Das Bild zeigt eine Frau im Bikini von hinten am Meer mit Sonnenbrand.
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Hautkrebs

Von: Wiebke Posmyk (Medizinjournalistin, Diplom-Pädagogin, M.A. Media Education)
Letzte Aktualisierung: 20.01.2022

Hautkrebs kann man in zwei Formen einteilen: den schwarzen und den weißen Hautkrebs. Wenn Hautkrebs frühzeitig behandelt wird, sind die Chancen auf Heilung sehr gut.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Hautkrebs: Überblick

Was ist Hautkrebs?

Hautkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Tumoren der Haut. Diese unterteilen Ärzte zum besseren Verständnis für die Patienten in

Allein an schwarzem Hautkrebs erkranken in Deutschland pro Jahr über 21.000 Menschen. Im Jahr 2014 erhielten 10.910 Männer und 10.310 Frauen diese Diagnose.

Was ist schwarzer, was ist weißer Hautkrebs?

Der schwarze Hautkrebs entsteht meist aus pigmentbildenden Hautzellen: den Melanozyten. Die Krebszellen können sich im Laufe der Zeit über das Blut- oder Lymphsystem im Körper ausbreiten und dort Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden.

Weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs) ist meist eher hautfarben. Aber auch pigmentierte, dunkler gefärbte Formen können auftreten. Ärzte unterscheiden beim weißen Hautkrebs zwischen dem Basaliom und dem Plattenephithelkarzinom:

  • Das Basaliom ist die häufigste Form von Hautkrebs. Der Tumor bildet sich aus den sog. Basalzellen in der Oberhaut und aus Hautzellen der Haarwurzeln. Er entwickelt fast nie Tochtergeschwulste, kann jedoch das umliegende Gewebe, Knochen und Knorpel angreifen. Das Basaliom ist die häufigste Form von Hautkrebs.
  • Das Plattenepithelkarzinom(Spinaliom) entsteht in der Stachelzellschicht (Stratum spinosum) in der Oberhaut. Es entwickelt sich meist im Gesicht und tritt vorwiegend bei älteren Menschen auf. Das Plattenephithelkarzinom kann Metastasen bilden.

Basaliom und Plattenephithelkarzinom meist im höheren Erwachsenenalter (ab 50 Jahren) auf.

Eine frühe Vorstufe des Plattenephithelkarzinoms ist die aktinische Keratose. Dabei vermehren sich die Hornzellen der obersten Hautschicht (Keratinozyten) unkontrolliert. Dieser Prozess wird durch raue, oft rötliche Veränderungen an der Hautoberfläche sichtbar. Eine aktinische Keratose entwickelt sich ohne Behandlung bei etwa 10 von 100 Betroffenen zu einem Plattenepithelkarzinom (Spinaliom).

Weiterführende Informationen zu den Formen von Hautkrebs finden Sie hier:

Hautkrebs: Ursachen

Ob schwarzer oder weißer Hautkrebs: Bei der Entstehung von Tumoren der Haut spielt die UV-Belastung eine große Rolle.

Schwarzer Hautkrebs

Als Hauptrisikofaktor für schwarzen Hautkrebs gilt eine starke UV-Belastung mit vielen Sonnenbränden. Gefährdet sind vor allem Menschen, die

  • in der Kindheit häufig Sonnenbrand hatten und/oder
  • einen hellen Hauttyp (Typ I und II) und blondes oder rötliches Haar haben – besonders, wenn sie zu Leberflecken(Nävi) neigen.

Darüber hinaus beeinflusst auch die erbliche Veranlagung das Risiko, schwarzen Hautkrebs zu entwickeln.

Weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs)

Weißer Hautkrebs und seine Vorstufen werden vor allem durch lange/intensive Sonneneinstrahlung auf ungeschützter Hautbegünstigt:

  • Das Risiko für ein Basaliom erhöht sich, wenn die Haut über einen längeren Zeitraum hinweg einer hohen Sonnenstrahlung ausgesetzt wird. Vor allem die meist ungeschützte Haut von Gesicht, Kopf, Hals und Händen ist davon betroffen. Basaliome treten in manchen Familien gehäuft auf.
  • Auch ein Plattenepithelkarzinom entsteht hauptsächlich durch häufige und lange Sonneneinwirkung über viele Jahre hinweg. Besonders gefährdet sind Personen mit einem geschwächten Immunsystem – zum Beispiel Menschen, die nach einer OrgantransplantationMedikamente einnehmen müssen, welche die Immunabwehr unterdrücken. Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich meist auf Basis einer aktinischen Keratose (= Krebsvorstufe). Es kann aber auch durch Hauterkrankungen, Verbrennungsnarben oder chronische Wunden begünstigt werden.

Hautkrebs: Symptome

Schwarzer Hautkrebs und weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs) äußern sich durch unterschiedliche Symptome.

Handelt es sich um schwarzen Hautkrebs oder um ein harmloses Muttermal? Hilfreich bei der Unterscheidung zwischen einem Muttermal und schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) ist die sogenannte ABCDE-Regel: Charakteristisch für schwarzen Hautkrebs ist, wenn die Hautveränderung

  • eine asymmetrische Form hat (A = Asymmetrie),
  • unregelmäßig begrenzt ist (B = Begrenzung),
  • uneinheitlich gefärbt ist (C = Colorit = Färbung),
  • einen Durchmesser von über 5 Millimeter hat(D = Durchmesser) und/oder
  • erhaben ist – also sich vorwölbt(E = Erhabenheit).

Anzeichen für schwarzen Hautkrebs

Anzeichen für weißen Hautkrebs

Basaliome und Plattenephithelkarzinome gehen mit unterschiedlichen Symptomen einher.

Symptome eines Basalioms

Basaliome führen zu langsam wachsenden, sichtbaren und meist schmerzlosen Hautveränderungen. Diese können unterschiedlich aussehen. Ihre Beschaffenheit ist zum Beispiel

  • geschwürartig,
  • knötchenförmig,
  • flach oder
  • narbenähnlich.

Häufig fallen Basaliome als gelblich-rötliche Knoten auf, auf deren Oberfläche feine Blutgefäße zu sehen sind. In einigen Fällen haben sie auch eine braune bis schwarzbraune Farbe. Im fortgeschrittenen Stadium können kleine Geschwüre auftreten, die nässen oder bluten können.

Plattenephithelkarzinom und aktinische Keratose: Symptome

Eine aktinische Keratose entwickelt sich vor allem an Stellen, die häufig Sonnenlicht ausgesetzt wurden – also insbesondere

  • im Gesicht,
  • auf der Stirn,
  • dem Kopf (Glatze oder lichtes Haar) oder
  • auf dem Handrücken.

Erste Symptome einer aktinischen Keratose sind kleine rötliche oder hautfarbene raue Flecken, die sich später zu großen rötlichen, graubraun verhornten Knötchen entwickeln.

Entwickelt sich daraus ein Plattenephithelkarzinom, entsteht nach einer gewissen Zeit ein derber, verhornter Knoten. Die verhornte Stelle kann mit dem Finger nicht gelöst werden, ohne dass eine Blutung entsteht. Je länger ein Plattenepithelkarzinom wächst, desto mehr breitet es sich im umliegenden Gewebe aus.

Hautkrebs erkennen

Erster Ansprechpartner bei Hautveränderungen ist in der Regel der Hautarzt. Er kann häufig schon mit bloßem Auge erkennen, ob die Diagnose Hautkrebs wahrscheinlich oder unwahrscheinlich ist.

Diagnose von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom)

Wenn ein vermeintlicher Leberfleck in seinem Aussehen oder seine Größe verändert ist, kann dies ein mögliches Anzeichen für schwarzen Hautkrebs sein. Betroffen sind in der Regel Erwachsene und nur selten Kinder. Bei Männern treten Melanome meist am Oberkörper, bei Frauen eher an den Beinen auf.

Der Hautarzt untersucht die Stelle mit einem Auflichtmikroskop (Dermatoskop). Wenn er den Verdacht hat, dass es sich um ein malignes Melanom handeln könnte, wird er den veränderten Hautbereich unter örtlicher Betäubung vollständig entfernen. In der Regel dauert dies nur wenige Minuten. Anschließend lässt der Arzt das Gewebe im Labor untersuchen. So lässt sich sicher sagen, ob es sich tatsächlich um schwarzen Hautkrebs handelt.

Lesetipp: Hautkrebs-Screening – warum die Untersuchung so wichtig ist

Diagnose von weißem Hautkrebs (heller Hautkrebs)

Meist erkennt der Hautarzt weißen Hautkrebs und mögliche Vorstufen anhand der charakteristischen Hautveränderungen. Um die Diagnose zu sichern, wird er den veränderten Bereich mit einem Auflichtmikroskop genauer betrachten. Erhärtet sich der Krebsverdacht, wird der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen und anschließend unter einem Lichtmikroskop begutachten.

Wenn die Diagnose Hautkrebs feststeht, sind weitere Untersuchungen notwendig. Vor allem ist es wichtig zu prüfen, ob sich der Krebs in benachbarte Lymphknoten ausgebreitet hat oder bereits in andere Organe gestreut hat.

Hautkrebs: Behandlung

Bei Hautkrebs hängt die Art der Behandlung unter anderem davon ab,

  • um welche Form es sich handelt und
  • wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Schwarzer Hautkrebs

Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) muss in jedem Fall behandelt werden. Je nachdem, wie groß der Tumor ist, entfernt der Hautarzt auch umliegendes Gewebe und den nächstgelegenen Lymphknoten. Wurden im Lymphknoten Krebszellen entdeckt, wird der Arzt weitere Lymphkoten in der Nähe entfernen.

Bei manchen Formen des Melanoms, die bereits tiefer in die Haut eingedrungen sind, kann nach einem operativen Eingriff auch eine Behandlung mit Interferonen sinnvoll sein. Interferone sind körperverwandte Substanzen, die das Immunsystem dazu anregen, eventuell noch vorhandene Krebszellen zu eliminieren. Ob eine Behandlung mit Interferonen infrage kommt, wird der Arzt sorgfältig abwägen, da Interferone mit verschiedenen Nebenwirkungen einhergehen können.

Hat der schwarze Hautkrebs Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen gebildet, sind weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich. Dazu zählen zum Beispiel eine Bestrahlung oder auch weitere Operationen.

Weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs)

Basaliom

Bei einem Basaliom versucht der Arzt, den Krebs vollständig operativ zu entfernen. Ist dies nicht möglich, können in manchen Fällen andere Verfahren erfolgreich sein. Bei einem ganz oberflächlichen Basaliom kann beispielsweise eine Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod helfen. Auch eine photodynamische Therapie kann infrage kommen. Dabei wird eine Salbe aufgetragen, deren Wirkstoff die Tumorzellen gegen Licht empfindlich macht. Anschließend bestrahlt man den Tumor mit Licht, sodass die Zellen absterben. Bei älteren Menschen hilft oft eine Röntgenbestrahlung.

Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) und Krebsvorstufen (aktinische Keratose )

Da sich eine aktinische Keratose zu einem Plattenephithelkarzinom entwickeln kann, sollte der betroffene Bereich vom Arzt entfernt werden. Der Hautarzt wird die Hautstelle meist entweder herausschneiden oder herausschaben. Aber auch andere Behandlungsverfahren können zum Einsatz kommen, so zum Beispiel die Vereisung mit flüssigem Stickstoff, Lasertherapie, Röntgenbestrahlung oder photodynamische Therapie.

Ein diagnostiziertes Plattenepithelkarzinom sollte so rasch wie möglich entfernt werden. Gegebenenfalls wird der Arzt auch die benachbarten Lymphknoten herausoperieren. Sollte eine Operation nicht möglich sein, kommen verschiedene andere Therapien infrage, so zum Beispiel eine Strahlentherapie.

Wenn bereits Lymphknoten oder andere Organe befallen sind, kann darüber hinaus eine Chemotherapie oder eine Behandlung mit anderen speziellen Medikamenten notwendig sind.

Hautkrebs: Verlauf

Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto größer ist die Chance auf Heilung. Der Verlauf der Erkrankung ist unter anderem davon abhängig, um welche Form des Hautkrebses es sich handelt und wie weit sie fortgeschritten ist. In jedem Fall sollte der Patient nach der Behandlung regelmäßige Nachkontrolluntersuchungen wahrnehmen.

Schwarzer Hautkrebs

Die Heilungschancen von schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) hängen vom jeweiligen Stadium und Typ des Hauttumors ab. Schwarzer Hautkrebs, der sich nur in der obersten Hautschicht befindet, kann in nahezu allen Fällen geheilt werden. Ist das Melanom in tiefere Hautschichten eingedrungen, besteht die Gefahr, dass sich die Krebszellen über die Blut- und Lymphgefäße im Körper ausbreiten und Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden, was die Prognose verschlechtert.

Wenn der Arzt einen schwarzen Hautkrebs entfernt hat, sollte der Patient regelmäßige Nachkontrolluntersuchungen wahrnehmen.

Weißer Hautkrebs (heller Hautkrebs)

Ein Basaliom lässt sich in den meisten Fällen erfolgreich behandeln. Metastasen bilden sich nur in ganz seltenen Fällen.

Bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung eines Plattenepithelkarzinoms sind die Heilungschancen gut. Haben sich bereits Tochtergeschwulste gebildet, verschlechtert dies die Heilungsaussichten.

Hautkrebs vorbeugen

Hautkrebs können Sie zu einem großen Teil vorbeugen:

  • Achten Sie auf Sonnenschutz: Schützen Sie Ihre Haut vor übermäßiger Sonneneinstrahlung, etwa durch Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktorund hautbedeckender Kleidung. Insbesondere bei Kindern sollte man darauf achten, dass diese keinen Sonnenbrand bekommen.
  • Achten Sie auf Hautveränderungen: Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Haut spielt eine wichtige Rolle bei der Früherkennung von schwarzem und weißem Hautkrebs. Beobachten Sie Hautveränderungen aufmerksam und lassen Sie diese gegebenenfalls von einem Hautarzt begutachten.
  • Gehen Sie zur Früherkennung: Nehmen Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Hautarzt wahr. Dies gilt ganz besonders, wenn Sie zu einer Risikogruppe zählen – etwa, wenn Sie helle Haut und/oder zahlreiche Muttermale haben oder wenn bereits Fälle von Hautkrebs in Ihrer Familie aufgetreten sind.

Je schneller Sie bei Hautveränderungen zum Hautarzt gehen, desto besser.