CandeAmlo HEXAL 16 mg/10 mg Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.03.2017
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoffkombination: Candesartan + Amlodipin
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

CandeAmlo HEXAL 16 mg/10 mg Hartkapseln enthalten die Wirkstoffkombination Candesartan + Amlodipin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von CandeAmlo HEXAL 16 mg/10 mg Hartkapseln.

Die Kombination wird angewendet bei Erwachsenen mit Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache eingesetzt. Sie dient als Ausweichmöglichkeit, wenn der Blutdruck mit der gleichzeitigen Gabe von Amlodipin und Candesartan im selben Dosierungsbereich gut gesenkt wird. Die Einnahme eines einzigen Präparates statt zweier dient der Therapietreue und verbessert damit die Erfolgschancen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Candesartan + Amlodipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Candesartan + Amlodipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen, der auch bei gemeinsamer Gabe der einzelnen Wirkstoffe Amlodipin und Candesartancilexetil in fester Dosierung genügend gesenkt wird

Dosierung

Die empfohlene Dosis beträgt eine Hartkapsel pro Tag.

Ihr Arzt wird Ihnen diejenige Stärke verschreiben, die Ihrer bisherigen Behandlung mit Candesartan und Amlodipin als Einzel-Präparate entspricht.

Das Medikament ist nicht für den Beginn einer Bluthochdruck-Therapie geeignet.

Die tägliche Maximaldosis von Amlodipin beträgt 10 Milligramm und darf nicht überschritten werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hyprolose
  • Macrogol 8000
  • Maisstärke
  • Titandioxid (E 171)
  • Carmellose-Calcium
  • Gelatine
  • Lactose-Monohydrat
  • pflanzliches Magnesiumstearat

Nebenwirkungen

Bei den unerwünschten Wirkungen sind sowohl diejenigen von Candesartan wie auch von Amlodipin möglich.

Candesartan:
Häufige Nebenwirkungen:
Atemwegsinfektion, Schwindel/Drehschwindel, Kopfschmerzen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an weißen Blutkörperchen, Mangel an neutrophilen Blutzellen, Fehlen von Granulozyten, Kalium-Überschuss im Blut, Natrium-Mangel im Blut, Husten, Übelkeit, erhöhte Leber-Enzym-Werte, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündung, Gesichtsschwellung, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Einschränkung der Nierenfunktion (einschließlich Nierenversagen bei anfälligen Patienten).

Amlodipin:
Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung), Herzklopfen, Hautrötung mit Wärmegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit, Knöchelschwellungen, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme), Müdigkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen (einschließlich Angst), Depression, Zittern, Geschmacksstörungen, Ohnmacht, Empfindungsstörungen, nervliche Missempfindungen, Sehstörungen (einschließlich Doppelbilder), Ohrensausen, niedriger Blutdruck, Atembeschwerden, Schnupfen, Erbrechen, Verdauungsstörungen, veränderte Darmentleerungsgewohnheiten (einschließlich Durchfall und Verstopfung), Mundtrockenheit, Haarausfall, Unterhautblutungen, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz, Ausschlag, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen, Störungen beim Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen, häufigeres Wasserlassen, Impotenz, Brustschwellung, Schmerzen im Brustkorb, Schwächegefühl, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme.

Seltene Nebenwirkungen:
Verwirrung.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Mangel an weißen Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen, allergische Reaktionen, Unterzuckerung, erhöhte Muskelspannung, Nervenbeschwerden, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen (einschließlich verlangsamtem Herzschlag, von den Kammern ausgehendes Herzrasen und Vorhofflimmern), Blutgefäßentzündung, Husten, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenschleimhautentzündung, Zahnfleischschwellung, Leberentzündung, Gelbsucht, erhöhte Leber-Enzym-Werte, Gesichtsschwellungen, Nesselsucht, schwere Hautreaktionen (Erythema exsudativum multiforme, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom), Lichtempfindlichkeit der Haut.

Wechselwirkungen

Auch bei den Wechselwirkungen müssen beide Partner der Kombination betrachtet werden:

Candesartan:
Die gleichzeitige Anwendung von weiteren Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern, anderen AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren ist mit einer höheren Rate an unerwünschten Ereignissen wie Blutdruckabfall, Kalium-Überschuss im Blut und einer Abnahme der Nierenfunktion verbunden.

Bei gleichzeitiger Anwendung des AntidepressivumsLithium kann dessen Konzentration im Blut und damit seine Giftigkeit ansteigen. Die Anwendung von Candesartan mit Lithium sollte vermieden werden; wenn sie unvermeidlich ist, wird der Arzt den Blutspiegel von Lithuim sorgfältig überwachen.

Nicht-steroidale Antirheumatika (wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure, Ibuprofen) können die blutdrucksenkende Wirkung von Candesartan abschwächen. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko einer sich verschlechternden Nierenfunktion (einschließlich akuten Nierenversagens) und eines Kalium-Überschusses im Blut. Der Arzt wird die Kombination besonders bei älteren Patienten nur mit Vorsicht verabreichen.

Kaliumsparende Entwässungsmittel, Kaliumpräparate, kaliumhaltige Salzersatzmittel und andere Substanzen, die den Kaliumgehalt des Blutes erhöhen können (wie beispielsweise Heparin) dürfen nur ärztlich überwacht mit Candesartan kombiniert werden.

Besonderheiten:
Bei der Behandlung müssen die Patienten ausreichend trinken. Der Arzt wird die Nierenfunktion nach Beginn der Begleittherapie und in regelmäßigen Abständen danach kontrollieren.

Amlodipin:
Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit Hemmstoffen für das abbauende Enzymsystem kann zu einer deutlichen Erhöhung des Amlodipin-Gehalts im Blut und damit mehr Nebenwirkungen führen. Ältere sind davon besonders betroffen. HIV-1-Proteaseinhibitoren, Pilzmittel wie Itraconazol und Ketoconazol, Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin oder Clarithromycin, Blutdrucksenker wie Verapamil oder Diltiazem gehören zu diesen Wirkstoffen.

Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit Grapefruit oder Grapefruitsaft wird nicht empfohlen, weil dadurch Aufnahme von Amlodipin in den Körper bei einigen Patienten erhöht sein kann. Dies würde zu einer verstärkten Blutdrucksenkung führen.

Die gemeinsame Anwendung von Rifampicin (Tuberkulose-Mittel und dem Antidepressivum Johanniskraut könnte zu einem verminderten Blutgehalt von Amlodipin führen. Der Arzt wird solche Kombinationen nur vorsichtig anwenden.

Aufgrund des Risikos für Kalium-Überschuss im Blut und damit verbunden Herzrhythmusstörungen oder Kreislaufzusammenbruch darf Amlodipin nicht zusammen mit den Blutdrucksenkern Verapamil und Dantrolen (als Infusion) gegeben werden.

Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin verstärkt die Blutdrucksenkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel.

Die gleichzeitige Mehrfachgabe von 10 Milligramm Amlodipin mit 80 Milligramm Simvastatin (gegen Fettstoffwechselstörungen) verstärkt die Simvastatin-Konezntration im Blut übermäßig. Daher wird der Arzt bei Patienten, die Amlodipin erhalten, die Dosis von Simvastatin auf 20 Milligramm täglich beschränken.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder Calciumkanalblocker vom Typ Dihydropyridin
  • ausgeprägt niedrigem Blutdruck
  • Schock (auch herzbedingt)
  • Patienten, die empfänglich für eine bösartige Überwärmung des Körpers sind oder wegen einer solchen behandelt werden, sollten die Kombination aufgrund ihres Gehalts an Amlodipin nicht erhalten
  • Verengung der Aorta und damit Behinderung des Blutausflusses aus dem Herzen
  • schlecht behandelbarer Herzmuskelschwäche nach einem akuten Herzinfarkt
  • schwerer Einschränkung der Leberfunktion und/oder Gallenstau.
Nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
  • Patienten mit Herzmuskelschwäche, da vermehrt Wasseransammlungen in der Lunge auftreten können
  • eingeschränkter Leberfunktion, die sie die Ausscheidung von Amlodipin verzögert und zu mehr Nebenwirkungen führen kann
  • älteren Patienten, weil sie gegen Dosiserhöhungen besonders empfindlich sind
  • Verengung einer Nierenarterie und eingeschränkte Nierenfunktion, weil Candesartan letztere verschlimmern kann
  • Blutwäsche-Patienten, weil sich die Blutmenge während der Dialyse verringert und die Patienten besonders empfindlich auf Candesartan reagieren können
  • Narkose und bei chirurgischen Eingriffen, weil ein damit verbundener Blutdruckabfall durch die Kombination gefährlich werden kann
  • Verengung der Aorten- oder Mitralklappe oder Herzwandverdickung, weil sich die Blutgefäßerweiterung hier nachteilig auswirken kann
  • Patienten mit Überfunktion der Nebenniere, weil diese meist nicht auf die Wirkung von Candesartan ansprechen
  • mangelnder Blutversorgung des Herzmuskels oder Durchblutungsmangel im Gehirn, weil die Blutdrucksenkung zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Kombination sollte in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nicht angewendet werden, da keine Erkenntnisse aus Studien zur Verfügung stehen und die Sicherheit für Amlodipin und Candesartan bisher noch nicht bestätigt werden konnte. Eine Anwendung während dieser frühen Zeit der Schwangerschaft ist nur dann erlaubt, wenn keine andere und sicherere Therapie zur Verfügung steht und die Krankheit ein höheres Risiko für Mutter und Kind bedingt. Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels darf die Kombination aufgrund des enthaltenen Candesartans auf keinen Fall eingesetzt werden.

Da keine Studien-Erkenntnisse zur Anwendung der Kombination in der Stillzeit vorliegen, wird der Arzt eine andere blutdrucksenkende Therapie mit höherer Sicherheit bei Anwendung in der Stillzeit vorziehen. Insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass die Kombination die männliche Fruchtbarkeit einschränken könnte.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination bei Kindern unter 18 Jahren ist bisher noch nicht durch Studien erwiesen. Der Einsatz bei dieser Altersgruppe liegt im Ermessen des Arztes.

Warnhinweise

  • Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit können besonders zu Beginn der Behandlung die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen.
  • Bei Kombination mit kaliumsparenden Medikamenten wird der Arzt die Nierenfunktion regelmäßig überprüfen.
  • Das Medikament sollte nicht zusammen mit Grapefruit oder deren Saft genommen werden.
  • Bei der Behandlung mit dem Medikament müssen die Patienten ausreichend trinken.
  • Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die manche Patienten schlecht vertragen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
28 Hartkapseln Hartkapseln
56 Hartkapseln Hartkapseln
98 Hartkapseln Hartkapseln

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über CandeAmlo HEXAL 16 mg/10 mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Candesartan + Amlodipin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.