Allergospasmin N

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 08.10.2007
Hersteller: VIATRIS GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Cromoglicinsäure + Reproterol
Darreichnungsform: Dosieraerosol
Rezeptpflichtig

Wirkung

Allergospasmin N enthält die Wirkstoffkombination Cromoglicinsäure + Reproterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Allergospasmin N.

Die Wirkstoffkombination Reproterol und Cromoglicinsäure wird zur Vorbeugung und Behandlung von Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale, COPD (chronische obstruktive Atemwegserkrankung) und chronischer Bronchitis angewendet. Bei einer langfristigen Behandlung ist darüber hinaus eine entzündungshemmende Therapie (wie etwa mit Glukokortikoiden) notwendig.

Die Anwendung des Wirkstoffs erfolgt in Form eines Dosieraerosols.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cromoglicinsäure + Reproterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Beta-2-Sympathomimetika, Degranulationshemmer, Antiallergika, Antiasthmatika, zu welchen die Wirkstoffkombination Cromoglicinsäure + Reproterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • bronchialerweiternde Zusatzbehandlung bei antientzündlicher Basistherapie zur Verhütung und Behandlung von Atemnot bei Asthma bronchiale

Dosierung

Für die Dauerbehandlung inhalieren Erwachsene und Kinder anfangs viermal täglich zwei Sprühstöße. Zwischen den Inhalationen sollte ein Abstand von drei Stunden eingehalten werden.
Zur gezielten Vorbeugung eines Asthmaanfalls müssen zehn bis 15 Minuten vor Allergenkontakt oder vor Anstrengung zwei Sprühstöße inhaliert werden.
Bei akuter Atemnot muss ein Sprühstoß zusätzlich inhaliert werden. Tritt nach fünf Minuten keine Besserung ein, kann ein weiterer Sprühstoß inhaliert werden. Kann ein schwerer Atemnotanfall auch nach einem zweiten Sprühstoß nicht behoben werden, können weitere Inhalationen getätigt werden. Dann ist umgehend ärztliche Hilfe erforderlich.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Ethanol
  • Macrogol-25-glyceroltrioleat
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Muskelzittern (Tremor, wie etwa der Finger und Hände), Herzklopfen (Palpitationen), Unruhe, Hautentzündungen, Muskelentzündungen, Entzündungen im Magen-Darm-Bereich, Irritationen der Bronchien (wie Brechreiz, Husten, Bronchialmuskulaturverkrampfung)

Seltene Nebenwirkungen:
Mundirritationen, Halsirritationen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag)

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergisch-bedingte Lungenentzündungen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwindel, Heiserkeit, Bluthusten, Angina Pectoris, Herzstolpern (Extrasystolen), Sodbrennen, Nierenschädigung, Schmerzen beim Wasserlassen, periphere Nervenentzündungen, Herzbeutelentzündung, Arterienentzündung, Wassereinlagerungen (Ödeme), Kehlkopfschwellung, Gesichtsschwellung, punktförmige Hauteinblutungen (Purpura), Bronchienverengung, Verringerung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), Psychosen

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Abfall der Kaliumkonzentration im Blut (Hypokaliämie), Anstieg der Blutzuckerwerte, Beschleunigung des Herzschlags (Tachykardie)

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Reproterol und Cromoglicinsäure mit ebenfalls bronchienerweiternden Wirkstoffen wie Muscarinrezeptor-Antagonisten oder Theophyllin führt zu einer gegenseitigen Wirkungsverstärkung. Dadurch nehmen auch die unerwünschten Nebenwirkungen auf den Herzschlag wie Herzrhythmusstörungen oder ein Anstieg der Herzfrequenz zu.

Beta-Blocker schwächen die Wirkung von Reproterol ab und können so schwere Verengungen der Bronchien hervorrufen.

Werden gemeinsam mit Reproterol orale Antidiabetika angewendet, kann deren blutzuckersenkende Wirkung abgeschwächt sein. Die Dosis muss eventuell neu angepasst werden.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe, die zur Narkose eingesetzt werden, tri- und tetrazyklische Antidepressiva sowie die ebenfalls antidepressiv wirkenden MAO-Hemmer verstärken bei gleichzeitiger Einnahme mit dem Kombinationsbestandteil Reproterol die unerwünschten Wirkungen am Herzen wie etwa die Erhöhung der Herzfrequenz oder die Gefahr von Herzrhythmusstörungen.

Gegenanzeigen

Die Kombination aus Reproterol und Cromoglicinsäure darf nicht angewendet werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen einen der beiden Wirkstoffe besteht oder bestimmte Formen einer allergisch-bedingten Lungenentzündung vorliegen.

Bei Erkrankungen, die zu einer verminderten Belastbarkeit des Herzens führen, sollte die Kombination nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingesetzt werden. Hierzu zählen:
  • die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie. Hier nimmt der Herzmuskel an Größe zu, ohne daß seine Leistung entsprechend steigt
  • Herzrhythmusstörungen mit schnellem Herzschlag (Tachyarrhythmie)
  • Leistungseinschränkungen des Herzens nach einem Herzinfarkt
  • schwere Verengungen der Herzkranzgefäße (Herzenge, Angina Pectoris).
Die gleichzeitige Anwendung der Wirkstoffkombination mit Herzglykosiden oder Diuretika sollte nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Bei Störungen des Hormonhaushalts, die durch eine schwere Schilddrüsenüberfunktion oder durch eine Überproduktion von Katecholaminen (etwa durch einen Tumor in der Nebenniere) bedingt sind, ist die Behandlung mit Reproterol und Cromoglicinsäure nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt erlaubt. Gleiches gilt für Patienten mit schlecht eingestellter Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Nieren- und Leberfunktionsstörungen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Kombinationsbestandteil Reproterol kann durch die Plazenta in das Blut des ungeborenen Kindes gelangen und dort Schädigungen verursachen. Daher sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden. Dabei muss kurz vor der Geburt auch der wehenhemmende Effekt von Reproterol beachtet werden.

Reproterol gelangt in die Muttermilch und damit in den Säugling. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder dürfen Reproterol und Cromoglicinsäure nicht anwenden. Ältere Kinder sollen die Kombination nur unter Aufsicht Erwachsener inhalieren.

Warnhinweise

  • Beeinträchtigung bei der Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen schwerer Maschinen möglich.
  • Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
  • Verschlechtern sich die Beschwerden, muss ein Arzt aufgesucht werden.
  • Das Medikament gehört zu den verbotenen Substanzen der Doping-Liste.
  • Wenn es trotz verordneter Behandlung zu keiner Besserung der Beschwerden oder sogar zu einer Verschlechterung kommt, sollte ein Arzt konsultiert werden.
  • Während der Behandlung sollte die Einnahme von Alkohol vermieden werden, da der Alkohol das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinflusst.
  • Die Dosierung erfolgt individuell je nach Art und Schwere der Erkrankung.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
200 Aerosolstoß Dosieraerosol
400 Aerosolstoß Dosieraerosol
600 Aerosolstoß Dosieraerosol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Allergospasmin N sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Cromoglicinsäure + Reproterol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Dosieraerosol
Dosieraerosol

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.