Das Bild zeigt eine Frau, die sich den Bauch hält.
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Magendurchbruch (Magenperforation)

Von: Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education) , Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 21.12.2021

Ist die Magenwand so stark geschädigt, dass sie durchbricht, spricht man von einem Magendurchbruch (Magenperforation). Dabei besteht die Gefahr, dass der Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt (offene Perforation). Meist tritt ein Magendurchbruch als Folge eines Magengeschwürs auf. Ein offener Magendurchbruch ist ein medizinischer Notfall, der umgehend operiert werden muss!

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Notfall Magendurchbruch

Ein offener Magendurchbruch geht in der Regel mit starken, stechenden Schmerzen in der Oberbauchmitte einher. Die Schmerzen können bis in die Schulter ausstrahlen. Ein Magendurchbruch kann ganz plötzlich auftreten – es können ihm aber auch über einen längeren Zeitraum Magenbeschwerden vorausgehen.

Wenn Mageninhalt in die Bauchhöhle gerät, droht eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung (Peritonitis). Die Bauchdecke fühlt sich dabei bretthart an und die Schmerzen breiten sich im gesamten Bauchraum aus. Der Patient nimmt automatisch eine Schonhaltung ein.

Weniger ausgeprägte Symptome zeigen sich bei einer sogenannten gedeckten Perforation: Eine gedeckte Perforation liegt vor, wenn eine Person Verwachsungen im Magen hat, die Verbindungen (Fisteln) zu Nachbarorganen bilden. Die gedeckte Perforation verläuft meist weniger dramatisch und kann unter Umständen auch ohne Operation behandelt werden.

Bei Verdacht auf einen Magendurchbruch sollten Sie in jedem Fall sofort den Notarzt alarmieren! Keinesfalls sollten Sie etwas essen oder trinken!

Um bei Verdacht auf Magendurchbruch, die Diagnose zu sichern, fertigt der Arzt eine Röntgenaufnahme des Bauchraums an. Stellt er freie Luft im Bauchraum fest, kann er von einem Magendurchbruch ausgehen.

Ursachen

Ein Magendurchbruch ist eine mögliche Komplikation, die insbesondere im Rahmen eines Magengeschwürs auftreten kann. Normalerweise schützt die Magenschleimhaut die Magenwand vor den aggressiven Verdauungssäften. Bei einem Magengeschwür ist die Magenschleimhaut defekt, sodass die Magenwand angegriffen wird – und im schlimmsten Fall durchbricht. Weitere mögliche Ursachen für einen Magendurchbruch sind zum Beispiel:

  • Verletzung des Magens im Rahmen einer Magenspiegelung (Gastroskopie)
  • Verätzung des Magens
  • langfristige Einnahme bestimmter Medikamente gegen Rheuma mit Wirkstoffen wie z.B. Kortison oder Butazolidin
  • Magenkrebs (selten)
  • Verletzungen, z.B. durch einen Messerstich (selten)

Therapie

Ein offener Magendurchbruch ist ein Notfall, bei dem immer eine Operation notwendig ist. Der Chirurg verschließt die Öffnung in der Magenwand und spült den Bauchraum. Der Schweregrad der Erkrankung hängt in erster Linie davon ab, wie stark das Bauchfell bereits entzündet ist – mithilfe einer intensivmedizinischen Betreuung können mögliche Risiken minimiert werden.

Bei einem gedeckten Magendurchbruch sind die Aussichten auf Heilung gut. Hier ist nicht in jedem Fall eine Operation notwendig – vielmehr entscheidet der Arzt, ob auch eine konservative Therapie infrage kommt.