Typhus, Paratyphus
Typhus ist ebenso wie Paratyphus eine Krankheit, die durch Salmonellen entsteht. Im Gegensatz zu anderen Salmonelleninfektionen, bei denen Magen-Darm-Beschwerden (v.a. Durchfall) im Vordergrund stehen, machen sich Typhus und Paratyhphus jedoch typischerweise als Allgemeinerkrankung bemerkbar. Dabei verläuft Letzterer in der Regel milder.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Typhus, Paratyphus
Die Erreger von Typhus und Paratyphus sind zwar weltweit verbreitet, hierzulande jedoch selten. Besonders häufig treten die beiden Erkrankungen in Ländern mit unzureichenden hygienischen Bedingungen auf (v.a. in Afrika, Südamerika und Südostasien).
Dort passiert die Ansteckung sowohl mit Typhus als auch mit Paratyphus meist durch Trinkwasser oder Nahrungsmittel, die mit den erregerhaltigen Ausscheidungen von infizierten Menschen (d.h. Stuhl oder Urin) kontaminiert sind. Seltener übertragen sich die Erreger direkt von Mensch zu Mensch.
Wie viel Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit vergeht, ist bei Typhus und Paratyphus unterschiedlich:
- Typhus hat eine variable Inkubationszeit von 3 bis 60 Tagen,
- Paratyphus eine kürzere von 1 bis 10 Tagen.
Beim Typhus kommt es dann ohne Behandlung zum typischen vierwöchigen Krankheitsverlauf: Die für Typhus kennzeichnenden Symptome sind hohes Fieber und erbsenbreiartige Durchfälle; daneben sind auch die Haut und innere Organe betroffen. Paratyphus kann ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen, dauert unbehandelt aber in der Regel nur bis zu zehn Tage an und ähnelt nicht selten einer reinen Magen-Darm-Erkrankung.
Gegen beide Krankheiten kommen Antibiotika zur Therapie zum Einsatz – dabei gilt: je früher, desto besser! Allerdings scheiden ein bis vier Prozent der Menschen mit Typhus oder Paratyphus trotz Antibiotika nach überstandener Infektion weiterhin Erreger aus (sog. Dauerausscheider) und stellen damit mögliche Krankheitsüberträger dar.
Um eine Infektion mit den Erregern von Typhus oder Paratyphus zu verhindern, sind bestimmte Verhaltensregeln zu beachten: beim Umgang mit Lebensmitteln auf ausreichende Küchenhygiene achten sowie nicht abgekochtes Wasser und rohe oder nicht ausreichend erhitzte Speisen vermeiden – dies gilt vor allem bei Aufenthalten in einem der typischen Verbreitungsgebiete.
Außerdem besteht die Möglichkeit, sich vor Typhus durch Impfung zu schützen. Die als Reiseimpfung gegen Typhus empfohlene Schluckimpfung wirkt mindestens ein Jahr (d.h. sie schützt vor der Erkrankung oder sorgt zumindest dafür, dass diese leichter verläuft). Die Schutzimpfung per Spritze wirkt bis zu drei Jahre. Gegen Paratyphus steht hingegen kein wirksamer Impfstoff zur Verfügung.
Definition
Typhus und Paratyphus sind meldepflichtige Infektionskrankheiten, die zwar durch Salmonellen entstehen, sich aber in ihrem Krankheitsbild klar von anderen Salmonellenerkrankungen (sog. Salmonellosen) abgrenzen:
Sowohl Typhus als auch Paratyphus können sich auf den gesamten Körper auswirken, wohingegen bei anderen Salmonelleninfektionen Magen-Darm-Beschwerden (v.a. Durchfall) im Vordergrund stehen.
Typhus (auch Bauchtyphus bzw. Typhus abdominalis genannt) ist eine fieberhafte Allgemeinerkrankung, die unbehandelt schwerwiegend verlaufen und zum Tod führen kann. Der Name der Krankheit leitet sich vom griechischen Wort typhos ab, was soviel bedeutet wie "Dunst" oder "Nebel".
Paratyphus kann ein ähnliches Krankheitsbild hervorrufen, verläuft aber in der Regel milder.
In Deutschland sind sowohl der Verdacht als auch die Erkrankung und der Tod durch Typhus oder Paratyphus nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig.
Häufigkeit
Typhus und Paratyphus sind weltweit verbreitet – ihre Häufigkeit ist aber in Ländern mit unzureichenden hygienischen Bedingungen besonders hoch. Zu den Hochrisikogebieten zählen Afrika, Südamerika und Südostasien.
Weltweit treten jährlich etwa 22 Millionen neue Fälle von Typhus und 5,5 Millionen Fälle von Paratyphus auf.
In Deutschland ist Typhus mit zuletzt rund 60 bis 90 Fällen jährlich selten – im Jahr 2014 waren es 58 Fälle. Meist handelt es sich um importierte Fälle von nicht geimpften Fernreisenden. Die Häufigkeit von Paratyphus ist vergleichbar: Die Fallzahl liegt seit Jahren ebenfalls meist (mehr oder weniger deutlich) unter 100 – im Jahr 2014 gab es 26 Betroffene.
Ursachen
Erreger
Zwar haben Typhus und Paratyphus verschiedeneBakterien als Ursachen – die Erreger haben jedoch eins gemeinsam: Sie gehören alle zur Gruppe der Salmonellen. Die Erreger sind weltweit verbreitet, doch beide Erkrankungen treten vor allem in Entwicklungsländern Afrikas, Südamerikas und Südostasiens auf.
- Ursache für Typhus ist eine Infektion mit dem Bakterium Salmonella Typhi. Der Erreger kommt nur beim Menschen vor.
Wer diese Salmonellen in sich trägt, scheidet sie überwiegend mit dem Stuhl aus. Ihre Ausbreitung geschieht aber nicht nur durch Menschen mit akuten Symptomen – die wichtigste Infektionsquelle für Typhus sind sogenannte Dauerausscheider, die die Typhussalmonellen nach überstandener Krankheit weiterhin ausscheiden. Die Bakterien überleben längere Zeit im Wasser und können sich zum Beispiel in Muscheln anreichern. - Für Paratyphus kommen als Ursachen Infektionen mit Salmonella Paratyphi A, B oder C infrage. Die Erreger von Paratyphus A und C sind praktisch nur in tropischen und subtropischen Ländern verbreitet, äußerst selten tauchen sie auch im Mittelmeerraum auf. Paratyphus B kommt dagegen auch in Europa vor.
Die Erreger infizieren ebenfalls hauptsächlich den Menschen – allerdings sind Paratyphus-B-Erreger vereinzelt auch bei Haustieren zu finden.
Übertragung
Die Ansteckung mit Typhus hat dieselben Ursachen wie die mit Paratyphus: Die Übertragung der Salmonellen geschieht in beiden Fällen meistens durch kontaminiertes Trinkwasser oder Nahrungsmittel. Hier können sich die Bakterien bei mangelnder Hygiene prima vermehren.
Daneben besteht auch die Möglichkeit, Typhus und Paratyphus direkt von Mensch zu Mensch zu übertragen – die Ansteckung erfolgt dann fäkal-oral (d.h. die Erreger gelangen aus dem Stuhl in den Mund). Diese direkte Übertragung ist aber wesentlich seltener.
Unabhängig vom Übertragungsweg sind hohe Keimzahlen erforderlich, damit sich ein Typhus oder Paratyphus entwickelt. Ursache hierfür ist, dass nur ein Teil der Salmonellen nach der Übertragung im Magen überlebt – die meisten sterben in dem sauren Milieu ab. Die Erreger, die es vom Magen bis in den Darm schaffen, können:
- dort die Darmwand durchdringen,
- dann über den Lymphweg in die Lymphknoten wandern, in denen sie sich vermehren,
- von dort über die großen Lymphgefäße des Körpers in die Blutbahn gelangen und
- sich über den Blutstrom in alle Organe verteilen,
- wobei sie überwiegend das lymphatische Gewebe des Darms befallen.
Ungefähr eine Woche nach Ausbruch des Typhus oder Paratyphus sind die Betroffenen dann über ihren salmonellenhaltigen Stuhl ansteckend. Das kann auch Wochen nach dem Abklingen der Symptome noch der Fall sein – zwei bis fünf Prozent der Betroffenen übertragen die Erreger sogar dauerhaft (sog. Dauerausscheider).
Inkubationszeit
Bei Typhus und Paratyphus ist die Inkubationszeit verschieden – das heißt, es vergeht unterschiedlich viel Zeit, bis nach der Ansteckung die ersten Symptome auftreten:
- Typhus hat eine variable Inkubationszeit, die 3 bis 60 Tage betragen kann. Im Mittel dauert es aber 10 Tage, bis die Krankheit ausbricht. Die Inkubationszeit ist von der Infektionsdosis abhängig und umso kürzer, je höher die primäre Keimzahl ist – und umgekehrt.
- Paratyphus hat eine kürzere Inkubationszeit als Typhus: Hier vergehen nach der Ansteckung nur 1 bis 10 Tage bis zum Ausbruch der Erkrankung.
Symptome
Die bei Typhus und Paratyphus auftretenden Symptome unterscheiden sich deutlich von anderen Salmonellenerkrankungen, obwohl auch sie durch Bakterien der Gattung Salmonella entstehen:
- Sowohl Typhus als auch Paratyphus können den gesamten Körper betreffen,
- während andere Salmonelleninfektionen in der Regel zu Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall als wichtigstem Symptom führen.
Bei Typhus sind die ersten Symptome wenig kennzeichnend und können einem grippalen Infekt ähneln: Die erste Krankheitswoche beginnt mit allmählich ansteigenden Temperaturen, Frösteln, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Mattigkeit. Zusätzlich kann es zu Bauchschmerzen und Verstopfung kommen.
Der ohne Behandlung anschließende typische Krankheitsverlauf des Typhus kommt in den Industrieländern gewöhnlich nicht mehr vor, da der frühe Einsatz von Antibiotika die Erkrankung bereits zu Beginn stoppt.
Bleibt der Typhus unbehandelt, nehmen die Symptome jedoch an Stärke zu. Ab der zweiten Krankheitswoche steigt die Temperatur auf Werte von 39 bis 41 Grad Celsius. Das Fieber kann in dieser Höhe bis zu drei Wochen fortbestehen. Der Pulsschlag ist häufig verlangsamt. Die Betroffenen fühlen sich schwer krank und sind oft benommen. Die Zunge ist grau-weiß belegt, wobei die Spitze und die Ränder oft frei bleiben und hochrot erscheinen (sog. Typhuszunge). Leber und Milz sind vergrößert.
Gegen Ende der zweiten Woche entwickeln sich in jedem dritten Fall von unbehandeltem Typhus ein typischer Hautausschlag. Die Symptome betreffen dabei hauptsächlich den Rumpf und seltener die Gliedmaßen betreffen: Kennzeichnend sind zarte blassrote, etwa einen Millimeter große Hautveränderungen (Roseolen).
Erst in der dritten Krankheitswoche führt ein unbehandelter Typhus zu dem typischen erbsenbreiartigen Durchfall. In dieser Zeit können bewusstseinsgetrübte Zustände (Delirium) auftreten. Die Symptome lassen In der vierten Krankheitswoche nach: Das Fieber sinkt wieder und es kommt zu stark schwankenden Temperaturen. Daran schließt sich eine lange Erholungsphase (Rekonvaleszenz) an.
Auch beim Paratyphus kann der gesamte Körper von der Erkrankung betroffen sein. Meistens verursacht Paratyphus aber mildere Symptome als Typhus. Nicht selten ähneln die Beschwerden einer reinen Magen-Darm-Erkrankung mit:
Diagnose
Bei Typhus und Paratyphus gelingt die richtige Diagnose anhand der ersten Krankheitszeichen nur selten: Oft kann man die Beschwerden zunächst mit einem grippalen Infektverwechseln.
Wenn jedoch über vier Tage lang hohes Fieber unklarer Ursache besteht, ist es ratsam, an Typhus oder Paratyphus zu denken: Das gilt vor allem nach einem Aufenthalt in Ländern, in denen die beiden Infektionskrankheiten besonders verbreitet sind.
Um Typhus oder Paratyphus sicher zu diagnostizieren, ist ein Nachweis der Erreger nötig: Zu Beginn der Erkrankung ist es noch möglich, die ursächlichen Bakterien der Gattung Salmonelladirekt im Stuhl nachzuweisen. In der ersten und zweiten Krankheitswoche gelingt dieser direkte Erregernachweis dann nur noch über eine Blutprobe, aus der man die Salmonellen in einer Blutkultur anzüchtet. Voraussetzung ist jedoch, dass die Betroffenen noch keine Antibiotika eingenommen haben. Mit dem Ende der zweiten Krankheitswoche gelingt dann meist wieder der Nachweis im Stuhl.
Bei einer Infektion mit den Erregern von Typhus oder Paratyphus bildet der Körper Antikörper gegen die Erreger. Daher kann auch der Nachweis solcher Antikörper im Blut dazu beitragen, die Erkrankungen zu diagnostizieren: Über den Antikörpernachweis kann man die Erreger indirekt nachweisen.
Therapie
Bei Typhus und Paratyphus ist meist eine Therapie im Krankenhaus ratsam. Wenn eine gute Betreuung gewährleistet ist und Ihre Beschwerden nicht allzu schwer sind, können Sie sich allerdings auch zu Hause behandeln lassen.
In jedem Fall bekommen Sie gegen Typhus und Paratyphus Antibiotika: Damit die Therapie gut gegen die ursächlichen Bakterien der Gattung Salmonella wirken kann, ist es wichtig, die Mittel möglichst früh einzusetzen. Die Medikamente sind über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen einzunehmen.
Zur Behandlung von Typhus und Paratyphus besonders geeignet ist Ciprofloxacin (nur für Erwachsene) oder ein sogenanntes Breitbandantibiotikum (d.h. ein gegen ein breites Spektrum an Bakterien wirkendes Antibiotikum) aus der Gruppe der Cephalosporine (z.B. Ceftriaxon). Alternativ kommen Trimethoprim-Sulfamethoxazol oder Ampicillin infrage.
Gleichzeitig zur Antibiotika-Behandlung ist es sowohl bei Typhus als auch bei Paratyphus notwendig, Ihren Wasser- und Mineralstoffhaushalt auszugleichen und Ihre Kreislauffunktionen zu überwachen. Um zu verhindern, dass sich die Erkrankung ausbreitet, ist während der Therapie außerdem sorgfältige Hygiene notwendig – das bedeutet zum Beispiel:
- für Sie, dass Sie Ihre Kontakte zu anderen Menschen so weit wie möglich einschränken sollten (im Krankenhaus erhalten Sie dazu ein Einzelzimmer), und
- für Ihre Betreuer, dass sie Ihre Wäsche desinfizieren und bei Ihrer Betreuung eine strenge Handhygiene einhalten sollten.
Ein bis vier Prozent der Menschen mit Typhus oder Paratyphus bleiben trotz angemessener Antibiotika-Therapie sogenannte Dauerausscheider (d.h. sie scheiden auch nach überstandener Infektion die Erreger weiterhin aus) und können die Krankheit somit weiterhin übertragen. Um die Erreger doch noch loszuwerden, gilt für Dauerausscheider eine 4-wöchige Behandlung mit Ciprofloxacin oder auch eine 2-wöchige Einnahme von Ceftriaxon als empfehlenswert.
Verlauf
Prognose
Sowohl Typhus als auch Paratyphus können in ihrem Verlauf im ganzen Körper Anzeichen einer Infektionskrankheit auslösen. Die Symptome beider Krankheiten ähneln sich zwar, unbehandelt unterscheidet sich die Prognose der beiden Erkrankungen aber typischerweise deutlich:
- Typhus kann unbehandelt tödlich verlaufen (in bis zu 20% der Fälle). Die Prognose ist dabei abhängig vom Alter sowie vom Immun- und Ernährungszustand der Betroffenen. Wenn rechtzeitig Antibiotika zum Einsatz kommen, ist die Prognose jedoch gut: Die Sterblichkeit liegt dann unter 1 Prozent.
- Paratyphus gleicht einem leichten bis mittelschweren Typhus. Rückfälle (Rezidive) und Komplikationen sind selten, die Prognose ist gut. Die Dauer der Erkrankung beträgt 4 bis 10 Tage.
Wer einen Typhus oder Paratyphus überstanden hat, ist anschließend etwa ein Jahr lang relativ immun gegen die jeweiligen Erreger. Nur eine erneute Infektion mit einer hohen Dosis an Erregern kann im Verlauf dieses Jahres eine Neuerkrankung hervorrufen. Diese gute Prognose ist in etwa 1 bis 4 Prozent der Fälle dadurch geschmälert, dass die Betroffenen trotz überstandener Krankheit weiterhin die ursächlichen Salmonellen ausscheiden: Diese sogenannten Dauerausscheider können eine ständige Infektionsquelle für andere sein.
Komplikationen
Da Typhus im Unterschied zu Paratyphus unbehandelt einen schwereren Verlauf nimmt, ist hier auch das Risiko für Komplikationen höher. Das gilt vor allem für Kinder unter einem Jahr. Zu den möglichen Komplikationen gehören:
- schwere Darmblutungen,
- Darmgeschwüre, die selten einen Darmdurchbruch mit anschließender Bauchfellentzündung verursachen können,
- Entzündungen der verschiedensten Organe und Gewebe (z.B. Herz, Hirnhaut, Lunge, Knochen) infolge einer Verschleppung der Erreger mit dem Blutstrom,
- Entzündungen der ableitenden Harnwege und besonders der Gallenwege durch ausgeschiedene Typhussalmonellen,
- Thrombosen und
- Lungenembolien.
Vorbeugen
Typhus können Sie durch Impfung vorbeugen. Gegen Paratyphus steht hingegen keine Schutzimpfung zur Verfügung.
- Die aktive Schutzimpfung gegen Typhus mit einem oralen Impfstoff schützt mindestens ein Jahr vor Typhus bzw. bewirkt einen leichteren Krankheitsverlauf: Diese Schluckimpfung ist auch als Reiseimpfung empfehlenswert. Sie besteht aus drei Impfkapseln, die nacheinander im Abstand von je zwei Tagen einzunehmen sind. Viele Krankenkassen übernehmen die bei der Typhus-Impfung anfallenden Kosten.
- Außerdem steht ein Impfstoff zur Verfügung, den man einmalig per Spritze verabreicht und der bis zu drei Jahre lang gegen Typhus wirken. Dann ist (bei Bedarf) eine Auffrischung nötig.
Wenn Sie nicht gegen Typhus geimpft sind, können Sie dennoch eine Infektion durch bestimmte Verhaltensregeln weitgehend verhindern. Gleiches gilt für Paratyphus. Die folgenden vorbeugenden Maßnahmen sind vor allem beim Aufenthalt in einem der typischen Verbreitungsgebiete empfehlenswert:
- Da die Übertragung von Typhus und Paratyphus n den meisten Fällen über Trinkwasser erfolgt, ist es ratsam, nur abgekochtes Wasser zu trinken.
- Auch rohe oder nicht ausreichend erhitzte Speisen (z.B. Salat, Meeresfrüchte, ungeschältes Obst, Fruchtsaft) können eine Quelle für Typhus- und Paratyphus-Erreger sein. Darum Hände weg von solchen Speisen!
- Da die Erreger das saure Milieu im Magen nur zu einem geringen Teil überleben, ist eine zusätzliche Ansäuerung durch Medikamente oder durch saure Getränke (wie Zitronenlimonade oder Cola) zu empfehlen.
- Daneben ist es vorbeugend gegen Typhus und Paratyphus ratsam, im Umgang mit Lebensmitteln (Lagerung, Zubereitung) allgemein auf ausreichende Hygiene zu achten.
Auch der Gesetzgeber hat Maßnahmen erlassen, die bei einem Ausbruch von Typhus oder Paratyphus deren Ausbreitung vorbeugen sollen:Beide Krankheiten gehören nach dem Infektionsschutzgesetz zu den meldepflichtigen Infektionserkrankungen. Zu melden sind der Krankheitsverdacht, die Erkrankung selbst, der Tod sowie gesunde Dauerausscheider. Diese Dauerausscheider unterliegen der regelmäßigen Überwachung durch die Gesundheitsbehörden und dürfen zum Beispiel nicht in der Lebensmittelindustrie arbeiten.