Bromhexin Krewel Meuselbach Tropfen 8 mg/ml

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.10.2007
Hersteller: Krewel Meuselbach GmbH
Wirkstoff: Bromhexin
Darreichnungsform: Tropfen
Rezeptfrei

Wirkung

Bromhexin Krewel Meuselbach Tropfen 8 mg/ml enthalten den Wirkstoff Bromhexin.

Bromhexin wird in Form von Tabletten, Tropfen, Saft oder Injektlösung bei verschiedenen Erkrankungen der Atemwege eingesetzt, um bronchiale Schleimauflagerungen zu verflüssigen und so ihr Ausscheiden zu erleichtern. Solche Erkrankungen sind:
  • Husten bei Erkältungskrankheiten
  • akute Bronchitis
  • Atemwegserkrankungen mit Verschleimung
  • Asthma
  • chronische Bronchitis
  • chronisch obstruktive Lungenerkrankungen wie COPD
  • sackartige Bronchienerweiterungen (Bronchiektasien)
  • Staublunge (Pneumokoniose)
  • Mukoviszidose
Die Mukoviszidose ist eine Erbkrankheit, die auf einem Gendefekt beruht. Typisches Merkmal der Erkrankung ist die Bildung eines sehr zähen Schleims in der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und im Dünndarm, der die Funktion dieser Organe beeinträchtigt.


Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bromhexin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen schleimlösende Mittel, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher der Wirkstoff Bromhexin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Schleimlösung bei plötzlich auftretenden und dauerhaften Erkrankungen von Bronchien und Lunge, die mit einer Störung von Schleimbildung und Schleimtransport einhergehen

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche über 14 Jahre nehmen dreimal täglich 23 bis 46 Tropfen ein.

Jugendliche zwischen zwölf und 14 Jahren sowie Patienten unter 50 Kilogramm Körpergewicht nehmen dreimal täglich 23 Tropfen ein.

Wegen des Alkoholgehaltes darf das Medikament bei Kindern unter zwölf Jahren nicht angewendet werden.

Die Dauer der Einnahme richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Ohne ärztlichen Rat sollte das Medikament nicht länger als vier bis fünf Tage eingenommen werden.

Die schleimlösende Wirkung wird durch hohe Flüssigkeitsaufnahme unterstützt, daher sollte während der Therapie viel Flüssigkeit aufgenommen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Anisöl
  • bitteres Fenchelöl
  • Ethanol 96 Prozent
  • Eukalyptusöl
  • gereinigtes Wasser
  • Kaliumdihydrogenphosphat
  • Levomenthol
  • Minzöl
  • Natriummonohydrogenphosphat
  • Polysorbat 80
  • Salzsäure
  • Sucrose

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen; Bauchschmerzen; Durchfall.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindelgefühl; Kopfschmerzen; allergische Reaktionen mit Haut- und Schleimhautreaktionen; Schwellungen im Gesichtsbereich; Krämpfe der Atemwegsmuskulatur; Atemnot; Temperaturanstieg (Fieber); Schüttelfrost; vorübergehender Anstieg von bestimmten Laborwerten im Serum (ASAT).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Aktivierung von Geschwüren im Magen-Darm-Bereich.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), schwere Hautreaktionen (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch-epidermale Nekrolyse, allgemeine Hautrötung und Ausschlag).

Hinweis:
Bei zunehmender Entwicklung einer Hautrötung oder -reizung ist die Behandlung mit dem Wirkstoff sofort abzubrechen.

Wechselwirkungen

Werden gleichzeitig hustendämpfende Mittel (Antitussiva) eingenommen, kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen.

Bei gleichzeitiger Einnahme von schleimhautreizenden Wirkstoffen wie beispielsweise nicht-steroidalen Antirheumatika und Bromhexin können sich die magenschleimhautreizenden Wirkungen gegenseitig verstärken.

Einen positiven Effekt hat hingegen die gleichzeitige Anwendung von bestimmten Antibiotika wie beispielsweise Erythromycin, Amoxicillin oder Ampicillin. In Kombination mit Bromhexin können sich diese Wirkstoffe vermehrt im Bronchialschleim anreichern und so ihre Wirkung besser entfalten.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Bromhexin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt darf Bromhexin verabreicht werden bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, da der Wirkstoff die Magenschleimhaut reizen kann.

Gleiches gilt für Atemwegserkrankungen, bei denen sehr große Schleimmengen produziert, der Schleim in den Bronchien aber nicht ausreichend abgehustet werden kann (beispielsweise beim seltenen malignen Ziliensyndrom). Hier besteht die Gefahr eines Sekretstaus, der zu schweren Atemproblemen führen kann. Deshalb müssen auch Patienten, die gleichzeitig hustenreizstillende Wirkstoffe (Antitussiva) einnehmen, sorgfältig ärztlich beobachtet werden.

Da Bromhexin vorwiegend über die Nieren ausgeschieden wird, sollte bei eingeschränkter Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) die Dosis vom Arzt vermindert werden. Bei starker Einschränkung der Nierenfunktion sollte der Wirkstoff nur nach ärztlicher Anordnung und bei sorgfältiger Überwachung eingenommen werden. Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung und Verminderung der Dosis sollte auch bei Patienten mit schweren Lebererkrankungen erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bislang liegen für die Anwendung des Wirkstoffs Bromhexin während der Schwangerschaft keine ausreichenden Erfahrungen vor. Er geht allerdings in den Mutterkuchen (Plazenta) über und könnte so das Ungeborene schädigen. Daher sollte Bromhexin nur nach strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung während der Schwangerschaft angewendet werden.

Bromhexin geht auch in die Muttermilch über. Über mögliche Wirkungen beim Säugling liegen bisher keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Daher sollte Bromhexin in der Stillzeit ebenfalls nicht eingenommen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter sechs Jahren dürfen Bromhexin nur in entsprechend schwacher Dosierung erhalten. Kinder unter zwei Jahren sollten vorsichtshalber nur unter ärztlicher Kontrolle behandelt werden.

Warnhinweise

  • Bei Auftreten von Haut- oder Schleimhautveränderungen muss unverzüglich der Arzt informiert und die Behandlung mit dem Medikament beendet werden.
  • Bei längerfristiger Behandlung mit dem Medikament sollte die Leberfunktion regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
  • Bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sollten die Einnahmeabstände vom Arzt verlängert oder die Dosis vermindert werden.
  • Der Alkoholgehalt des Medikaments von 41 Volumenprozent kann für Personengruppen wie Kinder oder Alkoholkranke ein gesundheitliches Risiko darstellen.
  • Wegen des Gehalts an ätherischen Ölen sollte das Medikament nicht bei Patienten mit Asthma oder anderen Erkrankungen, die mit einer Überempfindlichkeit der Atemwege einhergehen, angewendet werden. Die Inhalation von enthaltenem Eukalyptusöl, Minzöl und Levomenthol kann zu Atemnot führen oder einen Asthmaanfall auslösen.
  • Durch das enthaltene Levomenthol kann es bei Säuglingen zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Tropfen)
30 Milliliter Tropfen
7,29 Milligramm Bromhexin
50 Milliliter Tropfen
7,29 Milligramm Bromhexin
100 Milliliter Tropfen
7,29 Milligramm Bromhexin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bromhexin Krewel Meuselbach Tropfen 8 mg/ml sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bromhexin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.