschließlich solcher, die bei künstlich beatmeten Patienten auftreten
  • Infektionen mit aerobengramnegativen Erregern bei Patienten mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ceftazidim + Avibactam sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cephalosporine, Antibiotika, zu welchen die Wirkstoffkombination Ceftazidim + Avibactam gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • komplizierte Infektionen des Bauchraums
  • komplizierte Harnwegsinfektionen, einschließlich Nierenbeckenentzündung
  • Lungenentzündung im Krankenhaus, auch bei künstlich beatmeten Patienten
  • Infektionen mit bestimmten Bakterien (aerobe gramnegative Erreger) bei Erwachsenen mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten

Dosierung

Das Medikament wird im Allgemeinen in der Dosierung einer Durchstechflasche alle acht Stunden als Infusion in eine Vene verabreicht. Die Infusion dauert etwa zwei Stunden.

Komplizierte Bauchinfektionen werden auf diese Weise über 5 bis 14 Tage damit behandelt, komplizierte Harnwegsinfektionen über 5 bis 10 Tage, Lungenentzündung über 7 bis 14 Tage. Bei Infektionen mit gramnegativen Bakterien richtet der Arzt die Behandlungsdauer nach dem Schweregrad der Infektion, dem Befinden des Patienten und der festgestellten Bakterienart.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Natriumcarbonat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Positiver direkter Coombs-Test

Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektionen (auch der Scheide oder des Mundes), Überschuss an unreifen Blutzellen, Überschuss an Blutplättchen, Kopfschmerzen, Schwindel, Durchfall, Bauchschmerz, Übelkeit und Erbrechen, erhöhte Leberwerte (ASAT, ALAT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase), erhöhter Blutwert an Laktat-Dehydrogenase, fleckig-blasiger Hautausschlag, Nesselsucht, Blutgefäßverstopfung an der Infusionsstelle, Blutgefäßentzündung an der Infusionsstelle, Fieber

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dickdarmentzündung (auch durch den Keim Clostridium difficile), Mangel an bestimmten Blutzellen (Neutrophile, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen), Überschuss an Lymphzellen, nervliche Missempfindungen, Störungen des Geschmackssinns, Juckreiz, erhöhter Blut-Kreatinin-Wert, erhöhter Blut-Harnstoff-Wert, akute Nierenschädigung

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Entzündung des Nierengewebes

Nebenwirkungen undekannter Häufigkeit:
Fehlen von Granulozyten, Blutarmut (hämolytische Anämie), allergischer Schock, Gelbsucht, schwere Hautreaktionen (toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme), Gesichtsschwellung, Arzneimittelausschlag

Besonderheiten:
Kommt es während oder nach der Anwendung der Kombination zu Durchfall, kann dieser durch den Keim Clostridium difficile verursacht sein. Der Arzt wird einen Abbruch der Behandlung und den Beginn einer gezielten Therapie gegen Clostridium difficile in Betracht ziehen. Auf keinen Fall dürfen Durchfall-hemmende Mittel wie Loperamid zum Einsatz kommen.

Wird die Behandlung mit hochdosierten Cephalosporinen, Aminoglykosid-Antibiotika oder Entwässerungsmitteln wie Furosemid kombiniert, kann die Nierenfunktion zusätzlich beeinträchtigt werden.

Wechselwirkungen

Das GichtmittelProbenecid kann die Ausscheidung von Avibactam verändern. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung vermieden werden.

Chloramphenicol kann möglicherweise die Wirkung von Ceftazidim und anderen Cephalosporinen aufheben. Diese Arzneimittelkombination sollte daher unterbleiben.

Wird die Behandlung mit hochdosierten Cephalosporinen, Aminoglykosid-Antibiotika oder Entwässerungsmitteln wie Furosemid kombiniert, kann die Nierenfunktion zusätzlich beeinträchtigt werden.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder gegen jegliche Antibiotika aus den Wirkstoffgruppen der Cephalosporine, Penicilline, Monobactame oder Carbapeneme darf die Kombination nicht angewendet werden. Sollten diese Überempfindlichkeiten nur schwach ausgeprägt gewesen sein, ist eine Anwendung mit Vorsicht erlaubt.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination bei Nierenfunktionsstörungen eingesetzt werden, weil sich die Dosierung nach dem Grad der Beschwerden richten muss.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Tierexperimente mit Ceftazidim geben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Auswirkungen auf die Nachkommen. Avibactam hingegen verursachte bei manchen Tierarten ein niedrigeres Geburtsgewicht und eine verzögerte Knochenentwicklung. Ceftazidim + Avibactam sollte daher während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den möglichen Nutzen für die Mutter über das mögliche Risiko für das Ungeborene stellt.

Ceftazidim geht in geringen Mengen in die menschliche Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob Avibactam in die menschliche Muttermilch gelangt. Ein Risiko für Neugeborene und Säuglinge kann daher nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt muss eine Entscheidung darüber treffen, ob der Nutzen für das Kind, gestillt zu werden, den Nutzen einer Therapie für die Mutter übertrifft. Es muss also entweder abgestillt oder die Behandlung unterbrochen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist noch nicht erwiesen. Dazu wurden keine Studien unternommen. Eine Anwendung in dieser Altersgruppe liegt daher im Ermessen des Arztes.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann manche Tests auf Urinzucker falsch-positiv beeinflussen.
  • Jede Durchstechflasche enthält etwa 148 Milligramm Natrium, was bei einer kochsalzarmen Diät zu berücksichtigen ist.
  • das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Die zubereitete Lösung in der Durchstechflasche sollte unverzüglich verwendet werden.
  • Das Medikament darf, außer mit Wasser für Injektionszwecke, nicht mit anderen gemischt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
10 Flasche Infusionslösungs­konzentrat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Zavicefta 2 g/0,5 g Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ceftazidim + Avibactam (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.