Grippostad C Stickpack

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 21.02.2014
Hersteller: STADA GmbH
Wirkstoffkombination: Paracetamol + Coffein + Vitamin C + Chlorphenamin
Darreichnungsform: Granulat
Rezeptfrei

Wirkung

Grippostad C Stickpack enthält die Wirkstoffkombination Paracetamol + Coffein + Vitamin C + Chlorphenamin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Grippostad C Stickpack.

Die Kombination wird eingesetzt zur Behandlung von gemeinsam auftretenden Beschwerden wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schnupfen, Reizhusten, Fieber oder erhöhter Körpertemperatur im Rahmen einer einfachen Erkältungskrankheit.

Zur Bekämpfung einzeln auftretender Beschwerden wie Schmerzen, Fieber, verstopfter Nase und Husten ist die Kombination nicht geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Paracetamol + Coffein + Vitamin C + Chlorphenamin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, H1-Antihistaminika, Entzündungshemmer, Vitamine, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Antiallergika, zu welchen die Wirkstoffkombination Paracetamol + Coffein + Vitamin C + Chlorphenamin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • gemeinsam auftretende Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Schnupfen und Reizhusten im Rahmen einer einfachen Erkältungskrankheit

Dosierung

Erwachsene nehmen dreimal täglich den Inhalt eines Beutels ein.

Geben Sie den Inhalt eines Beutels in ein Glas Trinkwasser. Das Granulat löst sich nach etwa einer Minute auf, ohne umzurühren. Trinken Sie direkt im Anschluss den Inhalt des Glases vollständig aus.

Das Medikament sollte nicht ohne Befragen des Arztes über längere Zeit oder
in höheren Dosen eingenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Talkum
  • Natriumcyclamat
  • Natriumhydrogencarbonat
  • Povidon K 25
  • Riboflavinphosphat-Natrium
  • Saccharin-Natrium
  • wasserfreie Citronensäure
  • Zitronenaroma

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen.

Seltene Nebenwirkungen:
Leber-Transaminasen-Anstieg.

Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen (Fehlen von Weißen Blutkörperchen und Granulozyten, Mangel an Neutrophilen und Blutplättchen, Mangel an allen Blutzellen), Hautblutungen, Blutarmut (aplastische Anämie), zwanghafte Bewegungen (Dyskinesien), Starerkrankungsauslösung (Engwinkelglaukom), Sehstörungen, überempfindliche Bronchien, Magen-Darm-Beschwerden, Beschwerden beim Wasserlassen, Appetitsteigerung, Überempfindlichkeitsreaktionen (schwer, durch Paracetamol), Hautreaktionen (schwer, wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Lyell-Syndrom), Psychosen.
bei hoher Dosierung:
Fehlbildung des roten Blutfarbstoffs.
nach längerer Einnahme höherer Dosen oder bei Überdosierung:
Nierenschäden, Leberschäden.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Herzrhythmusstörungen (Herzrasen), Schläfrigkeit, Benommenheit, innere Unruhe, Schlaflosigkeit.

Besonderheiten:
Bei empfindlichen Personen kann durch Paracetamol ein Krampf der Bronchialmuskulatur ausgelöst werden ("Analgetika-Asthma").

Allergische Hautreaktionen können unter Umständen begleitet sein von Temperaturanstieg (Arzneimittelfieber) und Schleimhautschäden.

Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen können sich als Schwellungen von Rachen und Gesicht (Quincke-Ödem), in Atemnot, Schweißausbruch,
Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Kreislaufversagen und Schock äußern.

Leberschäden sind möglich, wenn ein gesunder Erwachsener einmalig mehr als zehn bis zwölf Gramm oder über einen längeren Zeitraum mehr als 7,5 Gramm Paracetamol täglich einnimmt. Diese Grenzwerte sind bei Kindern geringer. Grundsätzlich sollten Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden.

Wechselwirkungen

Bei der Kombination sind die jeweiligen Wechselwirkungen der Kombinationspartner Paracetamol, Coffein und Chlorphenamin zu beachten. Von Vitamin C sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Die gleichzeitige Anwendung von Paracetamol mit Wirkstoffen, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen (beispielsweise Propanthelin) kann zur Verzögerung der Aufnahme und des Wirkungseintritts von Paracetamol führen. Auch Colestyramin (gegen Fettstoffwechselstörungen) hat diese Wirkung.

Wirkstoffe, die die Magenentleerung beschleunigen (beispielsweise Metoclopramid), beschleunigen auch die Aufnahme und den Wirkungseintritt von Paracetamol.

Werden gleichzeitig Paracetamol und das Virus-Mittel Zidovudin (AZT) angewendet, kann es verstärkt zu einem Mangel an weißen Blutkörperchen kommen. Die Kombination soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit AZT angewendet werden.

Die Einnahme des GichtmittelsProbenecid und des Schmerzmittels Salicylamid vermindert stark die Ausscheidung von Paracetamol. Bei gleichzeitiger Einnahme sollte daher die Dosis von Paracetamol verringert werden.

Werden Wirkstoffe eingenommen, die den Abbau von Paracetamol fördern (beispielsweise das Epilepsie-Mittel Phenobarbital, das AntibiotikumRifampicin, die Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol) oder selbst schon leberschädlich sind, kann es schneller zu Vergiftungserscheinungen kommen. Anzeichen derselben sind: Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Blässe und Unterleibsschmerzen.

Die wiederholte Einnahme von Paracetamol über mehr als eine Woche verstärkt die Wirkung von Blutverdünnern (Antikoagulanzien). Die gelegentliche Einnahme von Paracetamol hat hingegen keine ernstzunehmenden Auswirkungen.

Gehirnwirksame Mittel (Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Psychopharmaka) oder Alkohol verstärken die müde-machende Wirkung von Chlorphenamin.

Coffein kann die beruhigenden Wirkungen verschiedener Substanzen wie beispielsweise Barbiturate (gegen Epilepsie), Allergie-Mitteln und anderen abschwächen.

Coffein verstärkt die Herzschlag-Beschleunigung, die unter anderen durch Mittel mit Wirkung auf das unbewußte Nervensystem (Alpha-Sympathomimetika und Beta-2-Sympathomimetika) und von dem Schilddrüsenhormon Levothyroxin verursacht wird.

Bei gleichzeitiger Einnahme des Asthma-Mittels Theophyllin kann Coffein dessen Ausscheidung vermindern und die Wirkung verstärken oder verlängern.

Die Einnahme von Coffein erhöht die Gefahr einer Abhängigkeit von anregenden Drogen wie beispielsweise Ephedrin.

Bei Kombination von Coffein und Wirkstoffen mit vielen Wirkungsaspekten wie beispielsweise den Benzodiazepinen (Schlafmittel, Psychopharmaka) können im Einzelnen unterschiedliche und nicht voraussehbare Wechselwirkungen auftreten.

Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Pille"), das Magenmittel Cimetidin, Disulfiram (zur Alkoholentwöhnung) sowie Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer vermindern den Coffein-Abbau in der Leber. Barbiturate und Nikotin (in Zigaretten) beschleunigen ihn. In der Folge wird die Coffein-Wirkung gesteigert, beziehungsweise vermindert.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingenommen werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Paracetamol, Coffein, Vitamin C oder Chlorphenamin
  • schweren Nierenfunktionsstörungen
  • schweren Leberfunktionsstörungen (ab Grad 9 nach Child Pugh).
Nur nach Rücksprache mit einem Arzt sollte die Kombination eingenommen werden bei
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen (Child Pugh unter 9)
  • der Bluterkrankung Gilbert-Meulengracht-Krankheit
  • Nierensteinen, die vorwiegend aus Oxalsäure-Kristallen bestehen
  • Eisen-Speichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie)
  • chronischem Alkoholmissbrauch
  • Verengungen von Magenausgang und Zwölffingerdarm
  • Verengungen des Harnblasenausganges
  • Engwinkelglaukom, einer speziellen Form des Grünen Stars
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Herzrhythmusstörungen wegen der Gefahr der Verstärkung von Herzrasen und Herzstolpern
  • Angststörungen, weil diese verstärkt werden können
  • hohem Fieber
  • Anzeichen einer weiteren oder überlagernden Infektion
  • Verschlechterung der Beschwerden oder weiteren Komplikationen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft ist die Anwendung der Kombination verboten. Das darin enthaltene Chlorphenamin führt nämlich möglicherweise zu Hirn-Missbildungen und Tumoren im Kindesalter. Außerdem scheint die ganze Gruppe der H1-Antihistaminika, der auch Chlorphenamin angehört, in den letzten zwei Wochen vor der Geburt Netzhautschäden zu verursachen.

Da nicht bekannt ist, ob Chlorphenamin in die Muttermilch ausgeschieden wird, darf bei Behandlung mit der Kombination nicht gestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Je nach Arzneiform und Dosierung kann die Altersbeschränkung bei den Herstellern unterschiedlich sein. Im Allgemeinen ist die Anwendung bei Kindern unter zwölf Jahren wegen fehlender Erkenntnisse zu Wirkungen und Nebenwirkungen der Kombination in dieser Altersgruppe nicht gestattet.

Warnhinweise

  • Blutzucker-Tests während der Einnahme des Medikaments können falsche Ergebnisse liefern.
  • Hohe Dosen des Medikaments können Urin-Tests stören sowie bei Test auf Blut im Stuhl zu falsch negativen Ergebnissen führen.
  • Die Einnahme des Medikaments unterdrückt die Reaktion bei Allergie-Tests.
  • Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt in verstärktem Maße in Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Das Medikament sollte ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat nur wenige Tage und nicht in erhöhter Dosis angewendet werden.
  • Das Medikament kann bei längerem hoch dosiertem Gebrauch Kopfschmerzen hervorrufen, die nicht durch erhöhte Dosen des Medikaments behandelt werden dürfen.
  • Um Leberschäden zu vermeiden ist eine Tages-Höchstdosis von Paracetamol zu beachten: ab 43 Kilogramm Körpergewicht liegt sie bei 4000 Milligramm Paracetamol.
  • Patienten mit der Stoffwechselerkrankung Gilbert-Meulengracht-Syndrom dürfen die angegebene Dosisempfehlung keinesfalls überschreiten.
  • Patienten mit Neigung zu Nierensteinen sollten sich wegen des Vitamin C-Gehalts unbedingt an die empfohlene Dosierung halten.
  • Medikamenten-Packungen mit insgesamt mehr als zehn Gramm Paracetamol sind verschriebungspflichtig.
  • Bei Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen muss die Dosis vermindert oder die Zeit zwischen den Einnahmen verlängert werden. Bei schweren Leber- und/oder Nierenschäden ist das Medikament verboten.
  • Das Medikament ist aufgrund seiner Dosierung nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
12 Beutel Granulat

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Grippostad C Stickpack sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Paracetamol + Coffein + Vitamin C + Chlorphenamin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Hartkapseln

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.